Haus hinterm Damm - was ist zu beachten?

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P

Perios

Wir hätten nun nach mehrjähriger Suche unser Traumgrundstück entdeckt. Problem ist, dass es direkt hinter einem Damm an der Donau liegt (von den Altbauten darauf mal abgesehen, aber anderes Thema :p). Kellerbau haben wir von Vornherein ausgeschlossen, da das Grundwasser auch nicht allzu weit weg ist.

Falls wir uns aber trotzdem dafür entscheiden sollten, wie kann man das Haus möglichst vor Grund- und Hochwasser schützen, falls der Damm doch mal nachgibt. Ist zwar noch nie passiert, seit er existiert (30 Jahre), aber man weiß ja bekanntlich nie.

Wie baut man ein Erdgeschoss und Bodenplatte auf? Gibt es Fenster bzw. Türen, die stabiler gegen Wasser sind, als die Normalen? Heizung und Elektrik hätten wir im 1. Stock angedacht. Welche Heizungsart eignet sich da insbesondere? Würde mich über viele Tipps und Tricks freuen :D
 
N

Nutshell

Gut dass du keinen Keller willst,
bei Hochwasser kann das dazu führen, dass das Fundament unterspühlt wird und die Statik gefährdet ist.

Die Türen und Fenster sollten Druckfest sein, dadurch gehen die Fenster auch nach außen und nicht nach Innen auf.
Zusätzlich würde ich Rollläden (Aber nicht diese Plastik dinger) im UG verbauten, um im Worst-Case gegen herrumschwimmendes Treibgut geschützt zu sein.
Ein Druckfestes Fenster bringt schließlich nix, wenn ein Baum dagegenkracht ;)

Heizanlagen und Stromkasten im OG verbauen.

Rückstauklappen sorgen dafür, dass Wasser nicht durch Abflüsse wie Bodenabflüsse oder Waschbecken ins Haus steigt.

Ob ein Gebäude ein Hochwasser schadensfrei übersteht, hängt vor allem von den verwendeten Baumaterialien ab. Die vom BMVBS herausgegebene »Hochwasserschutzfibel«, Stand Dezember 2010, führt (Bau-)Materialien auf und bewertet deren Widerstandsfähigkeit gegen Wassereinwirkung. Wie dem Hochwasser ausgesetzte Bauteile ausgebildet werden sollten, ist in dem in Rheinland-Pfalz veröffentlichten »Hochwasserhandbuch - Leben, Wohnen und Bauen in hochwassergefährdeten Gebieten« beschrieben.

So, was kostet jetzt mehr, ein Grundstück in sicherer Lage, oder das hinter dem Damm mit den Verbundenen Mehrkosten ? ;-)

Natürlich kann man sich das ja alles sparen, ist ja eh unnötig... Der Damm hält ja seit 30 Jahren! :D
Eine Wasserpumpe mit , je nachdem wie groß das Haus ist, 15 meter Schlauch wäre auch sinnvoll, um im Worst-Case das Wasser vom EG über das Fenster vom OG abzupumpen.
 
P

Perios

Haben uns schon mal kurz umgehört, aber eine Versicherung gegen Hochwasserschutz schließt dir hier keiner ab. Risikogefährdung ist einfach zu hoch. Besonders nach den letzten Vorkommnissen.

@Nutshell: Um die Kosten geht es hier nicht. In unserer Gegend sind Grundstücke nur unwahrscheinlich rar gesät. Teuer sind sie alle :p, egal wo. Es ist eben das erste seit über 4 Jahren, dass uns gefallen würde, weil es sowohl vom Schnitt, als auch der Größe her toll ist. Und dazu bezahlbar (und es bleibt sogar noch Geld fürs Haus übrig :cool:). Aber wie gesagt, wir sind ja noch am überlegen....
 
N

Nutshell

Gut, solange du kein Bungalow planst und du dich noch ne Etage nach oben verziehen kannst, passt es ja ;)

Also ich würde mir nen schön dickes Mauerwerk verbauen lassen :-)
 
J

Justifier

Nachdem ich beim aktuellen Hochwasser bei den Aufräumarbeiten geholfen habe, wäre mein Vorschlag, das Grundstück gar nicht erst zu kaufen.
2002 gabs ein Jahrhunderthochwasser und jetzt, 11 Jahre später, gabs noch eins. Viel schlimmer als das erste. Da haben auch viele gedacht, das passiert nicht mehr.

Tja, und dann haben meine Freunde und ich bei vielen Häusern den Schlamm noch aus dem ersten Stockwerk rausgeschaufelt. Und die meisten der Hausbesitzer stehen jetzt vor dem finanziellen Ruin, da nichts versichert werden konnte. Wenn ihr ewig in Angst leben wollt - schlag zu und kaufs. Ich würds nicht tun...
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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