Risse in Putzfassade WDVS (Dehnungsfugen?)

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Z

zeus2007

Hallo!

Wir wohnen jetzt seit 4 Jahren in unserem Haus. Das Haus ist in Holzständerbauweise (Fertighaus) gebaut worden und von außen wurde verputzt.
Nachdem das Haus stand wurde auch gleich die Verschalung aus Holz um das Haus herum angebracht (Traufe) ohne ,dass das WDVS angebracht wurde, welches erst später gemacht wurde. Unter der Holzverschalung wurde mit Perimeterdämmplatten gedämmt (wurden mit Hammer und Nägel angeschlagen.
Dann wurde das WDVS angebracht und bis zur Verschalung hochgezogen und verputzt. Die übriggebliebenden Spalte wurden mit Acryl? versiegelt. Auch die Stoßfugen zum Anbau (Friesengiebel) wurden mit Acryl versiegelt und übergestrichen.

Jetzt haben sich aber Risse in diesen Fugen gebildet und es besteht die Gefahr, das Feuchtigkeit eindringt.
Auch haben die Dämmplatten im unteren Bereich der Fenster wohl etwas gearbeitet und sich ein wenig von denen gelöst (3mm), so dass dort Feuchtigkeit eindringen kann.


Meine Frage ist jetzt:
Ist diese Reihenfolge der Montage richtig gewesen? Ich hätte erst das WDVS angebracht inkl Verputzen und dann die Holzverschalung.

Wie sieht eine fachmännische Ausführung aus?
Der Bauträger sagt, dass es Wartungsfugen sind!?

Was kann ich in diesem Fall machen? Selber die Fugen herausnehmen und besser machen? Wird sowas überhaupt mit Acryl abgedichtet? oder weiter die Firma (Bauträger) nerven, da ich noch Gewährleistung habe?


Die Malerfirma war bereits zweimal da (2011/12) und hat die Risse nur mit Acryl übergeschmiert.
Konnte auch bisher keine Infos zu einem gleichen Fall im Internet finden und die DIN zu Bauwerksabdichtung behandelt diesen Fall auch nicht explizit.

Hier ein paar Fotos:
Das letzte Foto zeigt die Ablösung des WDVS in den unteren Bereichen (hier Haustür). Dort habe ich schon selber mit Acryl abgedichtet. Jedoch hat sich der Spalt wieder vergrößert.
Bodentiefe Fenster, fast die gleiche Ablösung.
risse-in-putzfassade-wdvs-dehnungsfugen-40644-1.jpg risse-in-putzfassade-wdvs-dehnungsfugen-40644-2.jpg risse-in-putzfassade-wdvs-dehnungsfugen-40644-3.jpg risse-in-putzfassade-wdvs-dehnungsfugen-40644-4.jpg risse-in-putzfassade-wdvs-dehnungsfugen-40644-5.jpg

Danke für Eure Antworten!
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H

Hopegro

Hallo Zeus,

sind Sie sicher, dass das WDVS von einer Fachfirma verbaut wurde? Anschlussfugen müssen fachgerecht ausgeführt werden. Wurden denn in den Anschlussbereichen zugelassene vorkomprimierte Dicht- bzw. Quellbänder eingelegt? Einfach nur Acryl in die Fugen "schmieren" ist nicht fachgerecht und entspricht auch nicht den Hersteller-Richtlinien.
 
H

Hopegro

Hallo Zeus,

sind Sie sicher, dass das WDVS von einer Fachfirma verbaut wurde? Anschlussfugen müssen fachgerecht ausgeführt werden. Wurden denn in den Anschlussbereichen zugelassene vorkomprimierte Dicht- bzw. Quellbänder eingelegt? Einfach nur Acryl in die Fugen "schmieren" ist nicht fachgerecht und entspricht auch nicht den Hersteller-Richtlinien. Acrylfugen sind zwar zulässig, müssen aber fachgerecht ausgeführt werden. Dazu darf das Acryl nur zu den Bauteilflanken Kontakt haben. Ein verkleben in die Tiefe muss also verhindert werden. Dazu legt man in die Fuge vorher eine PE-Rundschnur ein. Wurde das gemacht? Auch das Acryl muss gewisse Anforderungen erfüllen und muss für das WDVS System zugelassen sein. So muss die zulässige Gesamtverformung (ZGV) des Dichtstoffs mindestens 20 % betragen. Zudem sollte der Dichtstoff anstrichverträglich, vergilbungsfrei sowie alterungs- und witterungsbeständig sein.

