Grobe Einordnung von namhaften Fertighausbau-Firmen?

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balbi21

balbi21

Hallo,

beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema Hausbau, da wir vermutlich in nächster Zeit ein Grundstück erwerben können und dann gerne darauf ein Haus bauen möchten
Durch die diversen Internet-Seiten, Kataloge und Musterhaus-Parks haben wir natürlich auch schon den ein oder anderen Kontakt und Ideen für eine Planung.
Bei den ersten 3 Erst-Gesprächen mit Fertighaus-Firmen sind wir dann darauf gekommen, dass die Kandidaten, die wir ausgewählt haben, in recht einheitlicher Preis-Kategorie spielen (also nicht auf den Cent, aber so der Größenordnung nach):

Gibt es eine Art Kategorisierung von Unternehmen nach Qualität/Preis, die man als Newbie kennen sollte? A la : Audi ist teurer als Skoda, das ist eher Porsche und das ein Mercedes, der ist eher gleich wie der Audi?

Hatten so z.B. mit

Baufritz, Kampa, Rensch-Haus und Streif gesprochen und wollten noch mit Weberhaus und Keitel-Haus sprechen...
Habe ich mir da nur BMW, Audi und Mercedes herausgesucht - oder ist auch ein Ford dabei?
Wenn man das zumindest grob einordnen kann, wie ist denn da euer Empfinden?

(Das ein Dacia nicht nur günstiger ist, sondern auch weniger kann/an Ausstattung hat als ein Mercedes ist mir klar - aber wäre durchaus gut zu wissen, in was für eine Art Laden man gerade guckt und was es so auf dem Markt gibt - vielleicht ohne mit allen Herstellern schon ein Projekt durchkalkuliert zu haben - oder bin ich der einzige, der sich solche Gedanken macht?


Vielen Dank und viele Grüße,
Björn
 
11ant

11ant

Baufritz, Kampa, Rensch-Haus und Streif gesprochen und wollten noch mit Weberhaus und Keitel-Haus sprechen...
Habe ich mir da nur BMW, Audi und Mercedes herausgesucht - oder ist auch ein Ford dabei?
Deine gewünschte Rangliste hätte ich Dir vor 30 Jahren im Schlaf aufstellen können, da habe ich mich mit den Fertighausherstellern intensiv beschäftigt. Heute existieren in diesem Marktsegment fast nur noch die Marken, die damals einen guten Klang hatten - leider oft nur als Marken aufgekauft, so wie Grundig für Radios.

Baufritz klang damals gut - wem die heute gehören, weiß ich gerade nicht. Kampa ist so eine Marke, damals hatten die ein klares Profil: Satteldach, teilverklinkert münsterländisch-modern. Rensch-Haus würde ich heute wie damals leicht oberhalb Streif einordnen. Weberhaus fokussiert die Klientel vom Schul- bis zum Fabrikdirektor, Fach- oder Chefarzt etcetera. Über Keitel-Haus habe ich nichts schlechtes gehört. Allerdings wenn ich nach Grundrissideen surfe, sind die piefigsten sehr häufig von denen.
 
S

Spunk

Baufritz ist eher Oberklasse und Öko. Kampa... nach der dritte Pleite, schwer zu sagen, eher Oberklasse, scheinen wieder gut dazustehen und die Probleme hinter sich gelassen zu haben. Spricht daher nichts dagegen.
Rensch-Haus, hm, Streif eher Mittelklasse.
In die Preiswertklasse würde ich eher Hanse Haus und Fingerhaus einordnen.

Aber das ist alles, nun ja, subjektiv. Fast alle FH-Anbieter können teuer oder billig. Der Endpreis kommt mehr auf die Ausstattung an. Da ist beim Rest nicht viel um.
Viel hilft manchmal auch nicht viel. Mach dir besser Gedanken, was das Haus enthalten soll oder was gar nicht geht. Zum Bleistift Wandaufbau, Ständer oder Tafel, Dämmung: Holz, Steinwolle, Styrodur.

Oder schaue einfach mal nach einem lokalen Holzbauer.
 
11ant

11ant

Baufritz ist eher Oberklasse und Öko.
Das ist wohl noch immer so. Früher waren da die direkten Mitbewerber Platz und ExNorm.

Kampa... nach der dritte Pleite, schwer zu sagen, eher Oberklasse, scheinen wieder gut dazustehen und die Probleme hinter sich gelassen zu haben.
Aber sie bieten heute einen ganz anderen Architekturstil bzw. derer mehrere. Insgesamt habe ich den "Verdacht", daß auch die Konstruktion und Produktion nicht mehr wie früher ist, d.h. nur die Zuordnung Name - Markenimage - Kundenzielgruppe die alte ist.

