Bauen, kaufen oder mieten??

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I

ichwillbaldbaue

Hallo liebe Forengemeinde,
nachdem wir nun unsere Immobilie so gut wie verkauft haben, machen wir uns Gedanken darüber, wie es mit uns oder für uns weiter gehen könnte. Unser jetziges Haus haben wir verkauft, weil es uns zu groß ist und wir auch nicht mehr vermieten wollen. Wir wollen eine Bleibe für uns, in der wir Platz für 5 Personen haben.
Es stellt sich die Frage, ob wir noch mal neu bauen sollen, oder eher eine bestehende Immobilie kaufen oder aber in Miete gehen wollen. Betrachtet man die Zukunft, so sind wir mit einer Mietwohnung, wenn wir eine finden in der auch ein Hund erlaubt ist, bestimmt besser bedient. Miete wäre genauso teuer oder mehr als ev. ein Kredit. Aber wer träumt nicht vom eigenen kleinen Haus...

Um zu verhindern, das der Kauf irgendwann einmal in die Hose geht, und man vor einem Haufen Schulden steht die man dann ev. nicht bezahlen könnte muss alles gut überlegt sein.
Wenn wir verkauft haben, haben wir etwa 30-50 Tausend Euro Eigenkapital.
Mein Mann verdient ca. 2100 Euro, ich gehe nur geringfügig arbeiten, und habe im Schnitt etwa 300 Euro. Zudem haben wir noch das Kindergeld, das wir aber in ein paar Jahren nicht mehr haben werden, da die Kinder dann eigene Wege gehen. Im Gegenzug möchte ich auch wieder ganztags arbeiten gehen, wenn das letzte Kind selbstständig genug ist.
Mit Kindergeld haben wir einen Geldeingang von momentan 3300 Euro. So weit so gut.

Also fassen wir zusammen: Einnahmen = 3300 jetzt, wenn in 3- 6 Jahren Kindergeld weg dann nur noch 2300 und ev. mehr durch mein Verdienst, wenn ich voll arbeiten gehe.
Eigenkapital= 30-50 Tausend.
Wir sind 46 und 49 Jahre alt.

Was meint ihr, lässt sich hier was darstellen?? Ein Bekannter meinte, das alles steht und fällt mit einer richtigen Finanzierung in der auch Fördermittel eingeplant wurden. Und wenn Ja, ist ein Ausbauhaus mit allem drum und dran am Ende günstiger als ein Schlüsselfertiges?
Danke schon mal.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Was meint ihr, lässt sich hier was darstellen?? Ein Bekannter meinte, das alles steht und fällt mit einer richtigen Finanzierung in der auch Fördermittel eingeplant wurden.
Eine "richtige" Finanzierung kann auch ohne Fördermittel der richtige Weg sein; es hängt entscheidend von den persönlichen Verhältnissen ab. Dein Bekannter hat jedoch insofern Recht, das ein "unabhängiger" Finanzierungsmakler unverzichtbar ist. Die Antworten, welche Du hier im Forum sicherlich noch in Sachen Finanzierung erhalten wirst, können daher nur Näherungswerte markieren und ersetzen keinesfalls das persönliche Gespräch mit einem Fachmann

Und wenn Ja, ist ein Ausbauhaus mit allem drum und dran am Ende günstiger als ein Schlüsselfertiges?
Ehrliche Antwort? Nein.

Ein Ausbauhaus ist zumeist ein geschlossener Rohbau und die Innenarbeiten obliegen dann dem Bauherren in Eigenleistung. Du mußt also a) handwerkliches Geschick, b) jede Menge Zeit und c) Meister für Elektro und Sanitär trotzdem beauftragen, da nur ein Meister diese beiden Gewerke anschließen und abnehmen darf.

Was die Kosten betrifft, so zeigt sich in der Praxis immer wieder, dass unter dem Strich nicht wirklich Kosten gespart werden, weil an Stelle der Vergabe an Handwerkbetriebe ein höherer Materialeinsatz bei der Eigenleistung rückt. Beispiel: die reine Sanitärausstattung (Wanne, Dusche, WC und Handwaschbecken) kostet dann nicht mehr TEUR 3 sondern 4 und mehr; so setzt sich dies nahezu in allen Innengewerken fort.

