Baufirma gefunden haben aber noch Finanzierungsfragen

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L

Landhaustraum

Hallo,

so langsam wird es bei uns auch konkreter, wir haben endlich eine Baufirma gefunden, die uns gefällt und unser Bauchgefühl ist gut.
Außerdem haben wir ein Grundstück, das zwar nicht 1000%ig unser Traum ist, aber für die Gegebenheiten hier okay ist.

Jetzt habe ich 3 Fragen:

1.) wann kaufe ich das Grundstück? Sofort? Oder erst, wenn beim Bauträger alles fertig geplant ist, damit ic Grundstück und Haus auf einmal finanziere?

2.) Insgesamt wird es bei uns recht knapp, weil wir nicht so viel Eigenkapital haben und auch nicht riesiges Eigenkapital. Wenn ich den Rechnern im Internet trauen kann , klappt es aber.
Trotzdem: sollen wir ZUERST mal beginnen, die Banken abzuklappern, um überhaupt zu sehen, was möglich ist oder gehe ich lieber mit einem konkreten Angebot vom Bauträger zu den Banken? Unsere Baufirma wirbt u.a. damit, dass die Häuser von den Banken gerne finanziert werden, da sie einen hohen Wiederverkaufswert haben (Fachwerkhäuser).

3.) Wie bzw. wo fängt man an? Lieber direkt zu den Banken oder lieber unabhängiger Finanzberater? Womit habt ihr die besten Erfahrungen gemacht und wieviele Banken muss man abklappern?

Vielen Dank!
 
Der Da

Der Da

Hallo,

so langsam wird es bei uns auch konkreter, wir haben endlich eine Baufirma gefunden, die uns gefällt und unser Bauchgefühl ist gut.
Außerdem haben wir ein Grundstück, das zwar nicht 1000%ig unser Traum ist, aber für die Gegebenheiten hier okay ist.

Jetzt habe ich 3 Fragen:

1.) wann kaufe ich das Grundstück? Sofort? Oder erst, wenn beim Bauträger alles fertig geplant ist, damit ic Grundstück und Haus auf einmal finanziere?

2.) Insgesamt wird es bei uns recht knapp, weil wir nicht so viel Eigenkapital haben und auch nicht riesiges Eigenkapital. Wenn ich den Rechnern im Internet trauen kann , klappt es aber.
Leider kann man den Rechnern nicht wirklich trauen, da hinter den meisten Rechnern Finanzierer stecken, die gerne Ihre Produkte verkaufen wollen.
Wenn es jetzt schon recht knapp wird, dass wird es wahrscheinlich auch nicht klappen. Sorry ich bin Pessimist, aber mit optimismus finanziert sich leider kein Haus. Mit welchen Zahlen rechnet Ihr denn? Vielleicht kannst du dein Einkommen und das Eigenkapital mal erwähnen. Hier sind einige (Bauexperte zum Beispiel) die ziemlich gut einschätzen können, ob ein Bauvorhaben klappen kann.

Was viele Leute oft unterschätzen... ich auch zu Anfang... sind die Baunebenkosten... Hauskosten: 200 000, Nebenkosten (inkl Küche und Garage) jetzt schon fast 70 000. Und da ist die Außenanlage noch nicht gepflastert. Dazu kommt das Grundstück... also alles weit entfernt von so manchem Werbeangebot aus der Zeitung... da habe ich mal gelesen: 160 000 € für Ihr schlüsselfertiges Traumhaus... glatt gelogen, klappt nie.

Trotzdem: sollen wir ZUERST mal beginnen, die Banken abzuklappern, um überhaupt zu sehen, was möglich ist oder gehe ich lieber mit einem konkreten Angebot vom Bauträger zu den Banken? Unsere Baufirma wirbt u.a. damit, dass die Häuser von den Banken gerne finanziert werden, da sie einen hohen Wiederverkaufswert haben (Fachwerkhäuser).
Das ist Verkäufer-BlaBla. Der Hausanbieter hat ein großes Interesse zu Verkaufen, und erzählt dir eben das was du hören willst.

3.) Wie bzw. wo fängt man an? Lieber direkt zu den Banken oder lieber unabhängiger Finanzberater? Womit habt ihr die besten Erfahrungen gemacht und wieviele Banken muss man abklappern?
Ich würde beides parallel machen. Ich wurde von meinem hausbanken enttäuscht und hatte richtig tollen Erfolg bei einem unabhängigen Finanzberater und Vermittler. Gleiche Banken angefragt und wesentlich bessere Konditionen bekommen.

