Sanierung - Dämmen/Lüftung etc sinnvoll?

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S

Schwebbs

Hallo zusammen,

wir haben ein Haus aus den 80ern und wollten dies umfangreich sanieren. Dazu haben wir einen Energieberater dazugezogen, damit wir sachkundige Auskünfte bekommen. Letztlich ist bei seiner Analyse herausgekommen, dass wir das Dach neu machen sollten, die Fassade mit einem WDVS und den Keller dämmen und die Fenster austauschen sollten. Zudem sollte eine Lüftungsanlage eingebaut werden und die Heizungstechnik auf eine Wärmepumpe umgestellt werden.

Das hörte sich natürlich auch alles prima an...

Bis wir vor ein paar Tagen einen Bericht auf NDR gesehen haben, der davon sprach, dass ein WDVS schnell entflammbar ist, die Lüftungsanlagen nach relativ kurzer Zeit bereits voller Keime und Bakterien sind und dass die Kosten z. B. für Filterwechsel dermaßen hoch sind, dass sich eine umfangreiche Sanierung nicht rechnet. Insbesondere wegen der Keime etc. sind wir doch ganz schön erschrocken und wissen nun gar nicht mehr, was und ob wir überhaupt etwas machen sollen...

Wir hoffen, dass es an dieser Stelle vielleicht ein paar nette Menschen (die insbesondere fachkundig und Erfahrungen in diesem Bereich haben) gibt, die uns empfehlen können, welchen Weg wir einschlagen sollten.

Vielen Dank für all Eure Hinweise, Tipps oder auch Rückfragen!!!
 
M

Micha&Dany

Hallo Schwebbs

also das mit der Sanierung würde ich mir nochmal genauer überlegen. Bzw. einen weiteren "Fachmann" hinzuziehen. Welche Ausbildung hatte Dein "Energieberater"?? Heutzutage kann sich leider jeder Energieberater nennen, der mal einen Wochenendkurs besucht hat...

Ich hatte einen Ähnlichen Fall im Umfeld (Haus aus den 60ern): Ein Energieberater hat auch zur Fassadendämmung und neuer Heizung geraten. Würde sich nach 15 Jahren rechnen, meinte er. Eine einfache Kontrolle dieser Rechnung (Kosten der Dämmung geteilt durch die aktuellen Heizkosten) brachte eine Amortisationszeit von 40 Jahren. Dann dürfte mann aber 40 Jahre überhaupt keine Heizkosten haben und auch die Kreditzinsen für die Investition sind unberücksichtigt...
Naja - weiter brauchte man in diesem Fall nicht mehr rechnen...

Zum Thema WDVS kann jetzt jeder seine eigene Meinung haben...
Ich erlebe es zur Zeit in einer Mietwohnung... Man lebt wie in einer Plastiktüte...
Und Thema Feuer... Naja - eigentlich sollte doch jeder wissen wie gut oder schlecht Styropor brennen kann...

Zu den Lüftungsanlagen kann ich Dir gerne in einigen Monaten was erzählen. Ich freue mich jedenfalls schon drauf, bald eine zu haben. Und was die Keime angeht - konsequenter Weise musst Du dann auch auf eine Küche und ein Badezimmer verzichten! Was sich da für Keime bilden können, wenn man nicht sauber macht!!
Klar musst Du die Anlage regelmäßig reinigen und die Filter sauber machen oder austauschen. Aber auch Deinen Backofen musst Du regelmäßig sauber machen, Dein Bad, ... , ...

Aber das ist nur meine persönliche Meinung

Grüße
Micha :cool:
 

