Architektenentwurf Einfamilienhaus 206 qm

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Hallo zusammen,
wir haben unseren Hausentwurf mit einem freien Architekten geplant und möchte in Kürze Angebote einholen. Vorher möchten wir aber gerne nach eurem Feedback/Anregungen zu diesem Entwurf fragen. Wenn man sich längere Zeit intensiv mit dem eigenen Entwurf beschäftigt hat übersieht man häufig ja (offensichtliche) Fehler oder Probleme in der Grundrissplanung.

Beim Bad sind wir noch unsicher, ich habe hier eine zweite Variante angefügt, wir sind uns noch nicht sicher was uns besser gefällt, vll. habt ihr noch Ideen.

Bebauungsplan/Einschränkungen

Größe des Grundstücks –> ca. 930 qm (ca. 24 x 39m, siehe Bild unten), Nördliches Rheinland-Pfalz
Hang –> nein
Grundflächenzahl –> 0,4
Geschossflächenzahl –> 0,8
Baufenster, Baulinie und -grenze –> Die Zuwegung ist relativ eng (knapp über 3m), wir planen ein Fertighaus das über das voranstehende Haus gehoben werden soll, wir hatten hierzu schon den Bauleiter einer Baufirma vor Ort, der sich das ganze angeschaut hat
Randbebauung – (unschönes) Mehrfamilienhaus Richtung Norden
Anzahl Stellplatz –> 2
Geschossigkeit–> 2
Dachform –> Vermutlich Satteldach
Stilrichtung –
Ausrichtung –> aufgrund der Lage in 2. Reihe mit viel Platz Richtung Osten planen wir dort den Großteil des Gartens und die Terrasse, die sich über Ecke ziehen soll, sodass sich eine separate Liegefläche Richtung Süden/Westen ergibt. Da es in östlicher/westlicher Richtung keine direkte Randbebauung gibt und keine Straße am Haus vorbeiführt, haben wir derzeit auch in den Kinderzimmern & Sauna größere Fenster geplant
Maximale Höhen/Begrenzungen – 11m
weitere Vorgaben –

Anforderungen der Bauherren
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp – Normales Satteldachhaus, keine quadratische Form, mit Rücksprüngen
Keller, Geschosse – Kein Keller, 2 Geschosse, mit Dachboden

Anzahl der Personen, Alter -> (31,30), 2-3 Kinder geplant
Raumbedarf im EG, OG –> EG: Küche (mit Speisekammer unter der Treppe, ist größer als die angegeben qm Zahl im Grundriss)/Essen/Wohnen, Arbeitszimmer, Gäste WC, Technikraum, separater Hauswirtschaftsraum; OG: 2-3 Kinderzimmer (Wir wissen das 13qm für Kinderzimmer bei der Raumgröße eher am unteren Rand des gängigen sind, wir fanden diese Größe in verschiedenen Musterhäusern aber gemütlich und gut möblierbar) (3. Raum/Kinderzimmer wird je nachdem als 2. Home Office Büro genutzt werden), Kinderbad, Elternschlafzimmer, Ankleide (ist relativ groß ausgefallen, wir hätten ursprünglich gerne noch einen kleinen Abstellraum im OG gehabt, wir würden Staubsauger etc. jetzt hier in einer Ecke der Ankleide unterbringen), Elternbad + Saunaraum
Büro: Familiennutzung oder Homeoffice? –> Homeoffice
Schlafgäste pro Jahr –> Verschiedene Freunde, vermutlich ca. 5-10 Wochenenden im Jahr
offene oder geschlossene Architektur –> Gemischt, offene Verbindung der Räume (Küche/Essen/Wohnen) aber einzelne Bereiche sollen klar abgegrenzt sein, Flur soll offen und breit sein, klare Sichtachsen
konservativ oder moderne Bauweise – eher modern, große/bodentiefe Fensterfronten in Küche/Essen/Wohnen
offene Küche, Kochinsel –>Teilweise offen, mit Kücheninsel
Anzahl Essplätze –> 8
Kamin –> Ja
Musik/Stereowand –> Nein
Balkon, Dachterrasse –> Loggia, keine Priorität, hat sich ergeben aus Grundriss
Garage, Carport –> Doppelgarage geplant, je nach Budget früher oder später
Nutzgarten, Treibhaus –> Hochbeete, Kräutergarten, direkter Zugang aus Küche
weitere Wünsche/Besonderheiten/Tagesablauf, gern auch Begründungen, warum dieses oder das nicht sein soll –

