Baufinanzierung:Welche Möglichkeiten haben wir?

4,30 Stern(e) 4 Votes
6

6Richtige

Hallo Karla,

auf 350 m2 ein freistehendes Einfamilienhaus zu bauen wird sehr eng, Du solltest eher 450 - 500 m2 anpeilen.

Selbst wenn dies funktionieren würde hauts mit dem Budget nicht hin.

200.000 € abzüglich:

Grundstück 350 x 140 € = 49.000 €
Steuer und Notar 3.000 €
Nebenkosten ca. 20.000 €
Bodenplatte mit Erdarbeiten ca. 15.000 €

bleiben fürs einzugsfertige Haus 113.000 € über, ohne Küche, ohne Extrawünsche, ohne Außenanlagen, ohne Garage, ohne Aufpreise usw.
 
K

Karla

Hallo Bernd,

danke für Deine Einschätzung.

Ich denke, wir müssen uns um unser Budget nochmal Gedanken machen. Zwar ist eine EBK vorhanden und Garage sowie Außenanlagen sind nicht sofort geplant, aber ich möchte einfach nicht Gefahr laufen, uns zu übernehmen. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass uns auch Fördermittel zustehen. Ein Riesterannuitätendarlehen würde sich bei uns auch anbieten, allerdings kenne ich keinen Kreditgeber, der das anbietet!

Das Grundstück, das wir im Auge haben, kostet mit 380 qm rund 46.500 €. Es handelt sich um ein langes und schmales Grundstück, was wir eigentlich sehr reizvoll finden. Die Alternative wäre, das gesamte GS zu kaufen und gemeinsam mit meinem Bruder zwei Doppelhaushälfte darauf zu bauen. Ob das allerdings irgendwas an den Aufwendungen pro Häuslebauer ändert, kann ich als Laie nicht beurteilen. Was sagt Ihr Experten?

Mit der Finanzierung:
Wie gesagt: 4 Personen-Haushalt, Gehalt 2.900 € monatlich, 364 € Kindergeld, 50.000 € Eigenkapital mit steigender Tendenz sowie die Bereitschaft, einiges an "milder" Eigenleistung selbst zu erbringen.

Frage an die Finanzexperten:
gemessen an den Richtwerten, die Kreditgeber ansetzen: in welcher Höhe ist eine monatliche Tilgungsrate bei unserer finanziellen Situation realistisch und machbar?
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Bauexperte

Hallo Karla,

Im Sinne vom klassischen Fertighaus.
Ich hoffe, Du wählst diese Variante nicht, weil Du davon ausgehst, dass ein Fertighaus schneller errichtet ist, denn das ist – gemessen über die gesamte Bauzeit – ein Trugschluss; preiswerter sind sie zudem auch nicht, wenn sie vernünftig produziert und ausgebaut werden. Dazu wird Bernd Dir sicher weitere Fragen Deinerseits beantworten.
Eine Bekannte hat ein Fertig-Massiv-Haus gebaut, den Rohbau gekauft und alle Gewerke vergeben. Im Endeffekt war das - mit Verlaub - sauteuer. Viel teurer, als sie die Schlüsselfertig-Variante gekommen wäre.
Das ist häufig die schichte Realität, leider glauben es die Menschen nicht :confused:
Also, ehrliche Worte: Biomasseenergie bringt nicht, es dauert zu lange, bis sich sowas amortisiert - demnach wäre die sinnvollste Variante nach wie vor der Gasanschluss?
Ja und nein – ja es bringt „nicht“, jedenfalls nicht nennenswert und nein, ein Gasanschluss ist nicht notwendigerweise der Weisheit letzter Schluss; es kommt halt darauf an :)

Es ist bekannt, dass die vorhandenen Gasvorkommen sich der Neige zuwenden und noch unerschlossene erhebliche Investitionen erfordern, sie zu fördern; ergo wird Gas mittelfristig teurer. Für die Dauer einer „Lebensphase“ einer Gas-Brennwerttherme aber zurzeit noch irrelevant. Andererseits gibt es kostengünstige Einstiegsmodelle für Wärmepumpen, welche Dich jetzt schon vom Gas unabhängig machen; zwingende Voraussetzung für jedwede Erneuerbare Technik ist allerdings eine Fußbodenheizung.

Ich persönlich empfehle noch Unentschlossenen oder bei engem Budget, die Haushülle auf Kfw 70 auszurichten, eine Fußbodenheizung und Gas-Brennwertherme zu verbauen und dann in Ruhe abzuwarten, wie sich die kommenden Techniken entwickeln; der Haken an der Sache ist der Gasanschluss, der kommunal unterschiedlich teuer ist, von Fernwärme würde ich ganz die Finger lassen.