€uro

Hallo,
....Letztlich ist bei seiner Analyse herausgekommen, dass wir das Dach neu machen sollten, die Fassade mit einem WDVS und den Keller dämmen und die Fenster austauschen sollten. Zudem sollte eine Lüftungsanlage eingebaut werden und die Heizungstechnik auf eine Wärmepumpe umgestellt werden.
Das hörte sich natürlich auch alles prima an...
Da wäre ein Neubauvorhaben fast sinnvoller. ;-) Ein TGA Planer ist dieser EB mit Sicherheit nicht und Wirtschaftlichkeit für den Betrieber steht da wohl auch nicht im Vordergrund.
...Bis wir vor ein paar Tagen einen Bericht auf NDR gesehen haben, der davon sprach, dass ein WDVS schnell entflammbar ist,..
Es gibt auch andere Dämmmaterialien! ;-)
...die Lüftungsanlagen nach relativ kurzer Zeit bereits voller Keime und Bakterien sind und dass die Kosten z. B. für Filterwechsel dermaßen hoch sind, dass sich eine umfangreiche Sanierung nicht rechnet.
Abgesehen von den angeblichen "Keimen", eine Zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung m Wärmerückgewinnung im Bestand nachzurüsten ist schon erheblich anspruchsvoll und teuer, je nach vorhandener Baukonstruktion!
Insgesamt sollte man sich solch einen "General-Rundumschlag" trefflich überlegen und ggf. sich eher auf neuralgische Schwerpunkte konzentrieren.
Mit gegenwärtigen Energiepreisen zu handtieren macht dabei wenig Sinn, hier sollte man schon eine progressiv steigende Entwicklung berücksichtigen.
Zudem, eine bessere und sicherere Geldanlage, als in das eigene Gebäude zu investieren, gibt es gegenwärtig wohl nicht!
...Wir hoffen, dass es an dieser Stelle vielleicht ein paar nette Menschen (die insbesondere fachkundig und Erfahrungen in diesem Bereich haben) gibt, die uns empfehlen können, welchen Weg wir einschlagen sollten.
Ob allein nette Menschen hier tatsächlich und nachhaltig hilfreich sind, würde ich bezweifeln. Hier wird wohl nur ein umfangreich ausgebildeter Fachmann weiterhelfen können. Mit ein paar "Tastendrückern" irgendeiner EB Software dürfte man hier wohl kaum weiterkommen, wie dieses Beispiel anschaulich zeigt.

v.g.
 
K

K.Brodbeck

Hallo zusammen,

wir haben ein Haus aus den 80ern und wollten dies umfangreich sanieren. Dazu haben wir einen Energieberater dazugezogen, damit wir sachkundige Auskünfte bekommen. Letztlich ist bei seiner Analyse herausgekommen, dass wir das Dach neu machen sollten, die Fassade mit einem WDVS und den Keller dämmen und die Fenster austauschen sollten. Zudem sollte eine Lüftungsanlage eingebaut werden und die Heizungstechnik auf eine Wärmepumpe umgestellt werden.

Das hörte sich natürlich auch alles prima an...

Bis wir vor ein paar Tagen einen Bericht auf NDR gesehen haben, der davon sprach, dass ein WDVS schnell entflammbar ist, die Lüftungsanlagen nach relativ kurzer Zeit bereits voller Keime und Bakterien sind und dass die Kosten z. B. für Filterwechsel dermaßen hoch sind, dass sich eine umfangreiche Sanierung nicht rechnet. Insbesondere wegen der Keime etc. sind wir doch ganz schön erschrocken und wissen nun gar nicht mehr, was und ob wir überhaupt etwas machen sollen...

Wir hoffen, dass es an dieser Stelle vielleicht ein paar nette Menschen (die insbesondere fachkundig und Erfahrungen in diesem Bereich haben) gibt, die uns empfehlen können, welchen Weg wir einschlagen sollten.

Vielen Dank für all Eure Hinweise, Tipps oder auch Rückfragen!!!
Hallo Schwebbs,

die Energieberater mit 'offizieller' Ausbildung müssen auch das beraten, was sie gelernt haben. D.h. dass Dämmen super ist, am besten außen mit WDVS, neue Fenster, Dach dämmen, ... Ohne Sinn und leider oft ohne Verstand ;-).

Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein freier Berater (der dadurch leider auch nicht staatlich gefördert wird) immer besser dasteht, als diejenigen, die diesen Wochenendkurs gemacht. Aber zurück zur Frage.

Es ist schwer eine Aussage zu machen, ohne den Bau gesehen zu haben. Häuser aus den 80-er haben sehr oft eine gute Substanz, auf der man aufbauen kann.

