erhöhter Gründungsaufwand von der Straße abfallender Hanglage 12%

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M

MausJ

Hallo liebe Experten,

wir planen momentan den Bau eines Einfamilienhaus mit etwa 120m² Wohnfläche und einer Grundfläche von ca. 9x9m ohne Keller, da wir den Platz nicht benötigen und Kosten sparen wollen. Das im Augenblick reservierte Grundstück hat eine von der Straße abfallende Hanglage mit ca.12-13% Längsneigung und ca. 6% Querneigung abfallend von links nach rechts. Das Baufenster beginnt 3m von der Straßenkante. Die linke vordere Ecke müsste also bezüglich des aktuellen Bodenniveaus ca. 40 cm angehoben werden, um nicht unter der Straße zu landen. Die hintere rechte Ecke wäre dann schon ca. 150cm über dem dortigen Bodenniveau.

Die Meinungen der potenziellen Baufirmen reichen von: "Kein Problem, ein paar Schalsteine auf die Ringfundamente setzen und Hochmauern und oben darauf die Platte für 3000-4000€ Mehrkosten" über "da kippen wir ein paar Hundert Tonnen Frostschutz hin und verdichten für 8000-10000€ Mehrkosten" bis "Oh schwierig, da muss eigentlich ein Keller her, 25000-35000€ Mehrkosten" jeweils gegenüber einer geplanten Gründung auf ebenem Gelände mit Bodenplatte.

Ich würde ja gern dem Anbieter mit dem günstigsten Preis glauben, ahne aber, dass da eventuell noch der Pferdefuß folgt und sich dann bei Realisierung "unerwartete" Schwierigkeiten ergeben.

Deshalb meine Fragen: Habt ihr aus eurer Erfahrung heraus eine Empfehlung, was sich hier anbietet bzw. was vermutlich nicht gehen wird? Welche Kosten sind hier realistisch? Was könnte noch an Problemen auf uns zukommen, die weitere Kosten produzieren?

Danke für eure Tipps,
MausJ
 
kaho674

kaho674

Hi,
wir haben unser Haus auch 50cm angehoben, weil es sonst in einer Senke des Grundstückes gestanden hätte. Das Haus steht auf Bodenplatte und das Anheben wurde einfach durch eine Schicht (was war das noch :confused Betonrecycling (??) erhöht. Auf jeden Fall war das relativ undramatisch - allerdings auch keine echte Hanglage. Daher keine Ahnung wegen der Statik.
Ich denke, eine wichtige Rolle spielt dabei der Bodenaufbau. Bei uns ist alles Lehm und der ist recht fest und gut zum Gründen geeignet. Das ist bei Euch sicher anders. Am besten, Ihr fragt die Baufirma vor Ort, die schon dort gebaut hat. Die kennen meist die Bodenverhältnisse und wissen, was das beste für Euch ist.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Die linke vordere Ecke müsste also bezüglich des aktuellen Bodenniveaus ca. 40 cm angehoben werden, um nicht unter der Straße zu landen. Die hintere rechte Ecke wäre dann schon ca. 150cm über dem dortigen Bodenniveau.

Die Meinungen der potenziellen Baufirmen reichen von: "Kein Problem, ein paar Schalsteine auf die Ringfundamente setzen und Hochmauern und oben darauf die Platte für 3000-4000€ Mehrkosten" über "da kippen wir ein paar Hundert Tonnen Frostschutz hin und verdichten für 8000-10000€ Mehrkosten" bis "Oh schwierig, da muss eigentlich ein Keller her, 25000-35000€ Mehrkosten" jeweils gegenüber einer geplanten Gründung auf ebenem Gelände mit Bodenplatte.
Diese Frage läßt sich aus zwei Gründen nicht wirklich beantworten. Zum Einen kennen wir Dein Grundstück nicht, zum Anderen liegt das Bodengutachten höchstwahrscheinlich noch nicht vor.

Du wirst das Einfamilienhaus kaum auf - einseitig in der Luft hängenden Fundamenten gründen wollen; also muß erheblich angeschüttet werden. Hier können leicht Kosten im Rahmen TEUR 15 im Raum stehen.

Sind jetzt auch noch die Bodenverhältnisse kritisch und es ist gerade nicht mit Kies getan, sondern ein Bodenaustausch ist erforderlich, werden aus den TEUR 15 auch gerne TEUR 20 oder 25. Insofern ist die Option "hier lohnt sich über einen Keller nachzudenken" nicht aus der Luft gegriffen.

Das ganze nennt sich "Gründungsmehrkosten"; für diese Position sollte in den Baunebenkosten stets eine entsprechende Rücklage gebildet werden, insbesondere, bei unebenen Grundstücken und Hanglagen.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
M

MausJ

Erst mal vielen Dank für die Rückmeldung.

Hallo,


Diese Frage läßt sich aus zwei Gründen nicht wirklich beantworten. Zum Einen kennen wir Dein Grundstück nicht, zum Anderen liegt das Bodengutachten höchstwahrscheinlich noch nicht vor.
Ich habe bisher nur ein allgemeines Bodengutachten des gesamten Baugebiets und mit Nachbarn aus dem angrenzenden Erschließungsabschnitt gesprochen. Aber das nützt mir nichts in Bezug auf das konkrete Grundstück. Ich überlege, das Bodengutachten aus eigener Tasche vor dem endgültigen Kauf zu bezahlen, um zu wissen, was auf mich zukommt, muss aber vermutlich noch die Vermessung abwarten. (neu erschlossenes Gebiet)

Du wirst das Einfamilienhaus kaum auf - einseitig in der Luft hängenden Fundamenten gründen wollen; also muß erheblich angeschüttet werden. Hier können leicht Kosten im Rahmen TEUR 15 im Raum stehen.
Ja ich hab leider gemerkt, dass die anfangs erwähnten 3000-4000€ wahrscheinlich nur Bauernfängerei waren, um einen Vertragsabschluss zu bekommen mit einem Posten: "Erdarbeiten nach Aufwand". Trotzdem die technische Frage: Kann man eine Bodenplatte einfach auf einen Ring aus Schalsteinen setzen, die auf einem Fundament im gewachsenen Erdreich stehen und diesen "hohlen Vogel" später mit Erdreich anfüllen um z.B. eine Terrasse herzustellen?

Sind jetzt auch noch die Bodenverhältnisse kritisch und es ist gerade nicht mit Kies getan, sondern ein Bodenaustausch ist erforderlich, werden aus den TEUR 15 auch gerne TEUR 20 oder 25. Insofern ist die Option "hier lohnt sich über einen Keller nachzudenken" nicht aus der Luft gegriffen.

Das ganze nennt sich "Gründungsmehrkosten"; für diese Position sollte in den Baunebenkosten stets eine entsprechende Rücklage gebildet werden, insbesondere, bei unebenen Grundstücken und Hanglagen.

Liebe Grüsse, Bauexperte
Na dann hoffe ich mal, dass nicht noch schlimme Bodenverhältnisse zu Tage kommen.

Danke MausJ
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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