Kosten für unser Bauvorhaben

[bauhausherr]

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag und ich bin Laie auf dem Gebiet des Hausbaus, aber ich bin sehr neugierig und lerne gerne dazu. Ich bitte daher um Nachsicht wenn ich etwas noch nicht vollends verstehe oder gar komplett daneben liege.

Meine Frau und ich erwarten Nachwuchs und planen daher immer konkreter unser Eigenheim. Wir haben schon viel gelesen und recherchiert, auch hier im Forum, aber das Thema Hausbau ist weit und breit, vor allem wenn man zuvor nichts damit am Hut gehabt hat.

Wir würden gerne ein modernes, schlichtes Haus, am liebsten mit Flachdach oder einem Satteldach ohne Überstände, für eine vierköpfige Familie bauen. Das Grundstück (ca. 20mx40m, eben) haben wir bereits und es fallen keine Kaufnebenkosten dafür an. Das Haus sollte im Idealfall dem Effizienzhaus 55 Standard genügen und über eine moderne Heizung verfügen z.B. Erdwärme mit Grabenkollektor. Da die Gebäudehülle dafür wohl komplett dicht sein muss, kommen wir um eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung kaum herum. Auf eine bestimmte Bauweise haben wir uns allerdings noch nicht festgelegt. Da lassen wir uns von einem Architekten beraten, was in unserem spezifischen Fall am besten oder günstigsten ist. Ein Keller ist nicht vorgesehen. An reiner Wohnfläche (ohne Verkehrsflächen) haben wir an folgendes gedacht:

EG: Offener Wohn-/Essbereich 40-50m² / Arbeits-/Gästezimmer 10qm / WC-Gästebad 5m²
OG: Schlafzimmer 20m² / Elternbad 10m² / Kinderzimmer 2 x 15m² / Kinderbad 5m²

Den Technikraum und etwas Abstellfläche hätten wir am liebsten in einer (in den Baukörper integrierten) Garage, sofern das nicht den finanziellen Rahmen sprengt. Außenanlagen wollen wir vorerst außen vor lassen.

Die komplette Elektroinstallation würden die Schwiegereltern mit ihrem Elektrofachbetrieb übernehmen. Außerdem haben wir noch eine Zimmerei in der Familie und viele befreundete Handwerker im Ort.

Wir wollen in der Nähe von Rastatt in BW bauen und einen Architekten mit der Gesamtleistung beauftragen. Was meint ihr welche Kosten auf uns zukommen. Fehlen noch wichtige Angaben für eine Überschlagsschätzung? Meint ihr wir könnten mit einem Budget von 250.000€ hinkommen? Oder wo sind die Knackpunkte?

Ich würde mich über zahlreiche Antworten freuen.

 

[f-pNo]

dies ist mein erster Beitrag und ich bin Laie auf dem Gebiet des Hausbaus, aber ich bin sehr neugierig und lerne gerne dazu. Ich bitte daher um Nachsicht wenn ich etwas noch nicht vollends verstehe oder gar komplett daneben liege.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - aber Neugier und Lernwille sind schon mal gute Voraussetzungen (immer dieses Phrasen dreschen ).

Meine Frau und ich erwarten Nachwuchs und planen daher immer konkreter unser Eigenheim. Wir haben schon viel gelesen und recherchiert, auch hier im Forum, aber das Thema Hausbau ist weit und breit, vor allem wenn man zuvor nichts damit am Hut gehabt hat.

Dann hoffe ich, Du hast schon mal überschlagen und kommst dadurch auf die Vorgabe von 250.000 Euro.

