Natursteinheizung in Verbindung einer Photovoltaik Anlage sinnvoll?

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M

Mellomacher

Hallo, ich zerbreche mir momentan den Kopf welche Heizung sinnvoll ist.

Ich habe ein Angebot Wärmepumpe mit Erdsondenbohrung + Fußbodenheizung = 32000 Euro.
Luftwärmepumpe ist ca 10000 Euro billiger, also 22000 Euro, wobei die JAZ 3,5 meist nie eingehalten wird und real runter auf 2,8 geht. (Stromfresser).
Lüftung mit Wärmerückgewinnung ist im Preis enthalten. ca 6000Euro


Ich habe vor ein Holzständerhaus U Wert 0.14 + 3 Fachverglasung, die Gebäudehülle erreicht KFW 55. ca Wohnfläche 130m².

Nun hatte ich einen Berater der mit Natursteinheizung empfiehlt, da das Gebäude wenig Energie benötigt.
Natursteinheizung würde ca 9000 Euro kosten.

Bisher war ich immer abgeneigt, aber sieht man die Folgekosten und Wartungskosten, gewinnt die Natursteinheizung in Verbindung mit einer Photovoltaik Anlage an Reiz.
Angenommen man hält die 40 kw/m² pro Jahr ein kommt man auf 5200 kw/h ohne Warmwasser.
Das wären ca 1200 € Stromkosten ohne Sondertarif ausgehend von 0.23 Cent pro kw/h. (relativ na am Gas)

Falls der Realverbrauch 60kw/h m² pro Jahr wäre kommt man auf 8500 kw/h ohne Warmwasser. also 1800 Euro Strom (das ist teuer)

Wenn ich die Kosten der Bohrung + die Kosten der Fußbodenheizung ca 16000 Euro in eine Photovoltaik Anlage stecken die pro Jahr 8000 kw/h Strom erzeugt.
Dann würden die monatlichen Heizkosten 0 Euro betragen, natürlich kommen Kosten für den Kredit Zins und Tilgung usw. dazu.

Vorteil der Heizung keine Wartungskosten, soll ewig halten. Die Photovoltaik Anlage kostet monatlich Zählergebühren usw. Wartung muß ich mich noch erkundigen.
Natürlich verliert die Photovoltaik Anlage mit der Zeit an Leistung, nach 20 Jahren soll die Leistung noch bei ca 85% liegen, dann wird es auch wieder kleinere, günstigere Solarpanels geben.

Gesamtinvestition sind auch ca 30000 Euro, die laufenden Kosten und Wartung usw. sind monatlich nahezu 0 Euro.

Ist das ne Milchmädchenrechung oder kommt das hin?!
 
B

Bauexperte

Hallo,

vorab -

Strahlungsheizung in Form einer Natursteinheizung ist für mich die beste Form der Heizung. Gesund, angenehm, einmaliger Erstellungspreis und keine Wartungs- oder Folgekosten. In Kombination mit einer Photovoltaik nahezu perfekt ... auch im Altbau; immer vorausgesetzt, es handelt sich um massive Bausubstanz.

... wobei die JAZ 3,5 meist nie eingehalten wird und real runter auf 2,8 geht. (Stromfresser).
Das stimmt nicht! Solcher Art pauschale Aussagen - ich frage mich immer, wo sie herkommen ... und sich unangenehm übers Land verbreiten

Ich habe vor ein Holzständerhaus U Wert 0.14 + 3 Fachverglasung, die Gebäudehülle erreicht KfW 55. ca Wohnfläche 130m². Nun hatte ich einen Berater der mit Natursteinheizung empfiehlt, da das Gebäude wenig Energie benötigt.
Ich hoffe, das System Deiner österreichischen Nachbarn; alle anderen Systeme sind 3. oder 4. Wahl.

... Falls der Realverbrauch 60kw/h m² pro Jahr wäre kommt man auf 8500 kw/h ohne Warmwasser. also 1800 Euro Strom (das ist teuer)
Damit wirst Du imho nicht hinkommen, weil ...

Ist das ne Milchmädchenrechung oder kommt das hin?!
... Du möchtest ein Einfamilienhaus in Holzständerbauweise errichten lassen; die Natursteinheizung funzt aber wie die Sonne. Alle feststofflichen Gegenstände werden erwärmt, auch Dein Körper, und "speichern" - über einen gewissen Zeitraum und angewiesen auf massive Bausubstanz - die so erzeugte Wärme. Die Ersparnis resultiert also aus der Natursteinheizung selbst und der Bausubstanz. Holzständer kann das nicht Leisten - das Material hat, laienhaft beschrieben, kein Speicherpotential -, deshalb denke ich auch, das der worst case bei Dir höher sein wird, als € 1.800,00/Jahr, sofern Du Dich für dieses System entscheidest.

