Hauskauf Übereilt oder Machbar? Bitte um Einschätzung!

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N

nutella

Unsere Situation (Mein Freund und ich + 1,1/2 J alte Tochter mit Aussicht auf vielleicht ein weiteres Kind in 2-3 Jahren)

Monatliches Netto: momentan ~3.900€ (mit Aussicht auf Tariferhöhungen alle drei Jahre um etwa 150€ monatlich) plus Kindergeld. Die Jobs sind (den heutigen Maßstäben entsprechend) sicher.

Aufgrund Kind und Studium haben wir in den letzten Jahren kein nennenswertes Eigenkapital ansparen können, sodass die 10.000€ vernachlässigbar sind und wohl eher in kleinere Reparaturen oder Renovierungen gehen würden.

Bei dem Objekt handelt es sich um ein kanadisches Bungalow (Ständerbauweise) Baujahr 2000 mit 175m². VKP laut Exposé 259.000 €. Grundstücksfläche 725m². Es ist komplett mit Fußbodenheizung ausgestattet.

Nebenkosten für den Kauf: Notar, Makler (7,14% !), Grunderwerbsteuer. Ergibt pi mal Daumen etwa 36.000€

Der Makler hält ein Angebot von 240.000€ für realistisch, sodass wir ganz frech noch mal 5.000€ runtergehen würden. Das alles in allem ergibt bei einer 115% Finanzierung eine Darlehenssumme von gut 270.000€

Das Haus an sich ist sofort bezugsfertig und es bedarf keiner größeren Renovierungen oder sogar Sanierungen. Ausnahmen: Einbau einer Badewanne (Leitungen sind vorhanden), Auswechseln einer Türzarge, bei der einem eine dicke Glastür bereits entgegenfällt (wer baut bitte eine dicke Glastür in einer hölzerne Zarge?) und evt. Malerarbeiten, die aber in Eigenregie übernommen werden könnten. EBK ist ebenfalls vorhanden und im Preis inklusive. In ein paar Jahren würde die Außenfassade und das Dach gemacht werden müssen(Schindeln, keine Ziegel).

Wir sind bisher sehr verwöhnt mit einer einer Warmmiete von 653€ und ich bin auch erst seit September wieder voll arbeiten (vorher Studium bis 2010, dann Schwangerschaft und Kind und ein halbes Jahr Teilzeit). Daher können daher nicht so gut einschätzen, wie viel Monat am Ende des Geldes noch übrig bleiben wird. Insbesondere wenn man bedenkt, dass wir noch hin und wieder was essen müssen, ein Auto fahren und unser Kind alle halbe Jahre eine neue (Flohmarkt)-Garderobe benötigt.

Wir haben uns ein monatliches Limit von 1.000 - 1.100€ gesteckt, zudem noch etwa 500€ Nebenkosten kommen (Das ist sehr hoch gegriffen und wird vermutlich weniger, aber die Bank hat damit gerechnet). Macht nach Adam Riese eine Belastung von bis zu 1.600 monatlich. Die Laufzeit sollte nicht länger als 30 Jahre gehen.

Die Grundstückspreise sind hier in der Region Brandenburg (direktes Einzugsgebiet vom zukünftigen Flughafen Berlin-Brandenburg) momentan etwas wankelmütig, was sich aber ändern dürfte, sobald die Flugrouten dann irgendwann mal feststehen. Das heißt, Grundstücke ohne starke Lärmbelästigung werden deutlich teurer, mit Lärmbelästigung deutlich preiswerter. Ich bin recht optimistisch, dass das Grundstück, um das es uns geht, vom größten Lärm verschont bleiben wird (was unsere Hausbank vor Ort scheinbar nicht so sieht). Falls wir uns also entscheiden noch zwei/drei Jahre lang ein Eigenkapital von etwa 36.000 ansparen, ist es gut möglich, dass die Vorteile durch gestiegene Zinsen und Grundstückspreise aufgefressen werden.

Das sind im Großen und Ganzen die Zahlen und Aussichten. Lässt sich damit was anfangen oder sollten wir uns weiter an unsere Warmmiete erfreuen? Ich würde mich über ehrliche Meinungen und Ratschläge zur Realitätsnähe/-ferne unseres Unterfangens freuen.
 
S

Shism

Wie teilen sich die 3900€ auf euch beide auf?
Wo ist das Kind untergebracht bzw was sind die Kosten für diese Ganztagsbetreuung?
Benötigt Ihr kein Geld für neue Möbel?

Ihr solltet schon grob abschätzen können wie viel Geld Ihr am ende des Monats übrig habt... wie wollt Ihr sonst wissen wie viel Ihr monatlich maximal abzahlen könnt?

Ist in der Finanzierung auch berücksichtigt dass dein Einkommen erneut wegfallen kann (zweites Kind)?
 
N

nutella

1.) Das Geld ist mehr oder weniger Hälfte/Hälfte. Prozentual steigt meines in Zukunft etwas mehr an, aber das erst sukzessive.

2.) Kind wird von einer Tagesmutter betreut. Gebühren von ~220€ gehen dafür monatlich an die Gemeinde.