Die Dichtbänder werden an sämtlichen Bauteilanschlüssen (auch an der Fensterbank) am äusseren Dämmplattenrand eingelegt. Die vorkomprinierten Dichtbänder "gehen" langsam auf und dichten die Anschlussfuge zuverlässig ab. An vertikalen Anschlüssen werden Armierung und Putz mit einem Kellenschnitt vom Anschlussbauteil bis auf Dichtbandtiefe getrennt. An Horizontalen Bauteilanschlüssen (Traufe, unter Fensterbank etc.) muss die Armierung und der Putz zusätzlich im 45 Grad Winkel angeschrägt werden, damit Feuchtigkeit bzw. Wasser (z.B. bei Schlagregen) ungehindert abfließen, bzw. auf schnellstem Wege abgeführt werden kann.

Der Anschluss an Fenster und Türrahmen kann auch mit Anschlussleisten hergestellt werden. Diese wurden den Bildern zufolge auch eingebaut. Sorge hingegen macht mir der untere Abriss der Anschlussleiste von der Haustür. Sie sagen an den Bodentiefen Fensterelementen ist dies auch aufgetreten. Können Sie noch einige Bilder dazu einstellen.

Auf einem Bild erkennt man, das im Eingangsbereich bis unter das WDVS gefliest wurde. Wurde dahinter was abgedichtet? Oder nur gehen die blanke Perimeterplatte gearbeitet? Hier besteht die Gefahr, das sich Feuchtigkeit reinzieht und direkten Kontakt zu den Holz-Werkstoffplatten hat.
Stehen diese Platten längere Zeit unter Feuchteeinwirkung, dann führt das zum aufquellen und somit zur Volumenvergrößerung der Platten in den Einwirkbereichen. Die Dämmung wird nach außen gedrückt. Das könnte das untere ablösen der Anschlussleiste verursacht haben. Die Holzwerkstoffplatte wird bei längerer Feuchteinwirkung zerstört.
 
H

Hopegro

Wie die Anschlüsse bei WDVS-Systemen auszuführen sind können Sie googeln: "Anschlussfugen WDVS Detailzeichnungen" Diesen Service bieten nahezu alle Hersteller von WDVS-Systemen
 
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zeus2007

Hallo Zeus,

sind Sie sicher, dass das WDVS von einer Fachfirma verbaut wurde? Anschlussfugen müssen fachgerecht ausgeführt werden. Wurden denn in den Anschlussbereichen zugelassene vorkomprimierte Dicht- bzw. Quellbänder eingelegt? Einfach nur Acryl in die Fugen "schmieren" ist nicht fachgerecht und entspricht auch nicht den Hersteller-Richtlinien. Acrylfugen sind zwar zulässig, müssen aber fachgerecht ausgeführt werden. Dazu darf das Acryl nur zu den Bauteilflanken Kontakt haben. Ein verkleben in die Tiefe muss also verhindert werden. Dazu legt man in die Fuge vorher eine PE-Rundschnur ein. Wurde das gemacht? Auch das Acryl muss gewisse Anforderungen erfüllen und muss für das WDVS System zugelassen sein. So muss die zulässige Gesamtverformung (ZGV) des Dichtstoffs mindestens 20 % betragen. Zudem sollte der Dichtstoff anstrichverträglich, vergilbungsfrei sowie alterungs- und witterungsbeständig sein.

Die Dichtbänder werden an sämtlichen Bauteilanschlüssen (auch an der Fensterbank) am äusseren Dämmplattenrand eingelegt. Die vorkomprinierten Dichtbänder "gehen" langsam auf und dichten die Anschlussfuge zuverlässig ab. An vertikalen Anschlüssen werden Armierung und Putz mit einem Kellenschnitt vom Anschlussbauteil bis auf Dichtbandtiefe getrennt. An Horizontalen Bauteilanschlüssen (Traufe, unter Fensterbank etc.) muss die Armierung und der Putz zusätzlich im 45 Grad Winkel angeschrägt werden, damit Feuchtigkeit bzw. Wasser (z.B. bei Schlagregen) ungehindert abfließen, bzw. auf schnellstem Wege abgeführt werden kann.

Der Anschluss an Fenster und Türrahmen kann auch mit Anschlussleisten hergestellt werden. Diese wurden den Bildern zufolge auch eingebaut. Sorge hingegen macht mir der untere Abriss der Anschlussleiste von der Haustür. Sie sagen an den Bodentiefen Fensterelementen ist dies auch aufgetreten. Können Sie noch einige Bilder dazu einstellen.