Wenn natürlich der wunsch lautet, ein Energieeffizientes Haus zu haben, dann müssen alle Maßnahmen so auch durchgeführt werden. Wenn die Massgabe eine optimierung der Substanz ist, dann gäbe es noch alternativen.
Ich komme aus der Öko Ecke, deshalb weichen meine Vorschläge von dem des Energieberaters ab.

Sofern das Dach noch nicht gedämmt ist, würde ich dieses auch empfehlen, aber nur, wenn der Dachraum auch genutzt wird/ werden soll, andernfalls ist eine Dämmung über der Decke des on Geschosses vernünftig und ausreichend. Wenn das Dach gedämmt wird, sollte man auch auf den sommerlichen Wärmeschutz achten, dann fällt z.B. die Glaswolle raus, die zwar im Winter die Wärme drinhällt, aber im Sommer die Hitze durchlässt.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist natürlich der Boden zu unbeheizt oder Erdreich.

Als dritten Punkt sehe ich die Fassade und die Fenster. Wie alt sind die Fenster, macht es Sinn sie zu tauschen, oder anzupassen? Soll die Fassade gedämmt werden oder nicht (je nach Wandstärke nicht unbedingt wirtschaftlich). Es gibt auch WDVS die Brandtechnisch keine Probleme habe.

Der vierte Punkt ist die Lüftungsanlage. Ist diese gewünscht. Dann gibt es mehrere Systeme, die Zentrale und die dezentrale Lüftungsanlage. Für den Umbau eignet sich meist die dezentrale Lüftungsanlage, besser im allgemeinen ist eine zentrale Lüftungsanlage, aber auch nur dann, wenn sie optimal geführt werden kann. Dann ist Problem mit der Verschmutzung und Verkeimung auch weniger problematisch.

Der fünfte Punkt ist die Heizung. Hier stellt sich für mich die Frage was man will. Soll sie Vollautomatisch funktionieren, oder will ich z.B. mit Stückholz heizen. Soll es eine Solarunterstützung geben oder will ich eine Wärmepumpe. Dass man keine Gas- oder Ölheizung mehr einbauen will kann ich verstehen, Wärmepumpen sind sehr gute Gerätber vor allem die, die mit Außenluft Wärme erzeugt erachte ich nur für sehr gut gedämmte (Passivhäuser und besser) als sinnvoll.

So nun ist aber genug geschrieben!

lg

K.Brodbeck
 
E

Erik_I

Hallo,
also von einem Bericht allein würde ich mich nicht verunsichern lassen, die gibt’s leider in beide extreme…
Von den Vorschlägen her sind dies wirklich die üblichen Maßnahmen, also Dämmung der größten Außenflächen (Kellerdecke, Außenwände, Dachfläche), Verbesserung des Standards der Fenster durch Austausch und danach die Überlegung eines Austausches der Heizungsanlage.
Hinsichtlich der Verbesserungsmaßnahmen ist sicherlich zu sagen, dass der Berater nicht nur die gesamten Maßnahmen darstellen sollte, sondern auch die wirtschaftliche Seite beleuchten und dir Darstellen sollte, also was bringen die einzelnen Maßnahmen und wieviel wird dabei gespart…
Ähnliches gilt dann auch bei der Heizung, bei einem Neubau kann eine WRL und auch eine Erdwärmeheizung sicherlich sehr interessant sein, wenn dieses mit dem Gebäude gemeinsam geplant wird. Bei bestehenden Gebäuden, vorallem auch wenn bereits z.B. ein Gasanschluss vorhanden ist kann es sicherlich sinnvoller und wirtschaftlicher sein eine Gas-Brennwerttherme vorzusehen.
Also nochmal beim Berater nachfragen und nicht nur eine sondern verschiedene Varianten ausarbeiten lassen bzw von ihm verschiedene Vorschläge verlangen.
Und wie bereits zuvor erwähnt, eine Beratung ohne Besichtigung ist schwierig, aber Energieverbrauch (Gas, Öl, Holz) pro Jahr, Größe des Gebäudes, Dämmstandard und Heizungsanlagenart sind mal wesentliche Infos für weitere Stellungnahmen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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