Hohe Nebenkosten in Altbau - trotz Renovierung

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padersee13

Gute Tag,

ich habe mich in diesem Forum angemeldet, in der Hoffnung, dass ich hier gute Ratschläge erhalte. :)

Vor zwei Jahren haben wir unseren 40 Jahre alten Bungalow renoviert. Der Bungalow hat eine Grundfläche von 170 m², voll unterkellert. Wir nutzen als Wohnraum nur das Erdgeschoss. Über dem Erdgeschoss ist ebenfalls eine Betondecke. Die Außenwand ist mit Klinker, einem kleinen, ungedämmten und leeren Hohlraum und KS-Stein 40 cm stark. Die Außenwände sind also nicht gedämmt.

Während der Renovierung vor 2 Jahren wurde folgendes erneuert:
-Neue Kunststofffenster (viele Schiebetüren und Panoramafenster) wurde mit einer 3-fach Verglasung auf den neusten Stand gebracht)
-Geschossdecke zum Dachboden wurde mit 5 cm Styroporplatten (die Lagen schon immer darauf) und zusätzlich mit 30 cm Mineralwolle gedämmt. Ein neues Dach (Satteldach) kam ebenfalls für 40.000 € drauf. Da wir den Dachboden nicht nutzen, wurde aber nur die Geschossdecke mit der Mineralwolle gedämmt. Das Dach wurde fachmännisch gedeckt (eine Folie zwischen Pfannen und Dachstuhl ist vorhanden).
- Komplett neue Heizungsrohre, Wandheizkörper und Fußbodenheizung. Die Heizungsrohre wurden unter der Kellerdecke verlegt und isoliert. Die 18 Jahre alte Ölheizung von Buderus (Laut Installateur und Schornsteinfeger top Werte bzgl. Emissionen) blieb erhalten.

Vor genau einem Jahr hatten wir den 1. Öltank (5000 Liter) gefüllt und nun habe ich den Ölstand gemessen. Der Verbrauch in einem Jahr (3 Personen Haushalt) beträgt 3700 Liter. Wir haben große Räume zu heißen. Wohnzimmer, Esszimmer, Küche sind komplett offen (70 m²) und die Heizung in diesen Räumen läuft ab jetzt wieder durchgehend, wenn wir uns im Haus aufhalten. Außerdem duschen drei Personen jeden Tag und im Winter läuft in beiden Badezimmern, Küche die Fußbodenheizung.

Das Haus ist im Sommer angenehm kühl, dies liegt wohl an der massiven Bauweise (Stahlbeton und KS Steine). Im Winter ist es dafür ebenfalls ziemlich kühl. Wir sind uns nun nicht mehr sicher, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben, das Haus zu renovieren. Eine Dämmung der Außenwände ist eine Alternative, aber doch bestimmt extrem kostenintensiv.

Ich bin absoluter Laie in dieser Hinsicht und erhoffe mir Tipps und Hinweise von Euch! Vielen Dank!
 

€uro

Hallo,
Vor zwei Jahren haben wir unseren 40 Jahre alten Bungalow renoviert.
Wer hat hierzu beraten?
...Die 18 Jahre alte Ölheizung von Buderus (Laut Installateur und Schornsteinfeger top Werte bzgl. Emissionen) blieb erhalten.
Das ist keine energetische Bewertung im Gesamtzusammenhang!
... Der Verbrauch in einem Jahr (3 Personen Haushalt) beträgt 3700 Liter.
Das ist mehr als heftig!
... Eine Dämmung der Außenwände ist eine Alternative, aber doch bestimmt extrem kostenintensiv.
Das dürfte nicht ganz einfach werden, bei einer Klinkervorsatzschale.
...erhoffe mir Tipps und Hinweise von Euch! Vielen Dank!
Zunächst müßte man den Verbrauch den entsprechenden Verursachern zuordnen, bevor man weitere Maßnahmen ergreift. Hierzu zählt, zunächst den tatsächlichen Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung u. Warmwasser zu ermitteln. U.U. lässt sich durch eine Anlagenoptimierung schon Einiges reduzieren, insbesondere, wenn HK als Heizflächen verwendet werden.

v.g.
 
