Haus vs. ETW, Miete vs. Kauf

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U

Ursus

Hallo Zusammen,

habe jetzt alle ähnlich gelagerten Threads gelesen, bin aber nicht wirklich weiter.

Unsere derzeitige IST-Situation:
Verheiratet, ich 27, Sie 29, zusammen ca. 4.600,- Euro netto, derzeit Wohnung gemietet für 360,- Euro kalt.

Unser eigentlicher Plan war in der momentanen Wohnung zu bleiben, da sie extrem günstig ist, Eigenkapital ansparen und mit etwa Mitte 30 Wohneigentum schaffen. Nun hat sich in der jetzigen Wohnung allerdings leider das Umfeld so verändert, dass wir nicht länger hier wohnen möchten. Aufgrund der enorm gestiegenen Immobilien- und Mietpreise in unserer Gegend gibt es brauchbare Wohnungen nun für 900 - 1.200,- Euro kalt.

Und nun stehen wir vor der schwierigen Entscheidung, wie viele andere hier in diesem Forum auch. Anfangs war für uns eigentlich klar, dass wir ein Einfamilienhaus bauen möchten, ca. 130qm Wohnfläche, massiv, voll unterkellert, Kubus-Stil ohne viel Schnick-Schnack. Mein Ziel war maximal 400.000,- Euro inklusive Grundstück (73.000,- Euro). Die Materialien für den gesamten Innenausbau (Heizung, Sanitär, Böden, Elektrik, etc.) erhalten wir nahezu zum Einkaufspreis. Das erste Angebot für den Hausbau (Keller, Rohbau inkl. Dach, Fenster, Estrich, Innen- und Außenputz) lag bei 200.000,- Euro. Nach vielen Gesprächen mit befreundeten Bauherren und deren Horrorgeschichten was Zeitbelastung/Stress angeht ist meine Frau nun nicht mehr so angetan von einem Hausbau. Daher als Alternative eine Bestandsimmobilie. Diese sind meines Erachtens derzeit aber zu teuer und nach Sanierung und Umbau lande ich wahrscheinlich sogar über den 400.000,- Euro. Bsp: Haus aus den 70ern mit 130qm momentan ca. 280.000,- Euro.

Heute haben wir uns nun eine eine ETW angesehen. Altstadthaus, Erstbezug nach kompletter Kernsanierung, 200qm Wfl. über 2 Etagen mit separatem Eingang, Garten und Terrasse, vom Stil her eigentlich genau unser Ding, Kosten: 300.000,- Euro.

So und nun rechne ich seit Stunden rum, schreibe Pro- und Contra-Listen und bin keinen Schritt weiter als vor einem halben Jahr. Derzeit tendiere ich schon fast zur ETW und in 15 Jahren evtl. die Übernahme und Umbau meines Elternhauses.

Zur Finanzierung sei noch gesagt, dass wir max. ca. 30 - 40 TEuro an Eigenkapital aufbringen möchten, Zinssatz liegt lt. erster Bankaussage bei ca. 2,1 % bei 10-jähriger Zinsbindung. Finanzierung wird nur allein von mir durchgeführt, meine Ehefrau ist außen vor.

Was sind eure Meinungen dazu?
 
N

nordanney

Pro und Contra Listen sind doof. Wenn Du schon so an die Sache rangehst, wird das keine Entscheidung, mit der wirklich glücklich wirst. Was wollt Ihr tatsächlich? Haus, dann fällt die ETW weg. ETW, dann braucht Ihr nicht mehr zu überlegen. Horrorgeschichten zum Hausbau gibt es viele, viele Probleme sind allerdings auch hausgemachte. Gute Planung ist wichtig und wenn dann mit Bauträger/GU/Fertighausfirma gebaut wird, hält sich der Stress in Grenzen. Das echte Leben ist halt kein Ponyhof :)
Was mir allerdings bei der Finanzierung Sorgen macht, ist Deine Herangehensweise. Finanzierung TEUR 300 nur auf Dich (ich gehe mal davon aus, dass die genannten Kosten von TEUR 300 der Kaufpreis sind). Welches Einkommen hast Du? Kein Eigenkapital, weil a) gehobener Lebensstil oder b) erst kurz im Berufsleben stehend? 10 Jahre Zinsfestschreibung bei wieviel Tilgung? Wie sieht die Restschuld nach 10 Jahren aus? Kannst Du dann vielleicht 7% Zinsen auf die Restschuld bezahlen? 2,1% Zinsen halte ich für viel zu niedrig. Der "Einkaufspreis" = Pfandbriefrendite für 10 Jahre liegt heute bereits bei 2,34%. Stellt die Bank bei der Summe nur auf Dich ab (unterstellte Rate für TEUR 300 = monatlich 1.200 - 1.500 EUR)? Noch zahlt die Freundin vielleicht Ihren Anteil, aber was ist, wenn sie vielleicht nicht mehr da ist?
 
B

backbone23

Ich würde überlegen wie sich der Wert der ETW entwickeln wird. Das ist natürlich irgendwie ein Blick in die Glaskugel, aber in meiner Wohngegend sind ETW meiner Meinung nach momentan gnadenlos überteuert. In vergleichbarer Größe zu einer ETW ist ein Einfamilienhaus dann gar nicht mehr so viel teurer. Daher denke ich dass sich die heutigen Preise für ETW in 10-15 Jahren nicht mehr erzielen werden lassen.

