Gipswände: anbringen von Gegenständen und Feuchtigkeit

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A

ashley

Hallo, wir ziehen demnächst in ein Haus mit Holzständerbauweise (Fertigbauweise). Das ist neu für uns (bisher immer in gemauerten Häusern/Wohnungen gelebt) und daher hier mal eine (wahrscheinlich) naive Frage: die Zimmerwände sind ja, so hört es sich beim klopfen an, aus Gips-Platten. Kann man an solche Wände schwere Gegenstände anbringen (wir haben z.B. einen alten, großen Spiegel, der nur an einem Punkt aufgehängt wird und schon in der Steinwand einen ordentlichen Dübel benötigt)? Wenn ja, wie wird so etwas befestigt? Reicht es hierbei, wie bei Mauerwerk, ein Loch zu bohren und mit speziellen Dübeln zu arbeiten? Außerdem: bedeuten Löcher in der Wand von Holzständerbauweise-Häusern nicht ein Risiko bzgl. Feuchtigkeit? Ihr seht, das ist ziemlich neu für uns, daher die Fragen. Hoffe, ihr könnt hier weiterhelfen.
Danke und Grüße
Ashley
 
O

ONeill

Hallo, einfach mit entsprechenden Schrauben anbringen. Wir haben unsere 100 Kilo ( geschätzt) Verteilung an zwei Schrauben aufgehangen.

Grüße,
Christian
 
S

stefanc84

Kommt auch darauf an ob es Gipskarton ist oder etwas teurere Gipsfaser. Evtl. habt ihr direkt dahinter anschließend eine OSB-Platte die mit trägt.
Uns wurde erzählt, dass die Gipsfaser-Platte locker mit Hängeschränken zurecht kommt. Ob es stimmt weiß ich aber nicht.
 
C

Caspar2020

Holzständerbauweise (Fertigbauweise).
Wie ist den konkret dein Wandaufbau? Da gibt es himmelweite Unterschiede. Bessere Fertighäuser haben doppelt beplankt mit holzfaserplatte oder ähnlichen als 2. Schicht. Bei so einem Aufbau reichen handelsübliche Spax-schrauben. Jede davon kann 50kg normalerweise tragen.

Und nein; so ein schrauben Loch ist auch kein Feuchtigkeitsproblem. Die Dämmung ist nach außen hin eh "offen" normalerweise.
 
11ant

11ant

Die Wandtafeln sind vor allem inhomogen: der größere Teil der Wandfläche ist im tragenden Sinne "hohl" (mit leichten Fasermatten gefüllt). Dafür gibt es spezielle Kippdübel. Dazwischen gibt es, meist in einem 62,5-cm-Achsabstand, vertikal verlaufend die Konstruktionshölzer "dahinter". D.h. der Dübel greift zunächst in Gipskarton (wie sonst in Putz) und dann in Holz (wie sonst in Stein). Es gibt, ähnlich wie Suchgeräte für Stromleitungen, auch solche für Balken.

Feuchtigkeitssperren sind mir als Thema für reine Innenwände nicht bekannt. Wie weit unter dem Gipskarton noch eine (Art) Spanplatte ist, ist beim Hersteller zu erfragen (der im übrigen auch sagen kann, wo die Hölzer verlaufen, ich würde mir immer auch Ausführungszeichnungen meines Hauses geben lassen), und kann sich Unterscheiden. Auch bei Holztafelbauweise sind nicht alle Innenwände gleich stark. Hier gibt es im wesentlichen drei Arten von Innenwänden: gewöhnliche rein raumtrennende Wände teilweise wie vom Massivbau gewohnt in zwei Stärken (wo durchaus eine davon ohne und eine mit Faserplattenlage unter dem Gipskarton sein kann), und solche Wände, die gleichzeitig auch Installationswände sind (wo Küchen und Bäder angrenzen). Bei letzteren würde ich ggf. Feuchtigkeitssperren auf der Feuchtraumseite erwarten.

Innenseiten von Außenwänden sind ein anderes Thema als reine Innenwände, ebenso Innenwände, die in Außenwände übergehen, bspw. wo gedeckte Freisitze in den Grundriss eingezogen sind). Der Hersteller kann einen aber ausführlich darüber informieren (und diese Infos sollte man sich auch unbedingt geben lassen), wo Wände welchen Aufbaus stehen.

Dass Dir die Wand von Raumluftfeuchte wegfault, wo Du ein Schraubloch für eine Wanduhr gebohrt hast, ist jedenfalls nicht zu befürchten
 
C

Caspar2020

Die Wandtafeln sind vor allem inhomogen: der größere Teil der Wandfläche ist im tragenden Sinne "hohl" (mit leichten Fasermatten gefüllt). Dafür gibt es spezielle Kippdübel. Dazwischen gibt es, meist in einem 62,5-cm-Achsabstand, vertikal verlaufend die Konstruktionshölzer "dahinter". D.h. der Dübel greift zunächst in Gipskarton (wie sonst in Putz) und dann in Holz (wie sonst in Stein). Es gibt, ähnlich wie Suchgeräte für Stromleitungen, auch solche für Balken.
Das kommt echt auf den Hersteller an.

"Unser" Fertighausbauer hat konsequent, egal ob als reine innen-Wand oder nach außen hin:

12,5-mm-Gipsbauplatte
13-mm-Holzwerkstoffplatte

Bei außen wäre noch ein Dampfbremsvlies zwischen diesen beiden.
Da braucht es in keiner Wand die Suche nach den Konstruktionshölzern oder Kippdübel um schwere Lasten aufzuhängen. Normale Spax-Schrauben (natürlich müssen die in die Werkstoffplatte eindringen können.

Aber wie gesagt, am Markt gibt es große Unterschiede.

@ashley: Vielleicht magst du uns ja verraten welche Firma? Bzw hast diesen schon kontaktiert?
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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