Grundrissplanung Einfamilienhaus ca. 170 m² auf schmalem 750m² Grundstück

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Y

ypg

Hi,
Du hast einige gedankliche Fehler, die negativen Einfluss auf den Entwurf haben. dazu gleich mehr.
Sympathisch finde ich, dass Du Dich hier der Diskussion stellst und auch antwortest.
Vorab:
- möglichst wenig Dachneigung im OG
wie ist in RP die 2-Geschossigkeit geregelt? Nach Deinen Angaben müsst Ihr 2-geschossig bauen, das Haus ist als anderthalb-Geschosser deklariert, welches es, genau genommen, nicht gibt. Das gilt zu prüfen, und dann, kommt dann darauf an, ob oder wie es einen KS gibt, müsste zB die Dusche angepasst werden.
Budget: recht knapp. Was ist mit den "geplante Eigenleistung: Elektrik, Böden, Heizung, Wasser" gemeint? Ganze Installation?
Das ist ein Weberhaus Balance 300.
Habt Ihr vor, mit Weberhaus zu bauen? Das ist doch ein Fertighaus... kann man da so ohne weiteres Eigenleistungen verbauen? Oder nehmt Ihr das nur als Vorlage?
Ich bin etwas irritiert, dass das Weberhaus Balance 300 auf deren Homepage äusserlich ganz anders aussieht als der präsentierte Grundriss auf Seite 3. Mit Eurer Vergrößerung auf 10 Meter statt der 9,50 seid ihr knapp über 190qm, geplant sind 170?... Hab die Stadtvilla gefunden. Ich sehe da kein Problem mit einem Satteldach und KS nähe 2 Meter.

Zum Entwurf:
Ich sehe auf den ersten Blick, dass da einige Differenzen hinsichtlich übereinander stehenden Wänden sind. Bei Holzständer eventuell nicht so relevant. Weiß ich nicht. Tragende Balken gibt es auch.

Die Fenster sind recht willkürlich gesetzt: da wird ein anderes Haus herauskommen, welches nicht mehr mit durchdachter äußerlicher Eleganz daherkommt wie das Weberhaus.

Die Fenster selbst sind zu spärlich für die Raumgrößen.

Kamin: leichter Grundofen
Der Kamin ist oben nicht mit eingezeichnet (was ist ein leichter Grundofen?)

Zu Deinen gedanklichen Knoten:

a) Sonnenplatz

- Garage nicht vorm Haus, da damit Sonnenplatz verloren geht --> dafür Einfahrt nördlich neben Haus
Nur wenn die Garage vor das Haus kommt, haben wir weniger Sonne im Haus
Wenn die Garage vor das Haus kommt, also westliche Ecke, kommt im Allraum tagsüber noch genug Sonne hin. Das einzige, was Dir im Westen die Sonne nimmt, ist die Speis!
Das Grundstück wird Dir auch genug Sonnenplätze anbieten. Allerdings stelle Dir die Frage, ob ein Sonnenplatz genau dort, wo prädestiniert die Garage stehen könnte, der Blick auf eine mega teure und lange Auffahrt in den Norden noch das Herz erwärmt. Ich hätte wohl lieber den Blick aufs Feld ohne Carport oder Garage.

Sonnenplatz: da fällt mir die Terrasse ein: Wenn das Grundstück 18 Meter breit ist, und Du nördlich am Grundstück vorbei fahren willst, dann brauchst Du inkl. Treppenpodest komfortable 4 Meter. Bei Heckenbepflanzung zum Nachbarn hin (bete darum, dass Ihr Euch das teilen könnt), sind es statt 5 Meter nur 4,5 Meter. Dann planst Du ein 10! Meter breites Haus (very big) und sitzt mit Deiner Terrasse beim Nachbarn auf dem Schoß... sorry, auf der Auffahrt. Die Frage ist ja, ob Ihr die Terrasse auf Grenze bauen dürft? Bei uns ist es nicht erlaubt. Und wenn es erlaubt ist? Wollt Ihr das?
-> schlankes Haus auf schlankem Grundstück.
-> Auch im Schatten ist Licht
-> eine Speis im Westen nimmt Dir keine Südsonne.


b) Zugang "hinter das Haus"
allerdings verbauen wir uns damit den Zugang hinter das Haus und nehmen uns viel Platz vor dem Haus, z.B. bei parallel gepflasteter Einfahrt.
Wie schon gesagt: Ihr nehmt Euch den schönen Blick auf das Feld.
Der kluge Bauherr nimmt einen Carport auch als Windschutz und plant einen Meter mehr ein, um durch das Carport zu gehen oder fahren.
Davon abgesehen: 120qm zu bepflastern kostet 4 x soviel wie 30qm... die Frage ist, wie lange Du zum Schnee schippen brauchst.
Zugang hast Du übrigens von der ganzen Straßenseite ums Haus herum.

