Ein 5. Zimmer her "zaubern"

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CoCoBB

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Hallo an Alle,

wir haben ein Problem bei der Planung unserer Hauses und hoffen, das ihr uns weiterhelfen könnt.

Wir haben unser Traumgrundstück gefunden (680 qm, 25mx25m) und hatten auch unser Traumhaus im Kopf: ein Winkelbungalow, 145qm, 5 Zimmer. War alles im Kopf fertig.

Da es für das Grundstück keinen bebauungsplan gibt, fragten wir beim zuständigen Bauamt nach der Bebauung und nannten ihnen unsere Vorstellung (175 qm Bruttofläche...). Der wirklich nette Herr am Telefon sagte, das würde sehr schwierig werden, dies genehmigt zu bekommen, da wir uns an die Umgebungsbebauung halten müssen und in dieser gäbe es kein Haus mit so einer großen Grundfläche. Das wir in 2. Reihe bauen, mache das Ganze wohl noch "schlimmer" (obwohl man das Haus von der Straße gar nicht sieht und auf der anderen Seite Wald ist, naja...). Geklärt werden kann dies nur über einen Bauvorbescheid, den wir nun auch beantragen möchten, er machte uns den Vorschlag, die Grundfläche auf 155qm zu verkleinern, dann hätten wir gute Chancen.

Nun hieß es für uns, Haus verkleinern, Dach ausbauen oder zweigeschossig bauen. Mein Mann beharrt auf dem Bungalow, er möchte aufs Alter gesehen auf einer Ebene wohnen, findet das schön und praktisch. Dachschrägen mag er gar nicht und Stadtvillen gefallen uns leider nicht. Also fällt zweigeschossig raus.

Unser Häusle-Bauer bot uns einen 125qm Bungalow an (4 Zimmer), inklusive Dachausbau, der aber mit allem drum und dran (Fenstern, Treppe, andere Decke etc.) rund 30000 € extra kosten würde. Dazu kommt aber, dass wir keinen 125qm ausgebauten Dachstuhl benötigen, lediglich ein 5. Zimmer (Arbeitszimmer), welches dann unter dem Dach wäre. Aber für 30.000 extra und was mit der restlichen Fläche machen?

Mein Mann meint, so lange keine Kinder da sind, hätten wir ja zwei Zimmer, von denen eins als Arbeitszimmer genutzt werden kann. In 4-5 Jahren sollte aber Kind Nr. 2 da sein (an Nr. 1 wird gebastlet...) und was dann? Da ich Lehrerin bin, muss ich zu Hause immer arbeiten und benötige Platz für meine Materialien. Dazu habe ich noch einen bastle- und Nähschreibtisch, der in einem 125qm Haus keinen Platz finden würde.

Nun sind wir am hin und her überlegen und haben auch keine kreativen Ideen mehr, wo wir das 5. Zimmer her "zaubern" sollen. Ideal wäre der 145qm Bungalow aber der Vorbescheid hätte nicht die rosigsten Aussichten, genehmigt zu werden. Dann wären 3 Monate Wartezeit und 400 Euro futsch (obwohl uns mehr die 3 Monate Bescheiddauer als die 400 Euro stören...) und wir müssten nach Ablehnung für den 125qm Bungalow noch einen Vorbescheid beantragen (wieder 3 Monate und 400 Euro...).
Und für 1 Zimmer den Dachboden für 30.000 Euro ausbauen lassen - das ist echt ein Batzen Geld für etwas, was wir eigentlich gar nicht wollten. Mein Mann sträubt sich aber gegen die Zweigeschossigkeit ... echt einfach eine blöde Situation. Wir wissen, das wir Kompromisse machen müssen, aber nichts scheint uns wirklich ein guter Kompromiss zu sein. Mein Mann möchte am Liebsten das 5. Zimmer weg lassen, da er es einfach nicht braucht... ich sehe mich aber nicht ohne Arbeitsbereich :(

Vielleicht habt ihr noch Ideen/Meinungen/Erfahrungen zu dem Thema?
Vielen lieben Dank und sorry für den langen Beitrag :rolleyes:

Lg, CoCoBB
 
N

nordanney

Dumme Frage, aber wie alt seid Ihr, dass Ihr zwar Kinder plant aber schon ein Haus fürs Alter bauen wollt?
Wenn bei Euch nur ein Bungalow kompromissfähig ist, warum macht Ihr den DG-Ausbau nicht erst dann, wenn er ihn benötigt? Dann habt Ihr zunächst Geld gespart, allerdings alle Optionen für die Zukunft.
Mein Credo ist allerdings im Jetzt zu leben, d.h. jetzt benötige ich kein Haus fürs Alter sonder eine Hütte, in der das Leben mit Kindern tobt (gerne auch auf zwei / drei Geschossen). Wenn die Lebenssituation sich ändert, muss sich auch das Haus ändern = Neubau fürs Alter oder vielleicht noch entspannter eine ETW mit großer Terrasse oder großem Balkon.
 
