Architekt und Budgetgrenze...Absicherung? Möglichkeiten

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alegend

Hallo zusammen!
Eine Frage die mir einfach keine Ruhe lässt ist die Sache mit dem Budget.
Es ist doch einfach so dass man schon in etwa mit einer Summer plant.
Da wir drauf und dran sind mit einem Architekten zu bauen erschrecke ich regelmäßig wenn ich z.b. Lese "Budget hat sich von 400k auf 800k erhöht"??! da Frage ich mich bedeutet das nicht für den ein oder anderen den Ruin?
Man rechnet doch mit einer Summe die man finanziert und wenn sich diese Summe dann quasi massiv erhöht bricht doch die ganze Finanzierung in sich zusammen?!
Gut ich meine eine Überschreitung von 10% damit kann man noch leben aber verdoppeln?

Daher meine Frage: Welche Möglichkeiten bleiben einem denn eigentlich das Budget zu deckeln?
Vertraglich festhalten? Gar keinen Architekten wählen sondern einen GU? oder was gibt es noch.
Für mich ist es einfach irgendwie nicht begreiflich wenn wie oben geschildert eine Person vom Fach die Baukosten so massiv falsch einschätzt - da frage ich mich dann schon hätte derjenige nicht einen anderen Beruf wählen sollen ?

Danke schon jetzt für eure Meinungen dazu
 
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Alex85

Naja von 400k auf 800k erscheint mir schon etwas extrem ...

Du kannst das Risiko verlagern, indem du jemanden dafür bezahlst, es zu tragen. GU hattest du ja schon genannt. Du kannst auch Architekt und GU kombinieren, du musst nicht unbedingt mit Einzelvergabe arbeiten (wobei gerade darin beim Bau mit Architekt ja auch Einsparpotentiale liegen könnten).
Im übrigen kann auch ein Architekt haften. google das mal - links sind hier nicht erlaubt.
Man kann auch mit Architekten Kostengarantien vereinbaren. Macht aber vermutlich nicht jeder.

Ansonsten fällt dir jede Kalkulation vor die Füße, wenn du aufmusterst bzw. das gesetzte Budget absichtlich überziehst. Wenn du vorher mit Baumarktware rechnest und am Ende Goldhähne mit Swarowski Besatz in der Bude hast, wird das Budget wohl mit den Anforderungen mitgewachsen sein.

Es gibt aber auch ein paar Unbekannte, die überraschendes Kostenpotential in sich tragen. Erdarbeiten oder höherer Gründungsaufwand wird gerne genannt. Ein Bodengutachten kann diese Überraschung reduzieren (aber aus einem Sumpf natürlich kein 1A Bauland zaubern)
 
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daniels87

Sehe ich auch so, Bauland und Verträge von Gutachter/Sachverständigen prüfen lassen, und Baunebenkosten großzügig budgetieren. Realistisch kalkulieren, nicht nach dem Motto "das macht mir ein Bekannter", oder "mir reicht 15€ Laminat".
 
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HilfeHilfe

Auch beim GU kannst du ein böses erwachen erleben. Wobei ein guter GU auch solide kalkulieren wird. Einzelveragbe muss nicht immer gut sein und man hat den Nachteil das es aktuell boomt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, jeder der im Bekanntenkreis ein Architektenhaus gebaut hat was besonderes wollte. Fast jeder hat dann gekoxx wegen den Mehrkosten oder Koordination und später fand ich die Häuser auch irgendwie wie von der Stange :p

Gefühlt haben die GU bauer weniger sorgen gehabt
 
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alegend

Ich muss erstmal hierzu sagen dass das Grundstück eine Parzelle in einem Neubaugebiet ist welches schon zu 70% bebaut ist - von daher gehe ich nicht von Sumpfland aus :-) Eher von steinigerem Terrain in Hanglage
Bodengutachten kostet ja so um die 1000 Euro in etwa (was ich so in Erfahrung gebracht habe) und ich würde dies natürlich dann trotzdem machen - insbesondere weil eine Bohrung für Geothermie geplant ist....
Thema Baunebenkosten ...hierunter fällt ja auch das Budget des Architekten. Ich neige eig. stets dazu zu schlecht zu kalkulieren - sprich worst case. Aber einige Faktoren kann ich nicht rechnen wie z.b. Abfuhr Erde usw da habe ich keine Ahnung von.
Ich habe es aber dennoch nach Modellrechnung erfasst und muss es wenn ich jemanden gefunden habe der mir das sagen kann korrigieren.

Unser Budget haben wir dem Architekten ja schon mitgeteilt woraufhin er eig. geschluckt hat aber meinte naja muss man abstriche machen.
Fakt ist dass wir nicht ewige gezeiten am Haus zahlen wollen und wir auf andere Dinge im Leben auch großen wert Legen daher liegt das Budget irgendwo im Bereich von 320.000 bis 380.000 inkl. Nebenkosten und inkl Architekt.(Grundstück ist schon bezahlt und darin nicht inkludiert)
Das Haus soll auch nicht riesig sein - lieber kleiner und hochwertiger da wir nur zu 2. sind und eig. keine Kinder geplant.
So das sind die Fakten die im Raum stehen - genannt haben wir dem Architekten die 320 und ich habe explizit gesagt dass das einfach fix ist für uns.
Als Nebenkosten habe ich angesetzt:

Bodengutachten 900,00 €
Vermessung 2.600,00 €
Baugenehmigung 800,00 €
Kosten für die Mitgliedschaft im Bauherren-Schutzbund 184,00 €
Kosten für die Baubegleitung 2.808,00 €
Kosten Architekt 45.000,00 €
Aushub für Keller- oder Bodenplatte 6.000,00 €
Abfuhr Erde 5.000,00 €

...macht Gesamt ca 65000 - inwieweit ob ich hier noch einen Statiker brauche ist mir bis dato nicht ganz klar wenn ich Leistungsphasen 1-9 beim Architekten durchführen lasse...
Kosten für Energieberater muss ich noch veranschlagen.
So sehen die Nebenkosten vorerst mal grob aus. Die Größe des Hauses soll in etwa 140m² Wohnfläche betragen mit Pultdach und da es ein Hang ist quasi nur auf einer ebene mit Keller / Nutzkeller.
KFW 55 oder 40 sollte erreicht werden aber muss man auch erst rechnen ob es sich lohnt mit KFW.

Was meint ihr dazu?

Bzgl GU. denke ich irgendwie ähnlich wie Bauträger - die wollen für mich ganz klar überall sparen daher habe ich einfach Hemmungen mit einem GU / Bauträger zu bauen und es ist noch eine Instanz dazwischen die Gewinn aufschlägt...
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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