Finanzierung über Bausparer? Finde den Haken nicht.

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V

ViciousJake

Hallo,
derzeit lassen wir ernsthaft ein Angebot für uns rechnen, welches ich anfangs ablehnte, immer noch komisch finde und dennoch scheinbar das beste für uns ist. (HILFE!)

Zu den Eckdaten:
Eigenkapital: 120T€
Zu finanzieren: 290T€
Gesamtvolumen: 410T€

Voraussetzung: Raten maximal 1250€/Monat

Wir haben derzeit ein Angebot einer Bank vorliegen, was unsere Zinsen über 27 Jahre garantiert. Es handelt sich um ein Paket, wo bis zur Zuteilung des Bausparers nur die Zinsen des Darlehens gezahlt werden und der Bausparer dann das Darlehen ablöst. Zinsen sind 2,6% vor und 2,9% nach Zuteilung. Das Darlehen hätte ein Volumen von 240T€. 50T€ wären über Kfw zu 1,15% abgedeckt.
Zwar besteht auch in den Jahren vor Zuteilung ein Sondertilgungsrecht von 10% p.a., was wir bis zur Ankunft der Kinder auch so gut es geht nutzen wollen, aber sonst ist halt in den ersten Jahren keine Tilgung vorgesehen.

Dass die Banken an diesem Modell sehr gut verdienen, ist uns klar (viel Zinsen + 1% Abschluss des Bausparers). Und dennoch kamen wir bei zig Beratungsterminen zu keinem alternativen Modell, was uns bei den Raten in unter 30 Jahren fertig werden lässt und gleichzeitig eine gewisse Zinssicherheit verspricht.
Das wundert mich sehr und dennoch finde ich derzeit nichts besseres.

Wie gesagt, läuft derzeit eine Anfrage bei der Bank, die dieses Modell führt. Bei unserem derzeitigen Berater sind wir uns aber nicht ganz sicher, ob wir alle Haken auch wirklich erfahren, auch wenn wir nun, nach einmal Tacheles, uns doch besser informiert und eingebunden fühlen. Allerdings haben wir auch schon zwei Berater (einmal unabhängig, einmal Bank) in den Wind geschossen, da die scheinbar nur ihr Ding verkaufen wollten und unserer Vorgaben nicht beachteten.

Bei alternativen Rechnungen hatten wir plötzlich Raten von bis zu 1600 Euro oder hohe Restschuldbeträge nach 10 Jahren, die problematisch werden könnten, wenn die Zinsen auf über 5% steigen sollten.

Habt Ihr eine Einschätzung?
Vielen Dank schon mal,
Jake
 
emer

emer

Was willst du jetzt hören?

Meine Bank machte es bei der Beratung genau andersrum, weil ich von Anfang an klar gestellt habe, dass ich mir nix in die Tasche erzählen lasse und sie bei "ich habe da was ganz tolles in Schublade" aus dem rennen sind.

Die Bauspar-Variante ist in den seltensten Fällen die günstigere Art gegenüber dem klassischen Annuitätendarlehen.

Die Rate halte ich für OK. Auch wenn es einen Tick mehr sein sollte. Mit einer Zinsbindung von 15 bis 20 Jahren sollte das (ohne jetzt genau nach zu rechnen) Restrisiko was Restschuld angeht mehr als überschaubar sein.

So lange Zeit Zinsen zahlen ohne nur einen Cent zu tilgen, für mich wäre das auch nix.

Die Aussage: 1600€ zu zahlen und nach 10 Jahren eine so hohe Restschuld zu haben, dass der Zins nicht über 5% sein "darf", Halle ich (ebenfalls ohne nach zu rechnen) für ein Gerücht.
 
V

ViciousJake

Dass die einem gerne was erzählen, dass ist mir auch klar.
Die Rate wollen wir nicht höher ansetzen, lieber zahlen wir in den Jahren, wo noch keine Kinder da sind, ordentlich was an Sondertilgung. Wir wollen aber auch in der Zeit mit Kindern solide aufgestellt sein.