Wir würden gerne ein modernes, schlichtes Haus, am liebsten mit Flachdach oder einem Satteldach ohne Überstände, für eine vierköpfige Familie bauen. Das Grundstück (ca. 20mx40m, eben) haben wir bereits und es fallen keine Kaufnebenkosten dafür an. Das Haus sollte im Idealfall dem Effizienzhaus 55 Standard genügen und über eine moderne Heizung verfügen z.B. Erdwärme mit Grabenkollektor. Da die Gebäudehülle dafür wohl komplett dicht sein muss, kommen wir um eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung kaum herum. Ein Keller ist nicht vorgesehen. An reiner Wohnfläche (ohne Verkehrsflächen) haben wir an folgendes gedacht:

EG: Offener Wohn-/Essbereich 40-50m² / Arbeits-/Gästezimmer 10qm / WC-Gästebad 5m²
OG: Schlafzimmer 20m² / Elternbad 10m² / Kinderzimmer 2 x 15m² / Kinderbad 5m²

Den Technikraum und etwas Abstellfläche hätten wir am liebsten in einer (in den Baukörper integrierten) Garage, sofern das nicht den finanziellen Rahmen sprengt. Außenanlagen wollen wir vorerst außen vor lassen.

Wohnfläche mit 2 Dielen liegt dann etwa bei 150 qm. nicht berücksichtigt ist hierbei ein potenzieller Hauswirtschaftsraum (Waschmaschine, Trockner, etc.) - weiß nicht, inwiefern
ihr den dann auch in den Technikraum (Garage) integrieren wollt.

150 qm x pauschal 1.500 Euro = 225.000 Euro + Garage 15.000 (wie ich vorhin von Bauexperte gelernt habe )
Allerdings ist dies m.M.n. kein Kfw55 Haus - Max. KfW 70. Wie viel Euch die Technik kosten wird, kann ich nicht sagen. Erdwärme zählt in der Anschaffung zu den teuren Systemen. Dämmung hängt vom Baustoff ab (z.B. benötigt man bei Ytong keine weitere Dämmung) - Lüftung ist trotzdem sinnvoll (Laienmeinung).

Wie viel die "integrierte Garage" kosten oder sparen würde, kann ich Dir auch nicht sagen.

Zusammengerechnet wird es schon recht eng - es sind ja noch keine Baunebenkosten (35´, Sicherheitspuffer 10´, etc.) enthalten.

Die komplette Elektroinstallation würden die Schwiegereltern mit ihrem Elektrofachbetrieb übernehmen. Außerdem haben wir noch eine Zimmerei in der Familie und viele befreundete Handwerker im Ort.

Keine Ahnung, wie hoch das Ersparpotential wäre.


Ich denke, Ihr seid auf einen guten Weg, müsst evtl. noch etwas aufstocken und braucht dann aber (zwingend) die Eigenleistungen.
Soweit zur Meinung eines anderen Laien, der sich hier auch erst seit wenigen Monaten eingelesen hat.

 

[Der Da]

Wir haben folgendes gebaut: Fertighaus KFW55 mit Gasheizung, Kontrollierte-Wohnraumlüftung und Solakollektoren
Wohn-Essbereich+Küche ca 50 qm, Schlafzimmer 22qm, Kinderzimmer je 18 qm, Bad 10qm, Gästebad knapp 5 qm, Hauswirtschaftsraum 8 qm, Büro 10 qm. Kaminofen.
Alles zusammen ca 150 qm (inkl eines kleines Erkers), kein Keller.
Böden und Tapeten haben wir weitestgehens selbst gemacht. Hauspreis inkl aller Nebenkosten ca 280 000 € (reiner Hauspreis 225 000€ + 10 000€ Material und Lohn für Eigenleistung(Fliesenleger für 40 qm))

Allerdings haben wir sehr viel im Standard gelassen. Wir hätten durch Änderungen an Türen, Badezimmermöbeln und Treppe locker gerne noch 20 000€ versenken können.
Trotzdem würde ich unser Heim als Stilvoll und Modern bezeichnen. Technisch ist es jedenfalls ne Wucht. Wir müssen kaum heizen, und es ist immer relativ gutes Klima im Haus.

Da Ihr nachwuchs erwartet, und ich selbst vom Kreissaal zur Baustelle gefahren bin, rate ich Euch aber: lasst Euch noch ein Jahr Zeit. Baustelle und Baby passt nicht, wenn man nicht komplett Schlüsselfertig baut. Zudem wird man mit Kind auch realistischer was den finanziellen Aufwand angeht. Wir haben es auch geringer geschätzt, aber momentan zahlen wir, damit meine Frau wieder etwas arbeiten kann, ca 700€ für die Kinderbetreuung. Es gibt zwar einen Zuschuss vom Jugendamt, aber den kennen wir noch nicht. Und auch die Steuerrückerstattung gibts halt erst Mitte nächsten Jahres.

