Bau eines schlüsselfertigen Einfamilienhauses

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Nina132

Hallo Häuslebauer,

wie erwartet geht unser Hausbau viel träger voran als propagiert. Ich würde gerne ein paar Erfahrungen hören, um realistisch in die Zukunft blicken zu können. Wir bauen massiv Schlüsselfertig mit einem Bauunternehmer, das federführend von einem Architekten(Büro) geleitet wird. Unterschrieben haben wir Mitte März 2015, 9 Monate Bauzeit ab Spatenstich. Einige Sachen (Bodengutachten, Heizung, Statik, Tiefbau) laufen extern (von uns beauftragt) oder halb-extern (d.h. werden von dem Architektenbüro beauftragt).

Grundstück, Notar, Baufinanzierung, Vermessung - alles direkt erledigt.
Der Bauantrag ist durch, Erdwärmensonde/pumpe beantragt und genehmigt.
Das (externe) Bodengutachten hat von Ende April bis jetzt (!!!!) gedauert, und dabei hat der Gutachter seine zeitliche Zusage um 5 Wochen überschritten.
Jetzt warten wir (noch mal) auf den Statiker, danach darf erst der Tiefbauer beauftragt werden.... Der Statiker hat wohl ne lange Schlange, und dank Bodengutachten sind wir jetzt wieder ganz hinten.
Im März, vor Unterschrift, hieß es, zum Jahreswechsel sollte das Haus fertig sein.
Ich habe noch mal zwei Monate darauf kalkuliert, rechnete bis jetzt also mit einem Einzug Ende Februar/März 2016.
Der springende Punkt ist nämlich, dass ich dann umziehen muss und mich neu bewerben muss.
Was denkt ihr ist ein realistisches Ziel?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jochen104

Jochen104

Hallo Nina,
die Antwort auf deine Frage ist wie so oft: "es kommt darauf an".
Es kann, wenn es los geht, ganz schnell gehen. Es kann sich aber auch ewig hin ziehen.
Bei uns ging es Mitte Februar los. Dann gab es aber gute drei Wochen Unterbrechung weil eine Auflage in der Baugenehmigung zuerst nicht richtig interpretiert wurde.
Mittlerweile trocknet der Estrich schon über eine Woche. Ursprünglich war unser Umzug für Ende November geplant. Jetzt gehen wir von Anfang Oktober aus.
Aber es gibt auch genug Beispiele hier im Forum, wo es anders herum ist.

Ich kann dir nur den Tipp geben, ständig dahinter zu bleiben und immer bei den Unternehmen nach dem Bearbeitungsstand zu fragen.
 
WildThing

WildThing

Hallo,

das ist natürlich etwas ärgerlich, aber ehrlich gesagt sind Wartezeiten und leider ziemlich normal beim bauen... Das ALLES wirklich reibungslos Hand in Hand geht ist wohl eher die Ausnahme.

Du wirst mit dem Hausbau vermutlich erst im Juli beginnen können. D. h. bis Ende Februar wären es grad mal 8 Monate Bauzeit...
Ich weiß nicht wie schnell bei dir alles geht, aber ich würde mindestens mit 9 Monaten Bauzeit bei einem Massivhaus rechnen. Ehrlich gesagt sogar lieber 1-2 Monate mehr, Möbel aussuchen und aufstellen musst du ja auch noch, vielleicht noch Malern, Tapezieren...
Stell dir vor, ihr könnt euch nicht gleich für bestimmte Sanitärobjekte entscheiden und das dauert vielleicht 2-3 Wochen länger als geplant... Alleine der Estrich muss z. B. mind. 6 Wochen trocknen, bis du darauf Böden Verlegen kannst. Wir haben z. B. für die Elektrik in Summe 3-4 Wochen lang gebraucht, auch wenn die Planung fertig war und die Arbeit selbst in einer Woche erledigt gewesen wäre... Wir haben viel selbst gemacht und der Elektriker hatte nicht immer Zeit sofort zu uns auf die Baustelle zu kommen, somit hatten wir da auch Wartezeiten.
 