Vielen Dank!
Ich hab mal in rot reingeschrieben. Vielleicht gibts du ein paar Infos um konkreter helfen zu können.
 
B

Bauexperte

Hallo,

1.) wann kaufe ich das Grundstück? Sofort? Oder erst, wenn beim Bauträger alles fertig geplant ist, damit ic Grundstück und Haus auf einmal finanziere?
Bei den meisten Grundstücksverkäufern kannst Du Dir eine Option für einen Zeitraum "x" einräumen lassen; manche machen das kostenlos, manche nehmen Geld dafür und die seriösen unter ihnen rechnen im Falle des Grundstückskaufs gegen.

2.) Insgesamt wird es bei uns recht knapp, weil wir nicht so viel Eigenkapital haben und auch nicht riesiges Eigenkapital. Wenn ich den Rechnern im Internet trauen kann , klappt es aber.
Die Einwände meines Vorposters sind berechtigt. Suche Dir einen "unabhängigen" Finanzierungsmakler und bespreche mit ihm Dein BV. Wenn Du nicht fündig wirst (nicht die Vögel aus der Fernsehwerbung bitte!) und Krefeld nicht zu weit für Dich ist, kann ich Dir auch eine Empfehlung aussprechen.

Trotzdem: sollen wir ZUERST mal beginnen, die Banken abzuklappern, um überhaupt zu sehen, was möglich ist oder gehe ich lieber mit einem konkreten Angebot vom Bauträger zu den Banken?
Für jeden seriösen Finanzierer reicht ein Angebot über ein Stück Haus "X". Wird es dann konkret, muß natürlich der unterzeichnete Werkvertrag incl. aller Anlagen eingereicht werden.

Unsere Baufirma wirbt u.a. damit, dass die Häuser von den Banken gerne finanziert werden, da sie einen hohen Wiederverkaufswert haben (Fachwerkhäuser).
Oh gut, meine Augenfarbe ist, blau-grün, grau, braun und gelb (wirklich) Nein, im Ernst, ob dieses "Werbeversprechen" stimmt, kann Dir ebenfalls ein seriöser Finanzierungsberater erklären; er kennt die Beleihungsgrenzen und Wiederverkaufswerte nahezu jedes Anbieters!

3.) Wie bzw. wo fängt man an? Lieber direkt zu den Banken oder lieber unabhängiger Finanzberater? Womit habt ihr die besten Erfahrungen gemacht und wieviele Banken muss man abklappern?
1. Grundstück optionieren
2. Angebot einholen, wenn der Bauch "ja" sagt,
3. den Anbieter überprüfen, ob der Bauch Recht hat
4. parallel einen Finanzierungsmakler aufsuchen
5. mit der Hausbank über das BV verhandeln
6. eine zweite Bank um ein Angebot bitten

Freundliche Grüße
 
L

Landhaustraum

Grrr, jetzt hatte ich eben schon ausführlich geantwortet, dann war die Antwort futsch. So´n Mist. Deshalb jetzt in Kürze nochmal:

Erstmal danke für die ehrlichen Antworten. Ich finde die Skepsis gut und berechtigt, aber möchte auch einräumen, das wir zugunsten eines Eigenheims auch bereit sind, Abstriche zu machen (z.B. Carport statt Garage, wenig aufwändige Außenanlagen, unsere Küche könnten wir mitnehmen usw.)

Hier ein paar Daten:
Wir sind 33 und 35 Jahre alt mit 2 Kindern, Familienplanung abgeschlossen.

Einkommen: Sie: 2100,-(2400,- wären möglich bei Mehrarbeit, aber da ich einen krassen Job habe und die Kinder sonst gar nicht mehr sehe, möchte ich eigentlich nicht mehr).
Er: jetzt ALG, ab Mai zunächst 400,-, Tendenz nach oben weil nur Übergangsjob.
Kindergeld: 370,-

Macht gesamt aktuell 2870,-, mit steigender Tendenz bzw. wenn ich will dann eben 3170,-.

Eigenkapital ca. 20.000,-.

Grundstück kostet 40.000,-. (450 qm, es kommen ca. 80qm Zufahrt hinzu, die zwar "Umsonst" sind, aber ja befestigt werden müssen.)

Hausangebot in etwa 180.000 für 150qm inkl Bodenplatte ohne Böden und Maler, mit Gastherme, ohne Fußbodenheizung (mögen wir beide nicht). 10.000 davon würden wir gerne in EL erbringen.

Wir hoffen, dass wir mit 260.000 hinkommen.

