Doppelhaus für 3 Generationen? Oder bessere Tipps?

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B

Baubiene321

Hallo zusammen,

ich schildere einfach mal unseren schwierigen Fall:

Wir (junge Familie) hätten sehr gerne bald unser eigenes Heim (wohnen aktuell noch in einer Mietwohnung).
Meine Eltern besitzen ein fast 900 qm großes Grundstück nahe Regensburg, dort steht aktuell ein Haus aus den 50er Jahren (nur Holzofen, kein Heizsystem, eben den Jahren entsprechend). Dort leben meine Eltern im EG, und meine Oma im 1. OG (Dachboden z. Teil ausgebaut, aber ohne Wasserleitung). Gemeinsam mit einem Architekten haben wir schon eine Planung zum kompletten Ausbau des DG erstellt, doch dies kommt für uns aufgrund der geringen Wohnungsgröße von nur ca. 50 qm nicht in Frage.
Unsere Idee wäre daher evtl. das alte Haus abzureißen und eine Doppelhaushalte zu errichten. Eine Hälfte für die "junge Familie" mit 2-3 (?) Kinderzimmern, die andere Hälfte mit EG für meine Eltern und 1. OG für Oma.
Allerdings können wir uns aktuell nicht wirklich vorstellen, welcher Grundriss hier Sinn macht (besonders bei der 2-geteilten Doppelhaushälfte). Das wäre eben nur mal eine Idee. Kennt jemand von euch einen ähnlichen Fall oder kennt ihr Doppelhaushälfte die in 2 Wohnungen aufgeteilt sind?
Einen Architekten für diese Idee wollen wir noch nicht beauftragen, da wir uns bereits für die erste Idee mit dem Ausbau DG in Unkosten gestürzt haben und das Budget natürlich begrenzt ist.
An einen An-/Umbau des aktuellen Hauses ist auch noch zu denken, doch hier können wir uns aktuell nicht wirklich vorstellen, ob dies bei einem so alten Haus noch Sinn macht...
Das alte Haus stehen lassen und nur für uns ein neues Haus in den Garten stellen möchten wir nicht unbedingt, da sonst nicht mehr viel Garten übrig bleibt.

Unser Grundstück hat die Maße: ca. 20 m x 40 m

Hat jemand für uns einen Tipp oder Ideen?
Wir freuen uns über jede Antwort.
Vielen Dank :)
 
H

haydee

Schaut euch doch Grundrisse für Mehrgenerationenhäuser an.
EG zwei barrierefreie Wohneinheiten und im OG wohnt ihr.
 
11ant

11ant

Doppelhaushälften sind vom Prinzip her Reihenendhäuser, die eher nicht als Zweifamilienhaus (also für Etagenwohnungen) gedacht sind. Nun müssen Doppelhäuser ja nicht zwingend gleich breite Hälften haben, sodaß man durchaus eine Doppelhaushälfte in "typischer Breite" und die andere in einer für Etagenwohnungen geeigneten Breite planen könnte (was Euer Grundstück ja hergäbe, jetzt mal ohne Kenntnis des Baufensters gesagt).

Spontan denke ich eher in eine andere Richtung: schon ähnlich wie ein Doppelhaus, aber im Erdgeschoss mit der Oma in der Mitte, also im EG drei und im OG zwei Einheiten. Getrennte Eigentumseinheiten / Flurstücke sind hier ja wohl nicht so wichtig (?)

Wer jetzt schon "Oma" ist, scheint mir in der Zukunft im OG nicht so gut "platziert".

Der Vorschlag von haydee scheint mir ebenfalls erwägenswert.

Am Kopf der Grundrissrubrik ist ein Fragebogen. Füllt den mal hier aus und stellt einen Bebauungsplanausschnitt des Grundstückes (bzw. nur den Katasterauszug, falls es ein §34-Gebiet ist) mit ein. Dann können wir auf klarerer Grundlage diskutieren.

Auch die aktuellen Grundrisse können wir ja mal darauf untersuchen, ob sie in ein neues Gebäude sinnvoll integrierbar wären.
 
M

Maria16

Ein interessantes Projekt! :-)

Für die Grundrissfindung solltet ihr die finanziellen Verhältnisse und (emotionalen und körperlichen) Erwartungen aller Familienmitglieder klären. Wer steuert was bei, wem gehört das Grundstück usw.

Wenn ich YPG richtig verstanden habe, würde sie das EG halbieren und dort Eltern und Oma unterbringen. Ihr dann über das gesamte OG (und ggf. sogar DG). Fände ich eine sehr sinnvolle Überlegung, denn die Oma dürfte die Person sein, die am wahrscheinlichsten zuerst Probleme beim Treppensteigen bekommt. Und ihr hättet innerhalb eurer Wohneinheit weniger Treppen zu steigen.

Emotional interessant ist dabei aber sicher, ob die betreffenden Personen überhaupt umziehen würden oder im bestehenden Haus so verwurzelt sind, dass ein Abriss für sie nicht in Frage kommt. Auch für die Bauzeit sollte eine Lösung diskutiert werden, falls das aktuelle Wohngebäude tatsächlich abgerissen werden soll, bevor das neue Haus steht. Ist nicht nur logistisch interessant, sondern je nach Einstellung der Oma mag sie "sowas" vielleicht gar nicht mitmachen.

