Bodenaufbau und Unterbau im Dachgeschoss mit Schüttung?

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Markus31

Hallo liebe Forums-Mitglieder

im Rahmen einer Modernisierung erneuern wir aktuell unser Dachgeschoss. Das neue Dach ist jetzt darauf und jetzt geht es an den Innenausbau, hier erst mal an den Boden. Unter dem Dachgeschoss befindet sich eine bewohnte Wohnung. Im Dachgeschoss sollen später verschiedene Räume Platz finden (Büro, Badezimmer, Wohnzimmer etc.)

Wir haben bereits 20cm hohe Balken verlegt. Unter den Balken ist eine Lehmschicht noch von früher, die wir so auch drinlassen wollen. (siehe Bild 2)
Nächster Schritt ist jetzt, den Zwischenraum zwischen den Balken "aufzufüllen", sodass wir danach den Bodenaufbau (OSB usw.) machen können.

1. Frage:
Und genau hier sind wir jetzt unsicher mit was wir den Zwischenraum "auffüllen" sollen?
- Schüttung?
- Mineralwolle?
- Was anderes?

Es gilt wie gesagt eine Höhe von 20cm (Balkenhöhe) aufzufüllen. Die Fläche des gesamten Dachgeschosses beträgt 60 qm (8 m x 7,50 m) und der Abstand zwischen den einzelnen Balken ist 55 cm.
Was würdet Ihr uns hier empfehlen und warum?


2. Frage:
Wie stark würdet ihr die einzelnen würdet Ihr den Bodenaufbau machen?
Wollen OSB Platten (verschraubt) auf die Balken machen, danach Trittschalldämmung und dann den richtigen Bodenbelag (z. B. Vinyl, Parkett, Fließen im Bad etc.).

- Wie stark die OSB Platten bei der o. g. Situation? (müssen ja auch einiges Gewicht aushalten, z. B. Badewanne im Badezimmer etc.)
- Wie viel Trittschalldämmung?


Für jede Antwort und Empfehlung sind wir wahnsinnig dankbar.

Grüße aus Würzburg,
Markus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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nelly190

Moin

Ich habe einen ähnlichen Aufbau bei mir im Haus. Ich habe die Zwischenräume mit Schüttung aufgefüllt und unten drunter eine Folie als Rieselschutz gelegt. Oben darauf habe ich keine OSB Platten gelegt sondern Trockenestrich gelegt. Dieser macht keine Geräusche beim laufen. Dieser wurde schwimmend verlegt.
Ich musste etwa 10cm auffüllen. An dicken Stellen haben wir den Tipp bekommen Styropor mit rein zulegen. Dieser ist günstiger als Schüttung auf das Volumen gerechnet.

