Einfamilienhaus 9,5x10,5 für 300.000 EUR möglich?

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H

hyggelig

Jetzt bin ich grad nach Haus gekommen und darf mich gleich über so viele konstruktive Antworten freuen - dafür schon einmal vielen Dank
Ich muss noch kurz etwas erledigen, werde anschließend aber gleich auf die Beiträge eingehen!
 
B

Bauexperte

Hallo Steffi,

@Bauexperte: ich gebe zu, insgeheim habe ich still gehofft, dass du deinen Rechner zückst - der Wusch hat sich ja gleich erfüllt
So langsam gewöhne ich mich an die lautlosen Rufe ...

"Das kann ja von Garmisch-Partenkirchen bis Eichstätt überall sein": Weder noch wir wohnen im LK Mühldorf am Inn, der grenzt direkt an Niederbayern.
Da ich nicht in Bayern daheim bin, habe ich nachgeschaut, wo es genau liegt.

Zu den Gesamtkosten haben wir bislang eine (mündliche) Kostenschätzung von einem regional tätigen GÜ von 230-240.000 EUR für das schlüsselfertige Haus inkl. Malerarbeiten und Böden (evtl. ohne Schornstein, da müsste ich noch einmal nachfragen). Das Unternehmen hat auf uns einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck gemacht, man spielt mit offenen Karten und uns wurde auch angeboten, uns mit ehemaligen Kunden zu unterhalten bzw. bereits erstellte Häuser zu besichtigen (eines haben wir uns bisher angesehen). Auch im Internet ist nichts negatives zu finden, im Gegenteil: alle Häuslebauer scheinen auch nach dem Hausbau noch guten Kontakt zum Unternehmen zu haben...
Das würde bedeuten, der malerfertige Preis läge bei knappen € 1.500,00/qm/WF; das vermag ich kaum zu glauben. Insbesondere, da die Bauregion nicht gerade als preiswert bekannt ist und der GÜ ja zuvorderst wirtschaftlich arbeiten muß, will er dauerhaft am Markt erfolgreich sein. Nun kommt es natürlich entscheidend auf die Ausstattung an; will heißen, was ist Alles im Lieferumfang enthalten?

Mir ist wohl bewußt, daß einige Wettbewerber durch Rabattaktionen, Nachlässe u.ä. den finalen Preis medienwirksam reduzieren; heutzutage selbst von Anbietern, von welchen ich es nie im Leben erwartet hätte. Ich persönlich halte dieses Vorgehen für Augenwischerei, denn - wenn ich etwas zu verschenken hätte (was dem Gebot der Wirtschaftlichkeit folgend nicht möglich ist) - müsste ich es zuvor einkalkulieren. Auch weiß ich, daß Preise im 1. Angebot gerne künstlich niedrig gehalten werden, kommt bspw. der ein oder andere Wunsch hinzu, sieht das 2. Angebot im Regelfall ganz anders aus; orientiert sich am marktüblichen Niveau. Selbst Billigheimer sind dann nicht mehr so billig

Insofern solltest Du das schriftliche Angebot sehr sorgfältig prüfen und ein großes Augenmerk auf das legen, was gerade nicht in der BB erwähnt wird.

Das einzig "negative" daran ist, dass Eigenleistungen in der Form, wie wir sie uns teilweise vorstellen (Übernahme von einzelnen Arbeiten in den Gewerken) nicht möglich sind.
Das mag für Dich so scheinen, für den GÜ ist es das Ergebnis einer Mischkalkulation und Abwägung von Gewährleistungsrisiken. Ich würde Deine Vorschläge hinsichtlich der EL - abseits Malerarbeiten, Bodenbelägen sowie Außenanlagen und vlt. der reinen Sanitärobjekte und Innentüren - ebenfalls abschlägig bescheiden. Warum? Weil mich der Bau dann zu teuer käme, da ich vor und nach jeder EL eine förmliche Abnahme vornehmen lassen müsste. Und dann könnte ich immer noch nicht sicher sein - im worst case und vor Gericht, daß der/die Richterin mir nicht den schwarzen Peter zuschieben würde.

