Finanzierung / Kostenschätzung so realistisch?

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B

Bauwunsch85

Hallo zusammen,

wir stehen noch relativ am Anfang und haben durch einen Zufall eine erste Kostenschätzung von einem regionalen Bauunternehmer vorliegen. Generell kann ich sagen, das wir so schnell nicht damit gerechnet haben sondern uns erstmal nur für Grundstücke im Umfeld auf eine 1-2 Jährige Warteliste haben setzen lassen, sodass wir das nächste Jahr noch Zeit hätten mehr Eigenkapital zu erreichen. Außerdem Wechsel ich im Dezember nach 14 Jahren den Arbeitsgeber und gehe in den öffentlichen Dienst. Somit ist es in der Probezeit von 6 Monaten sowieso ungünstig eine Kreditanfrage zu machen aber das Grundstück wäre genau das richtige für uns.

Allgemeines zu uns:
  • 36/35 Jahre alt
  • Kind geplant in ca. 1 Jahr
  • angestellt IT 40 Std. / angestellt öD 39 Std.
Einkommen- und Vermögenssituation:
  • brutto 5.000/ netto 3.000 Er
  • brutto 4.000/ netto 2.500 Sie + Weihnachtsgeld + Urlaubsgeld
Eigenkapital
  • 35.000 Eigenkapital Ende 2021 gespart
  • weitere 30.000 bis Ende 2022 geplant
  • 30.000 Bausparvertrag zuteilungsreif Ende 2022
  • Sparfonds als Altersvorsorge 47.000 (wollen wir nicht anfassen)
Wohnkosten:
  • 630 Kaltmiete (114m² Maisonette Wohnung)
  • 880 Warmmiete
  • 65 Strom
  • 80 Telefon, Internet, Mobilfunk
Mobilitätskosten: = 436 € monatlich (2 PKW abgezahlt mit 15km Arbeitsweg + 1 Motorrad)
  • 120 Durchsicht/Reparatur
  • 60 Versicherungen
  • 26 Steuern
  • 200 Kraftstoff
  • 30 Motorrad
Versicherungskosten: 107 € monatlich
  • 60 Berufsunfähigkeit
  • 7 Hausrat
  • 9 Haftpflicht
  • 12 Unfallversicherung
  • 12 Berufsunfähigkeit
  • 7 private Krankenversicherung
Lebenshaltungskosten: 870 € monatlich
  • 600 Lebensmittel
  • 100 Restaurantkosten
  • 10 Pflege/Drogerie
  • 10 Medikamente
  • 50 Kleidung
  • 50 Möbel
  • 50 Tickets (Fußball, Kino, Konzerte)
Sparleistungen: 2.650€ monatlich
  • 100 Urlaub
  • 250 Bausparer
  • 1.800 Haus
  • 400 Altersvorsorge
  • 100 Hobbys/Geschenke/Sonstiges
Einnahmen- und Ausgabensummen:
  • Einnahmen gesamt = 5.500 €
  • Ausgaben gesamt = 5.088 €
  • Saldo = 412 €
  • Summe Kaltmiete und verzichtbare Sparleistungen = 630+1.800€ = 2.430 €
Angebot Bauvorhaben bis 15.11.2021:
Grundstück 550m²/130€ = 71.500
Stadtvilla ca. 168m² = 397.909
Notar/Grunderwerb 32.858,63 (da Bauträgerbindung)
Gebäudeabsteckung 700
Baugrundgutachten 540
Beglaubigter Lageplan 700
Hausanschluss Wasser/Elektro bis ins Haus + Schmutzwasser von Straße 8.300
Energieberater 5.000
Einmalbetrag Wasserver- und Endsorgung 3.201

Gesamtkostenschätzung 520.708,63 €

Welche Summen fehlen hier tatsächlich noch? Leider fehlt uns dazu noch eine Einschätzung worauf man sich noch so einstellen soll, eben weil wir noch so am Anfang stehen.
Hausanschlusskosten haben wir jetzt eigentlich immer eher 15t angenommen, Sicherheitspuffer lag in unserer Vorstellung bei 20t und für die Außenanlage nochmal 18t. Somit denken wir, dass 565.500 € eher realistisch sind.
Seht ihr hier eine Möglichkeit das gewünschte Bauprojekt zu verwirklichen?
Wird das komplette Eigenkapital von den Banken berücksichtigt auch wenn wir einen Teil als Puffer nicht anfassen wollen?
Welche Finanzierungsbausteine würdet Ihr uns empfehlen? Der Bausparvertrag ist ein alter und heute würde ich so etwas auch nicht mehr abschließen aber was da ist kann man ja auch nutzen.
Wichtig wäre uns die Möglichkeit des Tilgungswechsels während der Laufzeit und ca 5 % Sonderzahlung um innerhalb einer Zinsbindung von 20-25 Jahren auf 0 kommen zu können.

