Bauantrag - Verzögerung durch Klage des Nachbarn - Erfahrungen?

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11ant

11ant

man will sich dort ja auch wohlfühlen und nicht dauerhaft streiten.
Einerseits: ja. Aber andererseits: nur aus Angst vor einem unschönen Nachbarverhältnis das Grundstück als Revier des Mißgönners akzeptieren und kuschen ist ja auch kein Weg. Grundstücke ausreichend groß, nicht weinbergsteil, nicht halb Fels und halb Sumpf sind nicht so satt gesät, daß man auch noch darauf bestehen könnte, nur die ohne Idioten in der Nähe zu nehmen. Manche Löwen werden auch ganz brav, wenn ´mal jemand zurückbrüllt
 
Q

quisel

Einerseits: ja. Aber andererseits: nur aus Angst vor einem unschönen Nachbarverhältnis das Grundstück als Revier des Mißgönners akzeptieren und kuschen ist ja auch kein Weg. Grundstücke ausreichend groß, nicht weinbergsteil, nicht halb Fels und halb Sumpf sind nicht so satt gesät, daß man auch noch darauf bestehen könnte, nur die ohne Idioten in der Nähe zu nehmen. Manche Löwen werden auch ganz brav, wenn ´mal jemand zurückbrüllt
Da hast du vollkommen Recht!

Ich finde es immer wieder schade, wie viele nachbarschaftliche Verhältnisse schon kaputt oder zumindest angeschlagen sind, bevor man überhaupt das erste Möbelstück ins Haus getragen hat. Wir wollten für unser Bauprojekt eine Unterschrift vom Nachbarn wegen geringfügiger Höhenüberschreitungen bei der Garage auf der Grenze - vorne wären wir unter den drei Metern, die nach HBO zulässig sind, gewesen, hinten durch die Hanglage etwas drüber. Also, das Gespräch mit dem Nachbarn gesucht, ihm alles erklärt und sogar gesagt, dass wir das nicht über seinem Kopf hinweg planen und ihn da gerne einbeziehen wollen. Wir haben sogar angeboten, dass wir gerne, sofern er es wünscht, auch auf unsere Kosten ein Stahlseilnetz zur Begrünung bauseits vorsehen und die Garage obendrauf begrünen, obwohl wir das nicht müssen (jetzt steht da eine Teerpappewüste auf der Grenze)... letztendlich ging es nur darum ob Unterschrift ja oder nein. Ohne Unterschrift hätte das Bauamt sowieso nein gesagt. Nun, er hielt uns wochenlang hin und statt dass er dann einfach persönlich sagt, dass er das nicht möchte (was vollkommen in Ordnung gewesen wäre) kommt ein aggressiver Schrieb von seinem Anwalt. Nach ein paar Wochen kam dann raus, dass es ihm eigentlich gar nicht um die Höhe ging: die Eltern des Vorbesitzers unseres Grundstücks hatten den Eltern des Nachbarn vor Jahren und Jahrzehnten auch nicht gestattet eine Garage zu bauen, deswegen erlaubt er es uns jetzt auch nicht. Naja, die Garage kommt trotzdem (nur etwas flacher), aber die Einstellung gegenüber dem Nachbarn ist ob seines merkwürdigen Verhaltens schon etwas ins negative gekippt.

Kurz und knapp: bei manchen Leuten ist es fast schon egal, wie man ihnen gegenüber begegnet. Wenn diese verbitterten und verbohrten Menschen irgendwas stört, dann gibts meist nur zwei Möglichkeiten - entweder nicht beirren lassen oder halt was anderes suchen. Glücklicherweise sind diese Störfaktoren meist in einem Alter, welches das ganze sowieso zu etwas absehbarem macht. Insofern nicht groß drüber Ärgern, nicht die Grundeinstellung vermiesen lassen und allen (anderen) Menschen in der Nachbarschaft immer wieder freundlich begegnen. Der letzte Punkt gilt dann insbesondere für Anfragen der Nachbarschaft, was bauen angeht... immer schauen, was man selbst durch eine Ablehnung gewinnt UND was der andere dabei "verliert". Die wenigstens Vorhaben sind tatsächlich so schlimm, dass ein Querschießen die schlechte Stimmung hinterher rechtfertigt. Erst recht, wenn sie rechtlich abgesichert sind.
 
Nordlys

Nordlys

verbohrt, bitter, alter.....ich sechzig plus.
Wahrnehmung. Das Alter macht was mit mir. Verluste, manches geht nicht mehr, was mal ging. Bedrohungen, wehweh häuft sich, Krankheiten tauchen auf, Angst, Deine Eltern sind tot, nun kommst Du bald dran. Beruf, jüngere Leute sind besser. Routine gleicht nicht alles aus. All das lässt einen ängstlicher, misstrauischer werden, man will was zum Festhalten, my Home my castle. Wagenburgdenken....ich nehmecdas alles an mir wahr, und mach mir Deep Purple Highway Star an, das geht dann weg. Der Nachbar hört leider wohl Silbereisen, dann geht das nicht weg.
 
Q

quisel

Naja, Bedenken kann man doch auch auf jeden Fall haben. Jedoch scheinen sich leider viele Leute zu scheuen, diese auch mit dem "bauwilligen Neuling" in der Nachbarschaft besprechen zu wollen. Es gibt viele Möglichkeiten mit Bedenken umzugehen, sie auszuräumen oder gemeinsam eine andere Lösung finden. Oftmals ist es ja gar nicht mal die große "Unwägbarkeit", die den Unmut hervorruft sondern oftmals Kleinigkeiten, die der Bauherr gar nicht auf dem Schirm hat. Leider wird viel zu oft das persönliche Gespräch vermieden, nicht ehrlich argumentiert und letztendlich der Anwalt vorgeschoben oder nicht nachvollziehbare Drohgebärden rausgehauen.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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