Welche Finanzierungsvariante für Doppelhaushälfte?

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S

Sperit

Hi,
wir stehen zur Zeit vor der Finanzierung unserer Doppelhaushälfte.
Gesamtpreis 380.000 €, Eigenkapital 100.000 € somit wären noch 280.000 € zu finanzieren.

Folgende Varianten stehen nun zur Auswahl:

Variante 1:
Komplett 280.000 € über die L-Bank (Z15 Darlehen)
15 Jahre Sollzinsbindung, 3% Zinsen wobei die ersten 10 Jahre um 1,5% verbilligt werden

Variante 2:
ca. 180.000€ Z15 Darlehen über L-Bank
ca. 100.000€ über Hausbank 3,4% Zinsen bei 30 Jahre Zinsfestschreibung

Die Nachteile bei dem Z15 Darlehen sind, dass keine Sondertilgung möglich ist und dass die Zinsen nur auf 15 Jahre festgeschrieben sind.

Könnt ihr mir bei der Entscheidung helfen? Wozu würdet ihr mir raten?

Gruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Da

Der Da

Keine von Beiden. Das geht wesentlich besser, je nach Wert des Hauses.

Wir haben 250 000 aufgenommen zu 3,1% und das vor einem Jahr. Da waren die Zinsen noch höher als heute. Und wir haben damals schon 20 Jahre fest und 10% Sondertilgungsmöglichkeiten bekommen. ungefähr selbes Eigenkapital.

Sondertilgungen sind enorm wichtig, um den Kredit günstig zu halten. Wenn wir 5000€ jedes Jahr Sondertilgen, was bei der gewählten monatlichen Belastung kein Thema ist, ist der Vertrag innerhalb der Zinsbindung vollständig bezahlt. Wir hatten überlegt, 15 Jahre zu nehmen, aber das war nur unwesentlich billiger. Somit haben wir für uns mehr Flexibilität, und können auch mal ne Sondertilgung für nen großen Urlaub oder nen neues Auto auslassen.
 
Musketier

Musketier

Mein geschriebener Beitrag mit den Berechnungen dazu ist leider nicht angenommen worden, deswegen kurz.

Von den beiden Varianten eindeutig die 1.

Grund: die Zinsersparnis auf die 100T€ in den ersten Jahren ist so groß, dass Variante 2 das nie ausgleichen kann.
sofern wirklich Sondertilgungen geplant sind, bist du auch vor 30 Jahren fertig, brauchst also die lange Zinsbindung von 30 Jahren nicht.

Wenn du das Darlehen wirklich zu 1,5% Zinsen für 10 Jahre bekommst, finde ich Sondertilgungen gar nicht wichtig.
Wenn man das Geld konsequent auch weglegt, bekommst du die Zinsen locker auch als Guthabenzinsen.
Gute Festgeldangebote für 1 Jahr sind momentan bei 2,x%. abzüglich Zinsabschlag und Soli ist man bei über 1,5%.
Alle erwarten perspektivisch steigende Darlehenszinsen. Dann sollten auch die Guthabenzinsen steigen.
 
Der Da

Der Da

Wiso überlegst du dann die 15 Jahresvariante?

Zudem sollte jeder der ein Haus baut, in der Lage sein innerhalb von 20 Jahren seinen Kredit soweit zu tilgen, dass die Restschuld so gering ist um kein hohes Risiko zu gehen.

Mit einer langen Zinsbindung hast du auch höhere Kosten über einen langen Zeitraum. Wenn dir allerdings egal ist, was das Haus am Ende gekostet hat, kannste das ignorieren.
 
S

Sperit

Danke Musketier, das war auch meine favorisierte Variante. Allerding kan man das auch nur mit 2% tilgen, was dann eine Restschuld nach von ca. 180.000€ nach 15 Jahren bedeutet

Wiso überlegst du dann die 15 Jahresvariante?

Zudem sollte jeder der ein Haus baut, in der Lage sein innerhalb von 20 Jahren seinen Kredit soweit zu tilgen, dass die Restschuld so gering ist um kein hohes Risiko zu gehen.

Mit einer langen Zinsbindung hast du auch höhere Kosten über einen langen Zeitraum. Wenn dir allerdings egal ist, was das Haus am Ende gekostet hat, kannste das ignorieren.
Die 15 Jahre überleg ich natürlich wegen den super günstigen Zinsen. Mehr als 15 Jahre geht bei dem Darlehen nicht.
So viel Geld haben wir halt auch nicht, dass ich den Kredit nach 20 abbezahlt haben kann
 
Der Da

Der Da

wie viel kannste denn im Monat? um 280 000 voll innerhalb von ca 20-14 Jahren zu tilgen bräuchtest etwa 1500 € monatlich. Den gleichen Betrag brauchste für die 180 000€ wenn hier der Zins auf 9% steigt. Keiner kann abschätzen, ob das passiert. Kannst du das Risiko tragen, dann nimm Variante 1, wenn du bei 1500€/Monat in 15 ahren das Haus verkaufen musst, dann musst du ne andere Variante wählen.

Das ist meine Laienmeinung... Bei so hohen Krediten gehts auch immer um Risikoabschätzung. Kein Risiko kostet eben viel Geld, ein hohes Risiko wird erst mal mit guten Konditionen belohnt. Sollte der Zins die nächsten 15 Jahre also stabil beim jetzigen Niveau bleiben, wärst du mit Variante 1 der Gewinner.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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