Baudirekt Erfahrungen, Baudirekt Kosten?

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O

osnabrücker

Hallo,

ich möchte in kürze bauen und habe schon so einige Vertreterbesuche hinter mir. all diese Verkäufer gehen nicht auf mein Haus ein sondern wollen mir ihre angeblichen Sicherheitspakete verkaufen Bürgschaften und Versicherungen ohne ende! nun bin ich selber Bankkaufmann und kenne mich mit diesen Bürgschaften sehr gut aus. da frage ich den Vertreter eines Anbieters was mir denn eine Bankbürgschaft über 5% bringen soll. da behauptet der, die Bürgschaft wäre über 100% der Bausumme. auf meine frage dann doch besser nach kompletter Abnahme zu zahlen kam dann nichts mehr. kurz um, der Mann hatte null Ahnung.
Ich müßte doch alles nur noch Baufortschritt bezahlen und hätte damit kein Risiko. kein Risiko? laut Zahlungsplan wäre ich bei der Sohlplatte schlappe 21 % der Gesamtsumme los gewesen. ja toll! dann geht der laden pleite und meine Kohle ist weg. wie jawohl gerade passiert der der "deutschen Massivhaus GmbH" ! (spaßeshalber mal bei YouTube eingeben. da erfährt man ganz schnell durch einen Bericht von akte09 (sat1) was diese Hausanbieter für Gauner sind. ein Gespräch habe ich Baudirekt aus Vechta geführt. positiv war erst einmal das der Berater sich in meiner Umgebung auskannte und mir auch einige Referenzen nennen konnte die entweder jetzt gerade bauen oder seit kurzem fertig sind. ich konnte mit einigen Bauherren telefonieren und ich muss sagen Baudirekt scheint eine alternative zu sein. nur einer sagte das die Bauzeit um 2 Wochen überschritten wurde, aber das hing wohl mit der Fußbodenheizung zusammen die aber nachträglich ausgeschrieben wurde?

Ich bin Bankkaufmann, und das ist auch gut so.
Was ich sehr gut finde ist, das baudirekt die Max-kosten inkl. Planung und (ganz wichtig) unabhängiger Bauleitung kalkuliert, und dann mein Haus ausschreibt. bezahlen muss ich erst wenn ein Gewerk von dem Bauleiter (ein dipl.-ING. nach aussage des Beraters) abgenommen ist. diesen dipl.ING. bezahle ich wohl auch selber, denn dieser arbeitet unabhängig und das Honorar wird bei Auftragserteilung vereinbart und richtet sich nach dem Auftragsvolumen. Also je komplizierter und damit teurer, desto mehr kostet die Bauleitung. Weiter zu Baudirekt! Die Ausschreibung erfolgt nur an Vertragspartner der Baudirekt die vorher auf Bonität, was für mich als Banker ganz wichtig ist und Qualität (durch Referenzen) geprüft wurden. Bonität der Handwerker hin oder her, ich bezahle erst nach (aussage des Beraters) mängelfreier Abnahme der Gewerke, und zwar direkt an der Handwerker. witzig fand ich in dem Gespräch mit dem Berater von baudirekt das er zu mir sagte "ihr Geld müssen sie schon selber verwalten" den Rest machen wir. ok, verstanden, ich arbeite bei einer Bank, das kriege ich hin.

Die Ausstattung meines Hauses kann mir auch selber anhand einer Art Preisliste die für mein Haus erstellt wird auswählen. genauso kann ich auch Handwerker die ich kenne an der Ausschreibung beteiligen.
das ganze hört sich so gut an das Baudirekt für mich eigentlich die einzige alternative ist. das die hier schon viel gebaut haben weiß ich, dazu bauen die sehr große Gewerbeobjekte. da ich bei der Sparkasse arbeite konnte ich recht einfach herausfinden das die auch unsere Filiale in Syke bei Bremen gebaut haben. und die ist groß, wie alles bei der Sparkasse (das war Werbung). für Edeka bauen die auch, denn mein freund ist dort Filialleiter und der hat das auch bestätigt. Gewerbebau läuft aber wohl über eine Tochterfirma.
Das ganze Konzept klingt für mich super! fast schon zu gut. und daher suche ich hier nun weitere Bauherren, gerne natürlich aus dem Raum Osnabrück, die mit Baudirekt Erfahrungen haben und vielleicht auch von dem gleichen Berater / Verkäufer betreut wurden. dieser ist nach seiner aussage schon seit fast 9 Jahren für Baudirekt tätig. das scheint auch so zu sein, ansonsten hätte er wahrscheinlich nicht so viele Referenzen gehabt.
ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen da ich bei meinem Hausbau schon sehr auf Nummer sicher gehen möchte.
 