Hausentwurf
Von wem stammt die Planung: –> Freier Architekt
-Planer eines Bauunternehmens
-Architekt
-Do-it-Yourself
Was gefällt besonders? Warum? –> Raumbedarfe alle erfüllt; Garderobe gut unter-gebracht, sodass Flur trotzdem clean ist; Wir wollten gerne den Technikraum als Durchgang von der Garage haben mit Möglichkeit Schuhe/Jacken direkt dort auszuziehen; Halboffene Anordnung Essen/Küche/Wohnen gefällt uns gut; Saunaraum im OG gut untergebracht, sodass dieser nicht nahe eines Durchgangs o.ä. liegt
Was gefällt nicht? Warum? -> Wie es wahrscheinlich meistens ist, hätten wir das Haus gerne auf ein paar qm weniger gehabt, wir sehen aber mit den aktuellen Raumvorgaben nicht wirklich großes Einsparpotenzial. Sollte sich das ganze finanziell gar nicht abbilden lassen in unserem Budget, müssten wir uns das ganze nochmal anschauen oder 1-2 Jahre warten

Preisschätzung laut Architekt/Planer: /
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl. Ausstattung: -> Wir würden gerne 600.000€ für das reine Haus (Ohne Maler, Böden, Küche, Sauna und Baunebenkosten) nicht überschreiten
favorisierte Heiztechnik: Luft-Wasser-Wärmepumpe

Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten: Schiebetüren in der Küche sind eingezeichnet, sollen aber ganz weggelassen werden oder nachgerüstet werden als Loft Türe je nachdem wie es uns gefällt, Arbeitszimmer unten könnte auch 3-4 qm kleiner sein, aber so im Grundriss nicht wirklich sinnvoll umsetzbar. In der Diele soll ebenfalls später ggf. noch eine Loft Türe ergänzt werden.
-könnt Ihr nicht verzichten: Kamin (wir machen selber viel Holz, meine Eltern hatten immer schon einen Kamin, daher emotionale Entscheidung, auch wenn wir wissen das der Mehrwert bei FBH nicht wirklich gegeben), Sauna (soll zwingend mit Liegen in separaten Raum sein, nicht direkt im Elternbad)


Warum ist der Entwurf so geworden, wie er jetzt ist?
Entsprechende/Welche Wünsche wurden vom Architekten umgesetzt? Raumbedarf und grobe Aufteilung haben wir zu Beginn besprochen, nach dem ersten Entwurf haben wir dann nochmal unsere Anmerkungen mitgeteilt, sodass der aktuelle Stand herausgekommen ist, der für uns sehr gut passt
Was macht ihn in Euren Augen besonders gut oder schlecht? S.o.

Vielen Dank schon mal und schönen Abend!
Grundriss Erdgeschoss eines Hauses mit Doppelgarage, Küche, Wohn- und Essbereich sowie Treppenaufgang.

Grundriss Obergeschoss eines Hauses mit Schlaf- und Badezimmern sowie Flur

Grundrissplan eines Hauses mit Flur, Schlafzimmern, Bad, Sauna und Loggia
 

Anhänge

Papierturm

Papierturm

Zunächst: Wenn Fertighaus, dann dringend (!) in den Vertrag mit Aufnehmen lassen, dass die Grundstücksgegebenheiten dem Anbieter bekannt sind und keine Zusatzkosten aufgerufen werden.

Grund: Wenn da über ein Haus hinweg gehoben werden muss, dann wird es heißen "ja, also im Vertrag haben sie einen 40t-Kran, aber bei Ihrem Grundstück brauchen wir mindestens einen 70t-Kran, das kostet [viel mehr]".

(Wir haben eine deutlich einfachere Situation - "nur" 12 Meter Grundstück, die überschwenkt werden mussten. Allein das hat schon den 55t-Kran gekostet.)

Kostenschätzung:
206*3000 = 618 000

Ist schon knapp. Da reine Fläche meist nicht so teuer ist (bestimmte Dinge steigen linear, andere schrittweise, Beispiel für letzteres wären Heizung, Anzahl Badezimmer und so weiter) könnte es gut gehen.

