Allgemeine Fragen Hausbau

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H

Hankovic

Hallo Forumsmitglieder,

anliegende Fragen sind zum Teil querbeet und beziehen sich eigentlich zum Anfangsstadium eines angestrebten Hausbaus. Aber zum Teil (das habe ich zumindest empfunden, als ich mir Beiträge in diesem Forum angelesen habe), sind schon vor Planungen bzw. in den Planungen Dinge zu berücksichtigen, die eine ggfs. eine erhebliche Folge haben in späterer Zeit (Angaben in der Bauleistungsbeschreibung).

Ich werde nun einfach einpaar allgemeine Fragen stellen. Sollten diese nicht in dieses Themengebiet fallen, bitte ich vorab um Entschuldigung.

1. Fertighaus vs. Massivhaus
Da wir keine Handwerker sind und das Haus schnell stehen soll würden wir un unserer jetzigen Situation und nach unserem Kenntnisstand ein Fertighaus bauen wollen.
Was sind die Vor- und Nachteile der beiden Bauweisen, basierend auf Standard 2015 (z.B. Dämmungsaspekt beim Fertighaus in den letzten 5 Jahren generell besser als z.B. 2010). Kurz und knapp würde für mich erstmal ausreichen. Sollte ich dann weitere Fragen haben, würde ich dies nochmals detaillierter ausführen.

2. Bauleistungsbeschreibung
Genauso wichtig bei Fertighaus hinsichtlich Detailgenauigkeit wie Massivhausbau?

3. Gibt es eigentlich "Muster" - Bauleistungsbeschreibungen" an denen man sich richten kann. Hiermit meine ich Beispiele von anonymisierten Bauherren im Rahmen der Bauplanung etc. Das diese nicht zu 100% auf unser Bauvorhaben zielen können ist mir klar. Hintergrund ist, dass man einfach Vergleiche hat wie eine gute,finale Bauleistungsbeschreibung aussehen sollte.

Gruß

Hauke
 
tekci.mustafa

tekci.mustafa

Hallo ich könnte dir eine Bauleistungsbeschreibung schicken... Von einem massivhaushersteller.
 
L

Legurit

1. Fertighaus vs. Massivhaus
Da wir keine Handwerker sind und das Haus schnell stehen soll würden wir un unserer jetzigen Situation und nach unserem Kenntnisstand ein Fertighaus bauen wollen.
Was sind die Vor- und Nachteile der beiden Bauweisen, basierend auf Standard 2015 (z.B. Dämmungsaspekt beim Fertighaus in den letzten 5 Jahren generell besser als z.B. 2010). Kurz und knapp würde für mich erstmal ausreichen. Sollte ich dann weitere Fragen haben, würde ich dies nochmals detaillierter ausführen.
Fertighaus ist tendenziell etwas teurer (nach einhelliger Meinung), Fertighaus wird ggf. als nicht so werthaltig angesehen (50 Jahre Lebensdauer anstatt 70 Jahre (?)), bei Fertighäusern ist es wichtig, dass du die Bauleistungsbeschreibung verstehst bzw. dich beraten lässt - grad vor dem Hintergrund Schall- und sommerlicher Hitzeschutz (heißt nicht, dass die pauschal schlechter sind), Installationsebene, Möglichkeiten der Individualisierung. Nur weil das Haus schnell steht heißt übrigens nicht, dass ihr schnell einziehen könnte ;) Die Anbieter haben ggf. lange Vorlaufzeiten, da die Auftragsbücher gut gefüllt sind - ist bei Massivhausanbietern aber nicht unbedingt anders.

2. Bauleistungsbeschreibung
Genauso wichtig bei Fertighaus hinsichtlich Detailgenauigkeit wie Massivhausbau?
Ja, definitiv - die ist immer extrem wichtig, da sie ja definiert, was du kaufst.

3. Gibt es eigentlich "Muster" - Bauleistungsbeschreibungen" an denen man sich richten kann. Hiermit meine ich Beispiele von anonymisierten Bauherren im Rahmen der Bauplanung etc. Das diese nicht zu 100% auf unser Bauvorhaben zielen können ist mir klar. Hintergrund ist, dass man einfach Vergleiche hat wie eine gute,finale Bauleistungsbeschreibung aussehen sollte.
Als Start kannst du dir mal die Bauleistungsbeschreibung der Anbieter anschauen - ruhig ein paar im Hochpreissegment, im mittleren und im niedrigen. Dann versuch zu verstehen, wo die Unterschiede sind. Eure Bauleistungsbeschreibung ggf. dann noch von einem Sachverständigen prüfen lassen, alles kritisch lesen - was nicht drin steht kostet extra oder ist Auslegungssache - alle Details beachten.
Mal ein etwas blödes Beispiel: bei uns steht drin, dass im unausgebauten Dachboden auf der Dämmung Rauspund verlegt wird - allerdings nur eine bestimmte Quadratmeterzahl. Nun hat der Dachboden aber 5 qm mehr und der Zimmermann fragt uns, ob er die frei lassen soll oder ob wir die Differenz zahlen wollen - ist in dem Fall eher unerheblich, da sich der Aufpreis stark in Grenzen hält (aber zeigt, dass man die Bauleistungsbeschreibung bewusst lesen muss).
 