Bei der Aussage mit den 1600€ war zwischen diesem Betrag und der hohen Restschuld ein "oder". Es waren also verschiedene Angebote gemeint.
Wenn wir 240T€ für 10J und 2,25% anlegen, bleibt eine Restschuld von 166.062,72€. Gerechnet habe ich 1000€, da ja ca. 200€ für die Kfw einzurechnen sind. Bei 5% würde es sich also noch einigermaßen ausgehen, darüber hinaus wird der Tilgungsanteil so klein, dass es sich kaum noch lohnen würde, weil dann der Tilgungszeitraum wieder deutlich größer würde und der Zinsanteil nicht kleiner.
Oder irre ich mich da?
Das andere Angebot sah so aus, dass wir plötzlich nach Zuteilung eines Bausparers einen Ratensprung von 400€ hatten, daher die plötzliche Rate von 1600. Muss gestehen, dass ich das Angebot daher schon wieder gelöscht habe...

Gruß, Jake
 
V

VDG

Hallo,
ich gehe davon aus das Ihr von eurem Berater einen Zins- und tilgungsplan bekommen habt. ( Wenn nicht verlangt Ihn) Dort könnt Ihr ja den Verlauf der Ansparphase und der Tilgungsphase erkennen.
Grundsätzlich hat man bei Bausparverträgen meistens das Problem das für die meisten die monatl. Belastung zu hoch ist... Da dies bei euch nicht so ist, hat man mit dem Bausparen natürlich eine Zinssicherheit welche man mit etwas mehr Geld bezahlen muss. Da ein Annuitätendarlehen mit den genannten Zinssätzen höchsten zwischen 10 und wenn Ihr Glück habt bei 15 Jahren fest sein wird, hat man hier natürlich das Risiko das bei Ende der Zinsbindung man in eine Hochzinsphase kommen kann was die Monatsrate um einiges nach oben treiben kann.
( ich habe 1990 mein erstes Haus gebaut zu rd. 7% Zins)

Eine Variante wäre noch: lasst euch ein Darlehen rechnen mit monatl. 1200,- € Belastung und einer sehr langen Laufzeit 25 -30 Jahre und versucht soviel wie möglich Sondertilgungen in den ersten Jahren. Bei der Höhe der Sondertilgungen lassen die meisten Banken mit sich sprechen da im Moment die Zinsen niedrig sind und es somit für die Banken gut ist wenn ein Darlehen "schneller" getilgt wird.

Aber auch bei dieser Sicherheitsvariante wird der Zinssatz natürlich höher sein,... (im Leben ist fast nichts umsonst :-) )
Bei der KFW könnt Ihr übrigens wenn Ihr ein Kfw 70 Haus baut, 2 x 50.000 € in Anspruch nehmen (KFW- Wohneigentum und KFW 70 Haus)

Gruß
 
V

ViciousJake

Hallo VDG,
danke für Deine Antwort.
Wir bauen ein KfW55-Haus, daher haben wir auch 50T€ zu 1,15% eingerechnet.
So wie es im Moment aussieht werden wir uns wohl für eine sichere Variante entscheiden und den entsprechenden Preis dafür zahlen. Wir wollen nicht zu denen gehören, die in 10 Jahren Geld brauchen, wenn so viele andere das auch brauchen und es teuer wird.
Bin dann mal wieder rechnen.
Gruß, Jake
 
D

DerBjoern

Hi!

Ich bin eigentlich auch gegen eine Finanzierung über Bausparverträge, da diese sehr oft teurer sind als Annuitätendarlehen. Aber ich habe in meiner Finanzierung auch ein Baustein über ein 50.000€ Bausparvertrag. Es ist ein Riester-Vertrag. Allerdings werden wir Ihn ganz normal nutzen und nicht Riestern. Sprich wir werden den Vertrag ohne die Staatlichen Riesterzulagen und Steuervergünstigungen nutzen. Er bietet mir über die gesamte Laufzeit unter Berücksichtigung aller Kosten einen Effektiven Zins von 2,78% bei 25 Jahren Zinssicherheit (Ohne Nutzung von Riester!) Weiterer Vorteil war die Nachrangigkeit dieses Darlehens. So hatte sich indirekt auch der Zins meines Annuitätendarlehens verbessert. :)
Ich hatte mir alle Varianten durchgerechnet, und in diesem Fall war der Bausparvertrag eine gute Wahl.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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