Grundrissplanung Einfamilienhaus Massivholzbauweise 140qm in Niedersachsen

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WilderSueden

WilderSueden

die Mitarbeiter dort haben ja auch nichts davon, wenn sie uns absichtlich falsch beraten
Es geht nicht um absichtlich falsch beraten. Wie immer im Leben gibt es beim Hausbau mehrere Möglichkeiten etwas auszuführen. Als Unternehmen wählt man in der Regel die Variante, die gut genug ist, dass der Kunde sie abnimmt und am einfachsten umzusetzen ist. Ist erst einmal nicht verwerflich, denn der Kunde schaut gerne auf den Preis und wer die teure Variante anbietet, wird von der Konkurrenz unterboten ;)
Beim Bau gibt es auch die Möglichkeit, Aufwände auf spätere Gewerke zu schieben. Beim All-Inclusive-GU bleibt das alles in seiner Verantwortung, beim Ausbauhaus landet der Aufwand dann beim Bauherrn. Deshalb braucht ihr jemand, der sich damit auskennt und euch beraten kann, was die beste Lösung für euch wäre. Und das ist jetzt noch ganz unabhängig von der "haben wir immer so gemacht" Problematik, bei der häufig herauskommt, dass das schon seit 10 Jahren nicht mehr Stand der Technik ist.

Versteh mich hier nicht falsch. Ich finde das Projekt toll und wenn ihr ein Faible dafür habt, umso besser. Aber ich würde mich nach diversen Vorfällen bei unserem Bau nie wieder auf jemand verlassen, der einen Interessenkonflikt hat, sondern nur noch auf jemand, der dafür bezahlt wird, ausschließlich meine Interessen zu vertreten.
 
Y

ypg

Hast Du aufgrund Deiner jahrelangen Erfahrung eventuell eine grobe "Mindestbemassung" für den HAR im Kopf? Oder gibt es da DIN Normen, die erfüllt werden müssen?
Nein, aber selbst das Problem gehabt. Der Abnehmer von der Gemeinde hat es moniert, da er den Zähler nicht montieren konnte. Da kann der HAR noch so groß sein: eine Heizung wird nicht press an die Wand gestellt, außer sie wird dort angebracht.
Zur Installation und Wartung erklärt es sich meist im Nachhinein mit dem gesunden Menschenverstand.
Für den E-Kasten gibt es eine DIN.
 
11ant

11ant

Wenn die Heizung da zu eng an der Wand steht, wird das nicht abgenommen.
Vorm E-Kasten _muss_ ein Fallabstand eingeplant werden…
Auch das wäre ein bedeutsamer Punkt und im vorgeschlagenen Grundriss ein Argument, über den vom Hauswirtschaftsraum separierten Mini-HAR nochmals nachzudenken: denn, man stelle sich einmal vor, mit dem in zwanzig Jahren nächsten 3 cm größeren Heizkessel wäre der Arbeitsaum für den Techniker an der benachbarten Eletroverteilung nicht mehr gegeben und eines von beiden wäre auszuquartieren, weil die Maße des Raumes auf Kante genäht wurden. Aber das ist insofern nur Theorie, wie aus meiner Sicht dieser Entwurf ohnehin gestorben ist, wie ich bereits andeutete:
Ich verstehe nicht so recht, was Du meinst. Der TE wünscht sich ein Blockbohlenhaus. Wieso willst Du ihm jetzt Ytong einreden?
Ein Typenhaus ist schon ausgeplant und zigfach realisiert, da sind weniger Fallstricke
Den Wunsch der TE nach einem Blockbohlenhaus hatte ich durchaus wahrgenommen, aber eben ebenso auch den Budgetvorbehalt, die Entscheidung pro Wünschdirwashaus durchsetzen zu können. Ich habe hier wohlgemerkt kein Typenhaus vorgeschlagen, sondern ausdrücklich ein Bausatzhaus, und zwar aus dem Katalog des Systemlieferanten (wobei ich nicht nachgeschaut habe, ob sich die Bausatzhaus-Kataloge von Xella zwischen den Marken Ytong und Hebel überhaupt unterscheiden). Beim Bausatzhaus geht es jedenfalls ausdrücklich darum, abweichend vom allgemeinen Typenhaus nicht nur wunschgemäß den Entwurfsarchitekten einsparen zu können, sondern explizit eine Packung mit Beutelchen exakt abgezählter Steinchen zu bekommen, was den Gesamtpreis am kalkulierbarsten macht. Zudem kann man Porenbeton laiensicher verarbeiten, zum Lego-Bausatz fehlen also wirklich nur die Noppen auf den Steinen. Bei Schalungsstein-Bausätzen wäre es insofern ähnlich, aber zweitens wäre deren Laieneignung geringer, und erstens sind diese nicht so gut zu nicht speziell exotengeübten "handelsüblichen" Handwerkern kompatibel. Aus dem gleichen Grund habe ich auch Alternativen wie GreMagor o.ä. hier garnicht erst ins Spiel gebracht. Ebenso habe ich es mit Massa Haus und Konsorten gehalten, sondern ausdrücklich 1. ein Bausatzhaus und 2. dessen gemischten GU und eigengeleisteten Bau vorgeschlagen. Nicht vergessen: ich bin nicht "nur" der lustige Architektenbeschimpfonkel, sondern mache den unabhängigen Bauherrenberatungskram auch beruflich. Das Mittel, in Traumblasen hineinzupieksen, wird also durch den Zweck geheiligt, auf dem Boden der Wirklichkeit dann eine erfolgreiche Realisierbarkeit anstreben zu können.