Die Natursteinheizung in Kombination mit einer Photovoltaik ist dort unschlagbar - gesund und günstig - wo sie in einem massiv errichteten Haus verbaut wird. Btw. rechnet sie sich auch ohne Photovoltaik, wenn über das EVU der Wärmepumpentarif zu Grunde gelegt wird und sie ab einem KfW 70 - oder höheren Effizienzhaus zum Einsatz kommt.

Freundliche Grüße
 
B

Bauexperte

Hallo €uro,

Was sind das für merkwürdige Zahlen bzw. Einheiten?
Jemand, der Natursteinheizungen verkauft, erstellt die "Wärmebedarfsberechnung" in aller Regel selbst, in dem er jeden einzelnen Raum in seine Bestandteile zerlegt (K-Werte für Außen-/Innenwände, Fenster, Boden, Decke, Türe) und anhand der einzelnen Werte den zu erwartenden Wärmebedarf (Q-Watt) pro Raum errechnet. In der Addition hat er dann eine Zahl für jeden Raum - analog seiner Verwendung, wird ein höherer (Bad) oder niedriger (Hauswirtschaftsraum) Wärmebedarf/qm zu Grunde gelegt; die Summe ergibt dann den errechneten "Wärmebedarf" fürs Einfamilienhaus.

Es ist eine mühsame Arbeit - oftmals finden sich die Kw-Werte für die Bestandteile älterer Einfamilienhaus nicht so einfach; ich habe deshalb immer (obgleich ich es selbst kann) ein Planungsbüro mit dieser Aufgabe beauftragt; ich halte immer gern eine Rückversicherung in Händen Es mag Dich vlt. überraschen, aber der so errechnete Wärmebedarf paßte regelmäßig und die errechneten Kosten beim EVU, deckten sich, bis auf wenige Pfennige, ebenfalls. Unabdingbar bei dieser händischen Form der Berechnung ist es, das Wärmeempfinden der Auftraggeber sorgfältig zu erfragen; sonst gibt es ein böses Erwachen.

Freundliche Grüße
 

€uro

Hallo Bauexperte,
...Jemand, der Natursteinheizungen verkauft, erstellt die "Wärmebedarfsberechnung" in aller Regel selbst,..... die Summe ergibt dann den errechneten "Wärmebedarf" fürs Einfamilienhaus.
Auch Du hast scheinbar Probleme mit SI-Einheiten. Wärme = Energie (kWh)! Leistung => (W; kW) Wärmebedarf ist gleich Energiebedarf, nicht Leistungsbedarf!
Wie Heizlasten in der EU bzw. D (nationales Beiblatt) zu ermitteln sind, ist in der 12831 festgelegt. Wenn sich Verkäufer von Natursteinheizungen hieran nicht halten, ist es deren Problem
Die Summe der Raumheizlasten entspricht nicht automatisch der Normheizlast für das Gebäude Lüftungswärmeverluste scheint es bei diesen Verkäufern wohl auch nicht zu geben
...Es mag Dich vlt. überraschen, aber der so errechnete Wärmebedarf paßte regelmäßig und die errechneten Kosten beim EVU, deckten sich, bis auf wenige Pfennige, ebenfalls.
Konkrete, nachvollziehbare (nicht anonyme) Beispiele?

v.g.
 
B

Bauexperte

Hallo €uro,

Auch Du hast scheinbar Probleme mit SI-Einheiten.
Das kann sein ... bin ja auch kein Ingenieur

Wärmebedarf ist gleich Energiebedarf, nicht Leistungsbedarf!
Das habe ich auch an keiner Stelle behauptet; ich habe nur geschrieben, dass - nach einer bestimmten Rechenprozedur - der Wärmebedarf, sorry, Energiebedarf, bekannt ist.

Konkrete, nachvollziehbare (nicht anonyme) Beispiele?
Ja sicher

Freundliche Grüße
 

€uro

Hallo Bauexperte,

...Das habe ich auch an keiner Stelle behauptet; ich habe nur geschrieben, dass - nach einer bestimmten Rechenprozedur - der Wärmebedarf, sorry, Energiebedarf, bekannt ist.
Das ist leider falsch! Nach der von Dir beschriebenen Methode kommt man zur Raumheizlast (Leistung (W;kW)) bzw. zu den spezifischen Werten /m², ohne die Lüftungswärmeverluste zu berücksichtigen, was dringend notwendig wäre.
Wie kommt der Erfinder dieser Methode nun zum Jahresenergiebedarf (Heizung)?
Für diese Ergebnisse würde ich mich sehr interessieren. Du kannst mir bestimmt die Zahlen ( Berechnung, tatsächlicher Energieverbrauch) zur Verfügung stellen.

v.g
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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