Finanzierung für Einfamilienhaus machbar?

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T

Tinilein90

Hallo zusammen,

ich lese seit einiger Zeit fleißig im Forum mit, naja eigentlich jeden Tag . ;)
Mein Partner und ich sind im Moment am überlegen ob wir Bauen sollen.
Ich bin in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis und verdiene 1600 € Netto und mein Freund 1400 € Netto, er hat auch ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
Er bildet sich im Moment als Meister weiter und wird auch in den nächsten Jahren (ca.10 Jahre)das Familienunternehmen (Schlosserei) übernehmen.
Im Moment haben wir keine Kinder, aber wir würden schon gerne in 4/5 Jahren mit der Planung anfangen.

Wir ein Grundstück gefunden (391m²). Der Quadratmeterpreis liegt bei 159€/m².
Wir haben schon ein Bodengutachten durchführen lassen, das war i.O.

Wir haben uns ein Angebot machen lassen für ein Einfamilienhaus mit Gasbrennwerttherme und Kamin.
Ohne Balkon, Erker, Gauben oder sonst was.
Wir müssten „nur“ noch streichen,Tapezieren und die Böden im Schlafzimmer, baldigen Kinderzimmern und Wohn + Essbereich verlegen, diese Aufgaben würden wir aber in Eigenarbeit erledigen, genauso wie den Außenbereich.


Wir haben jetzt folgende Kostenaufstellung:

-Einfamilienhaus mit Satteldach, Wohnfläche=147m²,Putzfassade ,ohne Keller, Spitzboden unausgebaut 165000 €

Schmutz und Regenentwässerung 5580 €

Grundstückspreis + 10% = 69000€

Kosten für die Versorger. Gas/Wasser/Strom/Telekom/Vermesser usw. 6500€

Kosten für die Fertiggarage + Fundament 10300€

Fußbodenbelag und Malerarbeiten 3800€

Gartengestaltung 3600€

Kamin 5000€

Gesamtkosten von 270000€



Sind diese Kosten in Ordnung? Haben wir was vergessen?

Unser Eigenkapital beträgt leider nur 20000€

Wir sparen aber monatlich 700€ auf ein Sparbuch und haben beide Bausparverträge.

Ist eine Finanzierung überhaupt machbar?



Vielen Dank vorab J
 
B

Bauexperte

Hallo,

ich hasse es, immer den Buhmann zu geben :o

Wir ein Grundstück gefunden (391m²). Der Quadratmeterpreis liegt bei 159€/m².
Wir haben schon ein Bodengutachten durchführen lassen, das war i.O.
Wo liegt das Grundstück?

Wir haben jetzt folgende Kostenaufstellung:
-Einfamilienhaus mit Satteldach, Wohnfläche=147m²,Putzfassade ,ohne Keller, Spitzboden unausgebaut 165000 €
Das sind imho mindestens TEUR 30 zu wenig ...

Sind diese Kosten in Ordnung? Haben wir was vergessen?
Jede Menge, schau´´mal hier: https://www.hausbau-forum.de/members/Bauexperte-2942-albums-typische-baunebenkosten.html

Ist eine Finanzierung überhaupt machbar?
Hier werden gleich bestimmt jede Menge Antworten eintrudeln - Du solltest sie lediglich als erste Ansätze bewerten! Jede Finanzierung ist anders, bei jedem Bauherren treffen unterschiedliche Faktoren zusammen - bei euch bspw. die Selbstständigkeit in einigen Jahren. Gehe zu einem unabhängigen Finanzierungsmakler - wenn Du keinen kennst, helfe ich Dir gerne, wenn ich kann. Dazu brauchst Du auch kein Angebot eines Anbieters, lediglich bestimmte Unterlagen mußt Du zum ersten Gespräch mitbringen. Innerhalb guten 2-3 Stunden wirst Du genau wissen, wie viel Euronen Du bewegen kannst; dies ist recht komfortabel, da alle weiteren Entscheidungen - insbesondere jene, wie viel Geld Du real einsetzen möchtest - bei Dir liegen. Kein Verkäufer kann Dir dann noch ein "x" für ein "u" verkaufen :D

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
T

Tinilein90

Vielen Dank für die super schnelle Antwort :D

Das Grundstück liegt in NRW, der Quadratmeterpreis liegt hier in der Gegend so bei 140 bis 180 €/m².