3.) Möbel sind in unseren Augen erst mal zweitrangig (Außer vielleicht die Anschaffung eines neuen Kleiderschrankes) und können gut und gerne im Laufe der Jahre angeschafft. Was wir momentan besitzen an Möbeln ist ausreichend und würde in das Haus mitgenommen werden. Immer natürlich unter der Annahme, dass die Möbel einen weiteren Umzug auch tatsächlich überleben

4.) In der Finanzierung ist das zweite Kind noch nicht berücksichtigt. Wir würden bei einer Darlehensaufnahme allerdings darauf achten, dass es eine Option für geminderte Beiträge innerhalb eines begrenzten Zeitraumes geben wird. Zumal ich nicht plane, länger als ein Jahr zu Hause zu bleiben, währenddessen zumindest ein gemindertes Einkommen durch das Elterngeld zur Verfügung stünde.

5.) Ausgaben: Natürlich haben wir bereits tiefgründig Ausgabenforschung anhand unserer Kontoauszüge betrieben, jedoch hatten wir bisher nie Geldsorgen und daher wenig darauf geachtet, was wie teuer ist. Wir sind beide keine Shopoholics und benötigen keine teuren Luxusgüter. Ich gehe also davon aus, dass wir bei einem bewußteren Umgang mit unserem Budget und Verzicht auf z.B. regelmäßigem Urlaub, Kino oder neuen Computerspielen klar kommen würden. Jetzt bleibt also nur noch die Frage, ob eine Finanzierung mit den gegebenen Randbedingungen machbar ist?

Hinweis: Wir haben heute einen Telefontermin mit einem Berater von der Interhyp und morgen Vormittag einen Termin mit einem Berater von der ImmobilienScout-Finanzberatung. Da ich aber bei solchen Finanzberatern und Beratern allgemein grundsätzlich bisher schlechte Erfahrungen gesammelt habe, wollte ich hier ein mal eure Interhyp Erfahrungen.
 
S

Shism

Darlehenssumme von gut 270.000€
115% Finanzierung
monatliches Limit von 1.000 - 1.100€
Die Laufzeit sollte nicht länger als 30 Jahre gehen.
Diese Angaben passen so leider aber nicht zusammen...

Wenn Ihr 270000 aufnehmt bei einer 115% Finanzierung werdet Ihr einen Zinssatz von evtl +-4% bekommen für eine Festschreibung von 20 Jahren

Da reichen bei 1% Tilgung die 1100 gerade so aus für die monatliche Rate.. Da bist du dann aber eher im Bereich 40 Jahre fertig...

Bei 30 Jahren musst du eher in Richtung 2% Tilgung also ~1300/Monat gehen..

Was Ihr nicht vergessen solltet ist, dass irgendwann mehr oder weniger große Sanierungen/Renovierungen anstehen werden... vermutlich bevor diese 30 Jahre vorbei sind!
 
S

Shism

Darlehenssumme von gut 270.000€
115% Finanzierung
monatliches Limit von 1.000 - 1.100€
Die Laufzeit sollte nicht länger als 30 Jahre gehen.
Diese Angaben passen so leider aber nicht zusammen...

Wenn Ihr 270000 aufnehmt bei einer 115% Finanzierung werdet Ihr einen Zinssatz von evtl +-4% bekommen für eine Festschreibung von 20 Jahren

Da reichen bei 1% Tilgung die 1100 gerade so aus für die monatliche Rate.. Da bist du dann aber eher im Bereich 40 Jahre fertig...

Bei 30 Jahren musst du eher in Richtung 2% Tilgung also ~1300/Monat gehen..

Was Ihr nicht vergessen solltet ist, dass irgendwann mehr oder weniger große Sanierungen/Renovierungen anstehen werden... vermutlich bevor diese 30 Jahre vorbei sind!
 
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Xtreme1000

Diese Angaben passen so leider aber nicht zusammen...

Wenn Ihr 270000 aufnehmt bei einer 115% Finanzierung werdet Ihr einen Zinssatz von evtl +-4% bekommen für eine Festschreibung von 20 Jahren

Da reichen bei 1% Tilgung die 1100 gerade so aus für die monatliche Rate.. Da bist du dann aber eher im Bereich 40 Jahre fertig...

Bei 30 Jahren musst du eher in Richtung 2% Tilgung also ~1300/Monat gehen..

Was Ihr nicht vergessen solltet ist, dass irgendwann mehr oder weniger große Sanierungen/Renovierungen anstehen werden... vermutlich bevor diese 30 Jahre vorbei sind!

Hallo zusammen.

Mal ne andere Meinung zum Thema 20 Jahre festschreiben. Wieso denn auf Teufel komm raus 20 Jahre festschreiben und 4% in Kauf nehmen??!!
Wir standen auch vor solch einer Variante. Dann mal bei der Hausbank gewesen und bei 10 Jahren 2,61% angeboten bekommen. Wenn ich jetzt die 1,4% in die Tilgung stecke biste bei 2,4% Tilgung. Das Ganze dann aber "nur" 10 Jahre fest. Nur wo ist das Problem? Du bist nach 10 Jahren bei nahezu der gleichen Restschuld wie bei der 20 Jahre Variante nach 20 Jahren. Und wann neu verhandelt wird ist komplett Wumpe, es kommt ja auf den noch bestehenden Betrag an. Denn was in 10 oder 20 Jahren ist weiß eh kein Mensch. Von daher bin ich eher gegen dieses uneigeschränke streben nach 20 Jahre Festschreibungen. Man muss auch immer die Differenz zu 10 oder 15 Jahren sehen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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