Die Grünen stellen sich immer als die guten dar und argumentieren auch immer wieder auf der moralischen Ebene, nur handeln Sie eben nicht so.
Ich denke, das ist den Grünen auch durchaus bewusst. Nur können sie sich eben auch darauf verlassen, dass ihre Wählerschaft ihnen diese und viele andere Widersprüche verzeiht.
Guck Dir Luisa Neubauer an. Mit Anfang Zwanzig schon alle möglichen Ecken auf der Erde bereist (und das nicht mit dem Fahrrad) und erzählt dann in Talkshows, dass wir alle unser Verhalten radikal ändern müssen, um den Klimawandel aufzuhalten.
Was Baerbock und Habeck schon für Klopper gebracht haben, ist bekannt - und es wird alles verziehen.
Um als Grüner*in beim eigenen Anhang in Ungnade zu fallen, müsstest Du entweder öffentlich den Klimawandel in Frage stellen oder die Aufnahme von Flüchtlingen aus griechischen und bosnischen Lagern ablehnen. Ansonsten kannst Du erzählen was Du willst. Pressevertreter sind Dir sowieso meist wohlgesonnen und bohren auch nicht so energisch nach, wie sie das bei anderen Parteien machen.
Gegen die eigenen Prinzipien agieren ist Mist, aber wenn die darauffolgende Empörung nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas ist und ich es mir einfach so rausnehme, weil ich's nunmal kann, dann fällt sowas deutlich leichter.