Frischluftheizung vs. Luft-Wasser-Wärmepumpe Innenaufstellung, Alternativen??

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F

Flitzer

Hallo zusammen,

wir planen aktuell ein neues Haus. Leider verbietet die Gemeinde laut Bebauungsplan die Außenaufstellung von Luft-Wasser-Wärmepumpe. Innenaufstellung finde ich persönlich im Moment blöd (Platz im Technikraum, riesen Löcher in der Wand, Lärm(?)), lasse mich aber gerne überzeugen.
Wir haben jetzt erste Angebote mit einer Frischluftheizung bekommen (Luft-luftwärmepumpe), welche ich persönlich sehr charmant finde aufgrund der Filter- und Kühlfunktion und somit der Möglichkeit im Sommer mit geschlossenem Fenster zu schlafen (Autobahn in Sichtweite ohne Tempolimit, <<1km).
Leider habe ich über eine solche Frischluftheizung im Netz nichts gutes gefunden (und wenig fundiertes negatives...). Zumindest nicht wenn die Außenaufstellung einer Luft-Wasser Wärmepumpe und somit Fußbodenheizung nicht zur Debatte steht. Auch ist bisher kein Anbieter auf meine Anfrage bez. Ringgrabenkollektor näher eingegangen (da teuer).
Fossile Energien scheiden grundsätzlich aus, Strom würde vom Dach kommen (ggf. mit Speicher).
1) Hat irgendeiner von euch mit einer Frischluftheizung gute Erfahrungen gemacht (Ausströmer in der Decke)? --> Badezimmer mit Infrarotelementen in der Decke geplant
2) Was wäre eine Sinnvolle Alternative?
3) Ist eine integrierte Aufstellung der Luft-Wasser-Wärmepumpe wirklich so unschön wie uns die Hausbauer vorgaukeln?--> Die erzählen einem ja leider nur dass was für sie von Vorteil ist, und das wäre nun mal im Fertighausbereich "Lüftung ist das beste seit der Erfindung des Bieres" ;-)

Achso, KFW-55 Standard, optional KFW40, kein Keller, ca. 150m² Wohnfläche mit Satteldach. Förderung erstmal nebensächlich.

Danke

Flitzer
 
B

Benutzer200

1) Hat irgendeiner von euch mit einer Frischluftheizung gute Erfahrungen gemacht (Ausströmer in der Decke)? --> Badezimmer mit Infrarotelementen in der Decke geplant
Nur im Job - KFW 55 ist ein No-Go dafür. Vorteil: Spottbillig im Vergleich zur herkömmlichen Heizung. Die meisten Kosten kommen dann aber im Betrieb...
2) Was wäre eine Sinnvolle Alternative?
Sole-Wasser-Wärmepumpe. Ringgrabenkollektor ist doch klassisch der perfekte Eigenleistungsbereich. Oder der Rohbauer baggert direkt im Garten die Gräben für ne Kiste Bier. Mehr Kosten fallen nicht an. Auch nicht für den Bauunternehmer.
3) Ist eine integrierte Aufstellung der Luft-Wasser-Wärmepumpe wirklich so unschön wie uns die Hausbauer vorgaukeln?
Totaler Unsinn. Das ist eine gängige (wenn auch nicht so häufige Variante).
Die erzählen einem ja leider nur dass was für sie von Vorteil ist, und das wäre nun mal im Fertighausbereich "Lüftung ist das beste seit der Erfindung des Bieres" ;-)
Klar, Luft-luftwärmepumpe ist natürlich im Vorteil. Für den Bauunternehmer. Er spart sich die teure Heizung mit Fußbodenheizung und baut Euch einen Fön ein. Das lässt er sich aber gut bezahlen...

Die innen aufgestellte Wärmepumpe kann überall hin. Auch auf den Dachboden, falls vorhanden. Natürlich verursacht sie deutliche Geräusche. Aber das bekommt man baulich leicht in den Griff.
 
F

Flitzer

Hallo Benutzer 200 :cool:

Danke für deine ausführliche Antwort.
Warum ist die Lüftung für KFW55 Haus ein No-Go? Wärmedämmung nicht ausreichend? bzw. wann würde es funktionieren?
Was außer Stromverbrauch spricht denn realistisch gegen eine Luft-luftwärmepumpe mit Wärmerückgewinnung? Können die das Temperaturniveau nicht erreichen, haben hygienische Probleme, brauchen zu viel Strom oder taugen alle nix? Ich versuche es einfach zu verstehen, warum da alle gegen sind außer denen die es verkaufen. Wenn ich eh eine solaranlage auf dem Dach habe, kann die Heizung ja ruhig Strom brauchen, Nachts ist die eh aus und im Winter zieht auch die Luft-Wasser-Wärmepumpe viel Strom.