Etwas mutigeren Menschen biete ich eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe eines japanischen Anbieters (produziert in Deutschland) an; selbst im letzten Winter konnten sich die Verbrauchswerte von € 600-800/je nach Anzahl Personen/Duschverhalten, sehen lassen; im Übrigen wird zukünftig eh mit Strom geheizt werden _müssen_ und btw. - kein Heizsystem funktioniert ohne Strom ;) Der Vorteil: Du sparst den Gasanschluss und im Neubau ist der Aufpreis gegenüber einer herkömmlichen Gas-Brennwerttherme zwar im 4-stelligen Bereich, allerdings immer noch preiswerter als eine Erdwärmepumpe; fairerweise muß auch der gesparte Gasanschluss gegengerechnet werden. Ein weiterer Vorteil: es läßt sich – sofern das Sparschwein sich wieder etwas angefüllt hat – Photovoltaik nachrüsten und voilàá, das Haus läuft autark, da jetzt Eigenverbrauch zugelassen ist. Zukünftig werden auch kleine Windräder interessant werden, auch eine Alternative, sofern den Grünen nicht wieder ein Gegenargument einfällt => siehe Diskussion über die bestehenden großen Windräder :eek:

Es ist und bleibt eine persönliche Entscheidung - nahezu eine Bauchentscheidung - welches System zum tragen kommt.

Freundliche Grüße
 
I

ille1975

Hallo Karla,

mit eurem Budget könntet Ihr durchaus hinkommen. Unser Häuschen kostet 160.000,00. KFW 70 Haus,111 qm, mit allem schnick und schnack , was man so braucht. Ohne Keller. Grd. 45.000,00 NK 15.000,00 zusammen 220.000,00 in NRW. Wir haben das Grd. selbst gekauft und lassen es vom Architekten und seiner Baufirma hochziehen. geht Ihr über einen Bauträger, der Euch gleich das Grundstück mit verkauft, werden auch auf das Häuschen grunderwerbsteuer fällig. Das sind auch so einige 1000,00. Preis und Qualität wurden mir von Arbeitskollegen, die auch mit Ihm gebaut haben, bestätigt. Allerdings wird er das Häuschen wohl zu dem Preis nie wieder bauen. Die Rohstoffpreise ziehen an ebenso die Zinsen. Daher haben wir wohl ein wenig Glück gehabt. Das ganze ist zum Festpreis.
Zur Finanzierung hab ich mich hier im Forum schon das ein oder andere Mal ausgelassen. Sinnig ist im jeden Fall, soviel wie möglich von deinen FK an die KFW zu geben. (nicht jede Bank tut das gerne) 50.000,00 für Kfw70 und 30% der Baukosten im KFW124-Program sind dort möglich. Die Zinssätze sind dort sehr gut, werden ab und an mal zu Dirketbanken sogar verbilligt angeboten. Ein unabhängiger Berater macht wirklich Sinn. Es wird einem nur Mist angedreht von den Banken. Obwohl ich selbst bei einer arbeite, haben sie es auch bei mir versucht. Wenn Euer Häuschen als Altersvorssorge gedacht ist. google mal nach einem Riesterannuitätendarlehen. Wird kaum angeboten, weil es für dich sinnvoller ist als für die Bank. (kostenlose Tilgung durch Zulage und Tilgungen sind Sonderausgaben). In Euren Fall würde ich mir kein (Riester)-Bausparvertrag aufschwatzen lassen. Er kostet Abschlussprovison, Du müßtest Ihn teuer zwischenfinanzieren, deine Sparleistungen werden minimal verzinst und von der Inflation aufgefressen und wenn das Ding dann mal zuteilungsreif ist, müßt ihr hohe Tilgungsleistungen erbringen.
Wenn ihr lange Sichheit haben wollt, sind auch Zinsbindungen bis zu 30 Jahre möglich. Ihr werdet das dann aber am Zinssatz merken. Sicherheit kostet Geld!


Gruß Ille1975
 
K

Karla

Danke, Bauexperte, danke Ille1975,

für Eure Meinungen.

Ich bin mittlerweile schon verunsichert. Ob Bauen das Richtige für uns ist? Oder sollten wir uns lieber nach einem Häuschen aus dem Bestand umsehen und es im Rahmen unserer Möglichkeiten sanieren/modernisieren, auch wenn das hieße, auf energie- kostensparende Dämmung, neuere Fenster und die gewünschte Fußbodenheizung zu verzichten.

Ich war tatsächlich davon ausgegangen, dass es wirtschaftlicher sei, ein wenig mehr Geld für einen nebenkostenarmen Neubau zu investieren, als weniger Geld in einen Bestandsbau, bei dem ich mit höheren Nebenkosten zu rechnen habe.

Das scheint für die Experten hier wahrscheinlich sehr naiv gedacht sein, aber ich war an sich überzeugt, mit der Höhe meines Einkommens, meinem sicheren Job und dem Eigenkapital gute Möglichkeiten gehabt zu haben, das Abenteuer Neubau zu wagen.