Eine Sanierung eines Altbaus macht doch genauso viel Ärger/Stress wie ein Neubau und ist ähnlich zeitaufwendig.

Ich würde versuchen weiter günstig zur Miete zu wohnen oder eben Altbau + ev. Sanierung oder Neubau.
 
U

Ursus

@nordanney: eigenes Einkommen ca. 2.500,- Euro netto, keine Freundin, sondern Ehefrau, sollte die weg sein hab ich eh ein Problem. Eigenkapital ist schon vorhanden, ca. 20%; Zinssatz war die Aussage des Bankers
 
D

DerBjoern

Bei einer ETW kannst du natürlich das gleiche Problem wie bei einer Mietwohnung bekommen, das neue Bewohner im Haus nicht deinem Lebensstil entsprechen... ;)
 
H

HilfeHilfe

Hallo Zusammen,

habe jetzt alle ähnlich gelagerten Threads gelesen, bin aber nicht wirklich weiter.

Unsere derzeitige IST-Situation:
Verheiratet, ich 27, Sie 29, zusammen ca. 4.600,- Euro netto, derzeit Wohnung gemietet für 360,- Euro kalt.

Unser eigentlicher Plan war in der momentanen Wohnung zu bleiben, da sie extrem günstig ist, Eigenkapital ansparen und mit etwa Mitte 30 Wohneigentum schaffen. Nun hat sich in der jetzigen Wohnung allerdings leider das Umfeld so verändert, dass wir nicht länger hier wohnen möchten. Aufgrund der enorm gestiegenen Immobilien- und Mietpreise in unserer Gegend gibt es brauchbare Wohnungen nun für 900 - 1.200,- Euro kalt.

Und nun stehen wir vor der schwierigen Entscheidung, wie viele andere hier in diesem Forum auch. Anfangs war für uns eigentlich klar, dass wir ein Einfamilienhaus bauen möchten, ca. 130qm Wohnfläche, massiv, voll unterkellert, Kubus-Stil ohne viel Schnick-Schnack. Mein Ziel war maximal 400.000,- Euro inklusive Grundstück (73.000,- Euro). Die Materialien für den gesamten Innenausbau (Heizung, Sanitär, Böden, Elektrik, etc.) erhalten wir nahezu zum Einkaufspreis. Das erste Angebot für den Hausbau (Keller, Rohbau inkl. Dach, Fenster, Estrich, Innen- und Außenputz) lag bei 200.000,- Euro. Nach vielen Gesprächen mit befreundeten Bauherren und deren Horrorgeschichten was Zeitbelastung/Stress angeht ist meine Frau nun nicht mehr so angetan von einem Hausbau. Daher als Alternative eine Bestandsimmobilie. Diese sind meines Erachtens derzeit aber zu teuer und nach Sanierung und Umbau lande ich wahrscheinlich sogar über den 400.000,- Euro. Bsp: Haus aus den 70ern mit 130qm momentan ca. 280.000,- Euro.

Heute haben wir uns nun eine eine ETW angesehen. Altstadthaus, Erstbezug nach kompletter Kernsanierung, 200qm Wfl. über 2 Etagen mit separatem Eingang, Garten und Terrasse, vom Stil her eigentlich genau unser Ding, Kosten: 300.000,- Euro.

So und nun rechne ich seit Stunden rum, schreibe Pro- und Contra-Listen und bin keinen Schritt weiter als vor einem halben Jahr. Derzeit tendiere ich schon fast zur ETW und in 15 Jahren evtl. die Übernahme und Umbau meines Elternhauses.

Zur Finanzierung sei noch gesagt, dass wir max. ca. 30 - 40 TEuro an Eigenkapital aufbringen möchten, Zinssatz liegt lt. erster Bankaussage bei ca. 2,1 % bei 10-jähriger Zinsbindung. Finanzierung wird nur allein von mir durchgeführt, meine Ehefrau ist außen vor.

Was sind eure Meinungen dazu?
Hallo

wir standen vor einer ähnlichen Entscheidung und haben uns gegen das Haus und für die Etw entschieden ! Allerdings beides Neubau und die ETW eindeutig die bessere Lage ! ( dafür von der Wfl kleiner). Vertrag muss nur noch gegengezeichnet werden.

Auch wir hatten pro und contra listen geschrieben, was nie in frage kam eine Sanierung womöglich noch zum Teil Marke Eigenbau. Einfamilienhaus Neubau haben wir uns richtig entschieden. Unsere guten Bekannten die vor 6 Monaten geschwärmt haben kommen jetzt ins finanzielle Schlingern. Deswegen lieber kleiner, feiner und finanzierbarer.


Kurz zu euch. Du willst wirklich bei dem Nieavau 10 Jahre abschließen ? Du solltest mindestens 15 Jahre durchrechnen lassen. Nach 10 Jahren hast du sowieso ein Sonderkündigungsrecht nach Baugesetzbuch.

Weiss den deine Frau von den Plänen das du alleine kaufen und finanzieren willst ? Ich weiß ja nicht welche Regelung ihr habt ( Ehevertrag/Gütertrennung). Allerdings würde mir meine Frau was husten wenn ich was von Risiko bei Scheidung erzähle. Wenn man schon so anfängt...... Wie es sich bei Zugewinngemeinschaft kann ich euch nicht sagen

Viel Erfolg !
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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