Außerdem solltet ihr euch Gedanken machen, wie die jeweiligen Wohneinheiten mal genutzt werden sollen, wenn die betreffende(n) Partei(en) ausziehen oder sterben.
Wenn der Mehrgenerationenhaushalt dann aufgelöst wird, sollte die Nachfolgenutzung auch ohne großen Aufwand sinnvoll möglich sein.

Von diesen Parametern würde ich dann abhängig machen, wir man die Personen im Fall eines Neubaus in die verschiedenen Etagen "verteilt".
 
11ant

11ant

P.S. (ich nehme mal kein "Edit", weil inzwischen schon ein weiterer Beitrag hinzukam) :
Gemeinsam mit einem Architekten haben wir schon eine Planung zum kompletten Ausbau des DG erstellt, doch dies kommt für uns aufgrund der geringen Wohnungsgröße von nur ca. 50 qm nicht in Frage.
Daß ein DG typischerweise deutlich kleiner ist als ein Normalgeschoss, ist aber eigentlich eine Binse und merkt man nicht erst beim Planen (?)
 
Y

ypg

Ein interessantes Projekt!

Wenn ich YPG richtig verstanden habe...".
Huch, ich hab ja noch gar nichts geschrieben [emoji6]
Wie dem auch sei.
Ich würde wohl erstmal überdenken, wie alt die Generationen sind und Bedarf haben.
Oma ist wohl schlecht im OG untergebracht, genauso wie die Eltern.
Was hat Oma denn für Ansprüche?
Und die Eltern? Wie alt mögen die sein?
Ich denke, mit einem Standardgrundriss oder Typenhaus kommt man nicht weit.
Es gibt zwar DH-Formen, wo eine ältere Partei 2/3 des EGs bewohnt, die jüngere Familie 1/3 im EG und das ganze OG.
Es gibt aber auch 4-Familienhäuser, die aussehen wie DH, hinter den 2 Eingängen sich noch eine Treppe zu je einer Wohnung befindet.
Dann muss man auch schauen, inwiefern die einzelnen Gruppen miteinander wohnen möchten.
Wenn zb Oma nicht mehr rüstig und bei den „Eltern“ isst, dann könnte man der mittleren Generation ein EG bauen, wo ein Allraum mit Bad für Oma vorn abgeht. Da geht aber dann auch viel Grundfläche für das Haus verloren.
Wäre kein Problem, wenn ihr Euch im OG wiederfinden könntet, inkludiert Balkon oder Dachterrasse.
Zb Raumbedarf EG: Oma 40, Eltern 80, ihr im OG 120.

!!!Allerdings ist das abhängig, was auf dem Grundstück gebaut werden darf. -> Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl, Wohnungsanzahl...
Geschossigkeit, etc....!!!

Andere Bedenken hätte ich... meine Uroma wohnte auch in einem 50er-Jahre-Haus oben mit meinen Großeltern zusammen. Sie teilten sich Küche und Bad.
Gefühlt waren sie für mich sehr alt... Oma wohnte also mit Opa in einem REH auf 55? Qm, Uroma im Dachgeschoss auf ~30, eine Küche im EG, das Bad im OG.
Das funktionierte. Meine Großeltern mögen damals ungefähr 65, meine Uroma vielleicht 85 gewesen sein.

Meine Eltern, mittlerweile älter als meine beschriebenen Großeltern, jetzt Mitte 70 (75), leben allein in einem 160qm Einfamilienhaus und würden nimmer mit jemandem anderen zusammenziehen, noch ihre Räume aufgeben, noch jemand aufnehmen, und noch weniger mit jmd. aus der Familie zusammenziehen.
Das heißt auch: Sie würden unter 109qm gar nicht wohnen wollen, wenn sie sich verändern wollen. Mit 75.

Wo stehen da Eure Eltern? Eure Omi?

Und noch wichtiger: was wollen sie denn? Wie ist der Bedarf?

Und: Ein Abriss und Neubau bedeutet mindestens 1,5 Jahre Zwischenwohnen...

Insofern kann man jetzt keinen Rat geben, da man Eure Verhältnisse nicht kennt. Lebt ihr eher die Großfamilie oder seid ihr alle lieber für Euch.

Mein Rat:
1. Architekt beauftragen, der alles aus dem Grundstück rausholen kann, was geht.

Ggf:
2. 2/3 des EGs für die Eltern, Euch 1/3 für Eingang, Treppe und Hauswirtschaftsraum, oben ganz für Euch. Für Oma eine Art Anbau/Pavillon, den man später ggf vermieten kann oder ein Büro/Praxis einrichten kann.
Eventuell Möglichkeit, später anders zu trennen.
Wenn die Eltern jetzt gerade mal die 50 erreicht haben, favorisieren sie eventuell jetzt auch eine kleine Doppelhaushälfte mit Treppe, ihr die größere. Oma wieder in einem ebenen Anbau. Später horizontale Trennung.
Eventuell muss man tatsächlich eher in L- oder T-Form denken, mehrere Wohnungen mit ein oder zwei Eingängen ermöglichen, die man ggf ändern kann.
Das sollte aber nur ein Architekt machen.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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