Basaltwolle unter dem Parkett - wie gehe ich damit um?

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B

Black||

Liebes Forum,

vielen Dank schon jetzt für Eure Einschätzung!
Wir haben vor circa acht Jahren ein wunderschönes Haus (Bj: 1962) in einer Kleinstadt kernsaniert. Das Haus war mehr als ein Glücksfall, schon bei der ersten Besichtigung waren wir begeistert von der Substanz, der Lage, dem riesigen Grundstück und dem wunderschönen alten Eichenparkett, der im ganzen Haus (inklusive Küche) verbaut war. Die Sanierung lief gut, wir kommen selbst aus der Region und hatten viele Berater, sei es im Freundeskreis oder der Familie, die uns unterstützt haben.
Schon damals hatte ich ein Auge auf die Gefahrstoffe, verständlich bei dem Baujahr. Es waren natürlich auch die üblichen Verdächtigen zu finden (z.B. Eternit auf dem Pultdach), die entsprechenden Fachfirmen haben das ordentlich entfernt. Eine Sache jedoch habe ich ausgeblendet, aber so ganz losgelassen hat es mich nicht, sonst wäre ich nicht hier.
Der Parkett ist auf Lagerhölzern verlegt, unter diesen Lagerhölzern ist Basaltwolle. Ich weiß es deshalb, weil ich noch die Rechnung habe von 1962, dort wird die Basaltwolle explizit erwähnt. Ich habe damals mit meinem Parkettleger gesprochen, als er einige Stäbe erneuert hat - er hat mich nur vollkommen ungläubig angesehen: Das ist eben eine Rockwool, wo soll das Problem sein? Wir wollten die Böden erhalten, daher ist auch die Wolle noch da, wo sie seit 60 Jahren ist. Nun ist der Boden natürlich alles, aber nicht dicht. In den Wintermonaten öffnen sich durch die Heizperiode Spalten, dadurch wird sicherlich auch Staub austreten, soviel ist sicher. Eine wirkliche Gefahrenabschätzung fällt mir schwer. Ich kenne natürlich die KMF Problematik, aber ob das Problem eine nachträgliche Entsorgung rechtfertigt, weiß ich nicht. Das Problem zu beheben würde im laufenden Betrieb mit Familie und Kindern bedeuten, 140qm Parkett zu entfernen und das unter sicheren Umständen, ein Gedanke, der mir natürlich nicht behagt.
Ich würde mich freuen, wenn ein erfahrener Parkettleger eine Einschätzung für mich hätte, das sollte ja Daily Business sein befürchte ich. Jede Einschätzung bringt uns der Lösung näher.

Vielen Dank und Euch ein schönes Wochenende
 
B

Benutzer200

Was für eine Basaltwolle (= 08/15 Steinwolle) ist es? Aus Endlosfasern? Chemisch behandelt?

Grds. ist Steinwolle gesundheitlich unbedenklich. KMF kannst Du (und jeder andere) erst nach einer Anslyse ausschließen. Bei moderner Steinwolle nicht vorhanden

Abschließend noch die Frage, welche gesundheitlichen Probleme in den letzten acht Jahren aufgetreten sind bzw. was gab es bei den Vorbesitzern?


Ich habe damals mit meinem Parkettleger gesprochen, als er einige Stäbe erneuert hat - er hat mich nur vollkommen ungläubig angesehen: Das ist eben eine Rockwool, wo soll das Problem sein?
Das werden mehr oder weniger alle (zurecht) sagen.
 
B

Black||

Hallo und vielen Dank für Deine Rückmeldung,

ich habe keine näheren Informationen zu der Wolle selbst, lediglich die alte Rechnung von 1962 mit dem Hinweis auf die Basaltwolle. Ich habe das Material auch gesehen, es ist wirklich "basaltgrau". Diese alten Dämmstoffe sind alle als KMF klassifiziert befürchte ich, da gibt es ja keine Ausnahme, wenn der Stoff vor 2000 produziert wurde.
Telefoniert habe ich mit dem größten Hersteller, Rockwool. Dort ist man sehr gut geschult was die Problematik betrifft. Dort konnte man eben auch sagen, dass es zumindest im absoluten Regelfall keinen Versatz mit Asbest gab bei der Steinwolle - denn beide Stoffe haben die grundsätzlich gleichen Eigenschaften (nicht brennbar, isolierend).
Ob das Material irgendwie chemisch behandelt wurde, weiß ich nicht. Ein Ausgasen von chemischen Stoffen würde ich auch weniger fürchten nach den 60 Jahren der Nutzung. Es geht mir folglich wirklich um die Faserbelastung.
Nein, es gibt bei uns keinerlei gesundheitliche Probleme, weder bei den Kindern noch bei uns. Ich bin sicherlich auch eher risikoavers, die Handwerker, auch die in meiner Familie, haben mich immer etwas schräg angeschaut wenn ich ihnen FFP3 Masken (damals noch exotisch, ich war wohl auch der Einzige, der zu Beginn der Pandemie noch welche hatte durch den Umbau damals) angeboten habe. Die Kinder der Vorbesitzer sind auch noch alle gesund in ihren Siebzigern, das wäre zumindest positiv zu werten :)

Herzliche Grüße
 
B

Benutzer200

Heute ist zumindest die vorherrschende Meinung bzw. auch der praktische Umgang mit solchen "Altlasten" so: Sofern fachgerecht verbaut, einfach unberührt lassen. Fasern lösen sich nicht einfach so von alleine.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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