Auf einem Bild erkennt man, das im Eingangsbereich bis unter das WDVS gefliest wurde. Wurde dahinter was abgedichtet? Oder nur gehen die blanke Perimeterplatte gearbeitet? Hier besteht die Gefahr, das sich Feuchtigkeit reinzieht und direkten Kontakt zu den Holz-Werkstoffplatten hat.
Stehen diese Platten längere Zeit unter Feuchteeinwirkung, dann führt das zum aufquellen und somit zur Volumenvergrößerung der Platten in den Einwirkbereichen. Die Dämmung wird nach außen gedrückt. Das könnte das untere ablösen der Anschlussleiste verursacht haben. Die Holzwerkstoffplatte wird bei längerer Feuchteinwirkung zerstört.
Ja, die Arbeiten wurden von einer Fachfirma ausgeführt. Ich habe mich schon mit einem Sachverständigen unterhalten, der mir aufgrund der Fotos bestätigt hat, dass dort Anschlussleisten hätten verwendet werden müssen. Ob dort Kompribänder eingelegt worden sind, das wüsste ich auch gerne... Kann ich nicht sagen! Kann ich das nachprüfen? Diese Bänder müssen dann ja überall verbaut worden sein. Die Fugen an der Verschalung haben diese Bänder bestimmt nicht! Jetzt hoffe ich aber, dass die wenigstens im Sockelbereich und in den Stoßfugen zum Anbau hin verwendet wurden.
Das geflieste, ist unser Hauseingang und dahinter ist auch abgedichtet mit Bitumen, Perimeterdämmung und Putz. Allerdings auch nur bis zu dieser Höhe, also dort wo der Fliesenansatz ist. Gefälle ist dort auf jeden Fall drin! Der Sachverständige meint, dass dort ein Stoß diese Beschädigung ausgelöst hat. Das kann man aber wieder angleichen, meinte er. Für genaueres müsste er jedoch vorbeikommen...
 
H

Hopegro

Ja, die Arbeiten wurden von einer Fachfirma ausgeführt. Ich habe mich schon mit einem Sachverständigen unterhalten, der mir aufgrund der Fotos bestätigt hat, dass dort Anschlussleisten hätten verwendet werden müssen. Ob dort Kompribänder eingelegt worden sind, das wüsste ich auch gerne... Kann ich nicht sagen! Kann ich das nachprüfen? Diese Bänder müssen dann ja überall verbaut worden sein. Die Fugen an der Verschalung haben diese Bänder bestimmt nicht! Jetzt hoffe ich aber, dass die wenigstens im Sockelbereich und in den Stoßfugen zum Anbau hin verwendet wurden.
Wenn bis an den Anschluss geputzt wurde.... schlecht zerstörungsfrei möglich. Aber in den Breiten Riss am Dachkasten dort können Sie mal mit der Taschenlampe hineinleuchten. Die Bänder sind entweder schwarz, grau, oder hellgrau. Man kann diese auch erfühlen... mit einer stumpfen (keine Spitze) Messerklinge mal in den Riss reinstechen... nach 2-3 cm müsste ein leichter Widerstand zu fühlen sein, der auch etwas nachgibt, wenn Sie nicht mehr drücken... ähnlich als wenn Sie in einen festen Schwamm drücken...

Das geflieste, ist unser Hauseingang und dahinter ist auch abgedichtet mit Bitumen, Perimeterdämmung und Putz. Allerdings auch nur bis zu dieser Höhe, also dort wo der Fliesenansatz ist. Gefälle ist dort auf jeden Fall drin! Der Sachverständige meint, dass dort ein Stoß diese Beschädigung ausgelöst hat. Das kann man aber wieder angleichen, meinte er.
Wo wurde die Abdichtung gemacht? Auf der Perimeterplatte? oder erst die Abdichtung und dann die Perimeterplatte geklebt?

Abdichtungsebene ist immer Rohbauebene. Das heißt, die Abdichtung muss vor der Perimeterdämmung gemacht werden... Und dann muss diese mindestens 15-20 cm als Aufkantung nach oben geführt werden, damit auch der Bereich Balkenfuß/Holzwerkstoffplatte gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit geschützt ist.

Die untere Ablösung könnte in der Tat auch ein kräftiger Stoß verursacht haben, aber dann müsste der Türrahmen ja auch nach innen verschoben sein... um genau die 5 Millimeter, die jetzt dort sichtbar sind. Und Sie sagen ja, diese Fuge hätten Sie schon mal abgedichtet. Sie ist also größer geworden? Das geht mit einem Stoß nicht. Zumal Sie das Problem ja offensichtlich auch an den anderen bodentiefen Fenstern haben?

Können Sie noch Fotos von den anderen Fenstern einstellen?

Hopegro
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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