D

Danton

Hallo Nachbar,

ich habe mir einmal die Seite von Baudirekt angeschaut.
Das macht schon einen sehr guten Eindruck. Deren System scheint sich an der klassischen Bauherren-Architekten-Ingenieur-Handwerker Vorgehensweise zu orientieren, die schon lange vor Entstehung all diese sogenannten Schlüsselfertig-Unternehmen gang und gäbe war und meines Erachtens der einzig wäre und richtige Weg ist und wie ich sie auch praktiziere.
Für den Bauherren muß die volle Entscheidungsgewalt und auch die volle Kostentransparenz vom ersten Strich der Planung bis zum Einzug in das neue Eigenheim (und auch darüber hinaus) garantiert werden.

In wieweit Baudirekt jeweils mit am Bauort ortsansässigen (eventuell vom Bauherren vorgeschlagenen) Handwerksbetrieben zusammenarbeitet, kann ich noch nicht beurteilen. Diese bei den Ausschreibungen zu berücksichtigen und gegebenenfalls zu beauftragen wird kein Problem darstellen. Handwerker, deren Arbeitsweise man nicht kennt, müssen halt öfter und genauer überwacht werden.

Die Aussage "ihr Geld müssen sie schon selber verwalten" kann aber nicht ganz richtig sein. Die ist auch Aufgabe des Architekten und des Bauleiters, und zwar von der ersten Kostenschätzung an über Kostenberechnung, Kostenanschlag, Kostenfeststellung bis hin zur Kostenkontrolle (alle nach DIN 276).

Es gibt hier bestimmt noch einige die mit Baudirekt Erfahrungen haben und weiterhelfen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
T

Topepe

Also wir haben uns vor kurzem gegen Baudirekt entschieden. Nach zahlreichen Gesprächen und Terminen waren wir nicht restlos von dem System überzeugt. Der Aufwand den man selber mit diesem Verfahren hat, ist ungleich höher als mit einem Generalunternehmer.
Das fängt bei der Bemusterung an, und hört bei keinem fest zugesagten (zumindest in unserem Fall) Endtermin auf.
Und so unabhängig wie einem immer erzählt wird, ist das System meiner subjektiven Meinung nach nicht. Zur Marge bei Baudirekt gehört wohl auch, dass alle eine Provision für erteilte Aufträge abführen. Sprich wenn es da mal hart auf hart kommt, kratzt auch da keiner dem anderen ein Auge aus.
Wer den zeitlichen Mehraufwand nicht scheut, muss da nicht zwingend schlecht mit fahren. Aber irgendwie blieb bei uns ein ungutes Gefühl zurück....
 
G

Gün der Nätzer

Re: Baudirekt Erfahrungen

Hallo, wir interessieren uns ebenfalls für das System der Baudirekt und haben schon mit einigen Bauherren von denen Kontakt gehabt.
Eine besonders interessante Quelle zu Erfahrungen mit dieser Firma ist sicher die Homepage eines Bauherren, der wohl recht zufrieden war mit denen.

Besonders interessant scheint das Verfahren mit der Ausschreibung zu sein- direkte Abrechnung nach Fertigstellung mit dem Handwerker inbegriffen.

Auch TÜV bzw. DEKRA können als Sachverständige zusätzlich zur Bauleitung vom Bauherren beauftragt werden!

Scheint alles ziemlich durchdacht zu sein das ganze.

Wir haben in der nächsten Woche einen Termin mit einem Berater in einem Baudirekt Musterhaus in der Ausstellung in Wuppertal. Bin mal gespannt und werde von unseren Erfahrungen mit Baudirekt berichten.

Viel Glück beim Bauen.
 