Zu den Eigenleistungen hätte ich noch eine Frage:
Welche EL würden denn "wirklich" etwas einbringen? Wir haben keinen Zeitdruck während des Hausbaus, keine hohe Doppelbelastung und keine weiten Anfahrtswege. Ich höre von meinen Kollegen immer wieder, dass sie beim Rohbau fleißig mithelfen und dadurch einiges sparen - allerdings bin ich immer skeptisch, welche Summen man sich dadurch wirklich sparen kann...
Also: wir würden gerne mehr machen und sind handwerklich auch nicht ungeschickt - welche Arbeiten machen sich spürbar im Budget bemerkbar?
Das meiste Geld sparst Du in der Tat, wenn Du den Rohbau selbst errichtest. Dann solltest Du Dich aber vom Gedanken eines GU/GÜ verabschieden, denn das wird aus o.g. Gewährleistungsgründen kein seriöser Anbieter mittragen. Bedeutet, Du beauftragst einen Architekten für die Entwurfs- und Genehmigungsphase incl. Statik und Ausführungsplänen. Anschließend vergibst Du alle Gewerke mittels Ausschreibungsverfahren eigenständig; Baubegleitung nicht vergessen! Wichtig hierbei: der Architekt wird im 1. Schritt eine Kostenschätzung vornehmen; erst mit Zugang der Ausschreibungsunterlagen finalisiert sich der endgültige Preis für das BV (auch wenn einige Architekten das anders sehen). Aus meiner Sicht ebenfalls in die Überlegung einzubeziehen: traut ihr euch das überhaupt zu? Und ich meine nicht, auf das Wohl und Wehe eines Architekten angewiesen zu sein. Es gehört imho ein wenig mehr dazu, als handwerklich geschickt zu sein und das meine ich mitnichten dispektierlich!

: 210.000 EUR klingen traumhaft! Wenn unsere Bauweisen nicht so unterschiedlich wären, würde ich gleich nach eurem Anbieter fragen
Das ist auch was ganz Neues. Der Anbieter von Julia ist eigentlich die hochpreisige Mutter einer 4er-Gruppe von Fertighausanbietern. Ich frage mich ernsthaft, welche Berechtigung dessen Töchter noch haben, wenn er ihnen hausintern Konkurrenz bereitet ... allein die Anhängerkupplung kann es kaum sein.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt bearbeitet:
Y

ypg

...
Also: wir würden gerne mehr machen und sind handwerklich auch nicht ungeschickt - welche Arbeiten machen sich spürbar im Budget bemerkbar?
Frag mal lieber, welche EL sich im Rücken nicht bemerkbar machen - es ist etwas anderes, handwerklich nicht ungeschickt zu sein als seinen Jahresurlaub, die WEn und die Feierabende zu malochen, ohne das der Körper es gewohnt ist und keine Auszeit in Sicht ist.

Plant fürs Malern innen zu zweit mal 2 Wochen ein - wenn Spachtelarbeiten oder Tapezieren dazu kommen, dann ein paar Wochen darauf legen... ob Ihr kurz vor Einzug noch auf Zeitverzögerungen habt, steht auf nem anderen Blatt. Meist kann man aber parallel zu den Endhandwerkern werkeln - spassig ist das allerdings nicht, man kann dennoch einige Tausender sparen.
Bodenbeläge sind auch gut selbst zu verlegen, sofern es keine Fliesen sind.
Und später kommt die Außenanlage zum Selbermachen

Wir beginnen auch bald mit unserem Bau und haben Kontrollierte-Wohnraumlüftung, Kaminofen und Abluftdunstabzugshaube.
Alles kein Problem wenn man's richtig plant.

Unser Kaminofen wird raumluftunabhängig. D.h. der Schornstein/Kamin bekommt einen Lüftungsschacht und bezieht die benötigte Luft fürs Feuer von draußen.

milkie
@milkie: es geht nicht um Planung oder "geht"/"geht nicht" - es geht um den vorhandenen Kamin, der sehr wahrscheinlich nicht raumunabhängig ist und so dem nicht mehr benutzt werden kann. -> weitere Kosten ergeben sich!
 
M

milkie

Ja der Ofen ist vorhanden. Manche können auch nachgerüstet werden.
Und ein neuer Ofen kostet nicht die Welt. Ein Ofenbauer kann hier Auskunft geben.

