Hallo Karla,
Im Sinne vom klassischen Fertighaus.
Ich hoffe, Du wählst diese Variante nicht, weil Du davon ausgehst, dass ein Fertighaus schneller errichtet ist, denn das ist – gemessen über die gesamte Bauzeit – ein Trugschluss; preiswerter sind sie zudem auch nicht, wenn sie vernünftig produziert und ausgebaut werden. Dazu wird Bernd Dir sicher weitere Fragen Deinerseits beantworten.
Eine Bekannte hat ein Fertig-Massiv-Haus gebaut, den Rohbau gekauft und alle Gewerke vergeben. Im Endeffekt war das - mit Verlaub - sauteuer. Viel teurer, als sie die Schlüsselfertig-Variante gekommen wäre.
Das ist häufig die schichte Realität, leider glauben es die Menschen nicht
Also, ehrliche Worte: Biomasseenergie bringt nicht, es dauert zu lange, bis sich sowas amortisiert - demnach wäre die sinnvollste Variante nach wie vor der Gasanschluss?
Ja und nein – ja es bringt „nicht“, jedenfalls nicht nennenswert und nein, ein Gasanschluss ist nicht notwendigerweise der Weisheit letzter Schluss; es kommt halt darauf an
Es ist bekannt, dass die vorhandenen Gasvorkommen sich der Neige zuwenden und noch unerschlossene erhebliche Investitionen erfordern, sie zu fördern; ergo wird Gas mittelfristig teurer. Für die Dauer einer „Lebensphase“ einer Gas-Brennwerttherme aber zurzeit noch irrelevant. Andererseits gibt es kostengünstige Einstiegsmodelle für Wärmepumpen, welche Dich jetzt schon vom Gas unabhängig machen; zwingende Voraussetzung für jedwede Erneuerbare Technik ist allerdings eine Fußbodenheizung.
Ich persönlich empfehle noch Unentschlossenen oder bei engem Budget, die Haushülle auf Kfw 70 auszurichten, eine Fußbodenheizung und Gas-Brennwertherme zu verbauen und dann in Ruhe abzuwarten, wie sich die kommenden Techniken entwickeln; der Haken an der Sache ist der Gasanschluss, der kommunal unterschiedlich teuer ist, von Fernwärme würde ich ganz die Finger lassen.
Etwas mutigeren Menschen biete ich eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe eines japanischen Anbieters (produziert in Deutschland) an; selbst im letzten Winter konnten sich die Verbrauchswerte von € 600-800/je nach Anzahl Personen/Duschverhalten, sehen lassen; im Übrigen wird zukünftig eh mit Strom geheizt werden _müssen_ und btw. - kein Heizsystem funktioniert ohne Strom
Der Vorteil: Du sparst den Gasanschluss und im Neubau ist der Aufpreis gegenüber einer herkömmlichen Gas-Brennwerttherme zwar im 4-stelligen Bereich, allerdings immer noch preiswerter als eine Erdwärmepumpe; fairerweise muß auch der gesparte Gasanschluss gegengerechnet werden. Ein weiterer Vorteil: es läßt sich – sofern das Sparschwein sich wieder etwas angefüllt hat – Photovoltaik nachrüsten und voilàá, das Haus läuft autark, da jetzt Eigenverbrauch zugelassen ist. Zukünftig werden auch kleine Windräder interessant werden, auch eine Alternative, sofern den Grünen nicht wieder ein Gegenargument einfällt => siehe Diskussion über die bestehenden großen Windräder
Es ist und bleibt eine persönliche Entscheidung - nahezu eine Bauchentscheidung - welches System zum tragen kommt.
Freundliche Grüße