Wir würden halt gerne maximal 900,- mtl. ausgeben, dafür darf die Laufzeit gerne 30 Jahre betragen, solange Sondertilgungen möglich sind.

Kann man vielleicht noch den ein oder anderen Tausender sparen, indem man Gewerke an hiesige Firmen vergibt?

ach ja, zur Baufirma ist zu sagen: es handelt sich um einen kleinen Familienbetrieb aus den neuen Bundesländern, die um die 5 Häuser im Jahr bauen. Ich habe mir von dem Bauleiter einen Rohbau und ein fertiges Haus zeigen lasen und war schlichtweg begeistert (mein Stiefvater auch). Die Bauherrin des fertigen Hausen (sehr vertrauenswürdige Leute) hat mir die Firma uneingeschränkt empfohlen.
Mein Bauchgefühl ist sehr gut. ach ja, es handelt sich übrigens um ein Fachwerkhaus! Verklinkert.

So, ich glaube, das war´s erstmal.
 
Der Da

Der Da

Jetzt kommen 2-3 WENNS:
Wenn Euch 260 000 ausreichen und wenn ihr Euren kompletten Lebensunterhalt mit 1000 € bestreiten könnt und wenn du damit leben kannst, etwa 700 000 für dein Haus zu bezahlen, dann kann das klappen.

Ich erläutere mal meine Bedenken: 180 000 ist meines Erachtens für ein verklinkertes Haus recht wenig, vor allem, wenn es so groß ist. Allerdings kenne ich mich mit Massivbau nicht aus. Habt ihr die BUL also die Vertragsleistungen schon gechekckt? Was ist alles dabei?
Sockelputz?
Außenputz?
Wie viele Steckdosen?
Welche Badezimmerarmaturen?
Hat das Grundstückhanglage?
Habt Ihr ein Bodengutachten gemacht? (Hier kann eine ganz große Überraschung warten: Worst case, verseuchter Boden, oder Boden nicht tragfähig-Pfahlgründung)
Liegt das Grundstück tiefer als der Kanaldeckel? (Stichwort Hebeanlage oder teures Aufschütten)
Ist das Grundstück erschlossen und zwar vollständig?
Was bedeutet 80qm Zufahrt? Ist das Grundstück weit weg von der Strasse? (Wenn ja, dann werden die Anschlusskosten für Gas, Strom und Wasser enorm teuer. Ein Bekannter musste statt der 12 Inklusivmeter fast 30 Meter mehr bezahlen und hat dafür statt den 8-10 000 satte 30 000 hinlegen müssen. )
80 qm Pflastern wird dich etwa 5000€ kosten.
Ist dein Job sicher?
Kennst du die Baunebenkosten? (Hier geben Hausbauunternehmen gerne 15-20 000 an, die Realität liegt aber bei 30 -40 000, wenn man oben gesagtes Berücksichtigt)

Zu der Finanzierung: 900 € Monatlich für 240 000 € Kredit ohne großes Eigenkapital über 30 Jahre werdet Ihr wahrscheinlich niemals bekommen. Als Richtwert: Wir haben 250 000 aufgenommen, zu 3,5% über 20 Jahre... monatliche Belastung bei fast 1000 € bei 1 % Tilgung. ich würde mich doch sehr wundern wenn man bei 20 000 Eigenkapital die gleichen oder bessere Konditionen bekommt auf 30 Jahre.

Wir planen ein ähnlich großes Haus, und sind inzwischen bei fast 400 000 Gesamtkosten, wobei das Grundstück 80 000 teurer ist. Und irgendwie reicht das Geld immer noch nicht, jeden Tag wird der Bau teurer. Heute erst hat sich das Bodengutachten um knapp 1000 € verteuert. So schnell kann man das Geld gar nicht verdienen, wie man es ausgibt :)

Ihr solltet aber nach knapp 10 Jahren eigentlich die 2-3 % Tilgung anstreben, denn wenn Ihr es auf 1% 30 Jahre laufen lasst, seid ihr so gut wie in Rente, und habt noch gut 130 000 Restschulden (Bei einem fiktiven Zinssatz von 3 % der sehr unrealistisch ist.) Sondertilgungen helfen natürlich auch, aber die muss man auch schaffen.... und bei Euch sehe ich es nicht, dass Ihr jährlich 10 000 zurücklegen könnt.