Ich wollte nur sagen, dass das eine das andere nicht ausschließt


milkie
 
H

hyggelig

Vielleicht waren einige meiner Aussagen etwas missverständlich, ich versuche es mal konkreter auszudrücken:
Da wir noch in der Entscheidungsphase sind, steht für uns noch nicht endgültig fest, ob wir den Weg über einen GU/GÜ oder durch Architektenleistung + Einzelvergabe gehen möchten. Um das herauszufinden, hatten wir den bereits genannten Termin mit einem regionalen Komplettanbieter. Der Gang zum Architekten bleibt uns schließlich in keinem Fall erspart - mind. bis zur Eingabeplanung kommt man da ja sowieso nicht drum herum... Welchen Weg wir anschließend einschlagen, wird sich zeigen, sobald wir auch ein vernünftiges Gespräch mit einem Architekten/Bauleiter geführt haben.

Ich sehe in beiden Varianten Vor- und Nachteile. Was ich mir persönlich allerdings überhaupt nicht vorstellen könnte ist, dass man uns irgendwann den sprichwörtlichen "Schlüssel in die Hand drückt" und unser Haus (ohne jegliche EL) bezugsfertig ist. Mir würde es sehr schwer fallen, das Gebäude direkt als "mein eigenes Heim" zu akzeptieren - da fehlt das Gefühl, dass man sich selbst (soweit man es eben kann) etwas geschaffen hat (mit Schweiß und Schwielen an den Händen ). Klar werden jetzt viele mit dem Kopf schütteln, aber uns ist das eben wichtig

Mindestens genauso wichtig finde ich es aber, dass man sich nicht Überschätzt. Was wir uns zutrauen würden, habe ich oben bereits aufgelistet. Bestimmt gibt es noch kleinere Arbeiten, an die man in der Anfangsphase noch gar nicht denkt, die man auch als Hobbyhandwerker gut stemmen kann. Große EL, wie z.B. die Mithilfe beim Rohbau, müssen wir uns noch sehr gut überlegen. Immerhin diskutiert man dabei nicht über einzelne Tage, sondern +/- über einen ganzen Jahresurlaub. Und so naiv sind wir nun nicht zu glauben, dass (auch gute) Freunde mehrere Wochen am Stück unentgeltliche und zuverlässig zur Verfügung stehen...

Bei einem GU/GÜ kann ich vollkommen nachvollziehen, warum einzelne Arbeiten nicht in EL erbracht werden können. Das "negative" habe ich nur darauf bezogen, dass es im Gegensatz zu einer Einzelvergabe nun einmal nicht möglich ist. Der Angebotspreis kam uns auch relativ günstig vor, wobei auch in diesem Preis (soweit ich es als Laie beurteilen kann) durchaus vernünftige Materialien bzw. Hersteller (bzw. Nachlässe bei EL) enthalten sind. Wir wurden aber fairerweise auch direkt darauf hingewiesen, dass die Bauherren sich eigentlich IMMER für zusätzliche Sonderausstattungen entscheiden und man dabei wirklich diszipliniert bleiben sollte, wenn das Budget begrenzt ist.

Unsere hoffnungsvolle Annahme war daraufhin "ohne den Unternehmergewinn und durch EL" müssten wir unser gestecktes Budget doch sicher einhalten können Ein paar Wochen und einige Meinungen später, sind wir uns da nicht mehr so sicher...

@ypg: Die Malerarbeiten bereiten mir bisher noch die wenigstens Kopfschmerzen. Wir wohnen auch jetzt in einem Haus, das ich bereits zwei mal komplett gestrichen habe (allein). Klar, war ich jedes Mal froh, als ich fertig war, aber wirklich als schlimm habe ich es nie empfunden Wesentlich mehr Gedanken mache ich mir immer um Arbeiten, bei denen man auf die Mithilfe anderer angewiesen ist - da plane ich wahrscheinlich immer übervorsichtig ops:

@milkie / ypg: Die Sache mit dem Ofen / Kontrollierte-Wohnraumlüftung müssen wir uns noch mal ansehen. Schornstein soll auf jeden Fall mit rein, wegen einem passenden Ofen müssen wir uns noch erkundigen. Im schlimmsten Fall kommt der eben erst irgendwann nach dem Einzug
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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