Wir würden uns wirklich sehr über konstruktive Kritik und Tipps freuen. Sollte noch etwas unklar sein, kann ich gerne noch ergänzen.
 
H

hampshire

Seht ihr hier eine Möglichkeit das gewünschte Bauprojekt zu verwirklichen?
Einkommensseitig reicht es wohl aus. Eigenkapitaldecke ist etwas dünn, da sind manche Finanzierer raus, andere nehmen einen höheren Zins.

Je nach familiärer Infrastruktur und Lebensplanung kann ein Kind die Entscheidung für Elternzeit und anschließend reduzierte Arbeitszeiten bedeuten. Das verändert die Einkommenssituation - das sehe ich in der Planung nicht berücksichtigt.

Was fehlt ist schwer zu sagen, da der Umfang der Bauleistungen unklar ist. Oft kommt eine Küche on Top, viele verändern oder ergänzen mit dem Umzug auch ihre Einrichtung. Bei der Entscheidung für die Aufmusterung wollen viele mehr als den angebotenen Standard, da kommen schnell ein paar Tausender zusammen. Du hast ja einen pauschalen Puffer eingerechnet, das ist schon mal gut.

Erfahrungsgemäß stehen im Haus immer wieder irgendwelche Dinge an - weil man sie wünscht oder zu brauchen glaubt. Die Aufstellung für die monatlichen Kosten wird sich ändern, das würde ich berücksichtigen. Bei vielem hilft etwas Disziplin (dass weiß ich besonders gut, da es mir genau daran mangelt).
 
T

Tom1978

Hallo zusammen,

wir stehen noch relativ am Anfang und haben durch einen Zufall eine erste Kostenschätzung von einem regionalen Bauunternehmer vorliegen. Generell kann ich sagen, das wir so schnell nicht damit gerechnet haben sondern uns erstmal nur für Grundstücke im Umfeld auf eine 1-2 Jährige Warteliste haben setzen lassen, sodass wir das nächste Jahr noch Zeit hätten mehr Eigenkapital zu erreichen. Außerdem Wechsel ich im Dezember nach 14 Jahren den Arbeitsgeber und gehe in den öffentlichen Dienst. Somit ist es in der Probezeit von 6 Monaten sowieso ungünstig eine Kreditanfrage zu machen aber das Grundstück wäre genau das richtige für uns.

Allgemeines zu uns:
  • 36/35 Jahre alt
  • Kind geplant in ca. 1 Jahr
  • angestellt IT 40 Std. / angestellt öD 39 Std.
Einkommen- und Vermögenssituation:
  • brutto 5.000/ netto 3.000 Er
  • brutto 4.000/ netto 2.500 Sie + Weihnachtsgeld + Urlaubsgeld
Eigenkapital
  • 35.000 Eigenkapital Ende 2021 gespart
  • weitere 30.000 bis Ende 2022 geplant
  • 30.000 Bausparvertrag zuteilungsreif Ende 2022
  • Sparfonds als Altersvorsorge 47.000 (wollen wir nicht anfassen)
Wohnkosten:
  • 630 Kaltmiete (114m² Maisonette Wohnung)
  • 880 Warmmiete
  • 65 Strom
  • 80 Telefon, Internet, Mobilfunk
Mobilitätskosten: = 436 € monatlich (2 PKW abgezahlt mit 15km Arbeitsweg + 1 Motorrad)
  • 120 Durchsicht/Reparatur
  • 60 Versicherungen
  • 26 Steuern
  • 200 Kraftstoff
  • 30 Motorrad
Versicherungskosten: 107 € monatlich
  • 60 Berufsunfähigkeit
  • 7 Hausrat
  • 9 Haftpflicht
  • 12 Unfallversicherung
  • 12 Berufsunfähigkeit
  • 7 private Krankenversicherung
Lebenshaltungskosten: 870 € monatlich
  • 600 Lebensmittel
  • 100 Restaurantkosten
  • 10 Pflege/Drogerie
  • 10 Medikamente
  • 50 Kleidung
  • 50 Möbel
  • 50 Tickets (Fußball, Kino, Konzerte)
Sparleistungen: 2.650€ monatlich
  • 100 Urlaub
  • 250 Bausparer
  • 1.800 Haus
  • 400 Altersvorsorge
  • 100 Hobbys/Geschenke/Sonstiges
Einnahmen- und Ausgabensummen:
  • Einnahmen gesamt = 5.500 €
  • Ausgaben gesamt = 5.088 €
  • Saldo = 412 €
  • Summe Kaltmiete und verzichtbare Sparleistungen = 630+1.800€ = 2.430 €
Angebot Bauvorhaben bis 15.11.2021:
Grundstück 550m²/130€ = 71.500
Stadtvilla ca. 168m² = 397.909
Notar/Grunderwerb 32.858,63 (da Bauträgerbindung)
Gebäudeabsteckung 700
Baugrundgutachten 540
Beglaubigter Lageplan 700
Hausanschluss Wasser/Elektro bis ins Haus + Schmutzwasser von Straße 8.300
Energieberater 5.000
Einmalbetrag Wasserver- und Endsorgung 3.201