Versteh mich bitte nicht falsch, ich will es dir sicher nicht vermiesen, aber man sollte zumindest schonmal über alles nachgedacht haben. Wenn man dann entscheidet das Risiko einzugehen, dann ist man wenigstens selbst Schuld wenns doch schief geht. Ich würde an Eurer Stelle auf jedenfall warten, bis dein Mann wieder einen festen unbefristeten Job hat. Da schläft es sich besser. Und in der zwischenzeit fleissig Eigenkapital ansparen, dann werden auch die Kredite billiger.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Du bist recht verliebt in die Idee zu bauen - kann ich aus Deinen diversen Threads heraus lesen, aber Du läufst geradewegs in Dein Unglück!

... das wir zugunsten eines Eigenheims auch bereit sind, Abstriche zu machen (z.B. Carport statt Garage, wenig aufwändige Außenanlagen, unsere Küche könnten wir mitnehmen usw.)
Ein Carport ist ebenso teuer - oder preiswert, je nach Standpunkt - wie eine vergleichbare Fertiggarage; die Zuwegung wird Dich rund TEUR 4 kosten (bei Verwendung einfacher Betonsteine) und die Außenanlagen min. nochmals den gleichen Betrag.

Einkommen: Sie: 2100,-(2400,- wären möglich bei Mehrarbeit, aber da ich einen krassen Job habe und die Kinder sonst gar nicht mehr sehe, möchte ich eigentlich nicht mehr). Er: jetzt ALG, ab Mai zunächst 400,-, Tendenz nach oben weil nur Übergangsjob. Kindergeld: 370,-. Macht gesamt aktuell 2870,-, mit steigender Tendenz bzw. wenn ich will dann eben 3170,-.
Leider vergeben die Banken nicht anhand von Tendenzen; Du wirst imho mehr arbeiten müssen. Nochmal: suche einen unabhängigen Finananzierungsmakler auf .... BEVOR Du irgendeinen Werkvertrag unterschreibst - gleich, was auch immer der Verkäufer/die Kundin Dir erzählt!

Hausangebot in etwa 180.000 für 150qm inkl Bodenplatte ohne Böden und Maler, mit Gastherme, ohne Fußbodenheizung (mögen wir beide nicht). 10.000 davon würden wir gerne in EL erbringen. ach ja, es handelt sich übrigens um ein Fachwerkhaus! Verklinkert.
Dann handelt es sich um ca. 130 qm reine WF und das Haus - als verputztes FH auf BP - sollte ca. TEUR 195 kosten; Klinker nochmals ungefähr TEUR 15. Macht insgesamt TEUR 210

Wir hoffen, dass wir mit 260.000 hinkommen.
Haus auf BP - TEUR 210
Grundstück - TEUR 40
Baunebenkosten - TEUR 35 (die Liste habe ich häufig gepostet)
Extra´s - TEUR 20

Ergibt summa summarum TEUR 305 und in diesem Schätzpreis sind die Kosten für Bodenbeläge, Malerarbeiten und Außenanlagen noch nicht enthalten!

Kann man vielleicht noch den ein oder anderen Tausender sparen, indem man Gewerke an hiesige Firmen vergibt?
Nein.

ach ja, zur Baufirma ist zu sagen: es handelt sich um einen kleinen Familienbetrieb aus den neuen Bundesländern, die um die 5 Häuser im Jahr bauen. Ich habe mir von dem Bauleiter einen Rohbau und ein fertiges Haus zeigen lasen und war schlichtweg begeistert (mein Stiefvater auch). Die Bauherrin des fertigen Hausen (sehr vertrauenswürdige Leute) hat mir die Firma uneingeschränkt empfohlen.
5 Häuser im Jahr bedeuten einen Gewinn von TEUR 100/Jahr, wenn es halbwegs realistisch sein und die "Familie" leben soll. Das bedeutet bei Deinen Zahlen oben, dass das Haus in der Erstellung noch ganze TEUR 160 kostet (incl. aller Gewinnaufschläge und Sicherheitseinbehalte für Zulieferer - ganze TEUR 1.100/qm/WF)) Geht nicht, gibt es nicht; es sei denn, sie stellen Dir eine Bretterbude auf (ganz nebenbei, dann wäre es wieder zu teuer).

Und, neugierig frag: die "sehr vertrauenswürdigen Leute" würde ich gerne einmal interviewen :rolleyes: Wieso, frage ich mich, glaubt alle Welt, dass Häuser aus dem Osten des Landes preiswerter sind, als es der Markt hergibt? Und btw. - wieso sollte man ein echtes Fachwerkhaus verklinkern?

Mein Bauchgefühl ist sehr gut.
Darüber solltest Du besser nochmal nachdenken. Just my two coins :eek:

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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