Angabe Massivbau im Expose stimmt nicht - Erfahrungen

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P

Plumps

Hallo,
wir haben ein Haus Baujahr 1920 gekauft. Im Expose war unter Bauweise Massivbau angegeben.
Die Wände sind wahrscheinlich alle mit Rigips verkleidet und von außen ist eine Wärmedämmung angebracht. Für uns Laien war also nicht ersichtlich das es sich evtl. um eine andere Konstruktion handelt. Nun haben wir im Innenbereich Rigipsplatten und Putz von einer Wand entfernt und darunter kam Fachwerk zum Vorschein. Nach Angabe der Nachbarn sind die Außenwände wohl aus Lehm, sind auch sehr dick. Da wir kein Fachwerkhaus kaufen wollten ist nun meine Frage ob man hier noch was machen kann. Der Vertrag ist schon unterschrieben, Bezahlung noch nicht erfolgt.
Freundlicherweise haben wir schon den Schlüssel bekommen so das wir anfangen können, aber nun mussten wir feststellen das der sanierungsaufwand wesentlich größer ist als geplant.
Hat man aufgrund der Angabe im Expose Chancen den Kaufpreis zu mindern wegen Falschaussage/Betrug?
Oder muss man sowas als Käufer erkennen? Der Verkäufer hat das Haus vor einigen Jahren umfassend saniert, ich denke das er daher Bescheid wusste. Es wurde Dämmung außen angebracht, Heizung und Elektrik installiert.
Gruß Frank
 
truce

truce

Im Expose war unter Bauweise Massivbau angegeben.
[....]Nun haben wir im Innenbereich Rigipsplatten und Putz von einer Wand entfernt und darunter kam Fachwerk zum Vorschein. [....]
Da wir kein Fachwerkhaus kaufen wollten ist nun meine Frage ob man hier noch was machen kann. Der Vertrag ist schon unterschrieben, Bezahlung noch nicht erfolgt.
Blöde Frage:

Ihr habt euch doch sicher, wenn ihr kein Fachwerkhaus kaufen wolltet, vorher mit dem Verkäufer unterhalten, welche Substanz das Haus hat, oder?

Man kauft doch kein Haus aus dem “Katalog“ (Exposé), ohne vorher Gespräche zu führen, wie es aufgebaut ist etc.
 
P

Plumps

Ja wir hatten uns unterhalten. Wir hatten auch gesagt das wir die Trockenbauwand entfernen wollen, daraufhin erfolgte die Aussage das darunter noch eine massive Wand ist. Aber ich denke das solche Nebenbeigespräche nicht relevant und auch nicht nachvollziehbar sind. Deshalb habe ich versucht mich an die Fakten zu halten.
 
M

MayrCh

Im Expose war unter Bauweise Massivbau angegeben.
Im Exposé steht für gewöhnlich noch viel mehr drin, hauptsächlich beschönigendes. Inwieweit der Inhalt von Exposés mit der Realität übereinstimmt, darüber streiten sich Anwälte regelmäßig vor Gerichten.

wir haben ein Haus Baujahr 1920 gekauft.
Für uns Laien war also nicht ersichtlich das es sich evtl. um eine andere Konstruktion handelt.
Nur nach Exposé, ohne Gutachter/Bausachverständigen? Mutig. Spätestens denen hätte sowas auffallen müssen. Altmark und Baujahr sind ja schon ein deutlicher Hinweis für Fachwerk.

aber nun mussten wir feststellen das der sanierungsaufwand wesentlich größer ist als geplant.
Wer hat den Sanierungsaufwand abgeschätzt? Auf welcher Grundlage? Katze im Sack?
 
Z

Zaba12

Was steht denn im Kaufvertrag drin? Vielleicht „gekauft wie gesehen“, wie bei Autos? Ich kenne mich bei Bestandsimmobilien-Kaufverträgen nicht aus aber vermute mal das dort Spezifikationen zum Haus drin sind bzw. der Kaufvertrag das Exposé „sticht“. Lehm und Fachwerk müsste doch auch Massiv sein, oder?
 
saar2and

saar2and

Exposés sind nicht bindend. Da gab es auch mal nen Gerichtsbeschluss vom BGH 2015.

Wenn du beweisen kannst das der Verkäufer über die Fachwerksbauweise informiert War und dann noch beweisen kannst das er dich nicht darüber informiert hat könntest du nach einem langen Klageweg recht bekommen.

Am besten heute noch zu einem FACHANWALT und zwar ganz schnell.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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