DachBODEN dämmen wie geht man vor??

[Maximo1975]

Hallo,
wir sanieren gerade ein geerbtes Haus BJ 1958.
Der Dachboden soll erst mal als Speicher dienen und später mal vieleicht ausgebaut werden.
Die Elektrik wird auch schon mal dafür vorbereitet.
Im Dachboden wird zwischen den Sparren gedämmt und Dampfbremsfolie angebracht, aber darum geht es jetzt nicht!
Vielmehr geht es um den Boden. Dieser ist wie auf dem Bild zu sehen mit Geröll/ Steine/ Schutt ca 8 cm aufgefüllt und liegt auf auf der Holzvekleidung (diese sieht vom Stockwerk tiefer) da die alte Decke mit Sauerkrautplatten überall entfernt wurde.
Wie geht man hier am besten mit dem Dämmen des Bodens vor?? Holzplatten gleichmäßig drüberlegen /auslegen/verschrauben , Dampfbremsfolie und dann begehbare Dämmplatten???
Würde mich freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte :-)

 

[dertill]

Wie geht man hier am besten mit dem Dämmen des Bodens vor??

Wenn du den Dachboden als Wohnfläche ausbauen willst, brauchst du den Boden nicht dämmen, zumindest nicht thermisch, nur Schalldämmung.
Wenn du dir Aufwand sparen willst und das alles Fest ist, kannst du die Schüttung drin lassen, OSB rüberlegen und anschließend Laminat/Parkett mit guter Trittschalldämmung dazwischen. Dampfbremse brauchst du auf dem Boden nicht, wenn darunter ebenfalls bewohnter Raum ist.

ABER: Bist du sicher, dass du das zu Wohnzwecken nutzen Willst? Sieht auf dem Bild aus wie 2,5m in der Breite und 2,2-2,5m in der Höhe am First. Dazu die Stützen in der Mitte. Ich könnte mir das höchstens als Kinderzimmer-Erweiterung / Schlafhöle vorstellen.

Die Sparren sehen aus wie 14cm und du hast keine Unterspannbahn unter den Ziegeln, die auch nicht verstrichen aussehen - also mit Mörtel abgedichtet. Dadurch sind diese nicht Schlagregen-/Schneedicht und du hast gelegentlichen Feuchteeintrag.
Das Schließt eine sinnvolle Dämmung zwischen den Sparren aus, da diese langfristig Schaden nimmt.
Du musst für eine Hinterlüftung der Dachziegel und eine wasserdichte Ebene unter den Ziegeln sorgen. Das geht von innen nur schwer. Es gibt Möglichkeiten, verringern aber die Dämmstärke und du solltest auf Feuchteresistente Dämmung (z.B. Schafwolle/Jute) zurückgreifen - diese ist teurer und weniger gut ggü. z.B. Mineralwolle.

Zudem kommst du mit den 14er Sparren auf einen nicht so tollen U-Wert von ca. 0,3-0,4 W/m²K bei geringer Speicherkapazität. Das wird im Sommer eine ganz schön warme Schlafhöhle. Untersparrendämmung bzw. Aufdopplung der Sparren nach innen wäre möglich, aber nimmt wieder Wohnraum weg. Bei der Zwischensparren- und Untersparrendämmung Dampfbremse auf der INNENseite nicht vergessen!

Mein Rat: Wenn nicht sowieso das Dach neu eingedeckt oder eine Gaube eingebaut werden soll, würde ich mir das mit dem Ausbau gut überlegen und schauen ob der Platz im Haus nicht auch so reicht und den Dachboden als Kaltraum nutzen und den Boden mit 20-24 cm Mineralwollmatten auslegen, darunter dann Dampfbremse.

Ach ja: Wie ists mit ner Heizung? Muss ja auch vorgelegt werden.

 

[Maximo1975]

Ich denke die Idee mit dem OSB für den Dachboden/Speicher ist gut und es lassen sich dann auch verschiedene Gegenstände gut abstellen/lagern!
Die Schüttung bleibt dann drin.
Ausbauen steht eigentlich noch echt in den Sternen, da der Raum
ja echt sehr klein ist und die bevorstehende aufdopplung der Sparren+ Dampfbremse von aktuell 12cm auf ca 19 cm weiter Raum/ Platz viel wegnimmt. Also eigentlich kein Thema in der nahen Zukunft!