Gesamtkostenschätzung 520.708,63 €

Welche Summen fehlen hier tatsächlich noch? Leider fehlt uns dazu noch eine Einschätzung worauf man sich noch so einstellen soll, eben weil wir noch so am Anfang stehen.
Hausanschlusskosten haben wir jetzt eigentlich immer eher 15t angenommen, Sicherheitspuffer lag in unserer Vorstellung bei 20t und für die Außenanlage nochmal 18t. Somit denken wir, dass 565.500 € eher realistisch sind.
Seht ihr hier eine Möglichkeit das gewünschte Bauprojekt zu verwirklichen?
Wird das komplette Eigenkapital von den Banken berücksichtigt auch wenn wir einen Teil als Puffer nicht anfassen wollen?
Welche Finanzierungsbausteine würdet Ihr uns empfehlen? Der Bausparvertrag ist ein alter und heute würde ich so etwas auch nicht mehr abschließen aber was da ist kann man ja auch nutzen.
Wichtig wäre uns die Möglichkeit des Tilgungswechsels während der Laufzeit und ca 5 % Sonderzahlung um innerhalb einer Zinsbindung von 20-25 Jahren auf 0 kommen zu können.

Wir würden uns wirklich sehr über konstruktive Kritik und Tipps freuen. Sollte noch etwas unklar sein, kann ich gerne noch ergänzen.

Paar Fragen vorab.
1. Erschlossen ist das Grundstück. Somit keine Erschließungskosten die zusätzlich auf euch zukommen?
2. Bemusterungspuffer wurde bereits eingerechnet? Da könnt ihr locker mit 20.000 € + rechnen. Hängt immer davon ab, was in dem Hauspreis drin ist. Elektrische Rollläden, Rohbauhöhe 3m, Fliesen Preis je m2, Küche (die kann locker 10-20 t€ kosten), Kamin, Bodenbeläge, Wände Q2/Q3 oder bereits fertig?

Viele offene Fragen :cool:
 
E

exto1791

Vorab ist natürlich ganz entscheidend zu wissen, was genau in den 397.000€ für die Stadtvilla enthalten ist - sprich: hier müsste man die Bau -und Leistungsbeschreibung prüfen. Nur so können einige Nebenkosten die eventuell für euch anfallen könnten beziffert werden.

Wer ist denn euer regionales Bauunternehmen? Ein GU? Ein Fertighausanbieter? Massivbau / Holzständer?

Es kommt natürlich immer darauf an, inwieweit ihr schon das Angebot eures GU's ausgearbeitet habt, bzw. ob ihr euch hierzu wirklich schon intensiv damit beschäftigt habt.

Wir haben sicherlich von unserem 1. Angebot zu unserem 5. - 6. Angebot Mehrkosten von ca. 30k erreicht - einfach durch Aufmusterungen etc.

Nur mal als Beispiel was es für Aufmusterungen bzw. Bemusterungen bei den Gewerken gibt, solltet ihr euch damit vielleicht noch gar nicht beschäftigt haben (so bekommt ihr auch mal ein Gefühl was es noch alles gibt und wie hoch die Preise auch sein können):

- Fenster mit Aluschale --> 4.000€
- Einbruchschutz RC2N - 1.500€
- 6 elektrische Rollläden - 1.500€
- Aufmusterung Holztreppe: 1.500€
- Bodenbeläge: 1.000-2.000€
- Garage? Kostet mal schnell 25.000€
- Lüftungsanlage: 12.000€
- Aufmusterungen Haustüre / Sanitär / Simsen / Türen / Treppe / Elektro --> können wirklich LOCKER 5.000€ sein