Ganz ehrlich: was würdet Ihr uns raten?!
 
P

perlenmann

Das hängt doch auch davon ab, ob es Bestand gibt der dich interessiert. Wir hatten zb vor 2 Jahren ein Haus von 2006 für 270k gesehen, waren verliebt aber es war uns zu teuer. Dann gab es keine ordentlichen Bestände, aber auf einmal das Grundstück in der Wunschlage. Jetzt sind wir aber bei 400k. Im Nachhinein wünschte ich mir damals das andere gekauft zu haben.
Also erstmal schauen, gibts das Traumgrundstück, oder das Traum gebraucht Haus? Dann kannste abwägen.
Zum Neubau: Du willst automatisch so viele extras, das es teuer wird, und tlw auch unübersichtlich. Dann sagste dir, ich bau nur einmal, nachrüsten wird zu teuer, also direkt mitbauen.... das läppert sich.
Und vergiss nicht kosten wie den Garten, beim bestand alles schon da. Blumen, Rasen, Bäume, Steine, Wege, Terrasse, und Sitze evtl Schaukel gartenhaus oder so.. allein dafür kannst Kohle ausgeben. kann man auch erstmal weglassen, aber wer will ein Haus ohne nutzbaren Garten?
Läuft meiner Meinung drauf raus, plane mehr Geld für n Neubau.

Die Entscheidung kann dir NIEMAND abnehmen.

Lass dir mal ne Finanzierung vorlegen und schlaf da mal drüber!
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3108 Themen mit insgesamt 67367 Beiträgen

Ähnliche Themen
28.10.2021Realisierbarkeit Finanzierung für ein Einfamilienhaus 155qm Beiträge: 11
13.10.2020Grundstück da - Baunebenkosten, Hausnebenkosten, Finanzierung? Beiträge: 34
21.04.2016Finanzierung mit Grundstück und Eigenkapital so machbar? Beiträge: 20
08.05.2016Sanierung & DG-Ausbau: KfW? Wirtschaftlichkeit vs. Neubau? Beiträge: 18
15.09.2020Neubau Einfamilienhaus oder Kernsanierung Haus BJ 1978 Beiträge: 39
04.08.2022Bestehendes Einfamilienhaus mit großem Grundstück kaufen und sanieren Beiträge: 22
17.02.2023Vorgehen für Einfamilienhaus Neubau bei vorhandenem Grundstück Beiträge: 179
17.12.2020Finanzierung mit ING realisierbar? Beiträge: 201
02.09.2013Winkelbungalow auf Grundstück 800m2 - Finanziell machbar? Beiträge: 16
17.01.2024Entscheidung Hauskauf: Bestand oder Neubau? Beiträge: 13
24.09.2020Finanzierung um 400k bei 60-120k Eigenkapital mit Kombination BANK/KfW/Bausparvertrag Beiträge: 22
16.11.2023Kostenschätzung m2 Wohnfläche Hanghaus mit Keller und Garage Beiträge: 75
31.05.2012Finanzierung des Grundstück: Muss die gesamte Finanzierung stehen? Beiträge: 11
25.10.2023Hausbau-Finanzierung ok oder besser noch Abstriche machen? Beiträge: 24
27.09.2021Hausbau-Finanzierung ca. 185 m2 Wohnfläche. Barzahlung möglich?? Beiträge: 21
02.08.2017Neubau-planung - wo fange ich an? Beiträge: 24
18.09.2020Finanzierung Einfamilienhaus mit Grundstücksteilung - Risiko oder Chance? Beiträge: 46
22.09.2017Vorvertrag - Anbieter bietet Finanzierung und Grundstück Beiträge: 11
21.10.2019Finanzierung mit Bauspardarlehen+KfW+Nachrangdarlehen Beiträge: 17
13.06.2017Lage von Haus und Garage auf dem Grundstück? Beiträge: 15
31.01.2023Grundstück mit Altbestand, Neubau nicht möglich Beiträge: 11
12.04.2021Ablauf Kauf-Abriss-Neubau + Zeitplan so machbar? Beiträge: 15
15.06.2015Grundstück und Nebenkosten - Bausumme realistisch? Beiträge: 16
09.07.2015Planung, Finanzierung, 1. Ideen zum Neubau Beiträge: 38
01.07.2020Finanzierung über KFW 55 oder doch von Bank?? Beiträge: 18
22.04.2020Einfamilienhaus Finanzierung durch Aktien Beiträge: 39
18.11.2022Baufinanzierung Neubau + Verkauf Bestandsimmobilie Beiträge: 12
04.03.2015Budget Grundstück und bauen mit Keller Beiträge: 21
25.02.2020Finanzierungvariante - Einschätzung - Neubau Beiträge: 21

Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben