Gasheizung + Solarthermie

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Vit84

Vit84

Hallo. Folgende Frage an die Fachkundigen bzw. Häuselbauer mit Erfahrung:

Wir wollen demnächst bauen, besitzen bereits ein Baugrundstück. Erdgasleitung liegt am Grundstück.
Da ja Gas ziemlich teuer ist und man über Alternativen gern nachdenkt... Ist es sinnvoll die Gasheizung mit der Solarthermie zu kombinieren (für Warmwasseraufbereitung)? Oder ist es besser die Gasheizung (auf Grund der aktuellen Preise) zu vernachlässigen und komplett auf z.B. Pelletheizung umzuschwingen? Es wird ein Einfamilienhaus gebaut. Der Wärmebedarf kann nicht benannt werden.
Bräuchte ein paar Infos zum Grundverständins.... Werde mich von Fachleuten noch beraten lassen, möchte mich aber mittels Foren informieren.... Vielen Dank im Voraus
 
Der Da

Der Da

Gas ist doch nicht teuer wenn man wenig braucht. Ohne bedarf kann dir keiner helfen. Wie bauen KfW 50 und erwarten ca 40 eur heizkosten im Monat. Der Wert sind Erfahrungsberichte von Leuten mit dem gleichen Katalog Haus. Bei Pellet brauchst nen Keller, wir bauen ohne, Gas was die günstigste Variante beim erwartetem verbrauch
 
K

K.Brodbeck

Hallo Vit84,

Wenn man ein Haus baut, dass sehr wenig Energie Verbraucht, dann ist eine Wärmepumpe das einfachste System. Läuft sehr lange sehr gut, und wenn man als Stromanbieter noch einen der vier Ökostromlieferanten wählt, dann ist sie sogar Ökologisch.

Ausserdem spart man sich Kamin und Jährliche Kaminfegerkosten!

Aber die Heizung ist nur ein winzig kleiner Entscheid am Hausbau, der sich ergibt wenn man plant, weil sie, wie Der Da schon geschrieben hat, sehr beeinflusst wird von dem Haus, was ihr plant.

lg

K.Brodbeck
 

€uro

...Da ja Gas ziemlich teuer ist und man über Alternativen gern nachdenkt...
Teuer ist relativ. Hier ca. 0,07 €/kWh, WP Strom 0,19 €/kWh.
...Ist es sinnvoll die Gasheizung mit der Solarthermie zu kombinieren (für Warmwasseraufbereitung)?
Wenn nicht gerade ein PH, ist der Bedarf für WW gegenüber Heizung mehr oder weniger deutlich geringer d.h., die Investition für Solarthermieanlage besitzt einen geringen wirtschaftlichen Hebel. Hinzu kommt, dass tatsächlich meist nur ein Bruchteil von dem geerntet werden kann, was beim Verkauf beziffert wurde. Eine Mogelpackung.
Wenn Gas, dann das Gebäude besser dämmen (15% Regel) und auf Solarthermieanlage verzichten.
Ohne den tatsächlichen Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung u. WW zu kennen, lässt sich ohnehin die optimale Lösung nicht finden.

v.g.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Wir wollen demnächst bauen, besitzen bereits ein Baugrundstück. Erdgasleitung liegt am Grundstück.
Da ja Gas ziemlich teuer ist und man über Alternativen gern nachdenkt...
Das ist relativ, wie €uro richtig festgestellt hat; zumeist fußen dererlei Aussagen auf der Arbeit der Stromlobby. Tatsächlich ist es so, das Gas für die nächsten ca. 20 Jahre eine gute Alternative und dessen Bezugspreis eine berechenbare Konstante sein wird. Mittels neuer Techniken ist es möglich, bislang als unförderbar angesehene Erdgasquellen in Deutschland zu erschließen.

Ist es sinnvoll die Gasheizung mit der Solarthermie zu kombinieren (für Warmwasseraufbereitung)? Oder ist es besser die Gasheizung (auf Grund der aktuellen Preise) zu vernachlässigen und komplett auf z.B. Pelletheizung umzuschwingen? Es wird ein Einfamilienhaus gebaut. Der Wärmebedarf kann nicht benannt werden. Bräuchte ein paar Infos zum Grundverständins....
Das ist eines dieser Jehova-Themen. Meist kommt der Häuslebauer um eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung nicht herum, da es die einfachste Art und Weise ist, der Energieeinsparverordnung zu entsprechen. Ein Mehr an Dämmung - hier die von €uro angesprochene 15% Klausel - geht meist zu Lasten der Grundfläche. Kontraproduktiv, da die meisten Bauherren ihr Baufenster bestmöglich ausnutzen wollen.

Trotzdem ist es eine Überlegung wert, mehr auf Solar zu setzen, als die obligatorischen 4,5 qm Solarpaneele für das Brauchwasser. Sonne ist immer kostenlos verfügbar und es gibt bereits erfolgreich umgesetzte Neubauten, welche mittels erzeugter Solarwärme beste - und öffentlich einsehbare - Ergebnisse erzielt haben. Das dagegen häufig als non plus ultra propagierte "Plus-Haus" weist für die Energiebilanz katastrophale Ergebnisse auf. Beispielsweise wird ein Stromverbrauch jenseits von Gut und Böse verzeichnet, dessen Herkunft sich Niemand erklären kann; ein blamables Ergebnis für die Politik!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Solarwärme zu nutzen; begonnen bei ca. 20 qm Kollektorfläche und einem 1000-l Pufferspeicher und endend bei einem echten Solarhaus mit 9000-l Speicher und Pelletofen. Es ist also - wenn Du bedenkst, daß eine vernünftige Luft-Wasser-Wärmepumpe incl. Installation im Bereich TEUR 15 erfordert - eine Überlegung wert, für den gleichen Einsatz an Euronen auf Solarwärme zu setzen. Btw. werden die Energieversorger über Kurz oder Lang die Förderung der Luft-Wasser-Wärmepumpe über den Wärmepumpentarif drastisch einkürzen; es ist die Rede davon, daß der Wärmepumpentarif dann noch 1-2 Cent unterhalb des normalen Haushaltsstroms angeboten wird - auch von "Straftarifen" ist die Rede.

Freundliche Grüße
 

€uro

...Ein Mehr an Dämmung - hier die von €uro angesprochene 15% Klausel - geht meist zu Lasten der Grundfläche. Kontraproduktiv, da die meisten Bauherren ihr Baufenster bestmöglich ausnutzen wollen.
Das sehe ich anders ;-)
... Sonne ist immer kostenlos verfügbar und es gibt bereits erfolgreich umgesetzte Neubauten, welche mittels erzeugter Solarwärme beste - und öffentlich einsehbare - Ergebnisse erzielt haben.
Na, dann mal her mit den Ergebnissen Investaufwand (Kapitaldienst hierfür)/ tatsächliche Ernte. Ich bin gespannt ;-)
...Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Solarwärme zu nutzen; begonnen bei ca. 20 qm Kollektorfläche und einem 1000-l Pufferspeicher und endend bei einem echten Solarhaus mit 9000-l Speicher und Pelletofen. Es ist also - wenn Du bedenkst, daß eine vernünftige Luft-Wasser-Wärmepumpe incl. Installation im Bereich TEUR 15 erfordert - eine Überlegung wert, für den gleichen Einsatz an Euronen auf Solarwärme zu setzen.
Vollkommen falsch. Je mehr therm. Energie gespeichert werden muß, um so unwirtschaftlicher! Die Kosten einer Luftwärmepumpe sind übrigens deutlich niedriger, je nach Leistungsbedarf! Gasbrennwert + Anschlusskosten liegen in gleicher Größenordnung im Vergleich zu einer z.B. Luftwärmepumpe ;-)
....Btw. werden die Energieversorger über Kurz oder Lang die Förderung der Luft-Wasser-Wärmepumpe über den Wärmepumpentarif drastisch einkürzen; es ist die Rede davon, daß der Wärmepumpentarif dann noch 1-2 Cent unterhalb des normalen Haushaltsstroms angeboten wird - auch von "Straftarifen" ist die Rede.
Solide Planungen rechnen ohnehin mit Normaltarif ;-)

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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