Das alles haben nicht wir geschaffen, sondern unsere Vorfahren. Wir hatten alle einfach nur das Privileg hier geboren zu sein.Vor nicht allzu langer Zeit bestand unser heutiges Deutschland und Europa aus vielen zerstrittenen Völkern, die regelmäßig Kriege führten. Ebenso gab es bis Ende 1800 keinerlei Sozialversicherungen.
Was unsere Vorfahren erschufen durch Innovationen, Risiko, Aufstände und Revolutionen, genießen wir jetzt. 200 Jahre später.
Dazu kommt, dass Deutschland bisher sehr von Naturkatastrophen relativ verschont geblieben ist, ein gemäßigtes Klima hat und bisher nicht unter Wasserknappheit gelitten hat.
Es arbeitet sich nunmal deutlich angenehmer bei 20°, als bei 35°. Die Landwirtschaft geht auch deutlich einfacher bei regelmäßigen Regenschauren, gegenüber staubtrockenen Regionen. Und wir müssen auch nicht alle 5 Jahre unsere Häuser neu Aufbauen, weil irgendein Erbeben, Taifun, Hurrican über und hinwegdonnern. Bis auf paar Ausnahmen dürften sich auch der steigende Meeresspiegel bei uns nur marginal auswirken.
Man sollte sich das hin und wieder mal ins Bewußtsein rücken, welche Bedingungen die anderen Länder haben und wie gesegnet wir da in Deutschland sind.
Ich bin definitiv kein Links- oder Grünwähler und vor allem kein Gutmensch.
Im ersten Schritt wäre es aber schonmal geholfen, wenn wir erkennen würden, dass wir nicht unschuldig an den Zuständen auf der Erde sind, sei es wirtschaftlich, sei es klimatisch oder auch was kriegerische auseinandersetzungen betrifft. Es waren unsere Vorfahren (auf den unser Wohlstand basiert), die wild Grenzen mitten durch Afrika gezogen haben, aus denen die heutigen Auseinandersetzungen noch resultieren.
Und auch heute noch schüren wir mit Waffenlieferungen diese Auseinandersetzungen.
Ich kann durchaus die Leute in den armen Ländern verstehen, die ihre Kinder losschicken, damit es ihnen mit Bildung vielleicht mal besser geht als einem selber.
Ich kann auch die Leute verstehen, die auf den Felder mangels Wasser nix mehr anbauen können, weil nix mehr wächst und deshalb flüchten.
Ich kann auch irtschaftsflüchtlinge verstehe, die statt 1$ pro Tag gern 100$ pro Tag verdienen würden.
Ich kann auch durchaus Leute verstehen, die vor dem Krieg fliehen, statt sinnlos zwischen irgendwelche Fronten zu geraten, wo sich Amis, Türken, Russen, Araber, Iraner und sonstwer noch einmischt.
Dass wir die nicht (alle) aufnehmen können ist klar, sich aber komplett aus de Verantwortung ziehen und sagen "Sind wir doch nicht schuld" funktioniert nicht. Meines Erachtens war der Flüchtlingsstrom 2015 nur ein Vorgeschmack, was in den nächsten Jahrzehnten kommt, wenn Flecken auf der Erde unbewohnbar werden und die Weltbevölkerung im Gegenzu aktuell um 1Mrd. in 12 Jahren anwächst.