P

padersee13

Ich komme also um eine energietechnische Beratung nicht herum. Daten zu dem tatsächlichen Bedarf an Leistung und Energie kann ich nämlich nicht liefern. Ich kann nur den Ölverbrauch messen.
Aufgrund der Größe des Hauses und den langen Warmwasser-Leitungen, die wirklich überall hinführen (20 m zu jeder Seite des Hauses), kann ich mir nur erklären, dass eine Ölheizung einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Des Weiteren bereitet mir der Öltank große Sorge, da ich die Befürchtung habe, dass dieser irgendwann undicht wird und dann wird es bestimmt richtig teuer. Jedoch stellt sich die Frage ob sich eine Wartung lohnt. Denn ich habe mir vorgenommen, dass bei einem größeren Schaden sofort eine moderne Heizung angeschafft wird, auch wenn das teuer ist.

Die einzigen Alternativen die mir bleiben sind im Grunde nur eine neue Heizung und die Dämmung der Außenfassade. Denn sonst ist wirklich alles neu und auch gedämmt worden.
Wir haben außerdem kein Stadtwasser sonder Eigenwasser. Daher kann ich auch keinen Wert zum Wasserverbrauch nennen, falls es erforderlich ist.

Freundliche Grüße
 
J

jamguy

Ja hol Dir eine neue Heizanlage!Sinnyoll wär eine Dämmeilage zwischen dem innerem und äusserem Mauerwerk gewese,wobei auch Luft Isolationsfunktion besitzt.
 

€uro

Ich komme also um eine energietechnische Beratung nicht herum.
nicht nur Beratung => Berechnung! Energieberater ist keine geschützte Berufsbezeichnung, das kann auch ein Baustoffhändler sein. Ob der anlagentechnisch kompetent ist, bezweifle ich.
...Denn ich habe mir vorgenommen, dass bei einem größeren Schaden sofort eine moderne Heizung angeschafft wird, auch wenn das teuer ist.
Nur den Wärmeerzeuger zu wechseln, hilft oft nur bedingt.

v.g.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Ich komme also um eine energietechnische Beratung nicht herum.
DAS ist die falsche Einstellung! Es sollte Dir wichtig sein, mit einem Energieberater dieses Thema zu klären. Was geschieht, wenn Du es unterläßt, erfährst Du ja aktuell am eigenen Verhalten => Dein Problem der hohen Energiekosten ist trotz erheblichem Kapitaleinsatz nicht gelöst.

Des Weiteren bereitet mir der Öltank große Sorge, da ich die Befürchtung habe, dass dieser irgendwann undicht wird und dann wird es bestimmt richtig teuer. Jedoch stellt sich die Frage ob sich eine Wartung lohnt. Denn ich habe mir vorgenommen, dass bei einem größeren Schaden sofort eine moderne Heizung angeschafft wird, auch wenn das teuer ist.
Den Öltank im worste case abzudichten, ist kein größeres Problem für einen Fachmann; eine Wartung technischer Anlagen lohnt sich btw. immer!

Die einzigen Alternativen die mir bleiben sind im Grunde nur eine neue Heizung und die Dämmung der Außenfassade. Denn sonst ist wirklich alles neu und auch gedämmt worden.
Es gibt die Möglichkeit die Verblendfassade nachträglich zu dämmen, dazu wird ein Dämmstoff in den Hohlraum gepreßt. Es erscheint mir aber sinnvoller, zuvor Geld in einen Energieberater zu investieren; vlt. ist doch die Ölheizung der Verursacher oder etwas ganz Anderes, was Du bislang nicht auf dem Schirm hast .... Btw. sind die Kosten des Beraters im Rahmen Deiner Steuererklärung absetzbar ;)

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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