Dann kommen wir wieder nicht hinter das Haus,
Ihr kommt immer hinter das Haus!
Garage, Carport: Ja geplant, hinten auf Grundstück
c) Wohnzimmerverkleinerung
Möglichkeit später Wohnzimmer zu verkleinern und Schlafzimmer einzurichten (geplante Tür vor G-WC)
später die Möglichkeit durch eine Wand im heutigen WZ, ein weiteres Zimmer zu schaffen (Tür vor G-WC in WZ)
Es ist ein Unterschied, ob man ein Büro oder Gästezimmer einen Vorsprung von 20/30 cm gibt oder dem Wohnzimmer eine Ecke von ca. 3 qm, was hier die Wohnzimmerecke um ca. 25%verkleinert und nahezu unbrauchbar als solches macht.
Wenn Kinder da sind, wird dann das Sofa verschoben?! Wohin denn? Ggü der Doppeltür? ggü der Einzeltür? 2 Türen nebeneinander?
Du engst Dich mit dieser Nischenlösung völlig ein, mit Verschieben ist nämlich nicht, da kommen dann Türen...
Die Idee, der Zimmerabtrennung hinkt auch. Ich nehme an fürs Alter als Schlafzimmer? Versuch doch mal, den Raum mit einem doppelbett und schrank zu möblieren. Du gerätst an Ecken und schmalen Durchgängen, die Du auch im Dusch-WC wiederfindest. Das ist nicht alterstauglich, eher stösst Du Dir beim altersgerechten Schleifgang die Zehen an den Ecken und Kanten am Bett, dieser Ecke, im Flur vpr Hauswirtschaftsraum, Dusch-WC und dieser Tür und im Dusch-WC selbst.

Es gibt nicht die eiermilchlegende Wollmilchsau. Plant für die nächsten 30 Jahre kompromisslos mit einem Wohlfühlraum und nicht mit einem Raum, wo man kaum etwas stellen kann, ohne sich die Waden zu stoßen. Auch wenn Ihr keine Couchpotatos seid: man fühlt sich auch mal nicht, legt sich dort aufs Sofa, die Kids wollen kuscheln usw. Und bevor man wegen des Alters in das EG ziehen muss, kommen viele Jahre, wo die Couch angesagter ist.

Zum Grundriss:
Bestehen Probleme bei der Größe des Hauswirtschaftsraum, wenn Waschmaschine, Trockner, Technik und Lagerfläche untergebracht werden sollen?
Nein. Ihr könntet davon sogar für das Dusch-WC die 2-3 Qm abknapsen. Allerdings würde ich auch oben einen kleinen Abstellraum, zur Not tut es auch das Büro oder ein großer Schrank, für Koffer, Deko usw vorhalten.
Ist G-WC mit Dusche ausreichend groß?
So ja. Knapp. Für Alter, nein.

- evtl. Küche zu klein
Nicht zu klein, aber ich finde sie einfach nur "unrund". Die hochschränke sind mir ohne Verbund zur U-Form.

- Garderobe direkt an der Haustür schränkt Bewegungsfreiheit beim Heimkommen ein.
- Speis im goldenen Westen
- Küche keine Einheit
- WZ geht fast in Richtung zweckbezogen unmöblierbar, quasi unbrauchbar.
- 2 Türen nebeneinander in den gleichen Raum ist eine Fehlplanung (weiteres s.o.)
- Bad: T-Lösung unverhältnismässig breit, kann man machen.
- nur die Hauswirtschaftsraum-Tür ist gut gesetzt (dahinter Stellfläche für einen Schrank) Bürotür kann man schieben.
- Ankleide verbraucht nur Fläche und Wand. Schrank vor Fenster - Bei 1,43 Breite und einem gestellten Kleiderschrank verbleiben ca. 75cm Breite als Lauffläche -> Einbahnstraße ohne Wendemöglichkeit.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde ein schmaleres Haus bauen. Alles andere wäre mir zu eng.
Garage: Auffahrt links, dann drehen und in die querliegende Garage fahren. Die gibt auch gleich Sichtschutz für die Westterrasse. Und ja, da kommt dann trotzdem Sonne hin.

Edit:
Speis in den Norden, Hauswirtschaftsraum nach vorn -> Leitungswege!
 