 

[bauhausherr]

OK. Haben uns schon fast gedacht, dass es knapp werden könnte :/ Verrückt das man für ne viertel Million kein einfaches Einfamilienhaus mehr hinstellen kann. Der Hausbau ist für nächstes Jahr geplant. Bis dahin ist unser Kleiner dann schon ein paar Monate alt. Das wird schon klappen. Aber gut, dann sollten wir wohl mit 270.000€-300.000€ rechnen.

 

[Der Da]

Wir dachten auch erst, mit 250 000€ sollte man doch was kaufen/bauen können.... Pustefix Am Ende stand ne 4 vorne

 

[Bauexperte]

Hallo,

Das Haus sollte im Idealfall dem Effizienzhaus 55 Standard genügen und über eine moderne Heizung verfügen z.B. Erdwärme mit Grabenkollektor.

Gemessen an den später -real - ersparten Energiekosten, halte ich KfW 55 - zumindest im Massivhausbau - für 3-x Überlegungen wert. Der erforderliche Invest ist nicht ohne, auch wenn Grabenkollektoren in aller Regel die günstigste Alternative sind. Ist das Grundstück groß genug für den Ringgrabenkollektor? Du mußt umlaufend Minimum 1.00 m manchmal auch 2.00 m von der Grundstücksgrenze bleiben.

EG: Offener Wohn-/Essbereich 40-50m² / Arbeits-/Gästezimmer 10qm / WC-Gästebad 5m²
OG: Schlafzimmer 20m² / Elternbad 10m² / Kinderzimmer 2 x 15m² / Kinderbad 5m²

Den Technikraum und etwas Abstellfläche hätten wir am liebsten in einer (in den Baukörper integrierten) Garage, sofern das nicht den finanziellen Rahmen sprengt. Außenanlagen wollen wir vorerst außen vor lassen.

Dann brauchst Du ca. 190 qm Grundfläche, was in etwa 158 qm reine Wohnfläche bedeutet. Soll die Technik in die Garage, muß dieser Teil quasi als Wohnraum ausgebaut werden; ein "Wächter" hilft da wenig, auch wenn einige Kollegen das anders sehen. Außerdem mußt Du bei dieser Variante bedenken, daß Du längere Leitungswege hast => Mehrkosten

Einfamilienhaus mit innenliegendem Dach, KfW 70: TEUR 245
Garage 3 x 9, incl. gedämmtem Technikraum: TEUR 21
Mehrpreis KfW 55: TEUR 21 (Erdwärmepumpe mit Grabenkollektor)
Baunebenkosten: TEUR 30
Malerarbeiten in EL: TEUR 10
Bodenbeläge in EL: TEUR 10
Außenanlagen in EL: TEUR 10
Rücklage für Extra´s: TEUR 10

All in geschätzt: TEUR 357

-----------------

Einfamilienhaus mit Flachdach, KfW 70: TEUR 270
Garage 3 x 9, incl. gedämmtem Technikraum: TEUR 21
Mehrpreis KfW 55: TEUR 21 (Erdwärmepumpe mit Grabenkollektor)
Baunebenkosten: TEUR 30
Malerarbeiten in EL: TEUR 10
Bodenbeläge in EL: TEUR 10
Außenanlagen in EL: TEUR 10
Rücklage für Extra´s: TEUR 10

All in geschätzt: TEUR 382

Beide Schätzungen betreffen das Rheinland, in BW kannst Du mit Mehrkosten in Höhe 3-5% rechnen.

Die komplette Elektroinstallation würden die Schwiegereltern mit ihrem Elektrofachbetrieb übernehmen. Außerdem haben wir noch eine Zimmerei in der Familie und viele befreundete Handwerker im Ort.

Da solltest Du immer gut überlegen, ob die Familie eine Belastung infolge einer Gewährleistungsfrage auch verkraften kann?

Liebe Grüsse, Bauexperte