Muss Baufirma die Kosten je Gewerk auflisten?

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S

Schurik19855

Hallo zusammen,

wir bauen demnächst eine Stadtvilla mit der Maße 10m x 10m und hinten einen eingeschossigen Erker mit 4x1 Meter. Im OG bleiben aber 10x10m ohne Erker. Nun haben wir den Erker bis zur unteren Kante des Hauses verlängert auf 6 Meter. Somit stehen die Wände im OG nicht mehr auf den unteren Wänden im UG. Das sind 2,9 m² mehr an Wohnfläche dazugekommen und dafür will das Bauunternehmen 11.800 EUR mehr haben. Das sind ca. 4.000 EUR/m². Hier ist das Dach des Erkers Nichtmal berücksichtigt.

Das ist doch nicht normal oder? Klar, es betrifft viele Gewerke, aber doch nicht in der Summe. Bodenplatte, Estrich, Stahlbetondecke zum OG (muss stabiler gemacht werden) kommen die meisten Kosten. Versucht mich die Baufirma über den Tisch zu ziehen? Das hat der schon ein paar Mal versucht, aber ich konnte es immer noch nachweisen, dass es nicht so ist, was er auch immer eingesehen hatte.

Im Anhang die Planung vorher-nachher.

Muss mir die Baufirma die Kosten je Gewerk auflisten, wenn ich danach frage?

Vielen Dank vorab für die Rückmeldung!

LG
stv_vorher_nachher.jpg
 
opalau

opalau

Es klingt als hättet ihr schon ein bestehendes Vertragsverhältnis mit dem Bauunternehmen? Eventuell auch mit dem "Vorher"-Grundriss als Vertragsanlage?

Wie weit ist denn Planung bzw. Bau schon vorangeschritten? Muss hier evtl. die Statik neu gerechnet werden? Der Energiesparnachweis neu erstellt werden?

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Statik deutlich aufwendiger wird, weil deutlich mehr OG-Außenwände ohne EG-Wand darunter stehen. Vielleicht ist hier auf einmal ein Stahlträger in der Decke notwendig wo es mit kleinem Erker noch ohne ging.

Letztendlich kann das Bauunternehmen dafür verlangen was sie für richtig halten. Im Zweifelsfall ist es ein Abwehrpreis weil sie keine Lust und Zeit haben. Und ich denke nicht, dass sie dir das aufschlüsseln müssen.
 
S

Schurik19855

Ja, wir haben schon ein Vertragsverhältnis mit dem Bauunternehmer auf Basis der vorherigen Planung. Statik etc. muss auch neu erstellt werden, aber da kommen noch 600 EUR weitere Kosten und decken dies ab. Die habe ich gar nicht erwähnt. Den Nachtrag für die Freistellung müssen wir auch stellen, aber da es sich um eine Freistellung handelt, kein Problem denke ich. Baubeginn wäre Mitte März 2020, aber wir wollen nun unbedingt die neue Planung. Ich will nur wissen ob es gerechtfertigt ist und ich mit dem Bauunternehmen auf Kriegsfuß gehen soll, oder das eh nichts bringt.

Also ist der Preis nicht gerechtfertigt?
Schade, dachte es gibt vielleicht so ein Gesetzt, wo die die Kosten je Gewerk auflisten müssen.
 
C

Curly

euer Haus benötigt jetzt auch eine vergrößerte Bodenplatte, obwohl ihr im OG nicht mehr Wohnfläche bekommt, so dass es pro Qm deutlich teurer wird. Wahrscheinlich benötigt ihr noch einen großen Stahlträger zur Abstützung der Wände im OG.

LG
Sabine
 
H

hampshire

Der Preis erscheint mir angemessen. Es gibt einen Mehraufwand für die Planuungsänerungen, Materialien, Logistik und Arbeitszeit.
Der Quadratmeterpreis für das Haus wird sich aus der hohlen Hand geschätzt um 30€ verteuern.
Den qm-Preis nur für den Erker (aufwendig) zu errechnen und mit dem qm-Mischpreis des Hauses zu vergleichen ist echt witzig. Mit so einer Rechnung ziehst Du Deinen Gegenüber über den Tisch und nicht umgekehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
opalau

opalau

Ich will nur wissen ob es gerechtfertigt ist und ich mit dem Bauunternehmen auf Kriegsfuß gehen soll, oder das eh nichts bringt.
Was es vor allem bringen dürfte ist ein angesäuertes Verhältnis mit dem Bauunternehmen, mit dem ihr in den nächsten Monaten eine durchaus anstrengende Zeit verbringen müsst. Mit einem solchen negativen Vorzeichen zu starten halte ich für eine schlechte Idee.

Habt ihr das Bauunternehmen einfach mal gefragt, wie der Preis zustande kommt?

Also ist der Preis nicht gerechtfertigt?
Ich kann mir schon vorstellen, dass der Preis gerechtfertigt ist.

Schade, dachte es gibt vielleicht so ein Gesetzt, wo die die Kosten je Gewerk auflisten müssen.
Und wenn dabei rauskommt, dass sie die Hälfte der Kosten unter den Posten "Zu gute Auftragslage", "Schlechtes Wetter, hätte lieber Feierabend" oder "Bauleiter findet kleinen Erker eh viel besser" verbuchen? Kannst du leider auch nichts an den Kosten ändern.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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