Glasbausteine durch vorgesetzte Scheibe "dämmen"

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hansvas

Hallo,

ich bin gerade dabei mir ein Haus zu kaufen, das etwas älter ist, mir gerade deswegen aber gut gefällt und bei dem ich die Optik, möglichst erhalten will und dabei die grottenschlechte Energieeffizienz ( 269,3 kWh/(m2·a)) soweit es geht verbessern will.

Ein Problem dabei ist sicherlich der ungedämmte Anbau in dem sich zwei Glasbausteinfelder( ca. 250 cm * 300 cm und 80 cm * 230 cm). Die Steine sind schmaler als die umgebende Mauer (24 cm, Porenbeton) und schießen auf der Innenseite bündig ab, so dass sich auf der Außenseite ein ca. 6 cm breiter umlaufender freier Streifen vorhanden ist.

Meine Idee wäre nun auf der Außenseite kleine Holzlatten umlaufend als Anschlag / Abstandshalter in die Wand zu dübeln (2 cm Latten), dann eine (oder mehrere) Glas oder Acrylglasscheibe einzulegen und anschließend nochmal eine 2cm Lattung als Rahmen anzubringen.

Das würde die Optik nur wenig beeinträchtigen, aber erreiche ich damit mein Ziel einer besseren Dämmung oder handle ich mir auf Dauer sogar Probleme ein.

Danke

Hans-Joerg
 
N

nordanney

Welchen Zweck erfüllen die Glasbausteine? Warum nicht einfach gegen "normale" Fenster tauschen (Festverglasung)?
Meine Idee wäre nun auf der Außenseite kleine Holzlatten umlaufend als Anschlag / Abstandshalter in die Wand zu dübeln (2 cm Latten), dann eine (oder mehrere) Glas oder Acrylglasscheibe einzulegen und anschließend nochmal eine 2cm Lattung als Rahmen anzubringen.
Bringt energetisch wahrscheinlich genau 0.
 
H

hansvas

Welchen Zweck erfüllen die Glasbausteine?
Licht durchlassen

Warum nicht einfach gegen "normale" Fenster tauschen (Festverglasung)?
Uns gefällt die Optik - ansonsten gibt es keinen weiteren Grund.

Bringt energetisch wahrscheinlich genau 0.
Durch die vorgesetzte Scheibe entsteht ein isolierendes Luftpolster, im Grunde genau so wie die Mehrscheibenfenster früher bei denen noch "normale" Luft zwischen den einzelnen Scheiben war. Das das nicht so effizient ist wie eine moderne Isolierverglasung ist klar, das dass gar keinen Effekt hat kann ich mir aber nicht vorstellt.

Angst habe ich ein wenig davor das sich zwischen den Scheiben Feuchtigkeit niederschlagen könnte da das umgebende Mauerwerk kapilar ist.

Hans Joerg
 
Nida35a

Nida35a

@hansvas
Anbau, alt, hoher Energieverbrauch ,
die Fenster sind’s nicht alleine,
in der Decke ist keine Isolierung drin,
Fußboden, Wände, Türen ohne Isolierung,
mach dir erst ein Bild vom Ist-Zustand des Hauses, dann mit Energieberater einen Plan mit den Kosten der einzelnen Maßnahmen und dann einen Plan der Ausführung, du stocherst im Nebel
Gruß Nida
PS: Doppelfenster sind nie dicht, sondern es lüftet sich trocken
 
H

hansvas

der Anbau ist das was relativ neu (ca. 1968) ist, der Rest ist alt (ca. 1850)

hoher Energieverbrauch ,die Fenster sind’s nicht alleine,
Natürlich nicht [*], die Glasbausteine sind - bezogen auf Energieverbrauch - nur ein Problem von vielen.

mach dir erst ein Bild vom Ist-Zustand des Hauses,
Abgesehen vom Energieverbrauch gibt es bei diesem Haus kein Problem. Der Bauzustand ist wirklich gut und bei der zweiten Besichtigung hatte ich einen Bausachverständigen dabei. Aber auch der meinte, das es (mit meinen Prioritäten) schwierig wird eine gute energetische Sanierung hinzubekommen.