Im Wohnraum unter dem Speicher ( 3 Räume) welcher auch schon Dachschrägen hat wurden alle alten Sauerkrautplatten und Rigips entfernt.
Die Sparren wurden aufgedoppelt und mit Untersparrendämmung u mit Dampfbremse versehen u. Luftdicht versiegelt. Zwischen Ziegel und Dämmung ist da noch ca 3 cm Luft.
Die aktuell fehlende Unterspannbahn macht mir schon etwas Sorge, da noch nicht genau geplant ist wann genau das Dach neu gedeckt werden soll?
Ich hab aber den Eindruck dass da alles sehr dicht hält, auch ohne die wasserdichte Ebene. Beim Start der Entkernung im Frühjahr wirkte auch alles sehr sehr trocken im Sparrenbereich...auch an allen anderen Stellen.
Ich beoachte das schon sehr genau...aber Profi um das 100% zu beurteilen bin ich leider auch nicht.
Vieleicht liegt es daran dass das Dach sehr steil ist und Regenwasser sehr zügig nach unten abfließen kann. Alle Sparren und Latten am Dach machen einen sehr guten Eindruck.

Langfristig könnte das aber sicherlich fatal sein ohne neue Unterspannbahn,oder??

 

[dertill]

Langfristig könnte das aber sicherlich fatal sein ohne neue Unterspannbahn,oder??

Die Verlegerichtlinien für Tonziegel sehen vor, dass bei höheren Anforderungen von Dächern insb. zu Wohnzwecken genutzte Gebäude immer eine zweite Wasserführende Ebene verbaut haben, auch wenn das Dachgeschoss nicht ausgebaut ist. Insbesondere aber dann, wenn eine Zwischensparrendämmung vorgenommen wurde.

Das ist das Regelwerk, die Praxis ist eine andere. Es gibt tausende Dachstühle ohne Unterspannbahn und die sind auch noch nicht alle abgesoffen.
Wenn dein Dach ausreichend Steil ist (die Bilder sehen ja sehr steil aus) und alles korrekt verlegt und intakt ist, sollte das Dach auch so Schlagregendicht sein - Schneedicht ist nochmal was anderes. Dieser kann bei Wind ja auch mal waagerecht oder aufwärts fliegen.

Die Dämmung direkt unter den Ziegeln kann auch gut gehen, es ist nur kein Rettungsnetz da, wenn doch mal was schief geht. Ein Ziegel kaputt / verrutscht und ein ordentlicher Regenguss und schon hast du ne nasse Wand und Dämmung.

In den Schrägen im Wohnraum ist das nun so. Im Dachboden würde ich dann auf Bodendämmung zurückgreifen und oben drauf Spanplatte oder, wenn nicht begehbar, hydrophobierte Glaswollematten mit wasserabweisender Vliesbeschichtung nehmen. Wenn dann mal ein paar Schneeflocken mehr durch die Ziegel kommen ist das zumindest da oben nicht so wild, weil alles wieder abtrocknet.

Mittelfristig solltest du aber in jedem Fall das Dach mit Unterspannbahn versehen.

 

[Maximo1975]

meine Schwiegereltern haben halt noch sehr viel Untersparrendämmung Wolle + Dampfbremse übrig, was fürn Dachboden reichen sollte.
Die Sparren sollen ja dann wie ein Stockwerk tiefer aufgedoppelt werden...naja wird halt super viel Arbeit! dann reicht es für den DachBODEN ja aus wenn OSB verlegt wird..so wie ich das raushöre hätte das ja eigentlich schon gereicht.

 

[Knallkörper]

Hallo. Ich hätte auf den Dachboden eine 20er begehbare Dämmung gelegt, z.B. aus Holzfaserplatten. Wenn du nur OSB verlegst, dann ist die Decke der Räume darunter ja nicht ausreichend isoliert.

Habt ihr die Dampfbremse im OG komplett durchverlegt, also vom Kniestock über die Schrägen und über die Decke?