Altbausanierung + Wahl des Heizsystems

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Bauexperte

Hallo zusammen,

was mich regelmäßig umtreibt, ist die Frage des _zukünftigen_ Heizsystems bei Sanierungen; diese möchte ich deshalb an Besitzer von sanierten Bestandsimmobilien weiterreichen.

Wie habt ihr dieses Thema für euer Zuhause gelöst und warum? Gasbrennwerttherme + Solar, Luft-Wasser-Wärmepumpe + Photovoltaik, BHK, KWK, oder Hybridsystem, Energieberater hinzugezogen? Und damit einhergehend natürlich, habt ihr evtl. vorhandene HK gegen die Neuverlegung einer Fußbodenheizung getauscht und seid ihr mit euer Wahl auch heute noch zufrieden?

Ich würde mich freuen, wenn sich die Sanierer unter euch zu Wort melden, denn dieses Thema wird die kommenden Jahre sicherlich dauerhaft von großem Interesse sein.

Danke + Liebe Grüsse, Bauexperte
 
wpic

wpic

Luft-Wasser-Wärmepumpe + Fußbodenheizung wird gerne genommen, wenn es sich baukonstruktiv mit allen Anforderungen an den Fußbodenaufbau und die Gebäudedämmung realisieren lässt. Setzt natürlich eine Vollenergetische Sanierung mit GEB, Heizlastberechnung, Lüftungskonzept, Blower-Door-Test etc. auf ein KFW-EE-Niveau voraus, die dann natürlich auch die Inanspruchnahme von KfW-Förderprogrammen möglich macht.

Ansonsten natürlich auch immer noch die kostensparende Gas-BWT für den kleineren Geldbeutel, mit normalen Konvektoren oder auch mit Fußbodenheizung. Auf den Einsatz von Photovoltaik oder Solarthermie verzichte ich gerne, wenn´s geht, weil´s die Anlagentechnik verkompliziert und verteuert und in unseren Breitengraden im Sinne der Energieeinsparverordnung und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz erst einmal nur eine teure Alibi-Zusatzleistung ohne echten Nutzen ist. Photovoltaik ist zukünftig interessant, wenn es bezahlbare und leistungsfähige Speichermodule gibt und eine Wärmepumpe mit eigener Stromversorgung möglich wäre.

Das ganze Thema Haustechnik sollte m. E. einfacher statt immer komplizierter + teurer werden. Bauen ist seit 2000 um etwa 35% teurer geworden durch die Anforderungen der Energieeinsparverordnung und die ausufernde Haustechnik.
 
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Koempy

Koempy

Wir haben folgendes bei unserer Kernsanierung gemacht:
Alte Öl Heizung mit 25 kw raus, Heizkörper raus
Neue Brennwert-Ölheizung mit Modulation von 6 bis 15 kw und Fußbodenheizung rein.
Keine Lüftungsanlage, neues Dach mit Dämmung, neue Fenster, neuer Estrich + Dämmung, keine Dämmung der Außenwände.

Wir haben wieder Öl genommen, da bei uns im Ort kein Gasanschluss vorhanden ist. Ansonsten hätten wir Flüssiggas oder Pellets nehmen müssen. Flüssiggas schied aus, weil wir keinen Tank im Garten haben wollten und die Pelletanlage hätte über 10.000€ mehr in der Anschaffung gekostet.
Beratung durch Architekt und Heizungsbauer.
 
T21150

T21150

Ansonsten natürlich auch immer noch die kostensparende Gas-BWT für den kleineren Geldbeutel, mit normalen Konvektoren oder auch mit Fußbodenheizung.
Ja, die TOC (Total Cost of Ownership) auf 20 Jahre gesehen ist für eine Gasbrennwerttherme derzeit noch sehr gut darstellbar. Wie sich das mit ändernden Vorgaben und Gas-Preisen darstellt, wird man sehen müssen. Auch Konvektoren müssen nicht schlecht sein, es gibt ja Menschen, die keine Fußbodenheizung mögen......wir sind mit unseren Heizkörpern "kuchenfroh" und sehr zufrieden.

Auf den Einsatz von Photovoltaik oder Solarthermie verzichte ich gerne, wenn´s geht, weil´s die Anlagentechnik verkompliziert und verteuert und in unseren Breitengraden im Sinne der Energieeinsparverordnung und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz erst einmal nur eine teure Alibi-Zusatzleistung ohne echten Nutzen ist. Photovoltaik ist zukünftig interessant, wenn es bezahlbare und leistungsfähige Speichermodule gibt und eine Wärmepumpe mit eigener Stromversorgung möglich wäre.
Meine volle Zustimmung. Thermisch Solar ist hier zu Lande ein Spielzeug, dass sich nie amortisiert, sondern nur ein gutes Gewissen bereitet. Ich sage das, weil ich das weiss, wir haben eine solche Anlage, ich weiss was sie gekostet hat und was sie leistet.

Photovoltaik ist auch ein Spielzeug - wird jedoch interessanter durch die Akkus.
Keiner weiß, wie sich die Strompreise entwickeln (für den Endverbraucher). Mir gefällt Photovoltaik besser als thermisch Solar, das Spielzeug gönne ich mir gerne.
Photovoltaik mit hohem Eigen-Nutz-Anteil macht definitiv Sinn, vermeidet CO2.
Man muss sich aber im Klaren sein: Die Rechnung ist derzeit mindestens pari, eher ist Photovoltaik teurer.

Das ganze Thema Haustechnik sollte m. E. einfacher statt immer komplizierter + teurer werden. Bauen ist seit 2000 um etwa 35% teurer geworden durch die Anforderungen der Energieeinsparverordnung und die ausufernde Haustechnik.
Endlich mal ein Architekt, der das Kind beim Namen nennt. Daumen hoch.
Wenn ich meinen Technik-Raum betrete, bekomme ich langsam das Gefühl, im Maschinenraum eines atomgetriebenen Flugzeugträgers zu sein, nicht in einem Haus.

Liebe Grüße
Thorsten
 
Umbau-Susi

Umbau-Susi

Wir haben bei der Sanierung unseres Hauses von 1936
alle Heizkörper und das alte Schwerkraft-Heizrohrsystem raus geschmissen. Komplette Neuverlegung aber wieder mit Heizkörpern.
Der 25 kw Erdgas-Harz-Kessel von 1996 ist auf Rat unseres HLS-Meisters erstmal geblieben, weil pflegearm und wenig störanfällig. Das haben wir bisher nicht bereut. Der Kessel könnte aber innerhalb eines Tages getauscht werden, wenn nötig.
 
wrobel

wrobel

Moin Moin

Das mit der Raketentechnik ist aber doch von vielen Bauherren so gewollt btw. von der Industrie ist eine Lösung für ein nicht/selten vorhandenes Problem angeboten.


Olli
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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