Angehen oder lieber Finger weg ?

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B

Brisch

Servus zusammen.

Ich bin nicht ganz sicher ob ich einfach einen bestehenden ähnlichen Thread nutzen sollte oder ob das dort nur stört und ich lieber einen eigenen schreiben sollt. Wenn ein neuer falsch ist, bitte um Info oder Verschieben. Danke.

Zur Situation: Wir (verh., beide 31 Lenze alt, derzeit wohnhaft in München) suchen seit geraumer Zeit nach einer wohnlichen Veränderung. Alles was im Grossraum München für "bezahlbare" Groschen zu bekommen ist, ist mal nett ausgedrückt, nicht ganz unser Ding. Entweder total runtergewirtschaftet oder viel zu klein oder viel zu weit "draußen" dergleichen.

Also habe ich mich die letzten Wochen durch etliche "Bauen-für-Dummies" Anleitungen und Grundstücksbörsen / Hausanbieter HPs gewühlt.

Jetzt stellt sich die Frage, eigenes Haus bauen oder laufen wir mit unseren Preisvorstellungen völlig an der Realität vorbei und solltens lieber lassen, und genau da hoffe ich auf hilfreiche Tipps von euch.

Ist Situation:

* Er: Nettoeinkünfte ca. 3700 €
* Sie: Nettoeinkünfte ca. 1400 €
* Kredite o.Ä: keine
* Eigenkapital (noch nicht wirklich angefangen mit "Sparen"): ca 30.000 €
* Sondereinkünfte: 2012 bis 2015 jedes Jahr 10.000 € Rate (bekommen wir aus einem Grundstücksverkauf aus der Heimat sicher)

Soll Situation:

* Grundstückskauf (um die 400-500m²) mit etwas Abstand zur Stadt um die 100.000 € (+ Nebenkosten), entspr. Grundstück wäre in Aussicht, voll erschlossen mit bebauungsplan (UG + E + 1 + D und Falt oder Walmdach)
* (Fertig)Hausbau (um die 120-150m² WFL + angeschl. Garage, bezugsfertig, aber keine "gehobenen" Ansprüche) bei Anbieter mit Festpreisgarantie / entspr. Bauträger für 180.000 - 200.000 € (+ Nebenkosten). Entspr. Angebote habe ich zumindest beispielsweise bei Weberhaus oder Schwörerhaus gefunden.

Fragen:

Was meint ihr dazu ?! Ich möchte die Sondereinkünfte von 10.000 / Jahr + die 30.000 Eigenkapital eigentlich als "Reserve" liegen lassen, eben für die Nebenkosten wie u.A. auch doppelte Miete, Notare etc. Ich rechne nach obiger Aufstellung mit ca 300.000 € für Grundstück und Haus (ohne Nebenkosten) und nochmal ca. 50.000 € für "Sonstiges". Ist das Sonstige zu klein bemessen ? Oder kommt man mit den Preisvorstellungen für ein entspr. Haus nicht hin ?

Wäre für jeden Input / Tipp dankbar !
Grüsse
Andi
 
T

T.H.

Hallo Andi!

Das Einkommen sieht im beschriebenen Fall und dem genannten Bauvolumen recht gut aus. Jedoch werden bei der Risikobewertung der Banken die Beschäftigungssituationen (Beamter, un-/befristet Beschäftigter, Selbstständiger etc.) bewertet, dies hat auch Einfluss auf die Zinshöhe.
Eine optimale Basis für eine Finanzierung ist immer eine hohe Eigenkapitalquote. Ein guter Eigenkapitalrahmen liegt bei mindestens 1/3 der gesamten Investition. Eine schlechte Eigenkapitalquote hat einen höheren Zinssatz zur Folge und begrenzt auch die Möglichkeit einer hohen Tilgung.
Hohe Tilgung ist das A und O bei einer Finanzierung, diese führt zum schnellen Abbau der Schulden und verkürzt die Laufzeit. Mit einer hohen Tilgung kann man im günstigen Fall über einen Zeitraum von unter 20 Jahren die Finanzierung erledigen. Eine Darlehenslaufzeit von 25 bis 35 Jahren ist nicht empfehlenswert und birgt auch größere Risiken.


Gruß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
B

Brisch

Danke für die Info.

Mal die Finanzierung außen vor gelassen (hier weiss ich an was ich zu arbeiten habe bevor ich überhaupt ernsthaft "loslegen" kann), ist es überhaupt möglich, für 200k + ca. 50k Nebenkosten ein ca. 120-150 m² WFl Haus inkl. Keller und Garage grösstenteils "bezugsfertig" auf die Beine zu stellen (darin bereits alle anfallenden Kosten inkludiert) oder ist das völlig illusorisch ?
 