Gruß
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Ja, andere Meinungen gibt es (selbst so kurz vor Weihnachten ).
1. gefällt mir der rel. niedrige Abstand der Tragbalken gut!
2. kann man eine Lehmfüllung durchaus in den alten Gefachungen belassen
3. ist es eine schlechte Idee (nelly190), nur aus Kostengründen Styropor in die Gefachung zu stecken. Styropor gehört da nicht hinein, sondern entweder eine mineralische Schüttung oder aus brandschutztechnischen Gründen entweder Mineralwolle oder Glaswolle. Letztere nur bei kompletter Holzbauweise des Gebäudes).
Eine mineralische Schüttung auf Rieselpapier führt Masse mit sich, welche wir zur Geräuschdämmung unbedingt benötigen.
4. müssen wir uns von dem Gedanken verabschieden, bei Holzbauweise eines Fußboden könne eine identische Trittschalldämmung wie bei einer Massivbauweise erreicht werden.
5. würde ich neben der mineralischen Verfüllung der Gefachungen die Trittschalldämmung (soweit diese ihren Namen verdient) auf die Tragbalken verlegen, wenn keine Aufbauhöhe zur Verfügung steht; und genau das ist den Fotos zu entnehmen.
Hier wären entsprechend dicke Filzunterlagen streifenförmig auf den Tragbalken zu befestigen (Nagelung oder Verklebung), bevor die mind. 19mm dicken OSB-Platten schwimmend und in Nut/Feder verleimt verlegt werden.
6. bei Badewannennutzung wird es kritisch!!! Hier unbedingt zu einem Zimmermannsbetrieb Kontakt aufnehmen und durch diesen beraten lassen, wo und wie die Badewanne aufgesetzt wird. Keinesfalls OSB verlegen, Augen zu und durch!!
7. Anstelle OSB-Platten können auch für Bäder geeignete Gipsfaserplatten mit Stufenpfalz herangezogen werden. Das wäre mein Favorit. Schaue einmal unter BRIO nach!
8. Kein Badezimmer in Holzbauweise ohne flächige Abdichtung des Fußbodens!! Hier zudem auch an die Übergänge Boden/Wand denken und an die dichte Ausführung an Innen- und Außenkanten mit entsprechenden vorgefertigten Eckausbildungen/Formteilen.
----------------------------------------------------------------------------
Was Du da in Eigenleistung vorhast, das ist eine komplexe Angelegenheit.
Man/Frau muss wissen, was er/sie da tut und die Fachregeln nicht nur kennen, sondern auch anwenden.
Merksatz: Wer als Privatmann verlegt, dem obliegen die gleichen Prüfungs- und Sorgfaltspflichten wie einem Fachbetrieb. Er muss sie kennen und anwenden. Sonst wird es richtig teuer, wenn eingerichtet wurde und es ergeben sich einbautechnisch bedingte Schwachpunkte.
Diese im Nachhinein zu berichtigen ist nicht nur mit enormen Kosten verbunden sondern auch immer sehr aufwendig - wenn denn überhaupt noch möglich.
Gruß und viel Erfolg bei der Baumaßnahme: KlaRa
 
M

Markus31

zu 3: Hier werde ich wohl Mineralwolle. Bei Mineralwolle würde ich wohl die billigste nehmen (wl040), da ich ja keine besondere Wärmedämmung brauche da unter der Decke und darüber ja beheizte Räumen sein werden.

zu 4: Dessen bin ich mir bewusst. Welche Art der Trittschalldämmung würden Sie vorschlagen? Und in welcher Stärke?

zu 5: Die OSB-Platten nur schwimmend verlegen? Kann so eine ausreichend sichere Konstruktion erzielt werden oder sollte ich die OSB-Platten dafür nicht verschrauben (natürlich mit Nut/Feder + verleimt)


Neue Punkte:

10.
Sollte ich bei dem Bodenaufbau irgendwo Trockenestrich verwenden? Wenn ja wo und welchen Zweck/Nutzen hätte dieser?

11.
Habe ich eine Möglichkeit bei meiner Konstruktion zumindest für das Badezimmer eine Fußbodenheizung zu verlegen? Wenn ja welche Art?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Zur Trittschalldämmung hatte ich bereits unter Punkt 5 einen Hinweis gegeben.
Trockenestrich, dieser Begriff fällt fachtechnisch unter Fertigteil-Estrichelemente.. OSB, Holzspan- oder Gipsfaserplatten, alles fällt unter diesen Fachbegriff!
Wenn die Tragbalken durch seitlich angeschraubte Latten verbreitert werden (die Methode eignet sich auch hervorragend dazu, Unebenheiten der Tragbalken auszugleichen), dann kann man auf Filzunterlagen auch monolithisch verlegen.
Jede Schraube, jede Nagelverbindung zwischen Fertigteilplatten und Tragbalken werden sich auf den Körperschall ungünstig auswirken .
Eine Fußbodenheizung bei Holzbauweise ist auch möglich.
Dann allerdings wird es höchst kompliziert und wir brauchen eine größere Aufbauhöhe.
Das wäre mit Gipsfaserplatten und eingefrästen Heizrohrverläufen möglich. Spezialfließmasse mit rund 6mm Höhe und tragfähiger, biegestabiler Untergrund sind notwendig!!
Der Laie stößt spätestens hier an seine Grenzen!
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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