Dann fallen noch Baunebenkosten an, die der GU euch nicht anbietet, aber immer auf euch zukommen:

- Tiefbauarbeiten - zwischen 15.000€ und 40.000€ - je nach Aufwand (Keller?)
- Prüfstatik: 3.000€
- Außenanlage: in Eigenleistung vielleicht 15-20k - lässt du es machen bist du schnell bei 50.000€
- Küche: 15.000€
- Grundschuld: 3.500€
- Baugenehmigung oder Kenntnisgabeverfahren? je nach Aufwand - 500 - 2.500€
- Bauwasser / Baustrom.. 1.000€
- Photovoltaik-Anlage?? Eventuell verpflichtend wenn ihr anfang mit bauen? Bist schnell mal bei 20.000€


Das Bauprojekt könnt ihr mit den wirklich sicheren Jobs, den Gehältern, eurem noch relativ jungen Alter und noch ohne Kinder sicherlich verwirklichen... Sehe ich kein Problem! Ein paar Euro habt ihr euch ja auch schon angespart - das passt.

Finanzierungsbausteine: Ich würde immer splitten... Ihr braucht sicherlich ein KfW-Darlehen - somit Baustein Nr.1 und dann würde ich vielleicht ein Baustein mit 10-15 Jahre ZB nehmen und eventuell 1 Baustein mit 20-25 Jahre ZB - aber das ist wirklich individuell abhängig... Hier würde ich mich auch mal von diversen Finanzierungsberater beraten lassen.

Tilgungswechsel finde ich auch sehr sehr wichtig, gerade mit Kind! Das haben wir auch mit aufgenommen - unbedingt machen!

Ansonsten sieht das doch alles vernünftig aus. Wichtig ist: Macht euch eine ganz gute Übersicht mit wirklich allen möglichen Kosten! Seid vorbereitet, lest euch gut in die ganze Thematik ein und versucht nichts zu vergessen - so habt ihr eine ordentliche Kostentransparenz und ihr seid gut gewappnet!
 
B

Bauwunsch85

Laut unserem Kenntnisstand ist bis zum Grundstück erschlossen aber eben die 4m rein ins Haus fehlen noch (so steht es auch etwas detaillierter im Angebot).
Kaminvorbereitung, elektrische Rollläden, Tür zwischen Garage und Hauswirtschaftsraum, angepasste Rohbauhöhe, Wärmepumpe, zusätzliche Dusche im Gästebad sind bereits im Kostenvorschlag enthalten.

Je nach familiärer Infrastruktur und Lebensplanung kann ein Kind die Entscheidung für Elternzeit und anschließend reduzierte Arbeitszeiten bedeuten. Das verändert die Einkommenssituation - das sehe ich in der Planung nicht berücksichtigt.
Bei uns ist es tatsächlich eher unüblich länger als 1 Jahr Elternzeit zu nehmen und danach die Arbeitszeit zu reduzieren und daher auch eher nicht geplant. Wir können beide frei zwischen Homeoffice oder Büro wählen und somit auch die Arbeitszeit flexibel am Tag verteilen.
 
T

Tom1978

Laut unserem Kenntnisstand ist bis zum Grundstück erschlossen aber eben die 4m rein ins Haus fehlen noch (so steht es auch etwas detaillierter im Angebot).
Kaminvorbereitung, elektrische Rollläden, Tür zwischen Garage und Hauswirtschaftsraum, angepasste Rohbauhöhe, Wärmepumpe, zusätzliche Dusche im Gästebad sind bereits im Kostenvorschlag enthalten.


Bei uns ist es tatsächlich eher unüblich länger als 1 Jahr Elternzeit zu nehmen und danach die Arbeitszeit zu reduzieren und daher auch eher nicht geplant. Wir können beide frei zwischen Homeoffice oder Büro wählen und somit auch die Arbeitszeit flexibel am Tag verteilen.
Kaminvorbereitung heißt wahrscheinlich ein Kaminzug. Die Frage ist ob es ein LAS ist oder nicht. Kamin kann schon 10.000 € locker verschlingen. Elektrische Rollläden inkl. zentraler Schaltung? Oder wollt ihr alle einzelne ablaufen, falls die runter sollen? Was ist mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung? Bei einem Neubauhaus ist die eigentlich Pflicht. Kosten ca. 12-15 t€. Was ist mit Photovoltaik-Anlage/Speicher? Wenn man schon ein Naubauhaus baut, sollte man wenigstens etwas auf die Umwelt achten.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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