Dann mal auf zum Grundriss:
- Eingangsbereich ist relativ klein, bei einer Familie dieser Größe wird die Garderobe chaotisch. Ich würde hier den Arbeitsraum minimal kleiner machen (0,6m weniger tief), und dafür noch zusätzliche Garderobenfläche am Eingang planen. Da hier kein Platz für Kinderwagen o.ä. sein wird, würde ich, falls Kinder geplant sein sollten, hier im EG nochmal ordentlich umplanen, damit man auf alle Fälle Abstellfläche für einen Kinderwagen im Eingangsbereich hat.
- Hauswirtschaftsraum & HAR zusammen 18m² ist schon sehr groß. Gleichzeitig verliert der Hauswirtschaftsraum durch die zweite Tür natürlich Nutzfläche. Extra HAR bei 3 Kindern jedoch nachvollziehbar.
- Küche und Essbereich haben durch die vielen Fensterflächen kaum Fläche an der Wand um z.B. Kommoden, Schränke, wie auch immer an die Wand zu stellen. Im Wohnzimmer ist die Sofarückseite, soweit ich das sehe, vor ein bodentiefes Element geplant. Würde ich nicht so machen. (Persönliche Meinung.)
- Kamin: Würde ich nur einplanen, wenn man ein totaler Feuer-Fan und das ein Lebenstraum ist. Moderne Häuser überhitzen extrem schnell. Auch im Sinne der knappen Finanzplanung wäre dies das erste Element, was ich streichen würde.
- Fenster im Flur: Es gibt auch noch größere Fenstermaße. Das meine ich hier nicht scherzhaft - wir haben auch eine Festverglasung, die ca. 240cm hoch ist. Das erlaubt es, sowohl von oben als auch von unten da gut rauszuschauen. Bei 217 sieht man entweder von oben oder unten weniger. Auch würde ich das Fenster mittig platzieren.
- Fensterplanung aber generell: extrem viele bodentiefe Elemente. Das ist aus meiner Sicht überdenkenswert. Insbesondere in Kinderzimmern und Ankleiden würde ich nie (nie!) bodentiefe Elemente einplanen. Da landen sowieso im ersten halben Jahr Plissees vor. Dann lieber von Anfang an den Raum flexibler lassen mit normalen Fensterhöhen.
- Ich bin mir nicht sicher, ob es so gut funktioniert bei der Dusche an einem bodentiefen Fenster/Schiebetür (vor Loggia) vorbei zu laufen.
- sehe ich das richtig, dass die Loggia nur aus dem Elternbad betretbar ist? Würde ich überdenken.
- Badplanungen: ich glaube, es täuscht; mir kommen in beide Planungen die Laufwege eher eng vor (z.B. in erster Planung zwischen Wanne und Kamin zur Toilette, in der zweiten Planung an der Wanne vorbei. Mir kommen beide Planungen irgendwie unbequem vor; ich glaube, dass sich bei der Fläche das Bad gemütlicher planen ließe (allerdings: ohne bodentiefe Elemente, die einfach die Badnutzung und -planung stark bestimmen).
- im OG wiederum verstehe ich die Fensterplanung wiederum nicht. Räume profitieren sehr davon, wenn sie von mehreren Seiten Licht erhalten. Hier haben z.B. die Kinderzimmer 1&3 jedoch nur zu einer Seite Fenster, könnten jedoch zu 2 haben.
- Eingang zu dem Elterntrakt ist seltsam. Man läuft auf einen Schrank zu, und haut die Tür immer demjenigen vor den Kopf, der da direkt hinter der Tür seinen Nachttisch hat (zweite Planung).
- Treppe im Esszimmer/Allraum bei 3 Kindern muss man auch mögen.

Größtes Problem, was ich hier sehe, ist die finanzielle Seite.
In der Planung sind diverse Aspekte drin, die einfach Mehrkosten verursachen (Fenster sind teurer als Wand, Sauna, Kamin, Form des Baukörpers, zusätzliche Brandschutztür zur Garage, und so weiter).
Ich würde vermuten, dass man hier mit den 3000€/m² nicht auskommen wird, sondern irgendwo zwischen 3100-3300€/m² (bei schlüsselfertig) landen wird bei Anbietern der Mittelklasse. In der "Dacia"-Klasse könnte man da mit dem Budget hinkommen, aber der Grundriss liest sich nicht nach Dacia.

Ich würde:
- den Baukörper vereinfachen.
- Kamin entfernen.
- Fensterplanung überarbeiten.
Dann sollte man hier auf die 600 000€ kommen.
Stand jetzt würde ich irgendwo (bei Mittelklasse-Anbietern) mit mindestens 650 000 € rechnen.

Eigenleistungen (Böden, Wände) können dies natürlich senken. Hier sollte man jedoch auch die notwendige Zeit und Materialkosten nicht unterschätzen.

