Erbschaft Doppelhaushälfte - Testament oder Grundbuch ausschlaggebend?

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H

HansDampf88

Aber dafür soll das Gutachten doch dienen - zur Wertermittlung.
Klar, wenn jemand wirklich den Vorgang blockieren will, kann er sagen "Ich persönlich finde, das Haus ist 1.000.000 € wert". Dafür hat man dann einfach erstmal keine Handhabe, denn das ist ja dann nicht mehr konstruktiv.
Nur, dann steht das Haus jahrelang rum, ohne Nutzung und mit Wertverlust. Und Geld sieht er dann ja auch keins. Das kann ich mir nicht vorstellen.
Wenn wird es eher darum gehen, dass sein eigener Sohn es nutzen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tassimat

Tassimat

Aber dafür soll das Gutachten doch dienen - zur Wertermittlung.
Der Gutachter schreibt das Gutachten so, wie du ihn beauftragt.

Du sagt ja selber du willst einen mittleren (realistischen) Wert ermitteln.
Der Wert ist ganz anders als der maximale Verkaufspreis.
Und noch anders fällt der Wert auf, wenn der Gutachter das Haus madig reden soll um den Wert möglichst gering zu bekommen aus Käuferperspektive.

Die Spanne dieser drei Werte ist enorm.
Ich meine das Beispiel habe ich dir oben genannt, wie man lockerauf 100.000€ mehr kommt. Entsprechend dem Anteil des dritten Sohnes lohnt sich das und für das extra Geld kann man auf einen gemeinsamen Gutachter pfeifen und selbst jemanden beauftragen, der den Preis maximiert. Wenn da wirklich Zwist statt Einigkeit in der Familie herrscht könnte es so laufen. Bei Geld hört die Freundschaft auf und da ja bereits enterbt wurde wird die Freundschaft sicherlich nicht in dieser Situation neu aufkeimen.

Das ist jetzt wieder Schwarzmalerei meinerseits. Natürlich kann das auch gesittet und einvernehmlich mit allen Beteiligten ablaufen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Aber dafür soll das Gutachten doch dienen - zur Wertermittlung.
Das Problem ist, dass du ein Gutachten in alle Richtungen drehen kannst. Das fängt mir der Frage an ob du den Bodenrichtwert korrigierst geht über die Frage welchen Zustand du für Böden, Bäder, etc klassifizierst ob du einen alten Ölbrenner reinnimmst den der neue Besitzer zu 99% eh austauschen wird...
Wir hatten mal ein Haus angeschaut zu dem ein Wertgutachten vorlag. Ein Bekannter meiner Eltern sitzt im Gutachterausschuss und dem hab ich das dann gezeigt. Da habe ich dann erstmal verstanden was in dem Gutachten angenommen wird, man aber als Laie nicht versteht. Und nach 5 Minuten war klar, dass der Gutachter überall die wertsteigernde Variante angenommen hat. Teilweise auch an der Grenze zum Beschiss, 50 Jahre altes total verschrammtes Parkett ist nicht zu 80% neuwertig.
 
H

HansDampf88

Ah okay, verstehe ... ich hatte mir vorgestellt, dass ein unabhängiger Gutachter auch unabhängig einen Wert ermittelt von dem, was der Auftraggeber ihm als Ziel mitgibt. Das Gute ist ja, dass ich das Haus ja theoretisch trotzdem kaufen kann, selbst wenn es zur Versteigerung oder zu einem Verkauf über einen Makler kommt. Dauert halt dann nur nochmal was länger, aber gut, so ist es nunmal.
Wie gesagt, vielleicht einigt man sich ja auch so irgendwie ... Die Brüder untereinander verstehen sich eigentlich immer noch recht gut. Aber wie hier schon erwähnt wurde - wenn es ums Geld geht ... ;-)
 
Tassimat

Tassimat

Unabhäng des Gutachters kann eine Partei auch einfach sagen, dass "ich will Summe x", egal was der Gutachter sagt. Friss oder stirb, dann bleibt nur der Rechtsweg über die Versteigerung.
 
H

HansDampf88

Ja klar - wie gesagt, mein Vater könnte ja auch sagen "Ich will 1.000.000 €". Das ist dann aber nicht mehr konstruktiv, zieht alles nur in die Länge und kostet Geld. Das wird man dann jetzt sehen, wie die Partei sich da aufstellt. Wenn es so ist, bleibt wohl nichts anderes übrig. Dann werde ich versuchen, das Objekt zu ersteigern oder aber auf dem freien Markt zu erwerben.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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