Feinsteinzeug schüsselt, korrigieren möglich?

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Pound

Hallo Zusammen,

Ich hatte bei mir im Bad leider eine undichte Schweißung im PPR Rohr der Wasserzuleitung, dadurch einen Wasserschaden.
D.h. Alte Fliesen und Kleber mühselig rausstemmen und schleifen, erneut abdichten mit PCI Lastogum Ablaufrinne setzen und jetzt bin ich gerade beim fliesen schneiden/legen, wo wir auch schon an der Problemstelle angekommen wären. Vorab, ich bin kein Fliesenleger, hätte das auch wirklich gerne an einen Fachmann abgetreten, nur waren die Angebote für die 4 Wand + 2 Bodenfliesen wirklich unverschämt (trotz vorhandenem Material Feinsteinzeug + PCI Nanolight) ~ 2k Euro.
Also muss ich selbst ran, weil einen Geldbaum habe ich leider noch nicht..

Das vorhaben hat auch soweit geklappt, habe die Fliesen geschnitten und entgratet und grob ausgelegt.

Leider habe ich dann festgestellt, dass das Feinsteinzeug, trotz dass es 1. Wahl und kalibriert ist, in der Mitte eine Wölbung nach oben ausbildet von ~ 4mm..

Habe versucht das mal bildlich für euch festzuhalten.

Meine Frage wäre jetzt, gibt es eine Möglichkeit, diese Wölbung in der Fliese auszugleichen? Wenn ich die Fliese in der Mitte belaste drück sie sich runter.. funktioniert das in der Praxis, dass ich die Fliese runterdrücke während der Kleber austrocknet, bleibt die dauerhaft gerade und ist das nur eine Frage der Zeit, bis sie sich aufgrund der Eigenspannung nach oben verabschiedet?

Wäre für nen Tipp wirklich sehr dankbar... habe nämlich 6 Fliesen aus verschiedenen Chargen gekauft und alle weisen diese Schüsselung auf.. leider liegen diese Fliesen im Rest der Wohnung, so dass ich sie nicht einfach gegen andere tauschen kann bzw. das bescheiden aussehen würde..

Lg.

Zur Info. die Fliesen liegen nur grob da und das Lastogum was ihr seht, ist das neue, darunter befindet sich noch eine Schicht Lastogum, die unter den Winkelprofilen weiter geht.
feinsteinzeug-schuesselt-korrigieren-moeglich-558395-1.jpg
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Fragesteller.
Unter Schüsselung verstehen wir ein Aufstellen, eine konvexe Verformung. Diese tritt entweder materialmittig oder in den Randbereichen auf.
Bei keramischen Fliesen wäre diese Verformung bereits fest in der Fliese, somit als Materialeigenschaft dieser Fliese(n), herstellungsseitig eingebunden.
Eine derartige konvexe Verformung ist auch nicht zu korrigieren, wenn diese nur und ausschließlich in der Fliese selbst begründet ist.
Durch eine Flächenbelastung im noch nicht ausgehärteten Zustand des Fliesenklebers erreichen wir nur, dass die Fliese mit einer mittigen (konvexen) Verformung tiefer liegt, aber die Randbereiche sinken dadurch soweit ab, dass Wasser darin stehen bleiben würde.
Ich vermute einmal, dass das Problem falsch beschrieben wurde.
Allgemein formuliert:
Es kann in der Praxis durchaus sein, dass man einmal die frisch verklebte Fliese bis zur Aushärtung des Klebers durch eine Auflast in der später gewünschten Position halten muss. Aber den Regelfall stellt das nicht dar.
Es sei denn, die elastische Unterlage (Abdichtung) wäre in einer bemerkbar komprimierbaren Dicke aufgetragen worden.
Was man bei Lastogum (empfohlene Mindest-Trockenfilmdicke von 2 x 0,5mm = 1,0mm) aber ausschließen kann.
------------------
Gruß: KlaRa
 
P

Pound

Danke für die schnelle Antwort.

Wenn ich das richtig verstehe, muss ich also mit der Verformung der Fliese leben? Sieht halt echt bescheiden aus, hätte es wirklich gerne realisiert, dass ich an der (teuren) Abflussrinne eine gerade/schöne Kante habe.. da sieht man mal wieder wie weit Werbeplättchen und Realität von einander abweichen.
 
T

Tommi27

Ist die Rinne gerade eingebaut ? Ist ja wirklich sehr viel Überstand.. Versuch es mit Verlegsystem runter zu ziehen. ;)
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Man muss auch folgendes sehen: die Fotographie ist eigentlich nichtssagend (Sorry).
Lege einfach einmal eine Fliese auf die Nutzseite, lege ein flaches, aber gerades Metallstück darüber und stelle mittig ein Lineal auf, damit man eine eventuelle flächige Verformung (und deren Größe) erkennen kann.
Danach das Gleiche, aber die Rückseite nach unten und das Metallstück dann auf die Nutzseite.
So ist erkennbar, was tatsächlich mit der Fliese los ist.
Die zugehörigen Texte jedenfalls lassen keinerlei Rückschlüsse auf den IST-Zustand zu.
Gruß: KlaRa
 
P

Pound

Ist die Rinne gerade eingebaut ? Ist ja wirklich sehr viel Überstand.. Versuch es mit Verlegsystem runter zu ziehen. ;)
Ja, sie ist vollflächig im Wasser, da habe ich mit größter Sorgfalt drauf geachtet, da sie 400 Euronen gekostet hat -.- (ESS Drain Compact)
Das mit dem Nivelliersystem funktioniert so nicht, da ich an der Rinne keinen Punkt habe, wo die Nivellierösen greifen könnten. Hatte ich auch bereits überlegt, kommt ja aber dem gleich, wenn ich oben auf die Rinne etwas schweres drauflege und den Kleber aushärten lasse (Eisen Vollmaterial o.ä. ..)

Will aber eben wissen, ob man das so vertreten kann, bzw. ob damit zu rechnen ist, dass die Fliese sich irgendwann wieder nach oben biegt und vom Kleber löst.

Man muss auch folgendes sehen: die Fotographie ist eigentlich nichtssagend (Sorry).
Lege einfach einmal eine Fliese auf die Nutzseite, lege ein flaches, aber gerades Metallstück darüber und stelle mittig ein Lineal auf, damit man eine eventuelle flächige Verformung (und deren Größe) erkennen kann.
Danach das Gleiche, aber die Rückseite nach unten und das Metallstück dann auf die Nutzseite.
So ist erkennbar, was tatsächlich mit der Fliese los ist.
Die zugehörigen Texte jedenfalls lassen keinerlei Rückschlüsse auf den IST-Zustand zu.
Gruß: KlaRa
Habe probiert das bildlich festzuhalten, leider nicht möglich.. wenn ich eine 60er Wasserwaage in die Mitte der Fliese lege und dann rechts oder links auf die Wasserwaage tippe kippelt die Wasserwaage hin und her.. das ist die besagte Wölbung.. am mittlersten Punkt sind es 3-4 mm "Erhöhung..

Sieht halt wie auf dem Bild zu erkennen bescheiden aus, da ich so keinen gerade Kante über die gesamte Fläche der Rinne bekomme..
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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