kombiniertes Heizungs-/ Lüftungssystem - Meinungen bitte hierzu

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J

James

Liebe Foren-Gemeinde,
zur Zeit planen wir unser Haus, das wir kommendes Jahr bauen (lassen) wollen.
Einfamilienhaus, ca. 150 m² Wohnfläche, kontrollierte Be- und Entlüftung gewünscht
Derzeit holen wir verschiedene Angebote für individuelles "schlüsselfertige Massivhäuser" ein (von mittelständischen Generalunternehmern, nicht von den "großen Playern" wie Viebrockhaus o.a.).

Wichtige Frage: Wie heizen & Warmwasser bereiten? Wie für gutes
Vorschlag Unternehmer 1: Gas-Brennwerttherme und Solarmodule; dezentrale Be-/ Entlüftung über Außenwandventile mit Keramik-Stein (Wärme-Rückgewinnung angeblich >90 %)
Vorschlag Unternehmer 2: Wärmepumpe (Erdwärme) der Fa. IWS, Celle; zentrale Entlüftung mit Wärmerückgewinnung (ca. 80 %) in Bad, Küche, WC, Hauswirtschaftsraum und dezentrale Belüftung über Außenwandventile.

Unternehmer 1 vertraut Wärmepumpen nicht, liefert aber ansonsten das überzeugendere Gesamt-Angebot; er würde mir auch eine Wärmepumpe einbauen, steht aber nicht hinter der Technik.
Ich persönlich möchte unabhängig vom Gas sein! Das ist mir wichtig!! Strom (auch für die Wärmepumpe) würde ich mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugen. Mit KfW-Darlehen über 20 Jahre bei ca. 14.000 € Investitionssumme macht monatlich geringere Kosten als den Stromanbieter direkt zu bezahlen.

Was haltet ihr 1.) von dem kombinierten Heizungs-/ Lüftungssystem und 2.) von der Idee mit Photovoltaik?
Viele Grüße
James
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

€uro

Hallo,
...Was haltet ihr 1.) von dem kombinierten Heizungs-/ Lüftungssystem und 2.) von der Idee mit Photovoltaik?
Die Kombination Wärmepumpe + Photovoltaik ist oft sehr zielführend (Jahresbilanz), abhängig vom tatsächlichen Bedarf! Wie hoch ist der denn für Heizung u. Warmwasser? Bei der Lüftung sollte man einer Zentralen Kontrollierte-Wohnraumlüftung den Vorzug geben!
Nicht selten ergibt sich hierdurch, in Verbindung der Auswertung regionaler Klimaparameter, ein Leistungssprung des WE eine Stufe tiefer! Bare Einsparung bei insgesamt höherer Energieeffizienz!

v.g.
 
J

James

Hallo €uro,

Den Bedarf habe ich noch nicht konkret; es sind erste Angebote/ Vorschläge. Laut grober Muster-Berechnung geht die Celler Firma von 35 W/m² aus, also 5,3 kW. Jährlicher Energieverbrauch von Wärmepumpe, Be-/ Entlüftung und "Legionellenschaltung" zwischen 4.000 und 5.000 kWh (je nach installierter Pumpe).

Das Haus soll in Norddeutschland stehen, Dachfläche für Photovoltaik Richtung Süd/ Südwest (lt. Internet-Berechnung mit einer Fläche von ca. 70 m²).

Beim Be-/ Entlüftungssystem gefällt mir folgender Gedanke: Entlüftung zentral mit Wärmerückgewinnung ("warmes Wasser machen mit verbrauchter Luft"), Belüftung durch Ventile in der Außenwand dezentral, so kann sich nichts an Keimen o.ä. in langen Leitungen, an die man nie wieder rankommt, ansammeln.

Bei der Gelegenheit: In der Küche wünsche ich mir eine Dunstabzugshaube mit Außen-Abzug; widerspricht sich das irgendwie? Klar geht da etwas Wärme verloren, aber von Umluft-Abzugshauben halte ich wenig.

James.

P.S.: Sorry liebe Admins, den Link im Eröffnungsbeitrag hatte ich nicht in böser Absicht eingefügt.
 