Einen Teil der Innenarbeiten wirst Du sicherlich komplett an Handwerksbetriebe vergeben; hier kommt es dann darauf an, eine vernünftige Ausführungsplanung zu erstellen (kaufen) und dann die Angebote seitens der Handwerksbetriebe anzufordern und zu prüfen. Das kannst Du umgehen, indem Du einen Architekten mit der Vergabe und Bauaufsicht beauftragst; kostet auch etwas.

In Summe kommt es imho eher darauf an, nicht nur - den, für Dich - richtigen Baufinanzierungsmakler, sondern auch - den, zu Dir - passenden Bauunternehmer zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
 
I

ichwillbaldbaue

Hm...danke mal. Ja du hast Recht. Könnte man denn ein Haus bauen mit den Einnahmen? Durchs Lesen hier weiß ich ja, das ein neues so ca. um die 300000 Euronen kosten wird, wenn das nur reicht.
vg
 
B

Bauexperte

Hallo,

Hm...danke mal. Ja du hast Recht. Könnte man denn ein Haus bauen mit den Einnahmen? Durchs Lesen hier weiß ich ja, das ein neues so ca. um die 300000 Euronen kosten wird, wenn das nur reicht.
Gehen wird es vielleicht; Nimm Dir die Zeit und lasse Dich unabhängig beraten.

Damit Du eine Basis ob der zu erwartenden Kosten hast, eine Kostenaufstellung anhand der angehängten Planung mit 130 WF.

Haus, Kfw 70, auf Bodenplatte, incl. Luft-Wasser-Wärmepumpe,
kontrollierter Be-/Entlüftung, gemauerter Garage und einiger Ausstattungdetails mehr
TEUR 200​
Baunebenkosten
TEUR 35
-----------
TEUR 235​
Im Haus sind 3 Kinderzimmer vorgesehen.

Diese Kosten mußt Du schon einmal fürs Haus einplanen plus Reserve für Extra´s. Dazu kommen noch die Kosten des Grundstücks. Addiere die drei Positionen und vereinbare einen Termin mit einem Finanzierungsmakler Deines Vertrauens. Er kann Dir bereits im ersten Gespräch etwas über Dein Max. Finanzierungsbudget sagen und auch wie hoch die monatliche Belastung sein wird. Wird es konkret, muß er natürlich das o.K. der Bank einholen; für Dich ist dieses Erstgespräch aber ein komfortabler Einstieg in die bunte Welt der Finanzierungen. Du weißt, was Du Max. finanzieren kannst und kannst im Kreise Deiner Familie entscheiden, wie viel Du davon in Anspruch nehmen willst. Ein Tipp: mache es nicht zu eng - es kann auch mal etwas kaputt gehen und dafür sollten Reserven vorhanden sein.

Die Antworten, welche Du hier von Usern erwarten darfst, sind alle nicht übertragbar, da ein seriöser Finanzierer sich die jeweilige persönliche Situation anschauen muß.

Freundliche Grüße
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I

ichwillbaldbaue

Hallo Bauexperte, vielen Dank für deine Antwort. Wir denken auch das es das Beste sein wird, wenn wir einen unabhängigen Finanzberater fragen. Dein Beispielhaus ist gar nicht schlecht, wir wollten auch eher klein aber fein, und das Jeder sein Zimmerchen hat. In ein paar Jahren gehen die Kiddis sowieso ihre eigenen Wege. Ja, die Welt der Finanzierungen ist ziemlich kompliziert, finde zumindest ich.
Sicherlich werden wir auf Nummer sicher gehen, falls wir uns dazu entschließen sollten ein Haus zu bauen. Es ist aber auch der Austausch mit anderen Usern interessant.
vg
 
I

ichwillbaldbaue

So, mittlerweile wissen wir ein bisschen mehr.
Wir wollen neu bauen. Haben auch schon einen Finanzmakler gefunden, der uns eine gute Finanzierung basteln wird, die wir uns auch Leisten können und wo auch Tilgung drinnen ist.
Von den Bestandsimmobilien haben wir keine gefunden, wo wir nicht noch mal nachinvestieren müssten, und für ein altes Haus, das in den 50-ziger Jahren bebaut wurde möchten wir nicht bis alles gemacht ist, das Selbe ausgeben, als wie für ein neues Haus. Das finden wir zu viel.
Ich melde mich wieder.
Ist ein tolles Forum, danke an die, die es möglich machen...
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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