H

Hankovic

Hallo,
vielen Dank an Euch beide betreffend der schnellen Antwort.

@mustafa: Gerne würde ich die Bauleistungsbeschreibung erhalten -> einfach um mal einen Anhaltspunkt zu haben. Vielen Dank vorab.

@Belaelja:
Vielen Dank für die Information. An die möglichen vollen Auftragsbücher bei den Fertighausanbietern habe ich noch gar nicht gedacht.
Hinsichtlich des 2. Punktes sehe ich es genauso -> das heißt mit Baussachverständigen und explizite Überprüfung der einzelnen Punkte (was nicht drin steht -> wird nicht gebaut -> unabhängig was irgendwann irgendeiner versprochen hat.
Insbesondere dein Beispiel mit den 5 qm Zusatzdämmung, selbst solche Kleinigkeiten zeigen auf, dass man mal was vergessen kann und es zwar nur eine kleine Auswirkung auf das Budget haben könnte, aber was ist, bei größeren Sachen....... Ich werde deinen Rat wegen der Bauleistungsbeschreibung mitaufnehmen, hoffe aber trotzdem, dass ich noch Beispiele der Musterbeschreibungen bekomme um einfach Vergleiche von "vollendeten Bauleistungsbeschreibung´s" zu erhalten und nicht nur die Standard-Beschreibungen der Anbieter (die wahrscheinlich niemals so übernommen werden sollten, da es zu viel "Auslegungsaspekte" dafür gibt.

Zwei weitere Fragen sind mir bei der Antwortsschreibung noch gekommen.

1. Kann man generell "Zahlungen aufgrund verspäteter Fertigstellung" in der BLKB mit aufnehmen oder geht das gar nicht. Damit meine ich, dass der Bauunternehmer auch ein Interesse hat den Bau final fertigzustellen und sich "hineinkniet"?

2. Guter Zahlungsplan? Damit meine ich, die entsprechenden Zahlungen wenn ein Teilabschnitt des Bau´s final fertig ist.
a) immer 5% der eigentlich zu zahlenden Summe einbehalten, möglich?
b) prozentuale Aufteilung? Wenn zum Ende des Baus, der Bauunternehmer nur noch ca. 8% der Zahlungen erhält, aber noch eigentlich noch 20% der Arbeiten zu tätigen sind, liegt kein Anreiz vor, das Projekt schnell abzuschliessen, da er woanders für die Arbeit mehr Geld einheimsen kann und dann irgendwann mal zwischendurch vorbeikommt.

Gruß und vielen Dank vorab

Hauke
 
L

Legurit

Es kommt wohl etwas drauf an mit wem du baust... du unterstellst ja schon der gesamten Baubranche eine gewisse Niederträchtigkeit ;-)

Vertraglich möglich ist vieles - das Einbehalten der letzten 5% bis zur vollständigen Mängelbeseitigung ist auch gar nicht so unüblich. Auch eine Ausgleichszahlung bei Überschreiten der Garantie gibt es durchaus. Denkt nur dran, dass das auch Kosten für den Auftragnehmer sind und der sich das irgendwie auch bezahlen lässt.

Zahlung nach Baufortschritt ist üblich - da gibt es sogar schon gewisse "Vordrucke" von zahlreichen Vereinen für. Denk aber dran, dass das Risiko beim Bau in beide Richtungen geht - wenn der Auftragnehmer das Dach komplett vorstreckt und der Bauherr nicht zahlt, muss der quasi erstmal aus seinem Eigenkapital das komplette Dach zahlen... wenn er Pech hat verhalten sich mehrere Bauherren fragwürdig und rasch sitzt er auf einer viertel Millionen - einem Brockvieh mag das noch nichts ausmachen, einem kleinem BU, der 10 Häuser im Jahr baut schon. Resultat? Er meldet Insolvenz an und euer Haus steh im Rohbau - herzlichen Glückwunsch.
Will damit nur sagen, dass man es fair für beide Seiten gestalten sollte...

Generell: wenn das Angebot zu gut wirkt um wahr zu sein, sucht den Hasen im Pfeffer - auch wenn etwas abgedroschen: gute Planung und gutes Handwerk kostet gutes Geld (oder lieber faires Geld).
 
H

Hausqualle

... du unterstellst ja schon der gesamten Baubranche eine gewisse Niederträchtigkeit
.. na ja diese Assoziationen sind ja nicht von ungefähr , nirgendwo kann man den nichtwissenden Bauherren so schnell und einfach das Geld aus Tasche locken .. dazu kommt noch , daß an einem Bauvorhaben sehr viele verschiedene Firmen involviert sind und alle Firmen so viel Geld wie möglich verdienen wollen , die Tricks dieses zu erreichen sind für Laien nicht auffindbar ...

gute Planung und gutes Handwerk kostet gutes Geld (oder lieber faires Geld).
.. absolut richtig :D

dass das Risiko beim Bau in beide Richtungen geht -
.. auch absolut richtig ..
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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