C

C&C

Danke für die Info.

Mal die Finanzierung außen vor gelassen (hier weiss ich an was ich zu arbeiten habe bevor ich überhaupt ernsthaft "loslegen" kann), ist es überhaupt möglich, für 200k + ca. 50k Nebenkosten ein ca. 120-150 m² WFl Haus inkl. Keller und Garage grösstenteils "bezugsfertig" auf die Beine zu stellen (darin bereits alle anfallenden Kosten inkludiert) oder ist das völlig illusorisch ?
Ich halte das für zu wenig. Wenn man allerdings mit der oft angebotenen "Standard- Ausstattung", wie billigsten Baumarktfliesen, günstigste Buchentreppe, manuelle Rollläden, Laminat für 10 EUR/m², etc. leben kann, könnte es reichen.

Rechne mal mit 1.600-1.800 EUR pro m² Wohnfläche für eine gute bis gehobene Ausstattung. Ich denke, mit Deinem Gehalt hat man auch gewissen Ansprüche und möchte im eigenen Haus nicht schlechter wohnen als in der Mietwohnung. 1.800 x 150m² = 270.000

50.000 EUR für die Baunebenkosten einzuplanen ist schon fast etwas viel. Viele hier im Forum raten zu 20.000-35.000 EUR.
 
B

Bauexperte

Servus zurück Andi,

damit haben sich auch schon weitestgehend meine Kenntnisse der bayerischen Sprache :)

* Grundstückskauf (um die 400-500m²) mit etwas Abstand zur Stadt um die 100.000 € (+ Nebenkosten), entspr. Grundstück wäre in Aussicht, voll erschlossen mit Bebauungsplan (UG + E + 1 + D und Falt oder Walmdach)
Hat das Grundstück eine Hanglage? Was ist mit Faltdach gemeint?

Freundliche Grüße
 
C

C&C

Danke für die Info.

Ich versuche halt mich vorab entspr. zu informieren und gegen eventuelle Risiken abzusichern, daher z.B. auch der "hohe" Wert für NK ... ich möchte nicht im Nachhinein Nachfinanzierungen hInterhyprlaufen und ich rechne halt auch sowas wie eine Küche oder ein 2. kleines Auto für die Dame mit rein (günstig natürlich :) ).
Wir wollen auch bauen und mir gehts auch so. Ich will auch alles vorher planen und genau wissen. Leider bin ich da bisher schon manches Mal auf Verwunderung gestoßen. Mein Architekt begrüßt das hingegen sehr.

Wichtig für uns wäre natürlich ein möglichst schneller Bauablauf, da die Doppelfinanzierung von Wohnung und Kredittilgung für den die Zeit von Kreditstart bis Einzug schon erheblich werden kann.

Kann man da Pauschale aussagen treffen a'la "Bei der gewünschten Größe und Standardausstattung dauert dies x Wochen" ... also je Bauart ? Oder ist das eher was für Nostradamus und Konsorten ?
Die meisten Generalunternehmer bieten eine Bauzeitgarantie. Mit Keller sinds bei mir 7 Monate, ohne Keller 6 Monate. Wird die Bauzeit überschritten, muss der GU Vertragsstrafe zahlen. Ausgenommen Weihnachtsferien, Zeiten in denen nicht gebaut werden kann (Wetter) usw.

Wie ich auch noch hier gelesen habe, wird grösstenteils von "Sorglos-Paketen" abgeraten aufgrund Abhängigkeit von 1 etc pp. Gibt es denn keine zuverlässigen seriösen Anbieter für derartige Vorhaben ? Ich denke nicht dass wir mit unserem mickrigen Know How hier mit anderen Lösungen eine Chance haben ;)
Es gibt viele seriöse Unternehmen. Habe auch schon viele unseriöse gesehen. Die kann man aber schnell entlarven. Was lustig war: es gab sogar einen, der seine Bauherrenstreitigkeiten bei 123recht eingestellt hat. Das war so ziemlich das unprofessionellste was ich bisher gesehen habe. Als Unternehmen sollte man schon das Geld für einen Anwalt haben ;)

Ach noch was ... wenn ich jetzt von 270k ausgehe wie vorgeschlagen, ist da (auch in Anbetracht des Familieneinkommens) eine Förderung vom Staat in irgendeiner Höhe möglich oder eher unwahrscheinlich bis unmöglich ?
Es gibt die Angebote der Kfw und zusätzlich noch jede Menge regionaler Angebote. Am besten fragst Du mal bei Deiner Gemeinde nach oder bei Deiner Bank. Gibt da u.A. was für junge Familien, da muss man selbst und das Bauvorhaben aber bestimmte Kriterien erfüllen. Das ist aber von Bundesland zu Bundesland verschieden.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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