€uro

Hallo,
....Den Bedarf habe ich noch nicht konkret; es sind erste Angebote/ Vorschläge. Laut grober Muster-Berechnung geht die Celler Firma von 35 W/m² aus, also 5,3 kW.
Das wäre bestenfalls eine Norm-Leistungsermittlung, auf der DIN EN 12831 stehen muß! Wenn hier nicht einmal die tatsächlichen Luftmengen einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung m/o Wärmerückgewinnung berücksichtigt wurden, ist das Ergebnis schon mal sehr fragwürdig.
....Jährlicher Energieverbrauch von Wärmepumpe, Be-/ Entlüftung und "Legionellenschaltung" zwischen 4.000 und 5.000 kWh (je nach installierter Pumpe).
Wie kommt man zu solchen Aussagen, wenn nicht einmal die Leistung hinreichend abgeklärt ist? Welche Wärmepumpe?
....Beim Be-/ Entlüftungssystem gefällt mir folgender Gedanke: Entlüftung zentral mit Wärmerückgewinnung ("warmes Wasser machen mit verbrauchter Luft"),...
In einem PH durchaus eine interessante Alternative, da sich hier eine Trennung der Wärmeerzeugung Heizung und Warmwasser oft erforderlich macht! Wird das ein PH?
....Belüftung durch Ventile in der Außenwand dezentral, so kann sich nichts an Keimen o.ä. in langen Leitungen, an die man nie wieder rankommt, ansammeln.
Da würde ich noch einmal kräftig Nachdenken!
... Klar geht da etwas Wärme verloren, aber von Umluft-Abzugshauben halte ich wenig.
Eine Wärmerückgewinnung "lebt" von hohen Ablufttemperaturen!

v.g.
 

€uro

....Aber dennoch mache ich mich über diese grundlegenden Dinge wie Heizung etc. natürlich Gedanken!
Sehr sinnvoll, da die Heiztechnik mit dem energetischen Gebäudestatus korreliert!
....Mir ging es bei meiner Anfrage bei IWS um die Höhe der Anschaffungskosten ...
Wie kann man Investitionskosten definieren, wenn der tatsächliche Bedarf nicht bekannt ist?
.... und dass ich kein Rohrleitungs-System möchte, hatte ich ja geschrieben.
Dann sollte das gesetzt sein!
.... Dass sich Wärmerückgewinnung bei hohe Abluft-Temperaturen besonders lohnt (die natürlich v.a. in der Küche entstehen) ist mir auch klar. Aber eine Abzugshaube läuft ja auch nicht im Dauerbetrieb (sondern maximal ein bis zwei Stunden beim Kochen und befördert Gerüche UND Fett weg).
Ein gewisser Energieanteil zu Gunsten der Wärmerückgewinnung wird dadurch schon geliefert. Warum verschenken?
.... Oder "saugt" die Abzugshaube so viel Luft aus der Küche ab und erzeugt ein kleines Vakuum (dass durch die Entlüftung ein Unterdruck im Haus entsteht, ist mir klar)?
Bei Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist ein Luftmengenplan nach 1946-6 erforderlich, der auch bei der HLB Berücksichtigung finden muß. Ein Teil hiervon wird in der Küche auch durch eine Ablufthaube erledigt. Ein "permanentes" Unterdrucksystem fördert nur Infiltration von Außen, die man vermeiden kann.

v.g
 
E

Erik_I

Hallo,
hast du mittlerweile schon eine auf dein Haus abgestimmte Heizlastberechnung?
Denn die sollte auf jeden Fall gemacht werden, bevor du eine Entscheidung hinsihclich der Heizungswahl triffst. Und wenn du bereits die „Festlegung“ getroffen hast, dass du kein Gas einsetzen willst, stellt sich die Frage warum du beides vergleichst.
Eine Kombination des Heizungs- und Lüftungssystems kann auf jeden Fall Sinn machen, wenn hier das Gesamtsystem paßt, da du auch aus der Ablauft noch Wärme gewinnen kannst.
In wie weit sich die Photovoltaik-Anlage auszahlt ist auch eine Frage der möglichen Leistung der Photovoltaik und wie dein Stromverbrauch aussieht. Daher wäre es auch hier notwendig, dir die möglichen Energiegewinne ermitteln zu lassen und danach weitere Überlegungen anzustellen.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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