Baukredit von Bank für Hausbau ohne Eigenkapital?

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M

Mel1980

Hallo zusammen,

wir sind eine junge Familie mit zwei Kindern (38 J., 32 J., 6 J., 4 J.,) und denken oft daran einmal ein Haus zu bauen.
Vorallem jetzt, wo doch der Zinssatz so niedrig ist und jeder im Umkreis darüber redet und mittlerweile auch gebaut hat.

Ein großes Problem ist, dass wir leider kein Eigenkapital haben. Deshalb denken wir, würde uns eh keine Bank einen Kredit geben.

Zu unserer Lage:
Mein Mann arbeitet bei den Stadtwerken und wird tariflich bezahlt, zwar nicht viel, aber kann doch als sicherer Arbeitsplatz gewertet werden. Es gibt regelmäßige Tariferhöhungen bzw. kommt man von den Gehaltsstufen regelmäßig höher und er erhält ein 13. Monatsgehalt.
Ich arbeite seit 1,5 Jahren fest mit ca. 30 Std./Woche.
Insgesamt verdienen wir zusammen 3200,- EUR + 368,- EUR Kindergeld = ca. 3600,- EUR

Derzeit wohnen wir in Miete.
Monatliche Ausgaben (FIX):
  • 100qm (Bj 2008) - 700,- EUR kalt + 200,- EUR NK = 900,- EUR
  • AutoRate = 200,- EUR
  • Versicherungen (Riester, BUZ, Zusatzrente, ZVK,Sonstige) = 400,- EUR
Der Rest steht zur freien Verfügung, also Lebenshaltung, Kommunikation, Benzin, Vereine usw. = 2100,- EUR

Mein Mann und ich leben seit 14 Jahren zusammen in einem Haushalt und haben schon einige Höhen und Tiefen hinter uns. Unter anderem auch die Zeiten der Arbeitslosigkeit und der Selbstständigkeit.
Da wir beide früh von zu Hause ausgezogen sind, haben wir uns kaum etwas ansparen können. War mal was angespart musste es schon für Möbel, Autos herhalten. Zudem haben wir nie großartig verdient. Als wir zusammenzogen, habe ich gerademal mit der Ausbildung angefangen. Einen Nebenjob hatte immer einer von uns. Mittlerweile hat mein Mann es geschafft zuerst seinen Fachwirt und letztendlich auch seinen Betriebswirt zu machen. In der Zeit kamen auch die Kinder auf die Welt.
Familienplanung ist nun beendet und wir arbeiten beide sehr gerne. So wie es gerade ist geht es uns wirklich gut.

Der Wunsch nach einem eigenem Haus ist momentan sehr groß. Wir wissen, dass uns eine Hausfinanzierung mehr belasten würde.
Vor ca. fünf Jahren hatten wir unseren Tiefpunkt erlebt, wobei uns mein Vater mit einem Privatkredit geholfen hat. Ihm zahlten wir monatlich ca. 500,- EUR ab. Das bedeutet, wir sind es schon gewohnt monatlich 1400,- EUR zu bezahlen und trotzdem weiterhin gut über die Runden zu kommen. Uns fehlt es an nichts.

Soviel dazu weshalb wir es nicht geschafft haben Eigenkapital zu bilden.

Aber wie ist es jetzt? Der Zins ist gut. Wäre es denn nicht machbar ohne Eigenkapital zu bauen?
Angenommen wir würden jetzt anfangen Eigenkapital zu bilden, bis da was aufgebaut ist ist der Zins wieder hoch.
Wird die Riester als Eigenkapital mit angerechnet? Ebenso die BUZ mit der ein Teil als Kapital ausgezahlt wird?

Auch bei der SCHUFA haben wir uns über unsere Liquidität informiert. Diese ist absolut sauber. Eingetragen ist nur die Autofinanzerung, welche derzeit läuft.

Wir trauen uns nicht so richtig zu einem Berater zu gehen, weil wir kein Eigenkapital haben. Deshalb stelle ich hier im Forum die Frage. Wie schätzt ihr es ein? Sollen wir mit dem Träumen lieber aufhören?

Herzlichen Dank,

Mel
 
S

syrincsandy

Hallo,
meine Frau und ich haben unsere Finanzierung gerade ohne Eigenkapital aufgestellt. ..
meine Frau arbeitet halbtags als vertriebsassistenz bei einem Immobilienmakler und bekommt 800 netto in Steuererklärungasse 5. Ich bin Elektromeister im Angestelltenverhältnis und bekomme 2050 netto. Dazu 2x Kindergeld. Unser 2. Kind ist gerade erst geboren und meine Frau in Elternzeit. Als Eigenkapital wurde nur unsre Eigenleistung angerechnet. Allerdings mussten wir unseren bestehen Autokredit ablösen. Das wollen wir zwar ohne hin tun aber mit den Kredit wäre die Finanzierung nicht möglich gewesen. Wir haben 2x 50.000 von der Kfw ubd 130.000 von der ING-DiBa als Kredite über einen freien finanzierer bekommen. Bedingung für die Ing-Diba wäre allerdings. dass wir die 2000 grunderwerbsteuer und die 900 Notarkosten selber zahlen... und das auto ablösen mit unsrem vorher ersparten.
Achso, wir sind 28 und 25 jahre alt.