Fast alle FH-Anbieter können teuer oder billig.
Und dafür haben sie teilweise mehrere Marken im Programm, die früher als Hersteller noch Mitbewerber zueinander waren, und nun nur noch Zielgruppen-Marken sind. Zum Beispiel um eine separate Vertriebsschiene nur für Ausbauhäuser zu haben.

Oder schaue einfach mal nach einem lokalen Holzbauer.
So haben die Fertighaushersteller alle mal angefangen: als Zimmereien. Mein Eindruck ist, daß jeder, der vom Handwerker zum Haushersteller wird, die gleichen Lehrlingsfehler macht. In diesem Sinne ist der Zimmerer, der heute Hausbau anbietet, wie die Fertighaushersteller in den 60ern - nur eben auf dem Stand der heutigen Energieeinsparverordnung und Ausstattungsmode. Ausnahmen mag es geben, aber meist hätte ich da kein gutes Gefühl - auch wenn ich beim Massivbau zum lokalen oder regionalen Anbieter tendiere.

Heißt eigentlich Deine Frage nur nach Fertighausherstellern, daß Du Massivbau schon ausschließt, oder nur um nicht Äpfel und Birnen innerhalb einer gemeinsamen Rangliste zu vergleichen ?
 
balbi21

balbi21

Heißt eigentlich Deine Frage nur nach Fertighausherstellern, daß Du Massivbau schon ausschließt, oder nur um nicht Äpfel und Birnen innerhalb einer gemeinsamen Rangliste zu vergleichen ?
Für unser Projekt habe ich prinzipiell noch nichts ausgeschlossen - fokussiere im Moment aufgrund des Materials Holz und den Dämmwerten eher auf Fertigbau/Holzständer - aber schließe nichts aus (fand auch die Baubiologischen Hinweise von Roth Massivhaus nützlich usw.).
Für eine Marktübersicht würde ich aber tatsächlich eher separat eine für Äpfel und eine für Birnen haben

Das natürlich alle sowohl "preiswerte" als auch luxuriöse Häuser bauen "können", ist mir durchaus bewusst - um den Vergleich noch mal zu bemühen - aber auch beim Automarkt würde es wahrscheinlich im Detail Unterschiede in den Meinungen geben aber grob weiß jeder, was Porsche so für Autos baut und was Skoda ist,... um so eine ADAC-mäßige Grob-Einordnung würde es mir gehen - damit man eine richtige "Erwartungshaltung" aufbauen kann...

Vielen Dank und schon mal ein tolles Osterfest
Björn
 
S

Spunk

Das ist wohl noch immer so.
Baufritz: Ist noch so. Da ist mir auch nichts gegenteiliges bekannt. Vollöko und Inhaber geführt.

Aber sie bieten heute einen ganz anderen Architekturstil bzw. derer mehrere. Insgesamt habe ich den "Verdacht", daß auch die Konstruktion und Produktion nicht mehr wie früher ist, d.h. nur die Zuordnung Name - Markenimage - Kundenzielgruppe die alte ist.
Kampa: Werke sind wohl z.T.die alten... Konstruktion, entwickelt sich ständig weiter. Kostenoptimierung und technischer Fortschritt.
Bleibt nur noch die Zielgruppe.

Und dafür haben sie teilweise mehrere Marken im Programm, die früher als Hersteller noch Mitbewerber zueinander waren, und nun nur noch Zielgruppen-Marken sind. Zum Beispiel um eine separate Vertriebsschiene nur für Ausbauhäuser zu haben.
Ja, so ist es, siehe Deutsche Fertighaus Holding. Bien-Zenker und Hanse Hause, Streif und Schwabenhaus, wobei mir bei letzteren die Zuordnung unklar ist. Insbesondere bei Schwabenhaus.

So haben die Fertighaushersteller alle mal angefangen: als Zimmereien. Mein Eindruck ist, daß jeder, der vom Handwerker zum Haushersteller wird, die gleichen Lehrlingsfehler macht. In diesem Sinne ist der Zimmerer, der heute Hausbau anbietet, wie die Fertighaushersteller in den 60ern - nur eben auf dem Stand der heutigen Energieeinsparverordnung und Ausstattungsmode. Ausnahmen mag es geben, aber meist hätte ich da kein gutes Gefühl - auch wenn ich beim Massivbau zum lokalen oder regionalen Anbieter tendiere.
Na hoffentlich nicht. Habe hier zwei lokale Holzbauer. Denen traue ich zu, gleichwertige Häuser wie die großen Ketten zu bauen.

Heißt eigentlich Deine Frage nur nach Fertighausherstellern, daß Du Massivbau schon ausschließt, oder nur um nicht Äpfel und Birnen innerhalb einer gemeinsamen Rangliste zu vergleichen ?
Das wäre wohl die Frage die der TE beantworten sollte: Warum nur FH?
Aber mir ist auch der Ansatz nur viele FH abzuklappern, ein falscher.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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