Einfamilienhaus, Einliegerwhg, Doppelgarage + Keller - 1.000.000,- Baukosten?

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C

Caro2020

Liebes Forum,

mein Mann und ich planen das oben genannte Bauvorhaben. Wir haben jetzt erste schockierende Richtpreise erhalten. Hier kurz ein paar Eckdaten:

- Grundstück in NRW im Eigentum (ländliche Gegend, nicht Rheinland)
- Einfamilienhaus mit ca. 220 qm Wohnfläche inkl. 60 qm Einliegerwohnung, zzgl. WU-Betonkeller (ca. 140qm - beheizt) - gesamt: ca. 360 qm Wohn-/Nutzfläche
- Massivbauweise, verklinkert, 1,5-geschossig, Satteldach, Schleppdachgaube
- langweilige Architektur (keine Spielereien mit riesigen Fensterfronten, keine freischwebenden Treppen, keine riesigen Spa- und Wellnessbereiche; einziger Luxus: eine "Außentreppe" vom Keller in die Garage)
- Doppelgarage (keine Fertiggarage)

Wir hatten ursprünglich überschlägig mit ca. 2.300,- €/qm durchschnittlichen Baukosten für das eigentliche Wohnhaus zzgl. 700,-/qm Keller zzgl. 50.000,- für die Doppelgarage gerechnet. Mit diesen Vorstellungen und einer Grundrissidee haben wir von einem überregionalen und einem regionalen Generalunternehmer Richtpreisangebote erstellen lassen für einen schlüsselfertigen Bau inkl. Innenausbau - der überregionale Anbieter veranschlagt zwischen 800.000,- und 850.000,- €, der regionale Anbieter sogar knapp 1.000.000,- €. In beiden Fällen wird der Keller für 150.000,- bis 200.000,- € angeboten, wobei uns in Aussicht gestellt wurde, dass ein Teilkeller erhebliche (wie erhebliche??) Einsparungen ermöglichen sollte.

Fragen:
1. Ist der veranschlagte Preis für einen solchen Keller üblich? Wir hatten eigentlich eher 100.000,- für den Keller gerechnet, also etwa 700,-/qm.
2. Ist ein Teilkeller nicht statisch so aufwendig, dass es sich unterm Strich doch nicht wesentlich rechnet im Vergleich mit dem Vollkeller? Oder ist es bei der Größe der Grundfläche durchaus finanziell sinnvoll, einen Teilkeller zu errichten?
3. Ist ein WU-Betonkeller als Teilkeller im Hinblick auf langfristige Dichtigkeit sinnvoll? Oder anders: Kann man sich halbwegs darauf verlassen, dass ein WU-Keller nicht auch mal ausgeschachtet und abgedichtet werden muss, was bei einem Teilkeller bestimmt furchtbar wäre?
4. Ist ein AUFpreis für die gedämmte Klinkerfassade bei einer Hauslänge von ca. 15 m und Giebelseiten mit ca. 10 m Breite von gut 100.000,- € üblich?! Wir haben überschlägig etwa 150 qm Fassadenfläche (Fensterfläche bereits abgezogen).
5. Was sollen wir tun?! :)
a) Das Haus verkleinern? (Das bringt nur etwas, wenn der Preis halbwegs linear sinkt, was wir eigentlich nicht gedacht hätten - wir hatten umgekehrt nicht gedacht, dass ein Haus mit 220 qm Wohnfläche gut doppelt so viel kostet wie ein Haus mit 150 qm Wohnfläche.)
b) Den Keller weglassen (schwierig, da viel Werkzeug vorhanden und wegen der Aufteilung mit der Einliegerwohnung im Erdgeschoss der Grundriss nicht so flexibel ist)?
c) Statt des Hauses die Garage unterkellern? (Kann man bis nahezu an die Grundstücksgrenze Abgrabungen vornehmen lassen? Die Garage war bisher als Grenzbebauung geplant.)
d) Bei weiteren Bauunternehmen anfragen?

Wir sind von Herzen dankbar für jeden guten Rat. Bisher hatten wir nicht damit gerechnet, dass wir uns mit unserer - gefühlt großzügigen - Planung so verschätzt haben.
 
C

Crossy

Warum soll der Keller so deutlich günstiger als der oberirdische Wohnraum sein? Er soll ja auch in die thermische Hülle also gedämmt werden, an die Heizung (Fußbodenheizung) angeschlossen werden und die Höhe bestimmt ähnlich normaler Aufenthaltsräume. Das bisschen günstigere Fliesen, Türen etc macht jetzt keine Ersparnis von 1600 EUR pro qm aus. Ich würde die 800-850k als realistisch ansehen. Ohne Baunebenkosten inkl Kelleraushub, Außenanlagen und Einrichtung. Der Keller ist halt sauteuer in der Qualität und dann nur als Abstellmöglichkeit und Werkstatt. 150-200k für den Keller halte ich für realistisch. Die Garage zu unterkellern kostet bei 60 qm wahrscheinlich auch ca 80-100k. Zumindest mit Heizung, normaler Raumhöhe und sonstigen Ansprüchen an Aufenthaltsräume
 
C

Caro2020

Warum soll der Keller so deutlich günstiger als der oberirdische Wohnraum sein? Er soll ja auch in die thermische Hülle also gedämmt werden, an die Heizung (Fußbodenheizung) angeschlossen werden und die Höhe bestimmt ähnlich normaler Aufenthaltsräume. Das bisschen günstigere Fliesen, Türen etc macht jetzt keine Ersparnis von 1600 EUR pro qm aus. Ich würde die 800-850k als realistisch ansehen. Ohne Baunebenkosten inkl Kelleraushub, Außenanlagen und Einrichtung. Der Keller ist halt sauteuer in der Qualität und dann nur als Abstellmöglichkeit und Werkstatt. 150-200k für den Keller halte ich für realistisch. Die Garage zu unterkellern kostet bei 60 qm wahrscheinlich auch ca 80-100k. Zumindest mit Heizung, normaler Raumhöhe und sonstigen Ansprüchen an Aufenthaltsräume
Wir hatten im Internet recherchiert und hatten dort entsprechende Quadratmeterpreise gefunden - da der Wandaufbau einfacher sein würde, nur ein paar kleine Kellerfenster enthält, die Innenausstattung spartanischer ist, keine besonders aufwendige Technik installiert wäre (Leitungen nicht unter Putz etc.), keine Bäder den durchschnittlichen qm-Preis in die Höhe treiben würden, waren wir eben davon ausgegangen, dass es evtl. in etwa hinkommt.
Aber danke für die kundige Einschätzung!
 
DASI90

DASI90

Herzlich Willkommen in der Welt des Bauens. Ihr wollt immerhin eine Hütte mit ca. 1300 m³ hinbrettern und habt einen riesigen Keller. Da sind mindestens 800.000 € durchaus realistisch. Tendenziell vermutlich eher 1.000.000€ mit allen Nebenkosten (Baunebenkosten, Gebühren, Vorfinanzierunsgebühren, Küche etc.) wie einer der Anbieter meinte.
 
C

Caro2020

Die Einliegerwohnung ist das einzige, an dem nicht gerüttelt wird. Dort wohnt ein pflegebedürftiger Angehöriger. Daher auch ebenerdig und behindertengerecht.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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