Das Blockbohlenhaus ist in diesem Fall im übrigen nur ein "Blockbohlen"haus: die Blockhaus-Bauweise (auch mit den Bohlen) ist bereits seit Beginn der Ära Energieeinsparverordnung/Gebäudeenergiegesetz mausetot, weil in der klassischen Form nicht mehr möglich. Und solche Fake Kreuzschwänzchen, wie sie hier an der Fassade die mit Holz nur noch beplankten Sandwich-"Bohlen" rein optisch fortsetzen, kann man auch an jede andere Skandinavienlook-Fassade dranpappen. Die Kosten für dieses Designgimmick sind übrigens an Häusern klassischer Bauweisen dieselben. Wenn ich von jedem Opfer solcher Exotenalternativen-Beispielkalkulationen "´ne Mark" bekäme, könnte ich übrigens mit dem Heli zum Bäcker fliegen. Aber jedem das Seine (denen, die rechtzeitig aufwachen, helfe ich jedoch gerne weiter).
 
Y

ypg

Ich habe mir die Ausrichtungen noch mal angeschaut und mit den zwei zusätzlichen (aufwändigen) Giebeln bzw. der Zuwegung ergibt sich für mich die Nutzung des Giebels im Norden als Eingang. Die Überdachung (Dach) dort sollte man nutzen, und zwar für den Eingang. Außerdem würde ich den Allraum übers Eck ziehen, nämlich Hauswirtschaftsraum und WZ tauschen, Ess im SW. WC dann in den Osten. Man hat dann eine schöne SW-Ausrichtung und eine schöne Zonierung.
Außerdem eine schöne Sichtachse von Eingang bis zur Terrasse.
Hauswirtschaftsraum ist nach meinem Geschmack immer noch zu groß… da habe ich schon 6qm kleine Räume gesehen, die auf 3 Meter Länge durch Küchenzeile viel Stauraum und Arbeitsfläche hatten, auf anderer Seite dann Regale. Ok, da war dann kein Trockenplatz dabei.

Dass ihr Euch Gedanken gemacht habt, sehe ich dennoch sehr positiv. Insgesamt ist er viel besser als der erste Entwurf. Hausplanungen sollten wachsen und vieles sollte man ausprobieren. Vielleicht spielt Dein Mann nochmal Tetris und experimentiert mal etwas?!

Zu Blockbohlen und dergleichen kann ich nichts sagen.
 
11ant

11ant

Dass ihr Euch Gedanken gemacht habt, sehe ich dennoch sehr positiv. Insgesamt ist er viel besser als der erste Entwurf.
Ja, und dieses Lob behält seinen Wert auch dann, wenn man sich dafür entscheidet, auf eine Eigen(um)planung ganz zu verzichten. Denn auch eine Nur-Um-Planung verläßt bereits den sicheren Hafen eines erprobten Entwurfes, und jede Komplikation(sbeseitigung) verursacht überplanmäßige und im Prinzip gegenwertlose Kosten.
Hauswirtschaftsraum ist nach meinem Geschmack immer noch zu groß…
Der kürzeste (und der Hausgröße auch angemessenste) Weg aus der Misere der Kombination "zu großer Hauswirtschaftsraum und zu kleiner HAR" ist die Vereinigung der beiden Funktionen in einem gemeinsamen Raum. Wenn man dann noch die Fessel durchschneidet, Hauswirtschaftsraum / Carport / Nebeneingang zu einem Teufelsdreieck zu koppeln, gewinnt die Baukörperpositionierung entscheidend an Freiheit.

Ich bleibe dabei: Wolperting ist ein Ortsteil von Wolkenkuckucksheim. Man kann auf keinen der Wünsche verzichten wollen (Blockhauslook, Individualplanung, Hochrangigkeit der Nebeneingangsoptimierung) ODER im Rahmen der Kreisliga B (Town & Country Flair o.ä.) mit nur schwach schmerzenden Kompromissen seinen Bautraum immerhin bezahlbar erfüllen. Mit UND verknüpft sehe ich das nicht gelingen, auch wenn einem die Exotenalternativen-Verkäufer diesen Bären nur zu gerne aufbinden.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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