KfW 153 Energieeffizient bauen

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H

Herbstsonne

Guten Morgen,

wir bauen ab Frühjahr ein KfW 70 Haus (1,5 Geschosser) mit Erdwärme Heizung.

Im Moment beschäftigen wir uns mit der Finanzierung. Uns liegen mehrere Angebote vor: Deutsche Bank, Volksbank, Sparkasse und zwei Internetbanken. Die Sparkasse hat bisher nur eine Einnahmen/Ausgabenrechnung gemacht und ein paar Eckdaten zum Haus abgefragt. Bei den anderen Banken haben wir bereits alle Unterlagen zum Haus und Grundstück vollständig eingereicht, sodass auch ein "Rating" gemacht wurde.

In allen Angeboten gibt es ein Annuitätendarlehen der Hausbank und eine KfW Förderung - die ist jedoch überall anders. Das verstehe ich nicht!

Die Deutsche Bank und die Volksbank haben jeweils 50.000 Euro KfW Wohneigentum angesetzt.
Die beiden Internetbanken (vermutlich DSL Bank und ING-DiBa, das wissen wir aber noch nicht) haben 50.000 Euro KfW Wohneigentum und 15.000 Euro Energieeffizient Bauen angesetzt.
Die Sparkasse hat im Angebot nur KfW Energieeffizient Bauen aufgeführt, dafür aber gleich in der vollen Höhe von 50.000 Euro. Man muss dazu sagen, dass die Sparkasse noch keinerlei Unterlagen geprüft hat und kein Rating vorgenommen hat.

Insbesondere frage ich mich, wovon die Kredithöhe des KfW Energieeffizient Bauen abhängt? Warum haben das zwei Banken gar nicht dabei, zwei Banken mit 15.000 und eine Bank mit den vollen 50.000 Euro?

Ich danke euch für eine Antwort!

Viele Grüße,
Gesine
 
N

Nilo

Die Details zu den KfW Förderungen findest du auf der entsprechenden Homepage der KfW.

Mit eurem Kfw70 Haus könnt ihr vermutlich beide Förderprogramme (153 Energieeffizient bauen u. 124 Wohneigentum) in Anspruch nehmen.

Beide Programme sind auf jeweils 50.000,- EUR begrenzt. In der Regel (man muss immer den Einzelfall betrachten), lohnt sich aber nur das 153er Programm. Der aktuelle Zinssatz von 1,25% ist unschlagbar und sollte auf jeden Fall in Anspruch genommen werden! Die Zinsbindung ist zwar auf 10 Jahre begrenzt, der dann freiwerde Restbetrag sollte aber überschaubar sein. Dann lieber den restlichen Kreditbetrag langfristig (15-20 Jahre) festschreiben.
Die Konditionen des 124er Programms (derzeit z.B. 2,70% bei 10 Jahre Zinsbindung) bekommt ihr derzeit sicherlich auch bei der Bank direkt. Außerdem seit ihr dann "nur" 10 Jahre fest mit den Zinsen und habt danach das Zinsänderungsrisiko steigender Zinsen ..
 
emer

emer

Naja, der KfW Zinssatz bezieht sich ja immer "nur" auf die Summe der Förderung, das sind 50.000€.

Rechne die mal mit den KfW Konditionen durch. Und einmal als Mehrkosten zu deinem Darlehen.
So groß ist der Unterschied des Monatlichen kosten dann gar nicht.
Je nach dessen Zinssatz ist der Unterschied gar nicht so groß.

Bedenke auch, dass BER KfW Kredit mindestens 1 Jahr Tilgungsfrei ist. D.h. Bei 10 Jahren Zinsbindung eigentlich nur 9 genutzt. Die Restschuld ist entsprechend hoch.

Ich würde das ganze mal nebeneinander legen - einmal mit einmal ohne KfW und dann die Vor- und Nachteile noch einmal ansehen. Ich würde das Risiko für 20€ weniger im Monat z.B. nicht eingehen.
 
O

o.s.

Für viele Banken sind KfW-Kredite lästig, da sie Mehrarbeit verursachen.

KfW 124 geht ja "immer", KfW 153 ist von den Förderrichtlinien abhängig, nicht aber von der Bank.
Wenn eine Bank das nicht mit anbietet, hat sie dazu wohl einfach keine Lust.

Übrigens:

Der Vorteil liegt m.E. nicht in den günstigen KfW-Zinsen sondern in der Verbesserung der Zinsen für das Bankdarlehen. Häufig wird so ein Bankdarlehen durch KfW-Programme erst ermöglicht, wenn wenig Eigenkapital vorhanden ist.

Banken rechnen mit dem Beleihungswert und haben feste Beleihungsgrenzen, meist 60% und 80%, an denen sie die Zinshöhe berechnen. Bei Prozentwerten über 60 oder 80% werden deutlich höhere Zinsen fällig. Statt bei der Bank ein Darlehen über der Beleihungsgrenze (60 oder 80%) aufzunehmen, können die KfW-Darlehen den über der Grenze liegenden Betrag abdecken. Grund: Die KfW-Bank akzeptiert auch nachrangige Darlehen, ohne dafür einen Aufpreis zu berechnen.

Rutscht man zum Beispiel von vorher 84% auf 79% Beleihungsgrenze, dann kann sich der Zinssatz um mehrere Zehntelpunkte verbessern.

So mein durch den Bankberater vermitteltes Wissen... Fachmann/Frau möge mich bei Bedarf korrigieren!

Gruß
Olaf
 
B

barcuda

Genau genommen sind es zwei Darlehen: Einmal ein freies Bankdarlehen mit Zinsen i.d.R. zwischen 3 % und 3,5 % und ein zweites Darlehen bei kfw. Auf Grund des sehr niedrigen Zinssatzes mit ca. 1 % beim Programm kfw-70 gibt es keinen vernünftigen Grund, dieses nicht in voller Höhe (50.000 Euro) zu nutzen. Hier machen sich mitunter sogar die Mehrkosten für die erhöhte Ausstattung bezahlt. Bitte beachten: Der Mindest-Tilgungssatz liegt mit etwas über 2 % höher als beim freien Bankdarlehen, verkürzt aber daher die Laufzeit.

Richtig ist, die Banken / Sparkassen sind nicht begeistert vom kfw-Kredit, es schmälert deren Geschäft. so kann man aber seriöse Beratung erkennen - oder eben das Gegenteil. Empfehlung: kfw-70 Programm in voller Höhe nutzen, wenn der Standard gewollt ist.
 
emer

emer

OK, das mit dem Beleihungswert habe ich nicht gewusst. Hätte nicht gedacht, dass das dann von den Banken als "Eigenkapital" eingerechnet wird.

Wieder was gelernt.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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