Dacheindeckung Pultdach 8° - Bitumen?

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K

Kevke93

Hallo liebe Hausbau-Experten,

ich bin seit einiger Zeit stiller Mitleser und möchte mich mit meiner ersten Frage an euch richten.
Wir planen aktuell einen 2-Geschosser mit Pultdach. Das Dach soll eine Grundfläche von 10,75m x 8,40m und zusätzlich 1,0m umlaufendem Dachüberstand abdecken (ergibt 130qm Dachfläche). Ausrichtung ist ungefähr 10 Grad Süd in Richtung Norden ansteigend und ausgeführt werden soll ein gedämmtes Dach ohne weitere Zwischendecke oder Dachboden. Unser Bauingenieur hat die Ausführung mit geschieferten Bitumenbahnen geplant. Seine Gründe sind die niedrigen Kosten und die geringe Lärmentwicklung bei Regen ggü. einer Blecheindeckung. Nun stellen wir uns aber die Frage ob eine Bitumenbahn bzgl. Haltbarkeit Sinn macht?

Außerdem planen wir eine Photovoltaik-Anlage und im besten Fall hällt die Eindeckung mindestens so lang wie die Photovoltaik-Anlage sodass ein Tausch gleichzeitig durchgeführt werden kann. Flachdächer werden doch auch meistens mit Bitumenbahnen geplant, was spricht also dagegen? Ist Bitumen ein ungeeigneter Untergrund für Photovoltaik-Anlagen? Was empfehlen die Experten?

- Bitumenbahn wie aktuell geplant
- Kunststofffolie/EPDM-Bahn (empfohlen wurde mir die Alwitra Folie)
- Blecheindeckung (Trapez oder Stehfalz?)
- Ziegeleindeckung (Bei der niedrigen Dachneigung vermutlich nicht praktikabel)

Wie die meisten Häuslebauer sind wir natürlich aufgrund der aktuellen Preisexplosion auch stark auf nicht allzu hohe Baukosten aus.

Viele Grüße
Kevin
 
HausiKlausi

HausiKlausi

Ich kann dir nicht aus erster Hand berichten. Aber für mich käme Bitumenbahn nicht in Frage. Das Zeug ist auf den ersten Blick günstig. Aber ich muss nur mal in der Nachbarschaft schauen, wie die Bitumendächer aussehen. Verwittert, geflickt, fleckig, löchrig, unansehnlich. Ganz zu schweigen davon was es kostet, den Mist heute zu entsorgen. Jedenfalls bei uns mehr als Asbest. Aus meiner Sicht gibt es Dinge am Haus, bei denen man NICHT sparen sollte. Das Dach gehört definitiv dazu. Es schützt die restliche Bausubstanz. Wenn es statisch möglich ist - Ziegel drauf. Und aus die Maus. Für einige Jahrzehnte. Bei Bitumen ärgerst du dich in 5 Jahren.
 
WilderSueden

WilderSueden

Bei 8 Grad wird es schwierig mit Ziegeln. Alles was ich gesehen habe, braucht mindestens 11 Grad.
 
K

Kevke93

Die Optik dürfte nicht so relevant sein, da man auf ein 8° Pultdach im 2. OG sowieso nicht oder nur sehr begrenzt schauen kann. Zusätzlich dazu kommt eine Photovoltaik on top. Mir geht es viel mehr um die technische Sinnhaftigkeit als die Optik.

Es gibt Ziegel die Laut Hersteller ab 7° genutzt werden können (Bra** 7f+), allerdings sagt das Regelwerk des deutschen Dachdeckerhandwerks das unter 10° keine Ziegel verbaut werden sollen. Viele sind der Meinung das Ziegel bei dieser geringen Neigung nicht ausreichend Sicher gegen Wassereintritt sind.

Bleibt fast nur noch Bitumen oder Blech...
 
WilderSueden

WilderSueden

Wenn der Hersteller die extra für geringe Dachneigung freigibt (was auch immer an denen anders ist), sehe ich da weniger ein Problem.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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