Mfg
 
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Der Da

Der Da

Wenn 230 000 reichen um ein Haus für 4 Personen zu bauen, kann man das so machen. Ich sehe allerdings nicht, wie das bei Mel1980 klappen soll. Ihr habt nur 3000 € netto. Davon müsstet ihr 4 Leben und einen Kredit bedienen.

Ihr werdet wahrscheinlich mit Grundstück ca 300 000 € brauchen, um neu zu bauen. Dafür müsst ihr bei 1% tilgung ca 1500 € zahlen. Dazu kommen 300 € Nebenkosten fürs Haus.
Da ist keine Luft für Jahresurlaub und Sondertilgungen.
Und bei 1% Tilgung zahlt man unsummen an die Banküber 40 Jahre... das will man nicht.
 
M

Micha&Dany

Wir trauen uns nicht so richtig zu einem Berater zu gehen, weil wir kein Eigenkapital haben.
Hallo Mel,

auch ich denke, dass es nicht leicht werden dürfte für Euch. Allerdings sind 1400 Euro pro Monat - wenn Ihr die wirklich dauerhaft die nächsten 30 Jahre zahlen könnt - schon eine Hausnummer.
Meiner Meinung nach kann euch hier im Forum keiner eine belastbare Antwort geben.
Ihr braucht keine Angst zu haben, zu einem Berater zu gehen. Es wird euch niemand den Kopf abreißen! Und auslachen schon gar nicht!
Geht doch einfach nicht mit der Frage zum Berater "Können wir uns ein Haus leisten?" sondern fragt doch einfach: "Was müssen wir tun / ansparen, um uns in einigen Jahren ein Haus Leisten zu können?"
Dann hättet Ihr ein Ziel, auf das ihr hinarbeiten könnt. Und Ihr seht, ob die Belastung zu tragen ist. Und alles völlig unverbindlich. Ihr geht kein Risiko ein.

Meiner Meinung nach wird wahrscheinlich zunächst mal der Autokredit verschwinden müssen. Wie lange läuft der noch? Könnt Ihr die Raten erhöhen, um ihn schneller los zu werden?

Viel Erfolg!

Micha :cool:

PS: Wo kommt ihr her? Machmal haben Länder / Städte noch zusätzliche Fördermöglichkeiten - aber auch da kann ein Finanzberater informieren!
 
M

Mel1980

Danke für die bisherigen Antworten.

Ich denke immer, dass uns langsam die Zeit davon läuft. In zwei Jahren ist mein Mann 40. Ob man da noch so einen hohen Kredit bekommt!?

Mal angenommen wir schaffen es in 5 Jahren genug Eigenkapital zu bilden. Da ist der Zins wieder höher, aber wir haben dann Eigenkapital zur Verfügung. In diesen 5 Jahren zahlen wir aber weiterhin 700 Kaltmiete, anstatt das in unser Eigenheim fließen zu lassen. Ich glaube, dass wir dann schlechter stehen, gerade weil wir den günstigen Zins jetzt nicht nutzen.

Wir wohnen übrigens im Süden BaWü. Quadratmeterpreis für ein Grundstück liegt hier bei ca. 250,- bis 300,- EUR (!).

Aber nun nochmal zum "was können wir uns leisten".
So wie ich rauslese, könnten wir schon etwas Gebrauchtes für 200.000,- EUR kaufen, oder? Auch ohne Eigenkapital.

Wie gesagt, mit der Miete und der Rate an meinen Papa hatten wir die letzten Jahre immer 1400,- EUR montl. zahlen können, obwohl ich da noch weniger verdient habe. In Zukunft wird es vom Gehalt nicht weniger, eher etwas mehr. Man weiß es natürlich nicht, aber wir gehen davon aus.

Zu wem sollte man denn am Besten zuerst gehen? Zur Hausbank? Oder doch zum Immomakler? Oder gleich zu einer z.B. Fertighausfirma?
 
Der Da

Der Da

zum unabhängigen Finanzberater... oder wenns sein muss zur Hausbank. Nur nix aufquatschen lassen von der Hausbank... da sind die extrem flott.
Und auch die ersten Auskünfte sind bei der Hausbank manchmal nix wert... also zumindest war das bei uns so. Sind mit nem Finanzberater in Karlsruhe ganz gut gefahren, denke ich.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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