R

ReneWie

Ich beantworte mal in mehreren Etappen.

wie ist in RP die 2-Geschossigkeit geregelt? Nach Deinen Angaben müsst Ihr 2-geschossig bauen, das Haus ist als anderthalb-Geschosser deklariert, welches es, genau genommen, nicht gibt. Das gilt zu prüfen, und dann, kommt dann darauf an, ob oder wie es einen KS gibt, müsste zB die Dusche angepasst werden.
Wir können max. 2-geschossig lt. Bebauungsplan bauen. Von der Dachneigung im Inneren der Räume ist keine Stadtvilla gemeint, sondern eher das der Kniestock bei 1,2-1,40m liegt. Ich kenne eben Häuser, wo fast gar kein Kniestock vorhanden ist und die Räume dadurch sehr viel kleiner werden. Das möchten wir vermeiden.

Budget: recht knapp. Was ist mit den "geplante Eigenleistung: Elektrik, Böden, Heizung, Wasser" gemeint? Ganze Installation?
Durch meinen Beruf, kann ich die Elektroinstallation selbst durchführen. Die offizielle Abnahme erfolgt dann auf kurzem Wege.
Fliesen, Laminat wird selbst und durch die Familie gemacht.
Mit Heizung ist Installation des Hydraulikteils gemeint (Leitungen durch Haus, Heizkreisverteiler, Bodenisolation + Fußbodenheizung "tackern" unterm Estrich, ...) . Anschluss der eigentlichen WP+Puffer muss eine Fachfirma durchführen.
Wasser meint Verteilung der Wasseranschlüsse im Haus, setzen von Eckventilen,... Anschluss des Hauptwasseranschlusses erfolgt natürlich durch Wasserwerk

Habt Ihr vor, mit Weberhaus zu bauen? Das ist doch ein Fertighaus... kann man da so ohne weiteres Eigenleistungen verbauen? Oder nehmt Ihr das nur als Vorlage?
Ich bin etwas irritiert, dass das Weberhaus Balance 300 auf deren Homepage äusserlich ganz anders aussieht als der präsentierte Grundriss auf Seite 3. Mit Eurer Vergrößerung auf 10 Meter statt der 9,50 seid ihr knapp über 190qm, geplant sind 170?... Hab die Stadtvilla gefunden. Ich sehe da kein Problem mit einem Satteldach und KS nähe 2 Meter.
Wir haben den Plan lediglich als Vorlage genommen. Die Bilder und die Grundrisse passen bei vielen Firmen nicht überein, leider.
Ich habe die 170m² grob überschlagen, wenn man 10-15% von der Grundfläche wegen der Dachneigung abzieht.
 
R

ReneWie

Zum Entwurf:
Ich sehe auf den ersten Blick, dass da einige Differenzen hinsichtlich übereinander stehenden Wänden sind. Bei Holzständer eventuell nicht so relevant. Weiß ich nicht. Tragende Balken gibt es auch.

Die Fenster sind recht willkürlich gesetzt: da wird ein anderes Haus herauskommen, welches nicht mehr mit durchdachter äußerlicher Eleganz daherkommt wie das Weberhaus.

Die Fenster selbst sind zu spärlich für die Raumgrößen.

Der Kamin ist oben nicht mit eingezeichnet (was ist ein leichter Grundofen?)
Ok, von der Statik habe ich keine Ahnung. Da wird uns der Architekt/Statiker (ein Büro) bestimmt einbremsen. Kann natürlich sein, dass die Holzständerbauweise von Weberhaus da nicht so drauf achten muss.
Das Thema mit den Fenstern stimmt. Ich denke gerade im OG müssen wir da nachbessern. Mit der Symmetrie ist es nur nicht ganz so einfach.
Stimmt, der Schornstein fehlt im OG. Sollte an einer Wand im Flur verlaufen. Ein Grundofen speichert die Wärme aus Feuer und Gasen mit seinem speicherfähigen Material und gibt sie kontinuierlich an die Umgebung ab. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen. Für ein neues Haus reicht ein kleineres Exemplar.
 
