Wohnungskauf einer bekannten Familie

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DoYou

Hallo Leute, bin neu hier und lege gleich mal los mit meinen Fragen, Vorstellungen und Ideen. Da ich mich bisher nicht wirklich damit auskenne und erst einarbeite bitte ich um Nachsicht mit mir :o

Paar Daten von uns: Frau Lehrerin lebenslang verbeamtet, ich Angestellter unbefristeter Vertrag seit 8 Jahren im Unternehmen. Sind verheiratet haben 2 Kinder (2,5 Jahre und 8 Monate).
Ersparnis ist nur eine kleine Reserve von ca. 10000€ da, Rest ging für Umzug und Kinder (neues Auto, Kinderwagen, Einrichtung usw.) drauf.

Wir bezahlen aktuell für unsere 110qm Wohnung mit 200qm eigenem Garten und 2 Stellplätzen 700€ kalt + 200 Nebenkosten.
Baujahr der Wohnung ist 2009 mit 6 Parteien im Haus.

Wir hätten die Möglichkeit die Wohnung zu kaufen (gehört einem Bekannten der Familie) für 195.000€.
Eigentlich wollten wir nicht ein Leben lang dort wohnen und dachten für die nächsten 5-10 Jahre ist es gut, danach schauen wir nach einem Haus, denn bis dahin arbeitet auch meine Frau wieder in einer vollen Stelle.

Also machten wir uns Gedanken über den Kauf der Wohnung und hatten uns das so ausgemalt: Wir kaufen die Wohnung, verändern ein paar Dinge (Garten, Wand versetzen, Küche). Wir bezahlen ca. 10 Jahre ab, verkaufen die Wohnung und haben so ein guten Grundstock für ein Haus.
Dadurch dass wir aktuell quasi 0€ Eigenkapital haben, wollten wir mit Kaufnebenkosten und Umbauten/Einrichtung insgesamt 230.000€ aufnehmen. Hört sich blöd an, aber wenn ich soviel Geld aufnehme, dann will ich auch sagen können "komm wir kaufen noch ein neues Bett, einen größeren Fernseher oder was weiß ich" (hoffe ihr wisst was ich damit meine).
Naja anscheinend falsch gedacht, denn die Banken rechnen uns vor, dass wir in den 10 Jahren bei 30-35 Jahre Laufzeit, von der Wohnung selbst so gut wie nichts abbezahlt haben, sondern nur das was wir zusätzlich aufgenommen haben. Also ständen wir in 10 Jahren wieder da wo wir jetzt sind.

Habt ihr denn für meinen Fall Vorschläge? Tipps? Was würdet ihr machen?

Ich sage mittlerweile, wir wohnen weiter in Miete, sparen die nächsten 8-10 Jahre Eigenkapital an und kaufen/bauen dann gleich ein Haus, indem wir dann bis zum Lebensende wohnen (naiv ich weiß :o).
 
S

Shism

Naja anscheinend falsch gedacht, denn die Banken rechnen uns vor, dass wir in den 10 Jahren bei 30-35 Jahre Laufzeit, von der Wohnung selbst so gut wie nichts abbezahlt haben, sondern nur das was wir zusätzlich aufgenommen haben. Also ständen wir in 10 Jahren wieder da wo wir jetzt sind.

30-35 Jahre Laufzeit? redest du hier von der Laufzeit bis das ganze abbezahlt wäre oder von der Zinsfestschreibung?

Da Ihr vorhabt in spätestens 10 Jahren zu verkaufen würdet Ihr die Zinsen für max 10 Jahre festschreiben. Dadurch dass Ihr eine >100% Finanzierung macht ist der Zinssatz natürlich alles andere als Traumhaft... evtl im Bereich 3,5% bei 10 Jahren....

Wieviel nach 10 Jahren dann noch auf der Uhr steht ist abhängig von eurer Tilgung... wieviel wollt Ihr monatlich abbezahlen?

Das ganze müsst Ihr dann vergleichen mit dem Fall, dass Ihr das gleiche Geld einfach ansparen würdet...

Meine Vermutung/Tipp: lasst das kaufen bleiben... Ihr zahlt Nebenkosten beim Kaufen, die sind weg... dann zahlt ihr Hausgeld und habt das Risiko euch an Reparaturen etc beteiligen zu müssen (WEG).
In 10 Jahren muss man dann auch erstmal wieder einen Käufer finden... und ihr müsst hoffen, dass die Wohnung in dieser Zeit nicht an Wert verloren hat... Lage etc ist hier auch sehr entscheidend!

Je nachdem wie man an den einzelnen Parametern dreht kann man nach 10 Jahren entweder ein bisschen im vorteil sein oder aber auch gewaltig im nachteil... Sicher ist, dass Ihr einiges mehr an Stress haben werdet!
Wäre der Kaufpreis der Wohnung geringer oder hättet Ihr deutlich mehr Eigenkapital könnte das leicht anders aussehen..
so Zahlt Ihr aber nahezu den gleichen Betrag an Zinsen an die Bank was Ihr bisher an Kaltmiete zahlt und habt mehr laufende kosten + die Erwerbsnebenkosten!
 
Musketier

Musketier

1.)
Ihr habt es bis jetzt nicht geschafft Eigenkapital anzusparen. Das Auto ist keine Begründung, denn das werdet ihr auch in den nächsten Jahren irgendwann wieder anschaffen müssen, oder man hat ein altes Auto und steckt es in Reparaturen.

2.)
Ihr wollt eine 118% Finanzierung (230T€ Kredit/195T€ Wert). Vermutlich wollt ihr auch nicht mehr zahlen, als die Kaltmiete bisher und wundert euch, dass am Ende immer noch 100% des Werts der Wohnung als Restkredit übrig ist?

Ich schließe mich Shism an. Bleibt weiter in einer Mietwohnung und kauft euch den Fernseher und das Bett aus dem Eigenkapital.
 
D

DoYou

Also wir haben schon damit gerechnet, dass wir mehr bezahlen als die jetzige Kaltmiete, kalkuliert haben wir mit ca. 1000€ plus Nebenkosten, was auch zu stemmen wäre.
Nein wir haben es nicht geschafft mehr anzusparen, meine Frau ist 32 hat bis 28 studiert, ich bin 26 Jahre und hatte keine Eltern, die mir fette Bausparverträge gemacht haben oder sonst irgendwelche Vorsorgen getroffen haben. Ich habe Abi gemacht, dann eine Lehre, dann mit 22 Jahren angefangen zu arbeiten plus Abendstudium. Also hatte ich nicht gerade viel Zeit was zurück zu legen.
Dann kamen ein neues Auto (Neuwagen), Umzug, Einrichtung Kinder. Also wie soll man in so kurzer Zeit was sparen?

Wenn ich das bisher richtig verstehe, macht es also absolut keinen Sinn. Also eher die nächsten Jahre fleißig sparen und dann gleich ein Haus kaufen/bauen?
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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