Eigentumswohnung vermieten oder verkaufen? Entscheidung in Krisenzeit?

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J

Joedreck

Aber wenn man die Immobilie als Anlage sieht, dann muss sie gegen andere Anlagen antreten. Rendite, Risiko, Liquidität, Aufwand. Und dabei beachten, dass eine einzelne Immobilie nicht die gleichen Eigenschaften hat wie die Assetklasse Immobilien, Stichwort Klumpenrisiko. Außerdem lassen sich andere Assetklassen, insbesondere Aktien, mit deutlich weniger Aufwand anlegen als eine vermietete Immobilie.
Wenn aber der Hauptpunkt ist, im Alter wieder einzuziehen, dann ist das Thema Anlage etwas im Hintergrund.
Das wird hier aber eben oftmals gar nicht diskutiert. Die Vorschläge gehen dann von "investieren" in den Gartenbau, Wohnmobil, Weltreise, etc. Der beste Fall dabei wäre noch mehr Eigenkapital zu haben, um weniger Schulden machen zu müssen.
Bei allem anderen gebe ich dir völlig recht, das wird hier nur einfach fast gar nicht geraten.
 
Tolentino

Tolentino

wenn ich ehrlich bin und mir das letzte jahr anschaue, würde ich das Geld für unwichtige Sachen ausgeben. Am sinnnvollstenn wäre noch eine Photovoltaik, aber die kann ich ja eigentlich auch per darlehen finnannzieren. gibts da nnicht sogar ein KfW gefördertes?
 
S

Sunshine387

Aber wenn man die Immobilie als Anlage sieht, dann muss sie gegen andere Anlagen antreten. Rendite, Risiko, Liquidität, Aufwand. Und dabei beachten, dass eine einzelne Immobilie nicht die gleichen Eigenschaften hat wie die Assetklasse Immobilien, Stichwort Klumpenrisiko. Außerdem lassen sich andere Assetklassen, insbesondere Aktien, mit deutlich weniger Aufwand anlegen als eine vermietete Immobilie.
Wenn aber der Hauptpunkt ist, im Alter wieder einzuziehen, dann ist das Thema Anlage etwas im Hintergrund.
Das ist auch nur ein Vorurteil gegenüber der Vermietung. Wenn man nicht nur Online nach Mietern sucht sondern auch über persönliche Kontakte, dann findet man auch gute Mieter, die Jahre lang hinweg ihre Miete pünktlich zahlen und mit denen man nie Probleme hat sondern sich sogar auch über private SMS zwanglos austauscht. Dann wird auch von den Mietern schon mal der Garten mit Rasenkantensteinen und Pflanzen verschönert. Allerdings schöpft man dann auch nicht die Miete bis auf die letzten 50€ aus und vertraut den Mietern indem man auch keine Bonitätsauskunft etc. verlangt. Durch Vertrauen und respektvolles Miteinander hat man schon viel gewonnen. Aber wenn die Mieter einen über Bekannte vertraut sind hilft das ungemein nicht die falschen zu nehmen. Und die Rendite ist zwar nicht zum sofort reich werden. Aber wer schnell reich werden will, wird es auch nicht. Denn 4% Rendite bei den Immobilien oder 6& bei Aktien, die auch schnell garnichts mehr Wert sein können (siehe Wirecard) machen keinen Unterschied. Man kann deswegen immer die extrem Beispiele nehmen, aber Immobilien sind eine sichere und gute Geldanlage, wenn man sie zu dem richtigen Preis kauft. Und selbst einziehen in eine Innestadtwohnung statt im Haus vor der Stadt ist wie du schon sagst im Alter einfach Goldwert. Denn wer sagt, dass ich mir von meiner Rente später diese Wohnung in der Lage leisten kann und so eine dann zu meinem Umzugswunschdatum auch frei ist?
 