Ich könne eine Reihe von Einzelmaßnahmen dürchführen * um die Situation zu verbessern, aber den großen Wurf (energetisch gesehen) würde ich wohl nicht machen. Einzig zu den Glasbausteinen hat er nicht viel gesagt, deswegen habe ich das hier angesprochen.

Das liegt weniger an der Bausubstanz sondern mehr an den äußeren Umständen. Der alte Bau (1850) besteht aus Basaltstein bzw. Basaltlava, außen nicht verputzt, die mir ausnehmend gut gefällt und die ich aus diesem Grund nicht von außen Dämmen möchte.

Der Anbau aus Porenbeton (mit den benannten Glausbausteienen) ist in einen Hang hinein gebaut, so das im Grunde das gesamte Erdgeschoss mit zwei Seiten in den Hang hinenragt und an einer Seite an die Garage gebaut ist. Auch hier ist eine Außenisolierung aus naheliegenden Gründen schwer durchführbar, zumal weiter oben auf dem Hang ein anderes Haus steht, den Hang wegbaggern um an die Außenseite heranzukommen geht also nicht so ohne weiteres.

Der erste Stock des Anbaus ragt auf einer Seite in den Hang, die andere zwei Seiten sind von einem vorgebauten, geschlossenen Wintergarten umgeben.


cu Ha-Joe

* Er schlägt vor (kein Anspruch auf Vollständigkeit, aus dem Kopf hingeschrieben)

* die Fenster austauschen
* die alten Vorbaurollos nach Möglichkeit gegen motorisierte austauschen, bei der Gelegenheit die Durchgänge für Gurtband etc. zu schließen
* das Dach irgendwann neu eindecken lassen (ist ohnehin geplant) und dabei eine Dämmung von außen zusätzlich zur vorhandenen Innendämmung anbringen lassen
* wenn ich das alte Haus partout nicht von außen dämmen will (was er mir empfiehlt) sollte ich eine diffusionsoffene Innendämmung anbringen lassen, die aber auf nicht als 3-4 cm sein sollte, seiner Meinung nach sollte ich gründlich nach jemanden suchen der das wirklich gut kann - wobei seine Skepsis auffällig ist. In jedem Fall solle ich erst feststellen lassen wie der Wasserdurchgangskoeffzient der unverputzten Basaltwände ist und mich dann - vor einer Dämmung - noch mal bei ihm melden. Gefühlt macht ihm der Teil Sorgen.
* im Falle einer Innendämmung wären Wandheizungen nicht schlecht bzw. würden die Situation verbessern (mir fällt auf das ich nicht gefragt habe welche Situation er meint, mache ich wenn ich mich noch mal melde)
* wenn ich eine Innendämmung anbringen lasse wäre ein der eine oder andere Lüftungautomat wohl auch keine schlechte Idee
* die vollständig offenen Seiten des Anbaus würde er von außen dämmen lassen, die anderen Seiten soll ich mir erst mal ein oder zwei Jahre ansehen um festzustellen ob die Mauern immer vollständig trocken bleiben.
 
11ant

11ant

Uns gefällt die Optik - ansonsten gibt es keinen weiteren Grund.
Das kann ich mir schon ohne Verunzierung mit einer Lattung nicht vorstellen, daß man auf die Optik abfährt. Aber gut, ich als Missionar verstehe schon BDSM nicht
Durch die vorgesetzte Scheibe entsteht ein isolierendes Luftpolster, im Grunde genau so wie die Mehrscheibenfenster früher bei denen noch "normale" Luft zwischen den einzelnen Scheiben war. Das das nicht so effizient ist wie eine moderne Isolierverglasung ist klar, das dass gar keinen Effekt hat kann ich mir aber nicht vorstellt.
Man hat die "normale" Luft erstens inzwischen durch ein spezielles Gas ersetzt, das keine Tautröpfchen ausflockt; und zweitens diese Gasfüllung dicht eingeschlossen, was die Latten nicht schaffen werden.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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