CoCoBB

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Hallo Nordanney,

wir sind beide 30 Jahre alt, ist also noch etwas Zeit bis zum Alter ;)
Ich sehe das ähnlich wie du ... wegen mir muss es noch kein Haus fürs Alter sein aber mein Mann möchte unbedingt in dem Haus alt werden, da lässt er nicht mit sich reden. Er will immer alle Eventualitäten einkalkulieren. Zumal die Alternativen nicht gerade riesig sind, wenn man keine Dachschrägen und keine "Stadtvilla" möchte.

Den DG-Ausbau später zu machen, ziehen wir als Option schon in Betracht - trotzdem müssten wir jetzt ca. 15.000 Euro investieren, um das DG überhaupt erst einmal ausbaufähig zu machen (Dachfenster/Gaube, Betondecke, anderer Dachstuhl, event. schon richtige Treppe statt der Klapptreppe zum DG!?) ... und später sicher nochmal 10.000 zum Ausbau. Was macht man mit der Elektrik und Heizung? Kann das später problemlos ins DG verlegt werden oder muss man das jetzt schon machen? Und was, wenn man es dann doch nicht nutzt weil es z.B. mit dem 2. Kind nicht klappt oder was auch immer. Dann sind die 15.000 in den Sand gesetzt. Auch ärgerlich. Aber vielleicht wirklich der beste Kompromiss...
 
T

toxicmolotof

Ich frage mich gerade, warum man im Alter einen 145qm Bungalow mit 5 Zimmern benötigt. Hobbyzimmer, Bügelzimmer...

Wie wäre es denn das EG so zu planen, dass es in sich geschlossen so groß ist wie ihr es jetzt inkl. aller benötigter Räume braucht. Sprich: KDB, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Hausanachlüsse, Abstellraum/Hauswirtschaftsraum. Und ins OG kommt eine Treppe mit Zweitbad und Kinderzimmer in benötigter Menge.

Hat gleich zwei Vorteile: Eigener Kinderbereich, auch wenn die Kinder größer sind, falls ein Kind auszieht, gut geplant oben eine eigene Wohnung für ein Kind oder wenn gar beide Kinder ausziehen, dann den nicht notwendigen Raum vermieten.

So planen wir gerade und sind super zufrieden. Quasi eine ebenerdige komplette Wohnung mit aufgesetzten Kinderzimmern.
 
Y

ypg

Ein Bungalow mit einer zweiten Ebene unter einem Teildach für Büro, event. Kinderbereich im EG als spätere Einliegerwohnung trennbar, könnte man mit diesem Baustil erreichen, google mal "Danwood Bravo 176". Danwood hat coole Grundrisse
 
D

DG

Hallo Coco,

Dein Mann hat offensichtlich die Idee, dass er etwas kann, was kein seriöser Wertermittler kann - nämlich 40-50 Jahre in die Zukunft zu blicken. Zum Thema der realen Nutzungsdauer von Wohnimmobilien gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen, die sich insbesondere daran orientieren, dass die tatsächliche Nutzungsdauer von Wohnimmobilien immer kürzer wird, weil sich unsere Welt incl. der Randbedingungen immer schneller wandelt. Das betrifft (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) folgende Punkte:

1. Wohnraumanspruch in 40 o. 50 Jahren
2. Ausstattung/Qualität/techn. Standards insb, bzgl. der Energieversorgung/Kosten
3. Entwicklung der direkten Umgebung (100-250m Umkreis)
4. Entwicklung der Stadt/Region insbesondere in Bezug auf Arbeitswelt, Nahversorgung, Krankenhäuser/Rettungsdienste etc. pp. (bis 25km)

Ich behaupte von mir, dass ich da einigermaßen interessiert bin, aber heute eine Immobilie zu planen, die allen Ansprüchen in 30 o. 40 Jahren gerecht wird und noch Potential für weiter 10-20 Jahre hat, das ist schon eine relativ gewagte Nummer. Schaut Euch einfach mal Immobilien aus den 70er oder auch 80er (!) Jahren an. Die sind heute gerade mal 30-40 Jahre alt und teilweise schon energetisch und/oder nutzungstechnisch komplett überholt.

Ist vielleicht aber auch eine Typ-Sache, weil viele Menschen tatsächlich einmal im Leben ein Haus bauen und das nur mit den Füßen voran verlassen. Andere wiederum - und dazu zähle ich mich - haben zumindest den Plan, im Alter u. wenn die Kinderchen aus dem Haus sind, auch die Lebens-/Wohnumstände zu ändern. Wenn das für Deinen Mann natürlich überhaupt nicht in Betracht kommt ... dann solltet ihr Euch einfach für ein anderes Grundstück entscheiden, weil ich glaube, dass ihr ansonsten beim Bau so viele Kompromisse eingehen müsst, die ihr eigentlich nicht eingehen wollt, dass ihr letztlich nicht in dem Haus leben werdet, das Euch vorschwebt. Dritte Lösung - ihr findet einen Architekten, der alle Eure Probleme aus der Welt schafft.

MfG
Dirk Grafe
P.S.: Was mir gerade noch einfällt - wenn Eure Planung von der zulässigen Bebauung abweicht, kann man uU mit einer Nachbarzustimmung arbeiten. Letztlich muss aber auch da die Gemeinde/Stadt mitspielen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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