Zuletzt bearbeitet:
R

ReneWie

Zu Deinen gedanklichen Knoten:

c) Wohnzimmerverkleinerung

Es ist ein Unterschied, ob man ein Büro oder Gästezimmer einen Vorsprung von 20/30 cm gibt oder dem Wohnzimmer eine Ecke von ca. 3 qm, was hier die Wohnzimmerecke um ca. 25%verkleinert und nahezu unbrauchbar als solches macht.
Wenn Kinder da sind, wird dann das Sofa verschoben?! Wohin denn? Ggü der Doppeltür? ggü der Einzeltür? 2 Türen nebeneinander?
Du engst Dich mit dieser Nischenlösung völlig ein, mit Verschieben ist nämlich nicht, da kommen dann Türen...
Die Idee, der Zimmerabtrennung hinkt auch. Ich nehme an fürs Alter als Schlafzimmer? Versuch doch mal, den Raum mit einem Doppelbett und Schrank zu möblieren. Du gerätst an Ecken und schmalen Durchgängen, die Du auch im Dusch-WC wiederfindest. Das ist nicht alterstauglich, eher stösst Du Dir beim altersgerechten Schleifgang die Zehen an den Ecken und Kanten am Bett, dieser Ecke, im Flur vpr Hauswirtschaftsraum, Dusch-WC und dieser Tür und im Dusch-WC selbst.

Es gibt nicht die eiermilchlegende Wollmilchsau. Plant für die nächsten 30 Jahre kompromisslos mit einem Wohlfühlraum und nicht mit einem Raum, wo man kaum etwas stellen kann, ohne sich die Waden zu stoßen. Auch wenn Ihr keine Couchpotatos seid: man fühlt sich auch mal nicht, legt sich dort aufs Sofa, die Kids wollen kuscheln usw. Und bevor man wegen des Alters in das EG ziehen muss, kommen viele Jahre, wo die Couch angesagter ist.
Habe es leider zu wenig erklärt. Die Tür ins Wohnzimmer (gegenüber Hauswirtschaftsraum) soll nur durch einen Sturz in Mauerwerk eine Option bleiben. Diese Tür soll erst einmal nicht vorhanden sein, erst falls der Raum zu einem altersgerechten Raum abgetrennt wird.
Die Möblierung des optionalen Raums werde ich mal virtuell durchführen, kann sein das es zu knapp wird.
Auch versuche ich eine andere Möglichkeit zur Möblierung des Wohnzimmer zu finden.

Über die anderen Punkte muss ich etwas nachdenken.
Zur Platzierung des Terrasse habe ich ein weiteres Bild angefügt.
grundrissplanung-efh-ca-170-m-auf-schmalem-750m-grundstueck-480821-1.png
 
11ant

11ant

Wir können max. 2-geschossig lt. Bebauungsplan bauen. Von der Dachneigung im Inneren der Räume ist keine Stadtvilla gemeint, sondern eher das der Kniestock bei 1,2-1,40m liegt. Ich kenne eben Häuser, wo fast gar kein Kniestock vorhanden ist und die Räume dadurch sehr viel kleiner werden. Das möchten wir vermeiden.
Gebaut werden darf, sagst Du, zweigeschossig mit Grundflächenzahl 0,25 und Geschossflächenzahl 0,5 und mit satt bequemer Höhenbegrenzung. Eine "Stadtvilla" ist zwar nicht regelrecht vorgeschrieben, empfiehlt sich hier jedoch nachdrücklich, auch wenn ich mich sonst durchaus freue, daß endlich einmal jemand an praktisch statt übermäßig hohe Kniestöcke denkt. Also, ich würde hier "Stadtvilla" bauen - mit Satteldach 25°. 1. die Grundflächenzahl argumentiert contra flächenverbrauchenden Abstellraum, also Keller oder Spitzboden. 2. das Verhältnis Geschossflächenzahl:Grundflächenzahl von 2:1 winkt mit dem Zaunpfahl, das OG als Vollgeschoss auszuführen. 3. mit "Kniestock" (hier praktisch also: ins OG heruntergezogener Dachschräge) wird das Dach (als Sparrendach, Binderdach geht dann nicht) teurer, der Spitzboden bezahlt sich insofern schon ein bißchen selbst. Im übrigen würde ich mal nebenan bei Fingerhut schauen, was die Euch zu bieten hätten.
Mit der Symmetrie ist es nur nicht ganz so einfach.
Das macht überhaupt nichts: Symmetrie hat null sittlichen Nährwert und kann absolut reuelos zum Abschuß freigegeben werden.
Die Tür ins Wohnzimmer (gegenüber Hauswirtschaftsraum) soll nur durch einen Sturz in Mauerwerk eine Option bleiben. Diese Tür soll erst einmal nicht vorhanden sein, erst falls der Raum zu einem altersgerechten Raum abgetrennt wird.
Mit "aktuell 32" baut Ihr noch ein- bis zweimal, bis man von "Alter" sprechen kann.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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