WilderSueden

WilderSueden

Ich habe im persönlichen Umfeld gerade einen Fall. Bisher (über 5 Jahre) war der Mieter unproblematisch, jetzt sollte er ein neues Bad bekommen. Durfte sogar mit aussuchen gehen. Dann wurde seine Freundin schwanger und es ging los...die Baustelle in der Wohnung wäre ja einer Schwangeren unzumutbar, deswegen will er die Miete streichen (nicht nur kürzen!). Dann hat die Firma statt 3 Wochen 6 Wochen dran rumgewerkelt. Und offensichtlich einiges gepfuscht. Da bist du als Vermieter nett und investierst was in die Wohnung und hinterher bist du der Depp vom Dienst. Das ganze am vorherigen Wohnort halb Deutschland entfernt, also ist nix mit "schnell mal hinfahren".
Ist natürlich wieder ein "Einzelfall". Ich kenne diverse Leute die vermieten und bisher kein Problem hatten. Wobei das statistisch zu erwarten ist, wenn - sagen wir mal - jeder 20. Mieter ein Problem macht. Dann hast du bei 10 bekannten Vermietern eine gute Chance, dass noch keiner ein Problem hatte ;)
 
S

Sunshine387

Genau, dass ist es. Es wird immer welche geben, die auch Probleme haben, aber nie die Mehrzahl. Mann muss einfach nur ein paar Regeln beherzigen.

1.) Dem Mieter so respektvoll gegenüber treten, wie man es auch selbst erwarten würde.
2.) Nicht unter Wert vermieten, aber auch nicht bis auf den letzten € ausquetschen, dann hat der Mieter bei Problemen auch mal Verständnis. Denn als die Tiefgarage im Haus mal eine Woche wegen Bauarbeiten nicht benutzbar war (was wir nicht wussten) hat der Mieter sich noch nichtmal bei uns persönlich beschwert sondern einfach Verständnis gezeigt und auch die volle Stellplatzmiete bezahlt. Was lernt man daraus? Wenn man fair mit dem Mieter umgeht dann geht der Mieter auch fair mit einem um. Wer anders hätte aus so einer Situation vielleicht ein Theater gemacht und noch die Wohnungsmiete gekürzt, weil man ja die Wohnung nur wegen dem Stellplatz gemietet hat etc. Da ist es gut wenn man eine funktionierende Vermieter-Mieter Beziehung hat.
3.) Mehr als 30km von der Kapitalanlage entfernt zu wohnen ist falls es doch mal Probleme gibt zu viel. Denn vertraue niemals einer Hausverwaltung! Schau dir alles selbst an!
4.) Wer über Faktor 30 eine Immobilie kauft braucht schon sehr gute Gründe damit es sich lohnt. Damit kann fast nur die Eigennutzung gemeint sein.
5.) Schaue auf das Klientel! Das 30m2 Apartment in der Unistadt wird mehr Probleme machen als die 90 m2 Seniorenwohnung in gepflegter Wohngegend.
 
kbt09

kbt09

Kann ich als Mieterin nur bestätigen. In den letzten 35 Jahren hatte ich Mietverhältnisse in 5 Mietobjekten mit 4 unterschiedlichen Vermietern. Bis auf das Mietobjekt, wo ich nur 1 Jahr war, mache ich in den Mietshäusern die Nebenkostenabrechnungen, es waren und sind immer gute Hausgemeinschaften und immer Verhältnisse auf Augenhöhe. Mein aktueller Vermieter (2. Objekt in 22 Jahren) ist auch nicht auf den letzten Euro aus, sondern freut sich auch daran, dass er eine sehr geringe Fluktuation hat. Im aktuellen Mietobjekt hat in 13 Jahren von 5 Wohnungen nur in einer Wohnung mal der Mieter gewechselt. War aber auch die kleinste Wohnung, wo die Fluktuation in aller Regel aufgrund des eher jungen Mieteralters mal zu erwarten ist (Beziehung, Kinder, Job als Wechselgrund)
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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