Mit dem Ringgrabenkollektor habe ich mir auch so vorgestellt blauäugig wie ich war (mal schnell ein Loch nebenbei buddeln, Rohr reinwerfen, Fertig)... da sträuben sich aber irgendwie alle bei den Gesprächen erstmal, da muss ich nochmal nachhaken... Eigenleistung innerhalb der Gewerke geht leider schlecht wegen Gewährleistung und ist gar nicht mal so billig wenn man den Bagger leihen muss. --> außer der Baggerfahrer macht das spontan mit der Bodenplatte mit --> weiß dann halt auch die Bauleitung und der Bauträger und beide halten die Hand (dr)auf.

Die Wärmepumpe auf dem Dachboden wäre eine Möglichkeit die ich nur am Rande in Betracht gezogen habe... da ist halt immer noch das scheppernde Teil im Haus, über den Schlafzimmern...

Gruß Flitzer
 
WilderSueden

WilderSueden

Letztendlich ist das eine Stromdirektheizung in der Lüftung. Also 1kWh Strom = 1kWh Wärme. Eine sehr teure Art zu heizen denn überschlagsweise hast du einen Wärmebedarf von 5000 kWh, also Heizkosten von 2000-2500€. Für einen Neubau ist das definitiv nicht angemessen
 
face26

face26

Schmeiss doch einfach mal die große Suchmaschine an. Und click nicht auf ein Ergebnis hinter dem ein Hersteller solcher Geräte steckt.
Wäre hilfreich wenn Du Dir ein paar Grundlagen dazu aneignest, wenn es verstehen willst.

Vom Grundprinzip her musst Dir vorstellen, dass eine Luft-luftwärmepumpe keine klassische Wärmepumpe ist. Sprich Sie wandelt nicht Energie aus einem externen Kreislauf, Luft, Wasser oder Sole in Heizenergie um. Sondern Sie nutzt die Energie der Abluft des Hauses und versucht möglichst viel davon wieder in die frische (kalte) Luft von außen wieder zurückzuführen um diese zu erwärmen. Man kann aber nur das zurückführen was da ist. Dabei gibt es Verluste. Sonst hätte man ein Perpetuum Mobile. Diese Verluste müssen wieder ausgeglichen werden. Hierfür wird die zugeführte Luft vorerwärmt und/oder nacherwärmt. Das passiert mit Strom. Anders als bei Wärmepumpen nicht im Verhältnis 1:3 - 1:5 sondern 1:1 (da bin ich nicht sattelfest, es dient aber nur zur Veranschaulichung).
Das Prinzip funktioniert in einem Passivhaus. Weil das so gut gedämmt ist, dass kaum Verluste da sind. Die werden durch solare und innere Gewinne ausgeglichen und wenn dann mal ein bisschen zugeheizt werden muss fällt das nicht groß ins Gewicht. Denn auf der anderen Seite spart man sich einiges an Technik wie zum Beispiel die Fußbodenheizung. In einem durchschnittlichen KfW55 Haus hast Du zu viel Verluste. Da wirst nicht glücklich damit, erst recht nicht bei den steigenden Strompreisen.

Und vergiss das mit Photovoltaik. Das ist ein netter Zusatz-/Nebeneffekt der auch sinnvoll ist. Aber wenn Du am meisten Energie brauchst hast kaum oder keinen Ertrag, also im Winter. Und nein die Heizung ist nachts nicht aus. Nachtabsenkung mach in einem modernen Haus in der Regel keinen Sinn.
 
H

haydee

Wir haben Luft-Wasser-Wärmepumpe Innenaufstellung.
1x Zuluft 1x Abluft mit Abdeckungen in der Außenwand. Also nichts da mit großen hässlichen Löchern. Finde es hübscher als die kästen irgendwo im Garten.

Geräusche
Warmwasserbereitung und Enteisen ist etwas lauter. Im normalen Alltag geht es unter, ist es still hört man das deutlich. Der normale Heizbetrieb ist wirklich sehr leise.

Mit einer Frischluftheizung in Autobahnnähe hätte ich ehr Bedenken, neben den hohen Heizkosten, dass du dir den Lärm durch die Öffnungen in jedes Zimmer holst.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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