Der Preis für das Haus ist so kalkuliert worden, wo können da versteckte Kosten lauern? Ich habe mir schon die allgemeine Baubeschreibung durch gelesen und die hörte sich für mich als Laie ganz gut an. :cool:


Zu den Nebenkosten:
1.Punkt Grundstück da habe ich 10% schon draufgerechnet, gut rechnen wir 11%

2. Finanzierung
Den Punkt habe ich noch nie bedacht! Wahnsinn und die bekommen eh schon so viele Zinsen *wein*

3. Erdbau
Das ist schon mit der Sparkasse verhandelt, die bezahlen die Abtragung des Bodens im Bereich des Hauses, sowie die Kiesschicht.
Die Kanäle/ Revisonsschächte sind mit 5580 angegeben worden.

4.Hausanschlusskosten belaufen sich auf 6500 € (wir haben die Info von den anderen Bauherren aus der Stadt)


Grob gesagt, dann wären wir bei 280.000€



Was kostet denn so ein unabhängiger Finanzierungsmakler?


Liebe Grüße
 
T

Tinilein90

Ach ja und es wird ein Kfw 70 Haus.

Wir würden dann ein Teil des Kredites über die Kfw Bank abwickeln lassen.
Hat das eigentlich auch Nachteile?
 
emer

emer

Bauexperte hat recht. Die Finanzierung ist eines der Dinge die so ein Unterfangen lange begleiten.

Wichtig ist meiner Meinung nach zuerst einmal eine Budgetrechnung.
Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten. Das sind neben den lebenserhaltenden Kosten (Essen und Trinken) auch: Auto/Weg zur Arbeit, Telefon, Internet, Hobby, eventuell Urlaub, Versicherungen, Abo's, GEZ, Klamotten etc.
Davon bitte noch Rücklagen abziehen.

Dann kommst du auf die Summe, welche Euch für die Finanzierung inkl. Nebenkosten übrig bleibt.

Bei der Finanzierungssumme sollte das eine sehr solide 4-stellige Zahl sein.

1% Tilgung macht keinen Spaß wenn man in diesem Leben noch fertig werden will.

Zu beachten ist auch, dass wenn Kinder / ein Kind da sind / ist, dass dann ggf. Ein nicht unerheblicher Teil des (wohl deines) wegfallen wird, sollte Elternzeit in Anspruch genommen werden oder du anschließend halbtags arbeiten gehst.
Dazu kommen neben den Kosten für Windeln nicht all zu bald die Kosten für die Betreuung.
Ich stelle dann einfach mal in Raum, dass in diesem Fall am Ende des Geldes noch eine ganze Menge Monat übrig bleiben wird.

Eine solide Finanzierung verlangt derzeit - in meinen Augen - mindestens 400 bis 500 Euro pro 100.000€ Bedarf.

Ebenso glaube ich, wie auch Bauexperte, dass deine Summe nicht ausreichend ist für solch ein Haus inkl. Grundstück (auch wenn es klein ist).
 
B

Bauexperte

Hallo,

Der Preis für das Haus ist so kalkuliert worden, wo können da versteckte Kosten lauern?
Überall :(

Bei einem Haus dieser Größe rechne ich für ein Kfw 70 Effizienzhaus überschlägig immer mit € 1.500,00/qm/WF. Am Ende des Tages geht die Rechnung eigentlich immer auf - ex Malerarbeiten, Bodenbelägen und typischer Nebenkosten und vorausgesetzt, ein seriöser BU oder GU ist im Angebot.

Die "Einsparungen" welche Dich so oder so später einholen - deshalb weise ich stets darauf hin, damit Reserven beachtet werden - findest Du im Mauerwerk, in der Stärke der Dämmung, in der Bodenplatte und selbst im Gewerk Zimmermann, Dach und Fenster. Die verbaute Sanitärausstattung sowie Elektro bilden nur einen kleinen Teil davon und lassen sich durch aufmustern leicht erweitern.

TEUR 165 ./. 147 qm ergeben € 1.123,00 pro qm/WF. Das kann nicht stimmen, schon gar nicht als KfW 70 Effizienzhaus; ich glaube zudem kaum, daß Gasbrennwerttherme und Kamin reichen werden. Und wenn die 15% Regel angewendet werden soll, paßt der Preis ebenfalls nicht, weil dann wesentlich mehr Dämmung verbaut werden muß.

Ich habe mir schon die allgemeine Baubeschreibung durch gelesen und die hörte sich für mich als Laie ganz gut an. :cool:
Das ist auch Sinn und Zweck der Übung; nur realistisch betrachtet, können Laien eine BB nicht wirklich lesen, noch weniger verstehen. Was ganz wichtig ist: was nicht drin steht, gilt als nicht gekauft!

Was kostet denn so ein unabhängiger Finanzierungsmakler?
Bis auf wenige Ausnahmen gar nichts; sie beziehen ihre Provision von der finanzierenden Bank - im Auftragsfall. Aber selbst wenn Du zahlen mußt, ist dies gut investiertes Geld!

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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