N

nick

alle was Baudirekt oder Haus der Handwerker machen, macht auch ein guter Generalübernehmer also ein klassisches Bauunternehmen. Sicherlich ist der Zahlungsplan immer zu beachten und sicher bezahlt Ihr die Handwerker aber nicht der Handwerker bekommt das volle Geld was Ihr Ihm gebt. denn der hat wieder einen Vertrag mit Baudirekt oder Haus der Handwerker das er Ihm Betrag xxxx zurückführen muss. also hat die Leistung die Ihr dem Handwerker bezahlt nicht den Wert. logisch oder?

eigentlich ist das System auch nicht besser. und macht ein kleiner Handwerker Pleite übernimmt dann Baudirekt oder Haus der Handwerker die Gewährleistung???

ist doch alles wie bei einem klassischem Bauunternehmen im end Effekt.
 
D

Danton

Hallo zusammen,
zunächst einmal möchte ich ein paar genannte Begriffe erklären bzw. richtig stellen:

Generalübernehmer taucht als rechtlicher Begriff nur bei Gericht auf.
In der Praxis gibt es die unterschiedlichsten Unternehmen, die unter diesem Begriff firmieren und verschiedene Dienstleistungen "von bis" anbieten. Manche erwerben großflächige Grundstücke oder nehmen diese in Kommission, machen diese baureif, bieten diese dann zum Kauf incl. Planung und Hauserstellung an. Andere hingegen bieten nur die sogenannte schlüsselfertige Erstellung von Wohngebäuden an.
Kaum eines dieser Unternehmen hat eigene Handwerker. Die zu erledigenden Aufträge werden in der Regel an Subunternehmer weitervermittelt.
Die Dienstleistungen, die diese Generalübernehmer anbieten, sind nicht gratis, auch wenn es so manchem Bauherren so erscheinen mag.
Ein weiterer gravierender Nachteil für den Häuslebauer ist, dass er praktisch keinen Einfluß darauf hat, welche Handwerksfirmen sein Wohnhaus erstellen.
Generalübernehmer sind Kaufleute, die Handwerkerleistungen möglichst billig einkaufen um sie dann mit möglichst hohem Gewinn an die Bauherren weiter zu geben. Leider bleibt dabei allzu häufig die Qualität der erbrachten Leistungen auf der Strecke.
Dies sind aber nicht die einzigen Nachteile, die der Bauherr bei dieser Variante der Hauserstellung in Kauf nehmen muß. Es gibt noch eine Vielzahl, deren Aufzählung hier zu weit führen würde.

Bauunternehmer sind in der Regel Firmen, die einen Teil der Rohbauarbeiten (Mauer- und Stahlbetonarbeiten) ausführen. Sie werden entweder vom Bauherren selbst oder über einen Architekten/Bauingenieur beauftragt, der dann meist auch deren Arbeiten und die zugehörigen Rechnungen in Verantwortung gegenüber dem Bauherren überwacht und kontrolliert.
Auch arbeiten diese Firmen als Subunternehmer oder im Auftrag für die o.g. Grneralübernehmer.
Drei Mal darf geraten werden, für wen diese Bauunternehmer lieber arbeiten und wo normalerweise weniger gepfuscht wird.

Den überwiegenden Teil der Dienstleistungen, die Generalübernehmer anbieten, erhalten Bauherren auch bei jedem freiberuflich tätigen Architekten oder Bauingenieur, nur mit dem Unterschied, dass diese ihrem Bauherren nichts gewinnbringend verkaufen.
Sie arbeiten ähnlich wie ein Rechtsanwalt oder Steuerberater, auch Ärzte müßte man eigentlich noch dazu zählen, im Auftrag ihrer Mandanten, sprich ihren Bauherren und sind auch nur diesen gegenüber verpflichtet.
Sicherlich müssen Architekten/Bauingenieur für ihre Leistungen Honorare verlangen. Generalübernehmer lassen sich diese Leistungen aber auch bezahlen, manche direkt und andere eben indirekt.

Nun bleibt es Euch überlassen, zu entscheiden welches wohl der ehrlichere und sicherere Weg ist.

Hoffentlich konnte ich hiermit für ein wenig mehr Klarheit sorgen.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Osnabrücker Land
Thomas Brandenburg
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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