Alternativ: Haus kleiner planen. Aktuell ist es in Sachen Platzbedarf ein recht ineffizient geplantes Haus. Beispiel EG: Küche hat zwar auf dem Papier knapp 18m², bietet jedoch effektiv nicht mehr Arbeitsfläche und Stauraum wie eine ~12m²-Küche. Hauswirtschaftsraum verliert durch die zweite Tür fast 1/4 seines sonst nutzbaren Raums an Verkehrsfläche. Im OG hat man die riesige Ankleide.

PS:
(mit Speisekammer unter der Treppe, ist größer als die angegeben qm Zahl im Grundriss)
Die m²-Zahl liegt daran, dass der Raum recht schnell recht niedrig wird. Ist eine gute Sache.

Ankleide (ist relativ groß ausgefallen, wir hätten ursprünglich gerne noch einen kleinen Abstellraum im OG gehabt, wir würden Staubsauger etc. jetzt hier in einer Ecke der Ankleide unterbringen)
Umplanen? Noch ist da ja nichts in Stein gemeißelt oder in Holzständerrahmenwerk gezimmert.
Die Ankleide ist ja schon sehr groß.

-könnt Ihr nicht verzichten: Kamin (wir machen selber viel Holz, meine Eltern hatten immer schon einen Kamin, daher emotionale Entscheidung, auch wenn wir wissen das der Mehrwert bei FBH nicht wirklich gegeben)
Unser Haus wurde im November gestellt. Draußen war es tagsüber 4° und wolkig, nachts Frost. Ein einziger winziger Heizstrahler (ca. 25*25cm) hat das ganze Haus auf 19° geheizt bekommen.

Jetzt stellen wir uns mal einen Kamin vor...

Diverse Bekannte haben mit Kamin gebaut. Keiner nutzt ihn, da die Häuser damit komplett überheizen. Dies bitte bei den emotionalen Entscheidungen mit bedenken.
 
11ant

11ant

Zunächst: Wenn Fertighaus, dann dringend (!) in den Vertrag mit Aufnehmen lassen, dass die Grundstücksgegebenheiten dem Anbieter bekannt sind und keine Zusatzkosten aufgerufen werden.
Grund: Wenn da über ein Haus hinweg gehoben werden muss, dann wird es heißen "ja, also im Vertrag haben sie einen 40t-Kran, aber bei Ihrem Grundstück brauchen wir mindestens einen 70t-Kran, das kostet [viel mehr]".
(Wir haben eine deutlich einfachere Situation - "nur" 12 Meter Grundstück, die überschwenkt werden mussten. Allein das hat schon den 55t-Kran gekostet.)
Ich vermute, hier verkauft der Vorderlieger Dehlinger Weg 4 seinen Garten als Bauplatz; ein Wegerecht (Geh- und Fahrrecht über die vom-Stein-Straße zwischen 5 und 7, Leitungsrecht meinetwegen über den Vorderlieger) wäre evtl. die klügere Wahl.
wir haben unseren Hausentwurf mit einem freien Architekten geplant und möchte in Kürze Angebote einholen.
Die Bauweisenentscheidung dürfte durch die Hinterliegerei bereits zu Baustellenfertigung ("Stein auf Stein") gefallen sein.
Raumbedarf und grobe Aufteilung haben wir zu Beginn besprochen, nach dem ersten Entwurf haben wir dann nochmal unsere Anmerkungen mitgeteilt, sodass der aktuelle Stand herausgekommen ist, der für uns sehr gut passt
Enhanced Infinite Monkey also, mit einem "@Gerddieter warnt" Architekten, diesbezüglich klassisch nur bis Leistungsphase 4 ...
 
M

motorradsilke

Mal eine Stimme für den Kamin. Gerade bei einer trägen FBH. Wir haben unsere Heizung tagsüber bei 21 Grad, das ist uns aber abends zu kühl. Da wird oft der Kamin angemacht, dann haben wir angenehme 25 Grad.
Generell zum Grundriss: Bei 200 qm finde ich diese kleinen Kinderzimmer falsch. Die Kinder müssen da ihr gesamtes Leben verbringen, für sie ist das Wohnzimmer und Schlafzimmer und Büro. Klar kann man 13 qm gemütlich einrichten. Aber was ist, wenn Freunde kommen? Wo spielen die Kinder mit den Freunden, wenn sie klein sind? Wo sitzen sie zusammen, wenn sie größer sind?
Die Treppe offen zum Wohnbereich bringt immer Unruhe. Da könnt ihr nie abends ruhig sitzen, wenn die Kinder etwas größer sind und spätabends noch in die Küche wollen, nach hause kommen usw.
 
Zuletzt aktualisiert 02.12.2025
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