Y

ypg

Hallo Nina,

leider ist es so, dass - solang nicht alles beisammen ist - Euer Projekt beim Unternehmen immer wieder auf dem Wartestapel landet. Wie jedes Unternehmen werden keine Arbeitsstunden verschwendet, solang nicht alles Safe ist. Sicherlich ist Euer Projekt in Sichtweite, hat aber eben keine Priorität.
Jetzt, wo alles da ist, wird das Projekt wieder angegangen. Da kann es passieren, dass Ihr Freitag einen Anruf bekommt, dass am Montag die Erdarbeiten beginnen. Es kann aber noch ein paar Wochen dauern.

Wir vergessen, dass der Hausbau für uns eine meist einmalige Sache ist, das Bauunternehmen aber mehr Objekte zeitverschoben baut.
Im März wurde bei Euch gesagt, dass ihr Weihnachten einzieht - das war aber vor der Verzögerung des Baugrundgutachtens.

Ich möchte Dir die Hoffnung nicht nehmen, aber die Bauzeit zu kurz zu kalkulieren, kann Euch im nächsten Jahr teuer kommen.
Wenn Ihr zur Zeit eine 3-monatige Kündigungsfrist habt, solltet Ihr die auch erst Ende des Jahres in Anspruch nehmen, also erst dann kündigen, wenn die Innengewerke beginnen.
Bewerben kannst Du Dich sicher auch jetzt schon oder vor dem Umzug, die Adresse kennst Du ja sicherlich schon.

Viel Glück wünscht Yvonne, die in der gleichen Situation war und einige Monate die Möbel zwischenlagern musste...
 
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Nina132

Vielen Dank für eure Einschätzungen! Da liege ich mit meinem Bauchgefühl ja nicht ganz falsch, dass das eher eng wird.
Klar, die Baufirma wartet natürlich nicht den ganzen Tag auf uns....man fühlt sich nur so oft total in der Luft hängend. Vorallem habe ich das Gefühl, die guten Baumonate entgleiten uns (Sommer). Und dass deren Zusagen meist nicht eingehalten werden, ist mir auch klar.
Selbst machen werden wir aus Kompetenzgründen eher wenig...eigentlich nur die Böden. Die Frage ist, ob das gut oder schlecht ist.

Ich werde zum November definitiv bei meinem jetzigen Arbeitgeber aufhören (habe den Vertrag nur widerwillig überhaupt solange verlängert), habe danach aber 3-4 Monate Puffer, in denen ich noch meine Dissertation fertig machen will/muss. Hätte mich gerne zum 15.02./01.03. beworben, aber ich glaube, das wird eng. Natürlich will auch nicht länger als 3-4 Monate "rumhängen". Mein Freund pendelt in die Mitte vom jetzigen Wohnort und zukünftigen Wohnort, das ist kein Problem.
Im neuen Ort haben wir zwar sein Elternhaus, das genug Platz für uns alle bietet, allerdings ziehen mit uns zwei Freigängerkatzen um, denen ich nicht mehr als den eigentlichen Umzug antun möchte. Außerdem weiß ich nicht, wie lange ich es bei seiner Mutter aushalte Platz um Möbel irgendwo zwischenzulagern, haben wir dank Eltern in beiden Orten, das ist kein Problem.
 
B

Bieber0815

Ich werde zum November definitiv bei meinem jetzigen Arbeitgeber aufhören (habe den Vertrag nur widerwillig überhaupt solange verlängert), habe danach aber 3-4 Monate Puffer, in denen ich noch meine Dissertation fertig machen will/muss.
Seuzf, die drei bis vier Monate hätte ich auch gerne

Ach so, zum Thema ... Wir haben seit der ersten Aussage "wir könnten im Februar 2016" fertig sein locker zwei Monate in der Planung verbracht. Mitte Juli soll nun endlich unterschrieben werden, danach geht's ja erst "richtig" los.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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